Halden
(Kt. Schwyz, Bez. und Gem. Einsiedeln). 910 m. Gruppe von 6 Häusern, am rechten Ufer des Eubachs und 400 m nö. der Kirche Euthal. 49 kathol. Ew. Kirchgemeinde Einsiedeln (Filiale Euthal).
Viehzucht.
(Kt. Schwyz, Bez. und Gem. Einsiedeln). 910 m. Gruppe von 6 Häusern, am rechten Ufer des Eubachs und 400 m nö. der Kirche Euthal. 49 kathol. Ew. Kirchgemeinde Einsiedeln (Filiale Euthal).
Viehzucht.
(Kt. Zürich, Bez. Hinwil, Gem. Wetzikon).
540 m. Gruppe von 5 Häusern, am rechten Ufer der Aa und 1,5 km nw. der Station Wetzikon der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. 35 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. Zürich, Bez. Horgen, Gem. Hütten).
745 m. Gruppe von 6 Häusern, nahe dem rechten Ufer der Sihl, 400 m ö. Hütten und 2,4 km sw. der Station Samstagern der Linie Wädenswil-Einsiedeln. 28 reform. Ew. Landwirtschaft.
Säge mit elektrischem Betrieb.
(Ober und Unter) (Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Neukirch).
480-527 m. Zwei Weiler, am linken Ufer der Thur, 3 km sö. Neukirch und 2,5 km s. der Station Kradolf der Linie Gossau-Sulgen.
Zusammen 27 Häuser, 138 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Bischofszell.
Wiesen- und Obstbau. Viele der Männer arbeiten in den Fabriken von Schönenberg und Bischofszell.
Früher beschäftigten sich die fast ganz aus Heimatlosen bestehenden Bewohner mit der Herstellung von Korbwaaren, mit Kesselflicken und Weberei.
(Unter) (Kt. St. Gallen, Bez. Gaster, Gem. Benken).
430 m. Weiler, am O.-Hang des Obern Buchbergs und 2,5 km sö. der Station Kaltbrunn-Benken der Linie Rapperswil-Wesen. 11 Häuser, 47 kathol. Ew. Viehzucht.
(Kt. Luzern, Amt Entlebuch, Gem. Hasli).
Teil der Gemeinde Hasli mit Haslihohwald, Hinterschwändi und Schimberg.
Zusammen 67 Häuser, 312 kathol. Ew. Landwirtschaft. S. den Art. Hasli.
Haldenstein
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter
Landquart, Kreis
Fünf Dörfer). 564 m. Gem. und Pfarrdorf, am O.-Fuss
des
Calanda, am linken Ufer des
Rhein und 4 km n.
Chur. Am rechten Ufer des
Rhein die Station Haldenstein
der
Rätischen Bahn
(Chur-Landquart-Davos). Postablage, Telegraph, Telephon. 74
Häuser, 464 reform. Ew. deutscher Zunge.
Wiesen- und Obstbau. Viehzucht.
Fruchtbare Gegend und schöne Lage. Das Dorf verschiedene
Male durch Feuer zerstört, so u. a. im 18. Jahrhundert
und 1825. Das neue
Schloss Haldenstein
, heute Eigentum eines der Zweige des Geschlechtes von
Salis, ist im 16. Jahrhundert
von J. J.
Castion, dem französischen Gesandten bei der Republik der 3
Bünde, erbaut worden.
Ueber dem Dorf die alten Burgruinen Haldenstein
,
Grottenstein und Lichtenstein. Haldenstein
bildete bis
zur französischen Revolution eine selbständige
Herrschaft, der das Recht zustand, Münzen zu schlagen, wovon sie reichlichen
Gebrauch machte. In der
alten Burg befand sich 1761-71 das von
Martin Planta und H. Nesemann gegründete
Rätische Seminar,
das von zahlreichen jungen Leuten aus der
Schweiz und dem Ausland besucht und später nach
Marschlins verlegt
wurde. Vergl.
Bott. Die ehemal.
Herrschaft Haldenstein.
Chur 1864. - Keller, A. Das rät. Seminar in Haldenstei
n-Marschlins
(im 10. Jahresbericht über das Töchterinstitut und Lehrerinnenseminar in
Aarau). - Trachsel, C. F. Die Münzen und Medaillen
Graubündens. 3 Lief.
Berlin 1866-69. - Geigy, A. Haldenstein
und
Schauenstein-Reichenau und ihre Münzprägungen
(im
Bull. de la Soc. suisse de numismat. 1889).
Haldensteiner
Alp (Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart, Kreis Fünf Dörfer, Gem. Haldenstein).
1950-2200 m. Alpweide mit 6 Hütten, am O.-Hang des Calanda und 5 Stunden w. über dem Dorf Haldenstein.
Hier in 2200 m die 1891 erbaute Calandahütte der Sektion Rätia des S. A. C.
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg, Gem. Sennwald).
670 m. Gruppe von 4 Häusern, am SO.-Hang des Hochhaus;
5 km w. der Station Salez der Linie Rorschach-Sargans und 1,5 km sw. Frümsen. 20 reform. Ew. Kirchgemeinde Sax.
Landwirtschaft.
(Kt. Nidwalden). 1922 und 1938 m. Begraster Kamm, w. Ausläufer des Brisen (2408 m; zwischen Engelberger-, Kohl- und Isenthal), 3 km ö. über Wolfenschiessen.
Auf dem höchsten Punkt (1938 m) steht ein Kreuz.
Von Wolfenschiessen in 4 Stunden sehr leicht zugänglich. Am SW.-Hang die Haldialp (Hütten in 1654 m).
(Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Aarwangen).
490 m. Gruppe von 7 Häusern, nahe dem rechten Ufer der Aare, 3 km sw. Aarwangen und 1,5 km n. der Station Büzberg der Linie Olten-Bern. 50 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. und Amtsbez. Bern, Gem. Kirchlindach).
540 m. Gruppe von 6 Häusern, über dem rechten Ufer der Aare, 3 km s. Kirchlindach und 4 km nw. vom Bahnhof Bern. Telephon. 49 reform. Ew. Landwirtschaft.
Der Ausdruck Halen oder Hallen bedeutet dasselbe wie Halden.
(Kt. und Amtsbez. Bern, Gem. Köniz).
589 m. Weiler, nahe der Station Thörishaus der Linie Bern-Freiburg und 4,5 km sw. Köniz. 11 Häuser, 98 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Hinter und Vorder) (Kt. Thurgau, Bez. Frauenfeld, Gem. Mazingen).
530 m. Weiler, im Thälchen des Thunbachs, an der Strasse Thundorf-Mazinzen und 2 km n. der Station Mazingen der Strassenbahn Frauenfeld-Wil.
Telephon. 15 Häuser, 62 reform. Ew. Wiesen- und Weinbau, Viehhandel.
Waldungen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut). Gem. und Dorf. S. den Art. Alle.
(Ober) (Kt. Schaffhausen, Bez. Unter Klettgau).
439 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Fuss des Hallauerbergs und 3 km nw. der Station Neunkirch der badischen Linie Schaffhausen-Waldshut-Basel.
Postablage, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Wilchingen und Unter Neuhaus. 114 Häuser, 534 reform. Ew. Wein- und Ackerbau, Wein- und Viehhandel.
Die Gemeinde 1515 von Unter Hallau abgetrennt, kirchlich seit 1713 selbständig.
Auf der Aspletswies und beim östlichen Berghaus Ueberreste römischer Bauten.
Alemannensiedelungen beim Dorf und auf Aspletswies.
(Unter) (Kt. Schaffhausen, Bez. Unter Klettgau). 437 m. Gem. und Pfarrdorf, am Fuss des das Klettgau vom Wutachthal trennenden Hallauerbergs; 1,5 km n. der Station Wilchingen-Hallau der badischen Linie Schaffhausen-Waldshut-Basel. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen zwischen Station und Dorf. 456 Häuser, 1870 reform. Ew. 2 Kirchen. Bedeutender Weinbau (216 ha Rebberge) mit einem durchschnittlichen jährlichen Ertrag von 7000 hl Wein im Werte von etwa ¶
320000 Fr. Getreide-, Futter- und Kartoffelbau, Viehzucht. Baumschulen und Gartenbau. Ein an der Wutach stehendes Elektrizitätswerk versorgt Hallau seit 1895 mit Kraft und Licht. Verschiedene Gesellschaften und Vereine. Armenhaus, 1833 erbaut. Seit einigen Jahren geht die Einwohnerzahl von Hallau wegen ziemlich starker Auswanderung in die übrigen Schweizer Kantone zurück. Die Hallauer sprechen einen eigenartigen Dialekt, der sich von dem der Nachbarn u. a. durch die Substitution von o für u (Bronne für Brunne) und die gutturale Aussprache des r unterscheidet.
Hallau gehörte kirchlich zuerst zu Neunkirch und erhielt 1424 eine Kaplanei; 1508 wurde die Kapelle zur Pfarrkirche umgewandelt und Hallau zur eigenen Kirchgemeinde erhoben. Die Kirche 1751 umgebaut. Der Taufstein stammt von 1613. Eine zweite, 1491 erbaute Kapelle ist jetzt zur Hauptkirche geworden; ihr in schönem gotischem Stil aus Stein gehauener Taufstein stammt von 1509, die einstigen Glasmalereien sind verschwunden. Zur Zeit der Reformation ging beinahe die ganze Bevölkerung zu den Wiedertäufern über, kehrte aber bald zur reformierten Staatskirche zurück. Schon 1508 ward eine Schule eingerichtet, die man in einem alten Turm der Befestigungswerke unterbrachte. Dieser Turm trägt heute noch folgende Inschrift: «Lernung ist besser dann Haus und Hof, dann wann Haus und Hof hin ist, ist Lernung noch vorhanden.» Das heutige Schulhaus schön gelegen. Stattliches Rathaus. Kleine Sammlung von Altertümern.
Hallau erscheint urkundlich zum erstenmal 1064 als Hallaugia, Hallowa, dessen etymologische Deutung unsicher ist. Seit dem 11. Jahrhundert war das 1050 gegründete Kloster Allerheiligen in Schaffhausen der grösste Grundbesitzer in dieser Gegend. Der Bischof von Konstanz erwarb 1302 die hohe Gerichtsbarkeit über das Dorf; doch kümmerten sich die Bewohner von Hallau nie viel um ihren Oberherrn. Im Schwabenkrieg nahmen die Hallauer wacker Partei für die Eidgenossen und zeichneten sich besonders am aus, an welchem Tage sie während 10 Stunden gegen eine 20 fache schwäbische Uebermacht Stand hielten und sie schliesslich noch in die Flucht schlugen.
Schon zu dieser Zeit war in Hallau und Neunkirch der lebhafte Wunsch nach Anschluss an die Eidgenossenschaft vorhanden, konnte aber wegen des Widerstandes des Bischofes noch nicht verwirklicht werden. Die Reibereien zwischen den Hallauern und ihrem Oberherrn und die Unentschlossenheit des Abtes von Allerheiligen ermöglichten es der Stadt Schaffhausen, sich 1521 der Ortschaft zu bemächtigen. Der durch die Bauernbewegung jener Zeit beunruhigte Bischof verkaufte dann 1525 die kleine Staat Neunkirch und seine Hoheitsrechte über Hallau an Schaffhausen. Da in der Folge die Schaffhauser Obrigkeit sich wie in andern Städten zu einer despotischen Aristokratie auswuchs, entstanden auf der Landschaft und somit auch in Hallau öfters Unruhen und Unzufriedenheit, die aber zu keinem Ergebnis führten.
Dann kamen die bewegten Zeiten von 1790 und der folgenden Jahre. Am fand bei Hallau ein Kampf gegen die Franzosen statt. Neue Wirren entstanden während der Restaurationszeit und dann besonders 1831, in welchem Jahre die Bauern des Klettgaus unter Führung der Männer von Hallau und Schleitheim gegen die Stadt Schaffhausen marschierten. Am ergriffen die Hallauer aus eigener Initiative die Waffen, um die schweizerische Neutralität gegen ungebührliche Uebergriffe der damaligen badischen Regierung zu schützen.
Als Zeichen der Anerkennung für die von Hallau während Jahrhunderten stets gezeigte patriotische Gesinnung statteten die Mitglieder der schweizerischen Bundesversammlung dem Ort bei Anlass des eidgenössischen Schützenfestes in Schaffhausen 1865 einen offiziellen Besuch ab. Von Hallau ist auch 1825 die Bewegung ausgegangen, die zur Umgestaltung des Schulwesens im ganzen Kanton geführt hat. Leiter dieser Bewegung waren der Pfarrer und Schulinspektor Johannes Schenkel und der Lehrer Adam Schlatter, der damals eine nach den Grundsätzen von Pestalozzi geleitete höhere Schule einrichtete.
Hallau ist die Heimat einer Reihe von hervorragenden Männern, von denen wir nennen: die zwei eben erwähnten Schulmänner Pfarrer J. Schenkel († 1828) und Lehrer A. Schlatter († 1831), ferner Georg Schottli, den Anführer der Hallauer im Jahr 1790, dann den Staatsmann Johann Georg Grieshaber († 1839) und seinen Sohn, den Juristen Martin Grieshaber, dessen Votum den Grossen Rat des Kantons veranlasste, die aktive Mitwirkung an der Auflösung des Sonderbundes zu beschliessen; den Obersten Johann Konrad Bringolf († 1890), den Ingenieur und Kartographen Karl Auer († 1898), sowie den Archivar J. G. Pfund († 1903), den Geschichtsschreiber Hallaus, dem wir unsere historische Skizze über Hallaus Schicksale verdanken. Pfund hat zur Geschichte seines Heimatortes folgende 6 Broschüren veröffentlicht: Die Behauptung der schweizer. Neutralität durch die Gemeinde Hallau den Schaffhausen 1884. - Ueber das Schützenwesen in Hallau aus alter und neuer Zeit. Hallau 1886. - Die Hallauer Bergkirche St. Moritz. Hallau 1893. - Historisches über das Hallauer Forstwesen. Hallau 1902. - Etwas aus der Hallauer Schulgeschichte. Hallau 1902. - Verzeichnis der majorennen Bürgerschaft der Gemeinde Hallau. Hallau 1900.
Im Hallau hat man viele Funde aus der Vorzeit gemacht: Auf Breitelen ein Kupferbeil und eine keltische ¶