Gemeinde sehr ausgedehnt und mit schönen Waldungen. Ein Teil des Dorfes liegt unmittelbar am Seeufer, während der andere,
grössere Abschnitt sich bis in eine Entfernung von 1 km vom Eifer hinzieht. Acker-,
Wiesen-, Obst- und etwas Weinbau, Viehzucht
und Milchwirtschaft. Käserei. Eine Färberei mit 35 Arbeitern. Stickerei als Hausindustrie. Fischfang
und Schiffahrt. Vom Schlossturm aus sehr schöne Aussicht auf
See und
Alpen. Landwirtschaftliche Genossenschaften, Schiess-
und Gesangvereine.
Schon 883 nennt hier die Chronik von Neugart eine villa Gutininga; die Kirche wird seit 1275 urkundlich erwähnt. In kirchlicher
Beziehung zuerst vom Kloster
Kreuzlingen abhängig. Später entstanden auf Boden der Gemeinde drei Burgen:
am See die Burg Güttingen, auch Wasserburg geheissen, Heimat der
Herren von Güttingen;
Alle drei waren Eigentum der reich begüterten
Herren von Güttingen, nach deren Aussterben sie an
das Konstanzer Patriziergeschlecht Ehinger übergingen. Die
Moosburg gehörte 1397 den
Breitenlandenberg,
wurde 1406 von den Appenzellern zerstört und kam 1452 zusammen mit der Wasserburg an den
Bischof von Konstanz, der hier einen
Vogt einsetzte. Von einem der
Herren von Güttingen erzählt man sich, dass er einst seine mit Abgaben und Frohnleistungen
aller Art schwer bedrückten Vasallen auf ihre Bitten um Abhilfe hin zu einer Besprechung in eine
Scheune
eingeladen habe, worauf er das Gebäude abschliessen und anzünden liess. Die Schmerzensschreie der Unglücklichen veranlassten
ihn zu einem rohen
Lachen und zu dem Ausspruch: Hört, wie die
Mäuse pfeifen! Dieser Tyrann wurde endlich selbst
von seinen Untertanen im
Turm der Wasserburg aufgehängt, der seither im Volksmund den Namen des Mäuseturms führt. Bei der
Moosburg Pfahlbauten aus der Steinzeit. 799: Cutaningin; 910: Gutingan.
Nach der Passhöhe steht
ein kleines Gasthaus, das als Ausgangspunkt für eine Reihe von
Touren, wie z. B. die Besteigung des prachtvollen Aussichtsberges
Six Jeur oder des
Bel Oiseau, dient.
650 m. Gruppe von 6
Häusern mit kleinem Gasthof, in pflanzengrüner
Einsamkeit über den rechtsseitigen Felswänden der
Gorges du Trient und 1 km s. der Station
Vernayaz der Simplonbahn, von
wo ein in die Felswand Les
Charpfàs eingehauener Zickzackweg in einer halben Stunde nach Gueuroz hinaufführt. 17 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Vernayaz.
Von Eugen
Rambert in seinem Essay Les cerises du vallon deGueuroz prachtvoll geschildert.
Ausgangspunkt
für die kürzeren Ausflüge am rechten Hang des Trientthales.
Gehörte im 13. Jahrhundert
zu einem
Lehen des
Bischofes von
Sitten und war zur Zeit der
Berner Oberhoheit der Schlossherrschaft
Cudrefin zugeteilt.
Vor 1818 richtete
man hier eine Papierfabrik ein, die noch 1829 bestand und deren Fabrikat eine Zeit lang berühmt war.
Ziemlich grosser Pfahlbau
aus der Steinzeit, auf einem aus
Steinen künstlich zusammengetragenen kleinen Hügel, der sog.
Tour des
Sarrasins, der ziemlich weit im
See draussen liegt und seit der Juragewässerkorrektion über den Wasserspiegel emporragt.
977 m. 13 zerstreut gelegene
Häuser, auf den Höhen zwischen dem Rötenbach
und der Rotachen, 1 km sö.
Wachseldorn und 10 km nö. der Station
Steffisburg der elektrischen Bahn
Burgdorf-Thun. 81 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Buchholterberg.
Das Thal des
Baches ist ganz im eocänen Flysch ausgewaschen, der
den Muldenschenkel der
Glarner Doppelfalte bildet und hier noch zahlreiche kleinere Faltenerscheinungen aufweist.
Ausser den
den Thalkessel im O. überragenden
GrauenHörnern im engern Sinn finden wir als Umrahmung noch eine Reihe
von meist über 2400 m hohen Gipfeln, die hauptsächlich aus Flysch bestehen;