Oestl. über Gsteig die mächtigen
Wände der
SchynigenPlatte. Schöne Aussicht auf das
Bödeli und die
Hochalpen, besonders
bei Sonnenuntergang. 1228: Stega; 1453:
Steig. Die Kirche wird urkundlich schon 1196 als Eigentum des
KlostersInterlaken und der Edeln von
Wilderswil erwähnt. 1223 ging sie in den alleinigen Besitz des
Klosters über. Früher
war auch
Lauterbrunnen der Kirchgemeinde Gsteig zugeteilt; es erhielt 1487 eine Filialkirche, wurde aber erst nach der Reformation
von Gsteig losgelöst und zur eigenen Kirchgemeinde erhoben. Gsteig hat sich der Einführung der Reformation
kräftig widersetzt. In weltlichen Angelegenheiten war Gsteig zunächst den Edeln von
Unspunnen und dann dem Kloster
Interlaken
untertan, bis es mit diesem zusammen an Bern
kam. Kirche 1673 restauriert, zu welcher Zeit der
Turm auch seinen
heutigen Schneckengiebel erhielt.
Le Sépey (22,5 km) und
Aigle (33,5 km). «Freundliches, sauberes Bergdörfchen am Fusse hoher Gebirge.
Links von der Einsattelung des Pillonpasses (1550 m) erhebt sich das
Oldenhorn (3124 m) mit dem
Glacier du Sex Rouge und fast
unmittelbar hinter dem Dorf, hoch aufgetürmt, das
Schlauchhorn (2587 m) und das
Karrhorn (2235 m), welche im Winter volle 6 Wochen
lang das Dorf der Sonnenstrahlen berauben.
Hinter diesen Felsmauern verborgen liegt der Verlornenberg, früher eine Viehalp,
jetzt eine
Schnee- und Felswüste. Zwischen
Karrhorn und Schaf- (2686 m) undSpitzhorn (2807 m) klimmt der
Saumpfad zum
Sanetschpass (2234 m) empor, der in 8 Stunden nach
Sitten führt und auf dessen aussichtsreichem Hochplateau das
gemütliche Hotel
Theiler steht. Ueber die Felsabsätze kommt die junge
Saane in mutwilligen
Sprüngen, deren kühnster der
prächtige, wohl 100 m hohe
Saanenschuss ist, zu Thal.»(Die schweizer. Alpenpässe. 2. Aufl. 1893. S.
39). Nach
Lauenen hinüber führt in 3 Stunden der Brüchlispass.
Postbureau, Telegraph. Die Gemeinde umfasst eine grössere Anzahl von Alpweiden,
Hütten- und Häusergruppen und zählt zusammen
mit
Bühl,
Feutersoei,
Gründ,
Heiti,
Inner Gsteig und
Saali 168
Häuser, 802 reform. Ew.; Dorf: 23
Häuser, 141 Ew.
Alte Kirche, deren Turmuhr nach etwa 2 Minuten den Stundenschlag repetiert. Alpwirtschaft. Fremdenindustrie.
Alter Gasthof
«zum Kranich und
Bären» mit interessant geschnitzter und bemalter Hausfront. Klima rauh. Die Gemeinde Gsteig zerfällt in
die 2 Schulkreise Gsteigdorf und
Feutersoei.
AlteHolzhäuser mit Inschriften, Malereien und farbigen Fensterscheiben, Gsteig
ist eine alte Siedelung.
Der dem
Ort von den Wallisern gegebene Name
Le Châtelet rührt vielleicht davon her, dass hier einst zur Sicherung des Passweges
über den
Sanetsch (1243 u. 1252: Senenz; 1379: Senens) eine kleine Burg stand. Politisch und kirchlich gehörte Gsteig früher
zu
Saanen, dessen geschichtlichen Geschicke es auch geteilt hat. 1453 wurde hier die St. Theodulkirche
als Filiale derjenigen von
Saanen geweiht.
Saanen und Gsteig, einst Glieder der
GrafschaftGreierz, gingen 1555 an Bern
über, das
hier die Reformation einführte und Gsteig zur eigenen Kirchgemeinde erhob.
1232 m. Gruppe von 5
Häusern, an der Simplonstrasse über der Vereinigung von
Laquinbach und
Krummbach, welch' letzterer von hier an den italienischen Namen der
Doveria erhält. 27 kathol. Ew. Unter
Gabi
tritt die Simplonstrasse nach einem grossen
Bogen in die Gallerie von
Gabi ein.
2857 m. Gipfel, in dem vom
Dossenhorn nach NO. abzweigenden scharfen Felskamm
zwischen
Urbachthal und dem Thal des
Reichenbachs (Rosenlaui), unmittelbar nö. über dem
Urbachsattel.
Seine
W.-Wand wird traversiert,
wenn man von Rosenlaui zur
Dossenhütte des S. A. C. gelangen will.
Bis 1903 soweit bekannt noch nie erstiegen.
¶
mehr
Bemerkenswert durch die Einkeilungen von Malmkalk in den Gneis der N.-Wand.
Dem Gstellihorn vorgelagert das Klein Gstellihorn
(2650 m), zum erstenmal unter grossen Schwierigkeiten 1902 bezwungen.
französisch Dent Blanche (Kt. Bern
und Wallis).
2807 m. Gipfel, der Gruppe der Diablerets nach NO. vorgelagert, auf dem
schroffen Grat zwischen Oldenthal und Sanetschplateau und zwischen Sanetschhorn und Schlauchhorn. Vom Sanetschplateau
aus zugänglich, aber nur selten besucht. Besonders schön von Ormonts Dessus aus sichtbar.