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Das Klima ist gesund und wird namentlich Brustkranken empfohlen. Die Höhenlage wechselt; so liegen z. B. Pont la Ville in 681 m, Jaun oder Bellegarde in 1017 m, die Sennhütte der Hochmatt in 1805 m und der Gipfel des Vanil Noir, der höchste Punkt des Bezirkes, in 2395 m. Die durchschnittliche Höhe der ständig bewohnten Siedelungen beträgt 850 m (= der Höhe von Rueyres-Treyfayes). Die Gruyère bietet eine Fülle von bemerkenswerten Aussichtspunkten; ihr erster ist ohne Zweifel der Gipfel des Moléson (2005 m; der Rigi der Westschweiz), dessen Rundsicht den ganzen Jura, das Mittelland mit seinen Städten und Seen und die Alpen umfasst.
Die Gesamtbevölkerung des Bezirkes beträgt 23206 Ew. in 5014 Haushaltungen und 3632 Häusern; 22559 Katholiken, 616 Reformierte, 25 Juden und 6 verschiedenen Glaubens; 20938 sprechen französisch, 1468 deutsch, 790 italienisch und 10 eine andere Sprache. Auf 1000 Ew. entfallen 972 Katholiken, 27 Reformierte und 1 Jude, ebenso 902 Franzosen, 64 Deutsche und 34 Italiener. Die Bevölkerungsdichtigkeit beträgt pro 1 km2 der gesamten Fläche 47 Ew., pro 1 km2 der produktiven Fläche 67 Ew. Der Bezirk umfasst 41 Gemeinden: Albeuve, Avry devant Pont, Bellegarde (Jaun), Botterens, Broc, Bulle, Cerniat, Charmey, Châtel sur Montsalvens, Corbières, Crésuz, Écharlens, Enney, Estavannens, Grandvillard, Gruyères (Greierz), Gumefens, Hauteville, Lessoc, Marsens, Maules, Montbovon, Morlon, Neirivue, Le Pâquier, Pont en Ogoz, Pont la Ville, Riaz, La Roche, Romanens, Rueyres-Treyfayes, Sâles, Sorens, La Tour de Trême, Vaulruz, Villarbeney, Villarvolard, Villars d'Avry, Villars sous Mont, Vuadens und Vuippens.
Bezirkshauptort ist Bulle. Die Gemeinden des Bezirkes bilden den 3. freiburgischen Gerichtsbezirk (mit Sitz in Bulle) und verteilen sich auf folgende 7 Friedensgerichtskreise: 1. Gruyères, 2. Charmey, 3. Bulle, 4. Vuippens, 5. La Roche, 6. Vaulruz und 7. Albeuve. Sie bilden den 5. kantonalen Schulbezirk mit 38 Schulkreisen und 90 Schulen und verteilen sich auf folgende 8 Militärkreise: Marsens, Sâles, Corbières, Charmey, Bellegarde (Jaun), Bulle, Gruyères und Albeuve.
Der Bezirk umfasst 30 Kirchgemeinden, die den Dekanaten La Part Dieu, Gruyères, La Valsainte und Saint Maire zugeteilt sind und dem Bistum Lausanne und Genf unterstehen. Sekundarschule und Töchterpensionnat mit Haushaltungsschule in Bulle;
Bezirksschule und Taubstummenanstalt in Gruyères;
Bezirksspital in Riaz;
Gemeindekrankenhäuser in Bulle, Gumefens, Avry devant Pont, La Roche und Gruyères;
Waisenhaus in Sâles und kantonale Irrenheilanstalt in Marsens.
Im Bezirk besteht ausserdem noch die Stiftung Rieter mit 250000 Franken Kapital, dessen Zinsen zur Bestreitung des Lehrgeldes für eine Anzahl von jungen Leuten verwendet werden.
Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Hornvieh | 16741 | 17287 | 17364 |
Pferde | 1156 | 1130 | 1341 |
Schweine | 3108 | 5105 | 4944 |
Ziegen | 5123 | 6283 | 4599 |
Schafe | 4028 | 3550 | 2551 |
Bienenstöcke | 1659 | 2434 | 2378 |
Diese Zahlen zeigen, dass der Bezirk Greierz sich die Viehzucht ganz besonders angelegen sein lässt, wozu ja auch eine Reihe von günstigen Faktoren einladen, wie die natürliche Beschaffenheit, Lage und Exposition des Bodens, die starke Nachfrage auf den Märkten und auch die geeigneten togographischen Verhältnisse.
Der Greierzer Rindviehschlag wird von den Kennern sehr geschätzt, und die Viehmärkte in Bulle, besonders der am Dionysiustage im Oktober stattfindende, erfreuen sich eines lebhaften Zuspruches von Seiten der fremden Händler. Von durchschnittlich 196500 hl per Jahr vor 25 Jahren ist die Milchproduktion heute auf 240090 hl per Jahr gestiegen und hat sich somit in diesem Zeitraum um 43590 hl vermehrt. Ein beträchtliches Quantum dieser Milch findet Verwendung in der Schokoladefabrik von Broc und in der Fabrik für kondensierte Milch zu Épagny.
Aber auch die industrielle Tätigkeit ist eine rege, so dass die Gruyère eine der gewerbreichsten Gegenden des Kantons bildet.
Der Bezirk besitzt neben den zwei soeben genannten bedeutenden Fabrikbetrieben noch die Elektrizitätswerke von
Montbovon
und
Charmey, die einer grossen Anzahl von kleineren Betrieben und der Bahn
Châtel-Bulle-Montbovon ihre
Triebkraft liefern und nicht nur die Ortschaften des Bezirkes, sondern noch zahlreiche andere Gemeinden in und ausser dem Kanton Freiburg
mit Licht versehen; zu nennen sind ferner die grossen Parketteriegeschäfte von
La Tour de Trême und
Bulle, die Marmorbrüche
von
Lessoc,
Enney und
Neirivue, die San
dsteinbrüche von
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Vaulruz und Champotey (Écharlens), sowie zahlreiche andere Brüche auf Bausteine; daneben hat der Bezirk Brennereien, Bierbrauereien und Werkstätten verschiedener Art. Auch die Strohflechterei wird trotz der starken geschäftlichen Krise immer noch in Ehren gehalten. In Bulle erscheinen drei Zeitungen. Weithin bekannt sind die Heilbäder Montbarry und Les Colombettes mit ihren wirksamen Quellen und ihrem landschaftlichen Reiz. Den zahlreichen Touristen und Kuranten stehen überall treffliche Gasthäuser und Pensionen zur Verfügung. Fremdenstationen sind besonders Bulle, Gruyères, Grandvillard, Albeuve, Montbovon, Broc, Charmey, Jaun (Bellegarde), Avry devant Pont und Corbières.
Mit Eisenbahnlinien war der Bezirk bis in die neueste Zeit nur unvollkommen versehen, indem er einzig durch die Linie Bulle-Romont mit der grossen Verkehrsader Bern-Freiburg-Lausanne und damit auch mit den übrigen Teilen des Kantons in Verbindung stand. Diesem Mangel wird jetzt abgeholfen durch den Bau der elektrischen Bahn Châtel-Bulle-Montbovon, die die ganze Gruyère von S. nach N. durchzieht und die Hoch Gruyère und Bulle durch Vermittlung der Linien Montreux-Montbovon und Vevey-Châtel mit dem Genfersee verbindet. Ferner wird den Bezirk in Montbovon auch die Linie Vevey-Thun berühren. Andere geplante Linien werden dann in der Folge Bulle sowohl längs dem rechten wie dem linken Ufer der Saane direkt an die Stadt Freiburg anschliessen.
Von Bulle aus strahlen nach allen Richtungen hin schöne und gute Strassen: Bulle-Boltigen, Bulle-Château d'Œx, Bulle-Châtel, Bulle-Romont und Bulle-Freiburg (rechts und links der Saane). Alle diese Strassen sind zugleich Poststrassen und dienen einem lebhaften Transport von Holz, Steinen und anderen Baumaterialien.
Die Geschichte des Bezirkes Greierz ist identisch mit derjenigen des einst mächtigen Hauses Greierz. Der
Bezirk in seiner heutigen Gestalt setzt sich zusammen aus dem unterhalb der Tine gelegenen Abschnitt der ehemaligen Grafschaft
Greierz, aus den einst dem Bischof von Lausanne eigenen Ländereien von Bulle, La Roche und Albeuve, aus den Herrschaften Éverdes-Vuippens,
Vaulruz und Corbières mit Charmey und Jaun (Bellegarde) und endlich aus einem Teil der Herrschaft Pont. Historische
Denkmäler im Bezirk sind die Schlösser und Burgen Gruyères, Bulle, Vaulruz und Corbières, die Burgruinen Éverdes, Montsalvens,
Jaun, La Roche, Pont en Ogoz und Le Chaffard (unterhalb
Plaisance
), sowie das Kloster in der Valsainte und das ehemalige Kloster
La Part Dieu.