(Im) oder Saas Im Grund (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
1562 m. Gem. und schönes Pfarrdorf, mitten im Saasthal, am
rechten Ufer der Saaser Visp und an der Strasse Visp-Almagell; 15 km ssö. der Station Stalden der Linie Visp-Zermatt. Von grünen
Wiesen umgeben. Schöne Kirche. Zwei Gasthöfe. Gemeinde, mit Tamatten und Unter dem Berg: 100 Häuser, 429 kathol. Ew.; Dorf: 25 Häuser, 108 Ew.
Früher trug die Kirchgemeinde den Namen Saas und umfasste neben Im Grund noch die Orte Balen, Almagell und Fee, von denen die
zwei letztgenannten seit einigen Jahren zu eigenen Kirchgemeinden erhoben worden sind.
492 m. Gruppe von 6 Häusern, am linken Ufer der Reuss, an der
Strasse Luzern-Eschenbach und 900 m nö. der Haltestelle Emmen der Seethalbahn. 35 kathol. Ew. Landwirtschaft.
3,7 km nnö. Ober Winterthur, 2 km n. der Station Wiesendangen
der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn und 2,2 km sö. der Station Dinhard der Linie Winterthur-Etzwilen-Singen. 16 Häuser, 87 reform.
Ew. Landwirtschaft.
900 m. Gruppe von 7 Häusern, im obern Abschnitt des Thales des Necker, 8 km nö.
der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn und 2,2 km sö. Hemberg. 36 reform. Ew. Viehzucht.
3510 m. Gipfel, zwischen Scheuchzerhorn (3471 m) und Oberaarhorn (3642 m) in der den
Unter-, Finster- und Oberaargletscher trennenden Kette.
Zum erstenmal 1872 vom Pavillon Dollfus aus über den Gipfel des Scheuchzerhorns
in 5 Stunden erstiegen;
kann auch von der Oberaarhütte aus in 3½ Stunden erreicht werden.
Grossartige
Aussicht auf das Finsteraarhorn und seine Trabanten.
Benannt nach dem Berner Naturforscher Gottlieb Sigmund Gruner (1717-1778),
dem Verfasser des Werkes Die Eisgebirge des Schweizerlandes(Bern
1760. 3 Teile).
(Kt. Uri).
1800-438 m. Wildbach des Gruonthales, nimmt zahlreiche von den Hängen des Dieppen und
Rophaien kommende Nebenadern auf und mündet nach 4 km langem Lauf 1,5 km n. Flüelen von rechts in den Urnersee (Vierwaldstättersee).
Starkes Gefälle (mehr als 1300 m Höhenunterschied).
Ist ein gefährlicher Wildbach, der häufige Ueberschwemmungen und Bodenrutschungen
veranlasst, so dass die Gotthardbahn ihn in einem Tunnel zu unterfahren sich genötigt gesehen hat.
Die
Axenstrasse überschreitet ihn auf einer ausserordentlich starken eisernen Brücke.
Den dringendsten Gefahren hat man bisher
durch eine Reihe von Korrektionsarbeiten (Kanalisation und Verbauung) zu wehren gesucht.
Gruonbach = Grienbach, wo Grien
= Kies, Schutt. (Vergl. darüber Schweiz. Idiotikon. Bd II, S. 748).
(Kt. Uri).
2200-450 m. Tief eingeschnittenes Seitenthal zum Urnersee (Vierwaldstättersee), auf den es 2 km nö. Flüelen
von rechts her ausmündet;
steigt vom Dieppen nach W. ab und wird - von N.-S. gezählt - umrahmt vom Rophaienstock
(2082 m), Stöckli (2091 m), Dieppen (2226 m), Schönerkulm (2040 m), Hagelstock (2207 m), der Gruonmattegg (1877 m) und dem
mit Sennhütten übersäten Sporn des Eggbergs (1300-1700 m).
Eine geschlossene Siedelung findet sich im Gruonthal nicht,
dagegen liegen da und dort einige Hüttengruppen zerstreut, wie Gruonberg, Hüttenboden, Rüti, Alte Rütenen
etc. Vom Gruonbach entwässert, 4 km lang, steil geböscht und die zum Teil bewaldeten, zum Teil felsigen Gehänge von Runsen
zerfressen.
(Kt. Uri).
450-1670 m. Waldung, an den Hängen der kleinen Berggruppe zwischen Schächenthal, Flüelen, Gruonthal und
Hundstock.
Der Teil des Waldes direkt über Altorf heisst Bannwald und wird mit Sorgfalt gepflegt und erhalten,
weil er den Ort vor Stein- und Lawinenschlag schützt.
Doch sollten hier an verschiedenen Stellen Aufforstungen vorgenommen werden,
da in der Umgebung von Altorf mehrere Siedelungen (Vogelsang, Waldegg, Kapuzinerkloster, Winkel, Höfli) noch der Lawinengefahr
ausgesetzt sind.
deutsch Greierz. Südlichster und flächengrösster Bezirk des Kantons Freiburg,
reicht von La Roche bis zur Dent de Jaman
und vom Moléson bis zum Schafberg. Grenzt im N. an die Bezirke Sense, Saane und Glâne;
im O. an den Kanton Bern;
im S. an die Kantone Bern
und Waadt;
im W. an den Kanton Waadt
und die Bezirke Veveyse und Glâne.
Liegt ganz im Gebiete der Voralpen, denen hier angehören: südl. des Jaunbaches
(Jogne) die Bergstöcke der Gastlosen, Wandfluh, Dent de Ruth, Hochmatt, Dent de Brenlaire, Dent de Folliéran, Morteys, des Vanil Noir,
Mont Cray, Mont Culand, der Dent de Broc, Dent de Bourgoz und des Gros Merlas;
nördl. des Jaunbaches die Stöcke der Kaiseregg,
des Schafbergs, der Berra mit Cousinbert und Schweinsberg und des Gros Brun;
links der Saane
erheben sich der Moléson,
die Dent de Lys, Cape au Moine und Dent de Hautaudon.
Der Bezirk umfasst in der Hauptsache das bald ziemlich weite, bald stark verengte Thal der Saane,
das ihn von S.-N. durchzieht und
auf das die Seitenthäler des Hongrin, Jaunbaches (Jogne), der Trême, Sionge und Serbache ausmünden; auf das Thal des Jaunbaches
öffnen sich als Furchen dritter Ordnung die Thäler des Motélon, Rio du Mont und Javroz. Das Gebiet wird durch die Saane zur
Aare entwässert; Zuflüsse zur Saane
sind hier von links der Hongrin, die Marivue, Trême und Sionge, von rechts
der Jaunbach und die Serbache. Die Gruyère ist eine liebliche und malerische Landschaft, die von Fremden gerne zum Sommeraufenthalt
gewählt wird. In den Wiesengründen der Thäler stehen eine Reihe von schönen Dorfschaften, und auf den Berghängen finden
sich weite
mehr
Waldungen und fette Alpweiden. Keiner der Berggipfel erreicht hier die Schneegrenze. Ein anmutiges Bild gewährt jeweilen
Ende Mai der Alpaufzug mit seinem harmonischen Schellengeläute, dem Brüllen des Viehes und den Zurufen der Sennen. In geschützten
Lagen der tieferen Landesgegenden gedeihen der Apfel-, Birn-, Pflaumen-, Kirsch- und hie und da noch
der Nussbaum. Ferner kann man in der Basse Gruyère auch noch einige Getreideäcker sehen; sonst herrschen überall Wiesen
mit dicht stehendem, saftigem Gras vor.
Die Kartoffel wird liberal angebaut. Die Waldungen sind gemischt und bestehen meist aus Weiss- und Rottannen, Buchen, Lärchen,
Eicher und Birken. Die Gruyère ist die Heimat einer besonders Rinderrasse, die ihrer Schönheit
und Ergibigkeit wegen sehr geschätzt
wird. Daneben finden sich starke und ausdauernde Pferde, Ziegen und - in allerdings
abnehmender Anzahl - auch Schafe. Die Wälder sind noch reich an jagdbarem Wild, und oben auf den Höhen tummeln sich Gemse,
Reh, Murmeltier und Auerhahn. Mit Bezug auf die reiche und interessante Flora vergl. den Art. Freiburg
(Kanton):
Flora.
Die 49177 ha umfassende Gesamtfläche des Bezirkes Greierz verteilt sich wie folgt:
ha
%
Gärten
50
0.10
Wiesen und Aecker
11929
24.26
Wald
8164
16.60
Alpweiden
22507
45.77
Unproduktiver Boden
6527
13.27
:
49177
100.00
mehr
Das Klima ist gesund und wird namentlich Brustkranken empfohlen. Die Höhenlage wechselt; so liegen z. B. Pont la Ville in 681 m,
Jaun oder Bellegarde in 1017 m, die Sennhütte der Hochmatt in 1805 m und der Gipfel des Vanil Noir, der höchste Punkt des Bezirkes,
in 2395 m. Die durchschnittliche Höhe der ständig bewohnten Siedelungen beträgt 850 m (= der Höhe von
Rueyres-Treyfayes). Die Gruyère bietet eine Fülle von bemerkenswerten Aussichtspunkten; ihr erster ist ohne Zweifel der Gipfel
des Moléson (2005 m; der Rigi der Westschweiz), dessen Rundsicht den ganzen Jura, das Mittelland mit seinen Städten und Seen
und die Alpen umfasst.
Die Gesamtbevölkerung des Bezirkes beträgt 23206 Ew. in 5014 Haushaltungen und 3632 Häusern; 22559 Katholiken, 616 Reformierte, 25 Juden
und 6 verschiedenen Glaubens; 20938 sprechen französisch, 1468 deutsch, 790 italienisch und 10 eine andere Sprache. Auf 1000 Ew.
entfallen 972 Katholiken, 27 Reformierte und 1 Jude, ebenso 902 Franzosen, 64 Deutsche und 34 Italiener.
Die Bevölkerungsdichtigkeit beträgt pro 1 km2 der gesamten Fläche 47 Ew., pro 1 km2 der produktiven Fläche 67 Ew.
Der Bezirk umfasst 41 Gemeinden: Albeuve, Avry devant Pont, Bellegarde (Jaun), Botterens, Broc, Bulle, Cerniat, Charmey, Châtel sur Montsalvens,
Corbières, Crésuz, Écharlens, Enney, Estavannens, Grandvillard, Gruyères (Greierz), Gumefens, Hauteville, Lessoc,
Marsens, Maules, Montbovon, Morlon, Neirivue, Le Pâquier, Pont en Ogoz, Pont la Ville, Riaz, La Roche, Romanens, Rueyres-Treyfayes,
Sâles, Sorens, La Tour de Trême, Vaulruz, Villarbeney, Villarvolard, Villars d'Avry, Villars sous Mont, Vuadens und Vuippens.
Bezirkshauptort ist Bulle. Die Gemeinden des Bezirkes bilden den 3. freiburgischen Gerichtsbezirk (mit
Sitz in Bulle) und verteilen sich auf folgende 7 Friedensgerichtskreise: 1. Gruyères, 2. Charmey, 3. Bulle, 4. Vuippens, 5. La Roche, 6. Vaulruz
und 7. Albeuve. Sie bilden den 5. kantonalen Schulbezirk mit 38 Schulkreisen und 90 Schulen und verteilen sich auf folgende 8 Militärkreise:
Marsens, Sâles, Corbières, Charmey, Bellegarde (Jaun), Bulle, Gruyères und Albeuve.
Der Bezirk umfasst 30 Kirchgemeinden, die den Dekanaten La Part Dieu, Gruyères, La Valsainte und Saint Maire zugeteilt sind
und dem Bistum Lausanne und Genf unterstehen. Sekundarschule und Töchterpensionnat mit Haushaltungsschule in Bulle;
Bezirksschule
und Taubstummenanstalt in
Gruyères;
Bezirksspital in Riaz;
Gemeindekrankenhäuser in Bulle, Gumefens, Avry devant Pont,
La Roche und Gruyères;
Waisenhaus in Sâles und kantonale Irrenheilanstalt in Marsens.
Im Bezirk besteht ausserdem noch die Stiftung Rieter mit 250000 Franken Kapital, dessen Zinsen zur Bestreitung des Lehrgeldes
für eine Anzahl von jungen Leuten verwendet werden.
Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1886
1896
1901
Hornvieh
16741
17287
17364
Pferde
1156
1130
1341
Schweine
3108
5105
4944
Ziegen
5123
6283
4599
Schafe
4028
3550
2551
Bienenstöcke
1659
2434
2378
Diese Zahlen zeigen, dass der Bezirk Greierz sich die Viehzucht ganz besonders angelegen sein lässt, wozu ja auch eine Reihe
von günstigen Faktoren einladen, wie die natürliche Beschaffenheit, Lage und Exposition des Bodens,
die starke Nachfrage auf den Märkten und auch die geeigneten togographischen Verhältnisse.
Der Greierzer Rindviehschlag wird von den Kennern sehr geschätzt, und die Viehmärkte in Bulle, besonders der am Dionysiustage
im Oktober stattfindende, erfreuen sich eines lebhaften Zuspruches von Seiten der fremden Händler. Von
durchschnittlich 196500 hl per Jahr vor 25 Jahren ist die Milchproduktion heute auf 240090 hl per Jahr gestiegen und hat
sich somit in diesem Zeitraum um 43590 hl vermehrt. Ein beträchtliches Quantum dieser Milch findet Verwendung in der Schokoladefabrik
von Broc und in der Fabrik für kondensierte Milch zu Épagny.
Aber auch die industrielle Tätigkeit ist eine rege, so dass die Gruyère eine der gewerbreichsten Gegenden des Kantons bildet.
Der Bezirk besitzt neben den zwei soeben genannten bedeutenden Fabrikbetrieben noch die Elektrizitätswerke von Montbovon
und Charmey, die einer grossen Anzahl von kleineren Betrieben und der Bahn Châtel-Bulle-Montbovon ihre
Triebkraft liefern und nicht nur die Ortschaften des Bezirkes, sondern noch zahlreiche andere Gemeinden in und ausser dem Kanton Freiburg
mit Licht versehen; zu nennen sind ferner die grossen Parketteriegeschäfte von La Tour de Trême und Bulle, die Marmorbrüche
von Lessoc, Enney und Neirivue, die Sandsteinbrüche von
mehr
Vaulruz und Champotey (Écharlens), sowie zahlreiche andere Brüche auf Bausteine; daneben hat der Bezirk Brennereien, Bierbrauereien
und Werkstätten verschiedener Art. Auch die Strohflechterei wird trotz der starken geschäftlichen Krise immer noch in Ehren
gehalten. In Bulle erscheinen drei Zeitungen. Weithin bekannt sind die Heilbäder Montbarry und Les Colombettes mit ihren
wirksamen Quellen und ihrem landschaftlichen Reiz. Den zahlreichen Touristen und Kuranten stehen überall treffliche Gasthäuser
und Pensionen zur Verfügung. Fremdenstationen sind besonders Bulle, Gruyères, Grandvillard, Albeuve, Montbovon, Broc, Charmey,
Jaun (Bellegarde), Avry devant Pont und Corbières.
Mit Eisenbahnlinien war der Bezirk bis in die neueste Zeit nur unvollkommen versehen, indem er einzig
durch die Linie Bulle-Romont mit der grossen Verkehrsader Bern-Freiburg-Lausanne und damit auch mit den übrigen Teilen des
Kantons in Verbindung stand. Diesem Mangel wird jetzt abgeholfen durch den Bau der elektrischen Bahn Châtel-Bulle-Montbovon,
die die ganze Gruyère von S. nach N. durchzieht und die Hoch Gruyère und Bulle durch Vermittlung der
Linien Montreux-Montbovon und Vevey-Châtel mit dem Genfersee verbindet. Ferner wird den Bezirk in Montbovon auch die Linie Vevey-Thun
berühren. Andere geplante Linien werden dann in der Folge Bulle sowohl längs dem rechten wie dem linken Ufer der Saane direkt
an die Stadt Freiburg anschliessen.
Von Bulle aus strahlen nach allen Richtungen hin schöne und gute Strassen: Bulle-Boltigen, Bulle-Château
d'Œx, Bulle-Châtel, Bulle-Romont und Bulle-Freiburg (rechts und links der Saane). Alle diese Strassen sind zugleich Poststrassen
und dienen einem lebhaften Transport von Holz, Steinen und anderen Baumaterialien.
Die Geschichte des Bezirkes Greierz ist identisch mit derjenigen des einst mächtigen Hauses Greierz. Der
Bezirk in seiner heutigen Gestalt setzt sich zusammen aus dem unterhalb der Tine gelegenen Abschnitt der ehemaligen Grafschaft
Greierz, aus den einst dem Bischof von Lausanne eigenen Ländereien von Bulle, La Roche und Albeuve, aus den Herrschaften Éverdes-Vuippens,
Vaulruz und Corbières mit Charmey und Jaun (Bellegarde) und endlich aus einem Teil der Herrschaft Pont. Historische
Denkmäler im Bezirk sind die Schlösser und Burgen Gruyères, Bulle, Vaulruz und Corbières, die Burgruinen Éverdes, Montsalvens,
Jaun, La Roche, Pont en Ogoz und Le Chaffard (unterhalb
Plaisance), sowie das Kloster in der Valsainte und das ehemalige Kloster
La Part Dieu.
oder Gruère(Moulin dela) (Kt. Bern,
Amtsbez. Freibergen,
Gem. Saignelégier).
997 m. Grosser Meierhof, an der Strasse Saignelégier-Tramelan
und 5,2 km sö. Saignelégier.
Sumpfige Gegend mit grossen Sennbergen;
der Boden bildet hier eine Wanne, in der sich die Wasser
der Umgegend zum Étang de la Theure oder de la Gruyère (7,86 ha gross) vereinigen.
Der von einem auf
sumpfigem Untergrund (Oxfordmergel) stehenden Fichtenwald umrahmte Weier fliesst durch einen etwa 300 m langen Graben nach
S. ab;
dieser Abfluss treibt die Säge und Mühle La Gruyère und verschwindet dann in einer Spalte der der Mulde von La Chaux
und Bellelay angehörenden Argoviankalke. Es erscheint wahrscheinlich, dass dieses Wasser zusammen mit
dem der Rouge Eau von Bellelay in den zahlreichen Stromquellen der Kluse von Le Pichoux wieder zu Tage tritt.