Obergross, sowie Hintergross (am rechten Ufer des Grossbaches) mit den Häusergruppen Im Grossbach, Kalch, Fliegenberg, Halten,
Rotmoos und Seichtenboden.
Im Grossbach Postablage und Telephon;
Postwagen Einsiedeln-Ober Iberg.
Zusammen 96 Hauser, 632 kathol.
Ew. Filiale der Kirchgemeinde Einsiedeln.
Acker-, Wiesen- und Kartoffelbau.
Torfgruben. Holz-, Vieh-, Futter- und Strohhandel. 4 Sägen.
Steinbrüche, deren Ausbeute in Einsiedeln als Bausteine Verwendung findet.
Urkundlich wird Gross zum erstenmal 1318 im
Friedenstraktat zwischen Schwyz
und Oesterreich erwähnt, der festsetzt, dass eine über Gross führende Strasse erbaut werden müsse.
Vor etwa 250 Jahren hat man «In der Plangg» (am O.-Hang des Tritt) eine Silbermine mit Schächten und Stollen
betrieben, die heute noch zugänglich ist, in der man aber jetzt nur noch weissen Glimmer findet.
(Ober) (Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
999 m. Gruppe von 6 Häusern, auf einer Terrasse über dem linken Ufer des Grossbaches,
am NO.-Fuss des Amselspitz und 3,5 km sö. der Station Einsiedeln der Linie Wädenswil-Einsiedeln. 36 kathol.
Ew. Wiesen- und Kartoffelbau. Seidenindustrie. Torfgruben. Vieh- u. Holzhandel. Ehemalige Silbermine. Obergross liegt am Weg
vom Amselthal ins Alpthal, den die Schwyzer bei ihren Kriegszügen in die March, nach Appenzell,
ins Gaster und nach Sargans zu benutzen pflegten.
(Pizzo) (Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2943 m. Wilde und steilwandige Spitze, NW.-Ende der gipfelreichen Kette, die
die rechte Seite des Val d'Err in der Richtung SO.-NW. begleitet und die Errgruppe mit der Gruppe der Bergünerstöcke verbindet.
1,5 km s. vom Tinzenhorn und mit diesem durch den Kamm verbunden, der den Sil Cotschen und Ils Orgels trägt.
In geologischer Beziehung bildet die genannte Kette den Uebergang zwischen beiden Gebirgsgruppen, indem ihre sö. Gipfel,
Piz Bleis Martscha und Piz Salteras, aus den nämlichen Graniten und Gneisen bestehen wie die Errgruppe, während die nw. Gipfel,
Piz Val Lung und Pizzo Grosso, aus den gleichen triasischen Kalken sich aufbauen wie die Bergünerstöcke.
Das ganze Gebiet von Touristen nur wenig besucht.
1840-2610 m. Grosse Alpweide, den ganzen obern Abschnitt des Val Bosco
(Verzweigung des Val Campo) umfassend;
wird im W. von der auf der Landesgrenze gegen Italien verlaufenden Kette begrenzt,
die den Madone, Ritzberg, Marchenspitz und das Wandfluhhorn trägt. In 1901 m Gruppe von etwa 30 Hütten und Ställen.
Wird im Juli und August mit 170 Rindern, 350 Ziegen und 300 Schafen bezogen.
Halbfettkäse und Butter.
Uebergang über den
Krameggpass (2595 m) und die Furka (2322 m) nach Unterwald und über die Hinter Furka (2422 m) nach Staffelwald, im Formazzorathal.
1500-2262 m. Schöne und fette Alpweide, umfasst den ganzen obern Abschnitt
des Meienthales von der Ausmündung des Kleinalpthales bei den Häusern von Goretzmettlen bis zum Sustenpass hinauf.
Wird vom
Weg über den Susten durchzogen, der hier während einer Stunde in
zahlreichen Kehren aufsteigt.
Zerfällt in mehrere Unterabteilungen,
die ihre eigenen Namen tragen (Guferenalp, Sustenalp, Sustlialp, Guferplattenalp, Hinterfeldalp etc.)
und zählt etwa ein Dutzend Hütten.
Einer der Quellbäche des bei Schiers von rechts in die Landquart mündenden Schraubaches.
Bildet sich auf der Drusen- und Muttenalp aus den vom Kühnihorn, Schafberg und Drusenthor herabkommenden Wasseradern, nimmt
weitere vom Schweizerthor, Cavelljoch und Gyrenspitz kommende Bäche auf und vereinigt sich bei der Grossen
Schere, 5 km über Schiers, mit dem Weissbach zum Schraubach.
Typus eines nach oben in zahlreiche Adern baumförmig sich verzweigenden
Wildbaches. S. den Art. Schraubach.
(Kt. Schwyz,
Bez. Einsiedeln).
1604-882 m. Wildbach, linksseitiger Zufluss zur Sihl; entspringt n. vom Stock und
Gschwendstock und durchfliesst in der Richtung nach N. und NO. das mit Wald und Alpweiden bestandene Amselthal (s. von Einsiedeln).
Nimmt zahlreiche von den Alpweiden Jentenen, Regenegg, Füloch, Horben, Amstel,^[Berichtigung: Fühlloch, Amsel.] Tries, Wassersprung,
Brüschegg und Wäniberg herabkommende Nebenadern auf und richtet bei Hochwasser oft grossen Schaden an,
so dass er bei seinem Austritt aus dem Amselthal auf eine lange Strecke kanalisiert werden musste.
Sein mächtiger Schuttkegel
hat die Sihl weit nach O. abgedrängt. In der Sihlebene liegt sein Bett 20 m höher als das umliegende Land. 7,5 km lang.
Treibt 3 Sägen
und wird von 2 Brücken überschritten.
Bis Seichtenboden folgt ihm ein Fahrweg. Im Amselthal selbst heisst
der Bach meist nur Grosser Runs.
(Kt. Uri).
Bach, linksseitiger Zufluss zu dem bei Unterschächen von links in den Schächenbach mündenden Brunnibach.
Entspringt am O.-Hang des Blinzi (2464 m), durchfliesst die Sittlisalp und mündet unterhalb der Hütten
von Unter Laui (1263 m) nach 3 km langem Lauf in 1250 m.
(Im) (Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
904 m. Gruppe von 6 Häusern, am rechten Ufer des Grossbaches, an der Strasse Einsiedeln-Iberg
und 4 km sö. der Station Einsiedeln der Linie Wädenswil-Einsiedeln. Postablage, Telephon. 50 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Einsiedeln (Filiale Gross).
500-1400 m. Berghang, mit Weilern und zerstreut gelegenen Häusern übersät, die den
nw. Abschnitt der Gemeinde Flums bilden und bis zum Schilzbach reichen.
Weiler Bühl, Hinterberg, Mittelberg und Vorderberg zusammen: 163 Häuser, 758 kathol.
Ew. Obst- und Wiesenbau, Viehzucht;
1593 m. Maiensässe mit etwa einem Dutzend zerstreut gelegener Stadel, auf einer stark geneigten
Terrasse links über der Zermatter Visp und rechts über dem Emdbach, gegenüber der Terrasse von Grächen.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
896 m. Weiler, ö. vom Freiherrenberg, n. vom Grossbach, an der Strasse
Einsiedeln-Iberg und 3,5 km sö. der Station Einsiedeln der Linie Wädenswil-Einsiedeln. 10 Häuser, 53 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Einsiedeln (Filiale Gross).
Futterbau, Viehzucht und Milchwirtschaft, Holzhandel.
Seidenweberei. Ums Jahr 800, d. h. zur Zeit
des h. Meinrad, war die ganze Gegend mit dem
mehr
mächtigen, an 10000 ha Fläche messenden Finsterwald bestanden, dessen ö. Abschnitt Im grossen Wald genannt wurde. Im Grossboden
heute die schönen Bauerngüter Grossgrund, Vogelhalden, Grabern, Schnetzern, Heierlech, Ebenau, Stöckenen etc. Grossboden
hat in den Streitigkeiten zwischen Schwyz
und Einsiedeln (1114-1350) eine gewisse Rolle gespielt;
hier ist auch am zwischen den
Eidgenossen und dem durch Werner von Homberg-Rapperswil vertretenen Haus Oesterreich Frieden geschlossen worden. Im Juni 1447 Kampfzwischen den Truppen des Klosters und den wegen des Nutzungsrechtes der Allmenden im Amselthal revoltierenden Leibeigenen von
Gross.
^[Berichtigung: fand zwischen dem Kloster und Flecken Einsiedeln einerseits und den Bewohnern von
Gross andererseits ein grosser Rechtsstreit um die Alpweidenrechte im Amsel- und Sihlthal statt.]