ab. Der höchste Punkt (2360 m) wird durch einen Felskopf bezeichnet, über den die Kantonsgrenze zieht, und trägt den Namen
Passo Crap. Von hier setzt sich die Passsenke der Greina noch auf eine Strecke von 1,5 km als Längsthal fort und geht
dann mit einer kleinen, vom Fussweg rechts umgangenen
Schlucht (Scaletta) ins Querthal des
Val Blenio über.
Diesem obersten, im N. von den höchsten Gipfeln der Gruppe des
Piz Medel abgeschlossenen Stück des
Val Blenio, dem sog.
Val Camadra,
folgt nun der Fussweg zunächst am rechten Ufer des
Thalbaches, worauf er zur kleinen Fahrstrasse wird, beim
WeilerGhirone auf das linke Bachufer übersetzt, eine schöne kleine
Schlucht durchzieht und endlich
Olivone erreicht.
Man kann den Uebergang über die Greina auch noch mit kleinen Varianten machen, wenn man z. B. von La Fronscha im obersten
Somvix den Weg durch die Bachschlucht und über die Greina Carpet nimmt oder von der Mitte des Greinathales
aus nach S. abzweigt, über die Alpweide
Monterascio (2200 m) zum Monterasciopass (2260 m) aufsteigt und von da durch das
Val Luzzone nach
Olivone absteigt. Doch wird man in diesem
Falle nur einen kleinen Abschnitt des schönen Greinathales kennen
lernen. Von
Ilanz aus kann man die Greina durch das
Lugnez und über den
Pass Diesrut (2424 m) erreichen
(Ilanz-Olivone 12,
Vrin-Ghirone 6 Stunden).
französisch Grellingue (Kt. Bern,
Amtsbez. Laufen).
330 und 325 m. Gem. und Pfarrdorf, im Birsthal und am linken Ufer der
Birs da gelegen, wo diese einen schönen
Wasserfall bildet; an der Strasse
Basel-Delsberg und 12,5 km s. Basel.
Einige wenige
Häuser
stehen am rechten Ufer der
Birs. Station der Linie
Basel-Delsberg. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
nach
Meltingen und
Bretzwil-Liestal. Gemeinde 107
Häuser, 1012 zur Mehrzahl kathol. und deutsch sprechende Ew.; Dorf; 86
Häuser, 629 Ew.
Sekundarschule. Acker- und Weinbau (10,8 ha Rebland).
Papierfabrik, Floretseidenspinnerei.
Grosse Trinkwasserleitung nach
Basel.
Grellingen ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Bewohner von Basel,
die von hier aus meist auch noch das
Kaltbrunnenthal besuchen.
Grellingen hat sich erst in neuerer Zeit zu einer bedeutenden Ortschaft entwickelt.
975-865 m. 4 Bauernhöfe, auf den
Höhen zwischen Altmühlebach und
Rechenlochbach zerstreut gelegen, 1 km w.
Romoos und 12 km sw. der Station
Wolhusen der Linie
Bern-Luzern. 24 kathol. Ew. Viehzucht, Waldwirtschaft.
585 m. Gruppe von 7
Häusern, 1 km vom linken Ufer derSense, 3 km
n. der
Station Schmitten der Linie
Bern-Freiburg und 2,3 km nw. Wünnenwil. 61 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Linie Olten-Solothurn-Biel. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Bettlach. Gemeinde, mit Allerheiligen und Staad: 404 Häuser, 5202 kathol.
und reform. Ew., wovon 489 französischer Zunge; Dorf: 374 Häuser, 4932 Ew. Wichtigstes Zentrum der Uhrenfabrikation im Kanton Solothurn
mit 2000 Uhrenarbeitern. 9 Uhrenfabrikanten, 6 Fabriken für Ébauches und 7 Uhrengehäusefabriken. Eidgenössisches Kontrolamt
für Gold- und Silberwaaren, das 1902 1605 goldene (1901: 1410) und 375147 silberne (1901: 571761) Uhrengehäuse geprüft
hat.
Die kleine Kolonie französisch sprechender Einwohner besteht aus westschweizerischen Uhrenarbeitern. Parketterie, Ziegelei.
Steinbrüche. Heimat des als «Grossätti us em Läberberg» bekannten
Dialektschriftstellers Dr. Joseph Schild (1821-1890), des Nationalrates und Grossindustriellen Schild-Rust (†
1888) und der heldenmütigen MariaSchürer, die bei der französischen Invasion unter Schauenburg 1798 getötet worden ist.
In erhöhter Lage mitten im Dorf die 1811 erbaute Pfarrkirche und auf einer Vorhöhe des Jura, 3 km w. Grenchen, die als Wallfahrtsort
einst vielbesuchte KapelleAllerheiligen, in der die jetzt das Solothurner Museum zierende Madonna von Holbein
entdeckt worden ist.
^[Ergänzung: Hier bestand bis 1896 eine weltbekannte Erziehungsanstalt, die 1861 in Berg am Irchel gegründet und 1864 nach
Berg bei Grenchen verlegt worden war. Sie hatte bis 1886 zusammen 723 Schüler, von denen nur 138 Schweizer waren.] Oberhalb
des Dorfes hat man 1865 die an Funden reichste Niederlassung aus der Bronzezeit im Kanton Solothurn
aufgedeckt. Keltische
Münzen;
im Eichholz, nahe der Kirche und ö. vom Dorf römische Ueberreste;
am Därden römische Münzen und Spuren einer
Römerstrasse, bei Allerheiligen römische Münzen. Im neuen Quartier nahe der Kantonalstrasse zahlreiche Burgundergräber mit
Skeleten und Grabschmuck (so u. a. mit Gold und Silber beschlagene Gürtel);
heute im kantonalen Museum
zu Solothurn
aufbewahrt. 1830-40 war Grenchen ein Mittelpunkt der unter dem Namen des «Jungen Europa» bekannten politischen Bewegung
und der Zufluchtsort mehrerer nachher berühmt gewordener Flüchtlinge, wie des Revolutionärs Giuseppe Mazzini und des badischen
Staatsmannes Karl Mathy, der hier mehrere Jahre als Lehrer wirkte.
Ueber den Aufenthalt von Mathy in
Grenchen vergl. Gustav Freytags Bilderaus der deutschen Vergangenheit (Bd 5) und desselben Verfassers biographisches Werk
Karl Mathy (Leipzig 1870). 2 km n. der Station Grenchen die Kaltwasserheilanstalt Bachtelen. S. diesen Art.