Nachkommen ihren ganzen bedeutenden Besitz ihren Verwandten und
Bürgen überlassen mussten, die die
Herrschaft Greifensee
dann zur Ordnung der Verhältnisse 1369 an die
Grafen von
Toggenburg verkauften;
Graf Friedrich trat aber schon 1402 das
Schloss,
den
See und die
Herrschaft an Zürich
ab. Dieses vereinigte das Städtchen mit den umliegenden Ortschaften und
Gemeinden, die z. T. der
GrafschaftKiburg zugehört hatten, zur Landvogtei Greifensee. In der Geschichte ist die Burg Greifensee
bekannt geworden durch den sog. Mord von Greifensee (Mai 1444). Die in der Burg liegende Zürcher Besatzung unter Wildhans
von
Breitenlandenberg sah sich nach tapferer Verteidigung durch Verrat zur Uebergabe an die
Eidgenossen
gezwungen, die dann auf Anstiften der
Schwyzer unter Ital Reding und trotz der Abmahnungen von besonneneren Hauptleuten (z. B.
von
Ulrich Holzach von
Menzingen) den heldenmütigen Wildhans und nach ihm noch 61 Männer der Besatzung auf einer benachbarten
Wiese bei
Nänikon durch das Schwert hinrichten liessen.
Die Stelle trägt heute zum Andenken an dieses Ereignis eine einfache Steinpyramide. Das
Schloss wurde
von den Siegern niedergebrannt. Der jetzige Bau stammt aus dem Jahr 1520 und diente dem jeweiligen Landvogt zur Wohnung.
Der bekannteste und originellste dieser Landvögte war der 1781-87 hier amtende Salomon Landolt, dem Gottfried Keller in
seiner Novelle Der Landvogt von Greifensee ein unvergängliches Denkmal gesetzt hat. Vergl. Zeller-Werdmüller, H. Zürcher.Burgen (Mitt. der antiquar. Gesellsch. in Zür. 58). Zürich
1894. - Diener, Ernst.
Das HausLandenbergim Mittelalter ... Diss. Zürich
1898.
Rudolf von Greifenstein tötete 1233 den
Bischof Berthold von
Chur und sühnte sein Verbrechen durch eine Wallfahrt nach Jerusalem.
Die Burg kam schon 1334 in den Besitz
der
Bischöfe von
Chur, die sie zusammen mit dem umliegenden Hochgericht durch eigene Vögte (z. B. solche aus dem Geschlecht
der Mätsch) verwalten liessen.
Die von Dorothea Zollikofer, der Tochter des St.
Galler Humanisten Joachim von
Watt, erbaute Burg ging später in den Besitz des Bündner Geschlechtes von
Salis über.
Diese beiden Gipfel sind schöne Felsspitzen, die von
Truns aus sichtbar und besser bekannt sind als der Piz Grein. Dieser hat eine mehr abgerundete Gestalt und fällt nur
nach N. mit einer kleinen Felswand ab. 7-8 Stunden sö. über
Surrhein.
Von da an steigt ein Fussweg die steilen
Halden rechts über der
Schlucht des
SomvixerRhein hinan und erreicht über La Fronscha
die unter dem
Pass Diesrut stehende Alphütte Camona. Diese Wegstrecke bietet eine prachtvolle Aussicht
sowohl in die düstere
Schlucht und den Thalkessel Ils
Encardens, wie auch auf die Gruppe des
Piz Gaglianera mit ihren mächtigen
Gipfeln und ihren Hängegletschern. Bei der Alphütte Camona betritt man das merkwürdige Hochthal der Greina, das als breites
und sonnenreiches Längsthal einen grossen Gegensatz bildet zu dem engen und tiefeingeschnittenen obern
Abschnitt des Querthales
Somvix.
Die Greina darf vielleicht als der ursprüngliche oberste Teil des
Somvix angesehen werden, der dann durch die kräftiger
eingreifende Erosionsarbeit der
Bäche der s. Abdachung von seinem Stammthal abgelenkt worden ist. Mit dem
Lugnez steht die
Greina heute über den
Pass Diesrut in Verbindung. Die Greina steigt als 5 km langes Hochthal zwischen den
mit kleinen Eisfeldern geschmückten Gipfeln der Gruppe des
Piz Gaglianera im N. und den ebenfalls z. T. vergletscherten w.
Vorgipfeln des
Piz Terri im S. mit weniger als 2,5% Fall von 2360-2235 m langsam
¶
mehr
ab. Der höchste Punkt (2360 m) wird durch einen Felskopf bezeichnet, über den die Kantonsgrenze zieht, und trägt den Namen
Passo Crap. Von hier setzt sich die Passsenke der Greina noch auf eine Strecke von 1,5 km als Längsthal fort und geht
dann mit einer kleinen, vom Fussweg rechts umgangenen Schlucht (Scaletta) ins Querthal des Val Blenio über.
Diesem obersten, im N. von den höchsten Gipfeln der Gruppe des Piz Medel abgeschlossenen Stück des Val Blenio, dem sog. Val Camadra,
folgt nun der Fussweg zunächst am rechten Ufer des Thalbaches, worauf er zur kleinen Fahrstrasse wird, beim WeilerGhirone
auf das linke Bachufer übersetzt, eine schöne kleine Schlucht durchzieht und endlich Olivone erreicht.
Man kann den Uebergang über die Greina auch noch mit kleinen Varianten machen, wenn man z. B. von La Fronscha im obersten
Somvix den Weg durch die Bachschlucht und über die Greina Carpet nimmt oder von der Mitte des Greinathales
aus nach S. abzweigt, über die Alpweide Monterascio (2200 m) zum Monterasciopass (2260 m) aufsteigt und von da durch das
Val Luzzone nach Olivone absteigt. Doch wird man in diesem Falle nur einen kleinen Abschnitt des schönen Greinathales kennen
lernen. Von Ilanz aus kann man die Greina durch das Lugnez und über den Pass Diesrut (2424 m) erreichen
(Ilanz-Olivone 12, Vrin-Ghirone 6 Stunden).