Quadravedes, ad quatuor abietes = bei den vier
Tannen geheissene Siedelung. (Vergl. Götzinger, Wilh. Die romanischen OrtsnamendesKant. St. Gallen.St. Gallen
1891). Hier amtete als Pfarrer der Diakon Johannes, später
Bischof von Konstanz. 811: Quaravedes;
500-900 m. Sehr fruchtbarer Berghang, mit Weilern
(Forst,
Lee,
Schluss)
und
Höfen übersät und von zahlreichen
Wildbächen durchfurcht, w. über
Grabs. 179
Häuser, 856 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Monte)(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
1939 m. Gipfel, südlicher und nur um 28 m niedrigerer Nachbar des
Monte Tamaro, in der von
diesem nach SW. abzweigenden und über Luino am
Langensee endigenden Kette. Schöne Aussicht durch das
Val Vedasca auf den
Langensee und nach SO. auf den
Luganersee. Wird selten bestiegen.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
1617 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer waldumrahmten Terrasse, am Fuss des
Seethalhorns
und über dem rechten Ufer der
ZermatterVisp, nahe dem Felssporn über der Vereinigung des Nikolai- und
Saasthales, 4 km nö.
über
St. Niklaus und 1½ Stunden über der Station
Kalpetran der Linie
Visp-Zermatt. Postablage. Gemeinde, mit
Binnen und
Eggen: 53
Häuser, 389 kathol.
Ew.; Dorf: 14
Häuser, 108 Ew. Vieh-, besonders Ziegen- und Schafzucht; Roggenbau. Die Leute von Grächen
wohnen in zahlreichen, über die ganze Terrasse zerstreut gelegenen kleinen Siedelungsgruppen, die sich meist um eine kleine
Kapelle schaaren. Die zwei grössten dieser Gruppen sind das am Fuss des grossen Grächerwaldes stehende
Kirchdorf Grächen
und der tiefer unten, über dem zur
Visp abfallenden und von Runsen zerfressenen Hang gelegene
Weiler Nieder Grächen. Von
beiden
Stellen sehr schöne Aussicht. Die
Wiesen und Felder von Grächen werden vom nahen
Riedgletscher her durch ein Netz der
bekannten
Walliser Wasserleitungen (bisses) bewässert. Pfarrer Tscheinen von Grächen hat s. Z. die zahlreichen
Volkssagen des Wallis
gesammelt und mit dem Chorherrn
Ruppen zusammen unter dem Titel
WalliserSagen
(Sitten 1872) veröffentlicht.
1210: Grachan; 1250: Granchon; 1295: latein. Grangiis; im 14. Jahrhundert: Grenkun, Grenkon, Grenken. Betr. Etymologie s.
den Art.
Granges.
Dieser, zuerst Ziegen- und Kuhhirt, Bettler und
Seiler, benutzte jede Gelegenheit,
um sich trotz seines elenden und vagabundierenden Lebens nach Möglichkeit zu unterrichten, ward dann
in Basel
Korrektor in einer Buchdruckerei, Buchdrucker und Buchhändler und zuletzt Universitätsprofessor für die griechische
Sprache. Er ist einer der berühmtesten Söhne des Wallis
und hat auch viel dazu beigetragen, in seinem Geburtslande die Ideen der
Reformation zu verbreiten. Er starb 1582. Sein Sohn Felix Platter, nicht weniger berühmt als der Vater,
lebte als Professor der Medizin und Stadtphysikus in Basel.
Ebenfalls von
Grächen gebürtig ist Platters Neffe Simon
Steiner oder
Lithonius, Professor für griechische und lateinische Sprache und Eloquenz in Strassburg († 1545).
Der
aus den Ereignissen von 1798 bekannte General Fr. Salomon Wyss besass hier ein Landhaus.
Bei
Grächen ein Grabhügel, in dem
man neben andern Gegenständen eine grosse Bronzevase mit Relieffiguren (vermutlich etruskischen
Ursprungs)
gefunden hat, die heute eines der Prunkstücke des historischen Museums zu Bern
ist.
(Kt. Aargau,
Bez. Aarau).
414 m. Gem. und Pfarrdorf, zu beiden Ufern der
Wina, an der Strasse
Aarau-Menziken und 2 km sö. der
Station
Suhr der Linie
Aarau-Suhr-Zofingen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Aarau-Menziken. Gemeinde, mit
Bietschthal,
Bleien, Eien,
Hochspühl,
Liebegg,
Loch,
Oberfeld,
Reffenthal,
Rütihof,
Scheuerberg und
Vorstadt: 324
Häuser, 2771 reform.
Ew.; Dorf: 108
Häuser, 1070 Ew. Ackerbau, Viehzucht und Viehhandel. Schuhfabrik mit 180 Arbeitern. Die Gemeinde besitzt schöne
Waldungen. W. und ö. vom Dorf, sowie In den
Höfen, auf dem Geliacker und den Maueräckern hat man römische
Backsteine und Mauern aufgedeckt. Am letztgenannten
Ort sind ein ganzes
Zimmer mit Mosaikboden, Wandmalereien, Marmorplatten
und einer vollständig erhaltenen Amphora, sowie ein Legionsziegel zum Vorschein gekommen. Spuren einer nach Oberkulm führenden
Römerstrasse. Betr. Etymologie s. den Art.
Granges.
500 m. Malerische Burgruine, auf einem dem
Grossberg im O. vorgelagerten
Felssporn, w. über der Vereinigung des
Schilzbaches mit der
Seez und 1,5 km nw.
¶
Die Burg, deren Gründer unbekannt ist, war ein Lehen des Bistums Chur und wurde 1528 vom Glarner Ludwig
von Tschudi angekauft, dessen jüngerer Bruder, der berühmte Geschichtschreiber Aegidius Tschudi, lange
Zeit hier wohnte.
Seine hier verwahrte reiche Autographensammlung verkauften seine Nachkommen später an das Kloster St. Gallen
und
die Stadt Zürich.
Der Name Gräplang vom romanischen crapa longa = langer Fels.