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Échallens, Gem. Saint Barthélemy).
Früherer Name von Dorf und Schloss Saint Barthélemy. S. diesen Art.
Échallens, Gem. Saint Barthélemy).
Früherer Name von Dorf und Schloss Saint Barthélemy. S. diesen Art.
le Jux oder Goumoens le Joux (Kt. Waadt, Bez. Échallens). 590 m. Gem. und Weiler, auf dem w. Plateau des Jorat, über dem rechten Ufer des hier in tiefem Tobel fliessenden Talent, an der Strasse Goumoens la Ville-Bavois; 1,5 km nw. Goumoens la Ville und 4,5 km nw. der Station Échallens der Linie Lausanne-Bercher. 6 Häuser, 32 reform. Ew. Kirchgemeinde Goumoens la Ville. Am wenigsten Einwohner zählende Gemeinde des Kantons Waadt. Landwirtschaft. Zuerst Teil der Herrschaft Goumoens la Ville, dann seit dem 13. Jahrhundert eigene Herrschaft, im 14. Jahrhundert von François de Goumoens la Ville, Herrn von Bioley-Magnoux, und im 17. Jahrhundert von Daniel Châlon, Burgherrn von Cully, erworben. Einer der letzten Besitzer war der Naturforscher Albrecht v. Haller. Es stand hier früher eine schon im 15. Jahrhundert nicht mehr bewohnte und in den Burgunderkriegen endgiltig zerstörte kleine Burg. Der in das Molasseplateau sich stark einschneidende Talent hat unterhalb Goumoens la Jux bis hinter La Motte mit seiner Sohle bereits das Eocän (Sidérolithique) durchschnitten und den gelben untern Urgonkalk erreicht, die zusammen gleichsam ein 1 km langes Knopfloch mitten in der Molasse bilden. Das Eocän besteht aus einer 1215 m mächtigen Schicht mit ziemlich eisenreichem Bohnerz an der Basis, das auch noch karrenartige Taschen im unterliegenden Urgon ausfüllt. Das Uebrige ist metallarmer (10-15%) Bolus mit einzelnen Eisenkörnchen und glänzenden Quarzpartikelchen. Das Ganze ist nicht abbauwürdig.
(Kt. Bern, Amtsbez. Freibergen). 496 m. Gem. und Weiler, am rechten Ufer des Doubs, 5 oder 7,8 km wnw. der Station Saignelégier der Linie Glovelier-La Chaux de Fonds, je nachdem man den Fusswegen oder der Strasse folgt. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Saignelégier. Eidgenössisches Zollbureau. Gemeinde, mit Belfond Dessous und Belfond Dessus: 35 Häuser, 228 kathol. Ew.; Weiler: 9 Häuser, 54 Ew. Kirchgemeinde Les Pommerats. Ackerbau und Viehzucht. Uhrenmacherei, Holz- und Kohlenhandel, Schefflerei; bedeutender Grenzhandel mit Spezereiwaaren. Mühle. Bei Le Theusseret, 2 km oberhalb Goumois, Wasser- und Elektrizitätswerk, das Saignelégier, Montfaucon, Les Pommerats und Le Bémont mit Wasser, Kraft und Licht versorgt. Sand- und Tuffgrube; der mit der Säge verarbeitete Tuff wird zur Herstellung von Oefen und Kochherden gerne verwendet. Goumois-Suisse liegt ausserordentlich malerisch am Fuss von mächtigen senkrechten Felswänden und prachtvollen Waldungen, aus denen zahlreiche kleine Wasserfälle herabstürzen, und ist eines der schönsten Ausflugsziele an den romantischen Ufern des Doubs. Eine der Felswände zeigt im Profil zum Verwechseln ähnlich das Bild eines Affen. Gegenüber, am linken Ufer des Flusses, die grössere Häusergruppe Goumois-France. Schöne, auf Steinpfeilern ruhende Eisenbrücke. Die beiden Weilern dienende Kirche steht in französisch Goumois. Diese abgelegene Gegend war einst von Bären und Luchsen bevölkert, und heute noch sieht man an einem der Häuser eine halb verwischte Malerei, die einen Bären und einen Wolf darstellt und unter der folgende Inschrift steht: «Un ours a été tué en ce lieu le 30 août 1761; un loup servie [loup cervier] en ce lieu a été tué le 15 décembre 1768.» Ein anderes Haus trägt als ehemalige Amtswohnung eines Untervogtes der Herren von Montjoye das Fassadenbild des zu Pferd sitzenden Prinzen von Montjoye. 1815 fand bei Goumois ein Kampf zwischen einer Abteilung Royalisten und kaiserlich napoleonischen Truppen statt, in dem die erstern in die Flucht geschlagen wurden und ein junger Graf von Montjoye ums Leben kam. Es ist recht bezeichnend, dass an der letzten in dieser Gegend stattgefundenen Waffentat ein Montjoye beteiligt gewesen ist, da dieses Geschlecht der letzte Inhaber der mit der französischen Revolution aufgehobenen, uralten und seit 1308 schon mit den Freibergen verbundenen (Cartulaire de Montfaucon. Folio 61) Grafschaft La Roche (Hauptort Saint Hippolyte) war. So hatten auch die Herren von Montjoye ihren andern Titeln immer denjenigen der «seigneurs de la Franche Montagne» beigefügt.
Auf den hohen Felsen s. von Goumois steht die Burgruine Franquemont. Goumois war im 12. und 13. Jahrhundert Eigentum des Priorates Lanthenans, das das Dorf gegen eine jedes Jahr auf den Handänderungen zu Montbéliard zu erhebende Steuer von 20 sols 1247 an Thierry III. von Montfaucon, Grafen von Mömpelgard, abtrat. Thierry's Neffe Gauthier de Montfaucon (Sohn von Thierry's jüngerem Bruder Amé de Montbéliard, Sire de Montfaucon) erhielt dann von Renatus von Burgund und seiner Gemahlin Guillemette 1304 Goumois mit allen seinen Ländereien als unbeschränktes Eigentum verliehen. Vergl. den Art. Franquemont. Refugium;
Fund von Töpferscherben römischen Ursprungs. 1177: Gomœnsem ecclesiam;
1257: Gumoëns;
1304: Goumoëne.
(La Tour de oder Mont de) (Kt. Waadt, Bez. Lavaux). 930 m. Berg im s. Jorat, auf der Grenze zwischen dem obern Plateau und der Flanke von Lavaux und auf der Wasserscheide zwischen Rhone und Rhein; 2,6 km nnö. Cully und 8,5 km ö. Lausanne. Von den übrigen ebenso hohen oder noch höheren Gipfeln des Jorat ist die Tour der Gourze der am charakteristischsten geformte und gewährt als isolierte Pyramide den freiesten Ausblick mit weitem Panorama auf den Genfersee, die Kuppe des Grand Combin und einen grossen Teil des Kantons Waadt. Sie wird deshalb auch schon seit langer Zeit als Aussichtswarte geschätzt und oft besucht. Auf dem Gipfel steht die Ruine eines Turmes, dessen Entstehung nicht genau datiert werden kann, aber ins 12. oder 13. Jahrhundert verlegt werden und der Eigentum der Bischöfe von Lausanne gewesen sein muss. Seine Zerstörung oder Abtragung wird Ludwig II. Baron von Vaud zugeschrieben, als er mit dem Bischof Pierre d'Oron ¶
in Fehde stand (1316). Seither ist der Turm nicht mehr aufgebaut worden; ein vor wenigen Jahren dahin zielender Versuch hat zu keinem Resultat geführt. Der Berg besteht aus einer Grundlage von Molassesandstein, auf den eine die Turmruine tragende Bank von Nagelfluh folgt. Alle Schichten fallen alpeneinwärts nach SO. Der steile W.- und N.-Hang bewaldet, der S.-Hang mit Wiesen bekleidet. Häufig besuchtes Ausflugsziel. 1140: Mons Gurzii; 1316: Goursi.