Schichtfetzen fing an, zu Thal zu glitschen; die Bewegung wurde immer schneller, die Felsmasse zerschlug sich unterwegs in
tausende von kolossalen Blöcken und bildete einen wahren
Strom von
Steinen, der mit furchtbarem Getöse strahlig auseinanderschoss
und, 1000 m hoch herabkommend und eine in Horizontalprojektion 4 km lange Sturzbahn durcheilend, auf
einen
Schlag das blühende Gelände von Goldau mit einer Trümmermasse von 15 Millionen m überschüttete, Alles in eine undurchdringliche
Steinstaubwolke einhüllte, einer mächtigen Welle gleich noch weit am gegenüberliegenden Hang des
Rigi hinaufbrandete und
das Becken des
Lowerzersees zu einem Vierteil ausfüllte.
Das ganze derart verwüstete Gebiet heisst heute
«Im Schutt». 457 Menschen verloren das Leben, 14 konnten
noch lebend wieder ausgegraben werden. Es gingen in Goldau, Unterröthen u. Busingen 111 Wohnhäuser, 2 Kirchen, 220
Scheunen
und Ställe zu Grunde. Die Ausbruchsnische oben am
Kamm des
Rossbergs kann heute noch sehr deutlich gesehen werden, so dass
daraus die Grösse der abgeglittenen Felsmasse bestimmt werden konnte. Es war eine Schicht von 320 m
Breite, 32 m
Dicke und 1500 m Länge, woraus sich das schon erwähnte Volumen von etwa 15 Millionen m3 ergibt. Es hat sich
seither im untern Teile des
Hanges und auch in der Thalebene etwas
Wald angesiedelt, der aber die leichte
Uebersicht über das ganze Zerstörungsgebiet nicht zu hindern vermag. Der Name Goldau ist herzuleiten von Goletau; golet
=
Schutt, Trümmer; es muss deshalb auch aus dem Namen auf ein früheres Ereignis dieser Art geschlossen werden. Vergl.
Zay, Dr. Goldau und seine Gegend ...Zürich
1807. - Meyer v.
Knonau, Gerold. DerKanton Schwyz(Gemälde derSchweiz. V).St. Gallen
und Bern
1835. -
Heim,
Alb. UeberBergstürze(Neujahrsbl. der natur f. Gesellsch.Zürich.
1882).Zürich
1882.
entspringt auf den Alpweiden der Trimmelenegg (Berggebiet des
Napf, 1411 m) und mündet
nach meist tief eingeschnittenem
Lauf in
die GrosseFontannen, die ihrerseits wieder der Kleinen
Emme zufliesst.
entspringt in 1500 m am
N.-Hang der
Rigi Scheidegg, steigt in raschem
Lauf und als
geschiebereicher Bach nach NO. ab, durchfliesst die Goldplänggi (ö. über
Goldau), biegt nach O. ab,
bildet einige sehr kleine
Seen und mündet nach 6 km langem
Lauf 1,5 km vom Dorf
Lowerz in 448 m in den
Lowerzersee.
Schöne Landhäuser, darunter dasjenige, in dem Klopstock bei dem in seiner Ode an denZürichsee verherrlichten Ausflug mit der ihn begleitenden Gesellschaft frühstückte.