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Hohe senkrechte Felswand aus Jurakalken, von der Festung Dailly (1265 m) gekrönt;
über Lavey.
Hohe senkrechte Felswand aus Jurakalken, von der Festung Dailly (1265 m) gekrönt;
über Lavey.
(Le) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
445 m. Abteilung des Dorfes Bex, am linken Ufer des Avançon zwischen dem Dorf im engern Sinne und dem Grand Hôtel des Salines gelegen.
Haltestelle der elektrischen Strassenbahn Bahnhof Bex-Villars sur Ollon. 74 Häuser, 495 reform. Ew. Betr.
Etymologie s. den Art. Glarier.
(Le) (Kt. Wallis, Bez. und Gem. Siders).
570 m. Dorf, w. vor Siders und mit diesem sozusagen nur eine einzige Siedelung bildend;
zwischen dem Fuss des das Dorf Siders tragenden Hanges und dem mit dem Turm Goubing gekrönten Hügel, 500 m nö. der Station Siders der Simplonbahn.
Telephon. 68 Häuser, 514 kathol. Ew. Mehrere der Häuser sind blosse «mazots», d. h. im Besitz von Bewohnern des Eifischthales befindliche Rebhäuschen, die nicht das ganze Jahr bewohnt werden. 1331: Glaretum.
Betr. Etymologie s. den Art. Glarier.
Glariers,
Glarey, Glerriers, Gleyre etc. Ortsnamen, besonders im
Rhonethal (Bezirk Aigle)
häufig vorkommend, vom
mittellateinischen glaretum oder glarea, womit man ein mit Flussgeschiebe,
Sand und Schlamm überführtes Stück Land zu bezeichnen
pflegte, wie solche an den Ufern der
Wildbäche und an deren Austritt in die Thalebenen oft angetroffen
werden. So heisst z. B. die von der
Grande Eau vor ihrer Korrektion aufgeschüttete
Ebene w. der
Brücke über diesen Fluss
bei
Aigle (Strasse
Aigle-Villeneuve), heute Schiess- und Marktplatz von Aigle;
Glariers oder
Glareys findet man ferner am Weg über
den
Sanetsch, bei Monthey,
Brämis,
Saillon, am rechten Ufer der
Gryonne (zwischen der Ausmündung des Gryonnethales
und der Simplonbahnlinie), an der Mündung der
Rhone in den
Genfersee.
Das Quartier Gleire oder Gleyres in Yverdon, an der Mündung der Thielle gelegen und vor der Bebauung ein sandiges Feld darstellend, lässt sich wahrscheinlich ebenfalls von glarea ableiten.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart, Kreis und Gem. Davos).
1450 m. Pfarrdorf am Landwasser;
Teil der Gemeinde Davos, 7 km sw. der Station Davos Platz der Rätischen Bahn (Landquart-Davos).
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Davos Dorf-Chur, -Thusis und -Monstein.
Mit Spina zusammen: 35 Häuser, 174 reform. Ew. Klimatischer Kurort.
Vom
latein. glarea = Kiesfeld.
(Kt. Thurgau,
Bez. und Gem. Steckborn).
400-410 m. 8
Häuser, an einer Einbuchtung des
Untersees reizend gelegen, an der Strasse
Steckborn-Schaffhausen
und 2,3 km sw. der Station
Steckborn der Linie Konstanz-Schaffhausen. Telephon. 44 reform. und kathol. Ew. Wein- und Obstbau,
Waldungen. Backsteinfabrik. Gastwirtschaft. Beliebtes Ausflugsziel.
Schloss, einst Eigentum des
Winterthurer
Bürgers
Kaufmann, eines Freundes von Goethe; seit 1901 im Besitz einer Gesellschaft, die sich die theoretische und praktische Ausbildung
von jungen Leuten für die Landwirtschaft zum
Ziel setzt und so dem Zug
der Landleute in die Städte wehren will. ^[Ergänzung:
die hier unter dem Namen des Schweizerischen Land-Erziehungsheimes eine Anstalt eingerichtet hat, deren
Zweck die harmonische Ausbildung des Menschen in der Landschaft ist, d. h. die Verbindung der eigentlichen theoretischen
Schulbildung mit praktischen Arbeiten in der Landwirtschaft und Werkstatt, sowie mit Turnen, Spiel und Sport.]
(Kt. Glarus
,
St. Gallen
und Schwyz).
S. die Art. Glarus
,
Sardonagruppe,
Sihlgruppe,
Thurgruppe und
Tödigruppe.
(Crap) (Kt. Glarus
und Graubünden).
3074 m. Romanische Bezeichnung für den Kleinen
Tödi. S. diesen Art.
Glarus.
Französisch
Glaris. Kanton
der schweizerischen Eidgenossenschaft, in der offiziellen Reihenfolge der Kantone
deren siebenter. Der Kanton
Glarus
liegt zwischen 46° 47' 50" und 47° 10' 40" n. Br., und zwischen 6° 32° 20"
und 6° 54' 40" östl. L. von Paris. Seine grösste Längenausdehnung in der Richtung N.-S. misst 42,25 km, seine grösste
Breitenausdehnung in der Richtung W.-O. 27 km. Mit einem Flächeninhalt von 691,2 km2
^[Supplement: 684,2842 km2] nimmt
er unter den 22 Kantonen
den 17.
Rang ein; hinsichtlich der Bevölkerungszahl steht er im 19.
Rang.
Im N. bilden
Linthkanal und
Walensee auf einer 16,5 km langen Linie, im O. die Bergkette westlich des
Murgthales und der von
der
Widersteinerfurkel bis zur
Sardona sich erstreckende
Kamm der Magereugruppe auf eine Länge von 33 km die natürliche Grenze
gegen den Kanton
St. Gallen.
Im S. wird der Kanton
durch die vom
Tödi bis zum
Piz Segnes laufende 40,5 km lange Gebirgskette
vom
Kanton
Graubünden
getrennt. Im W. grenzt er in einer unregelmässig durch die
Clariden- und die Glärnischgruppe laufenden Linie von 54,5
km Länge an die Kantone Uri
und Schwyz.
Ersterer greift im
Urnerboden, letzterer ö. vom
Pragelpass in auffälliger Weise
über die Wasserscheide auf die glarnerische Gebirgsabdachung über.
Der Kanton Glarus liegt vollständig innerhalb der Alpen und zwar fast ausschliesslich in der n. Kalkalpenzone; einzig der nw. Teil des Landes reicht in die Zone der subalpinen Molasse hinein. Er stellt im Wesentlichen das Quellgebiet und Sammelbecken der Linth dar, welche ihn der Länge nach von S. nach N. durchfliesst und in einen kleinern w. und einen grössern ö. Teil zerlegt. Ausserhalb dieses primären Linthbeckens liegt der nö. Teil des Kantons, der sich zum Thale des Walensees abdacht, während anderseits der W.-Rand des Linthgebiets stellenweise beträchtlich auf die Kantone Uri und Schwyz übergreift.
Den s. Abschluss des Linthgebietes bildet ein mächtiger Gebirgswall, der auf der Grenze zwischen Glarus und Graubünden von WSW. nach ONO. sich erstreckt und dem grossen Hochalpenzuge angehört, der n. von der Rhone-Rheinlinie die ganze Schweiz durchzieht. Durch die Einsenkungen des Kistenpasses und des Panixerpasses wird er in drei Teile, die Tödigruppe (im engern Sinne), die Hausstockgruppe und die Sardonagruppe zerlegt. Die erstere besitzt im Tödi (3622 m) nicht nur den höchsten Gipfel der Glarneralpen, sondern der ganzen n. von der Rheinlinie liegenden Ostschweiz überhaupt.
Mit ihren beiden den Hintergrund des Linththales einfassenden Vorwerken, der Claridenkette im W., welche im Claridenstock (3270 m) und Gemsfayrenstock (2974 m) ächt hochalpine Gipfel aufweist, und der Selbsanftgruppe im O., der der zweithöchste Gipfel der Glarneralpen, der Bifertenstock (3426 m) angehört, bildet sie einen der imposantesten Thalabschlüsse des ganzen Alpengebietes. Zwischen Kistenpass und Panixerpass ist die Kammlinie der Hochalpenkette durch die südwärts zum Vorderrhein fliessenden Gebirgsbäche stark nach N. zurückgedrängt worden und schwingt sich hier im Hausstock zu 3152 m empor.
Fast ebenso hoch erhebt sie sich in den Gipfeln der Sardonagruppe (Vorab 3025 m, Piz Segnes 3102 m, Saurenstock 3054 m), die den wirkungsvollen S.-Abschluss des Sernfthales darstellt. Wie für die Berneralpen, so ist auch für die Hauptkette der Glarneralpen die enorme Steilheit ihrer nordwärts gerichteten Abhänge charakteristisch. Der N.-Absturz des Tödi, die Wände, mit denen der Selbsanft einerseits zur Sandalp, anderseits zum Limmerntobel abfällt, der Absturz des Hausstock gegen das Durnachthal und die NW.-Mauer von Vorab und Sardona gehören zu den grossartigsten Bildern der Schweizeralpen. Namentlich in der Hausstock- und Sardonagruppe ist der Kontrast zwischen S.- und N.-Abdachung überaus auffällig.
Nördlich von der tiefen Einsenkung von Urnerboden (1350 m) und Klausenpass (1952 m), die den N.-Fuss der Claridenkette begleitet, erhebt sich im W. des Linththales die Glärnischgruppe in Gestalt einer mächtigen 18 km langen und 12 km breiten, trapezförmigen Kalktafel, von der jedoch nur der ö. und nö. Teil innerhalb des Kantons Glarus liegt. Fast ringsum ist sie von steilen Felswänden begrenzt, die unvermittelt in die Thäler abstürzen. Nur auf der gegen das Linththal gerichteten O.-Abdachung sind sie von breit ausladenden, mit Alpweiden und Bergwiesen bekleideten Terrassen unterbrochen.
Auf das durchschnittlich 1800-2200 m hohe Plateau sind die SW.-NO. streichenden Bergketten aufgesetzt, im S. die Märenberg-Ortstockkette, n. davon die Kirchbergkette, im N. die imposante, reich gegliederte Glärnischkette (im engern Sinne), die sich nach W. in der Silbern fortsetzt. Alle Ketten dieser Gebirgsgruppe nehmen wie das ganze Plateau nach O. an Höhe zu; die südlichste Kette kulminiert in ihrem ö. Eckpfeiler, dem Ortstock (2715 m), die Glärnischkette erhebt sich im Bächistock bis zu 2920 m.
Die Kreideketten der Wiggis-Rädertenstockgruppe, die ¶
Lf. 64.
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Verlag von Gebr. Attinger, Neuenburg.
1:200000 ^[Karte: 6° 30’ O; 47° 0’ N; 1:200000]
V. Attinger sc
KANTON GLARUS ¶
sich n. von dem tief eingeschnittenen Klönthale erheben und das Oberseethal und seine Verzweigungen einrahmen, erreichen bei weitem nicht mehr die Höhe des Glärnisch. Die im Süden liegenden höchsten Gipfel Rädertenstock (2295 m) und Wiggis (2284 m) steigen noch zu beinahe 2300 m an, und die gewaltigen Felswände, mit denen der Wiggis gegen Klönthal und Linththal abstürzt, verleihen hier dem Gebirge noch hochalpinen Charakter. Nach NW. nimmt die Gipfelhöhe rasch ab und sinkt bis auf 1700 m herab. An das Kreidegebirge schliesst sich die Nagelfluhkette des Hirzli an, welche die NW.-Ecke des Kantons erfüllt und nur noch Gipfelhöhen von 1680-1400 m aufweist.
Auf der O.-Seite des Linththales zweigt sich von der auf der S.-Grenze des Kantons liegenden Hochgebirgskette zunächst die
Kärpfstock- oder Freiberggruppe ab. Sie wird von der Hausstockgruppe durch die Einsattelung des Richetlipasses (2263 m) abgegliedert
und erfüllt als sehr plastisch modelliertes Gebirge, dessen durchschnittliche Höhe jedoch derjenigen
der benachbarten Gebirgsgruppen etwas nachsteht, den ganzen Raum zwischen Linththal und Sernfthal. Vom
Kärpfstock (2797 m),
seinem Hauptgipfel, laufen die Berggräte strahlenförmig nach allen Richtungen aus, nach N. der Hauptkamm mit Berglihorn,
Karrenstock und Gandstock.
Als eine Abzweigung der Sardonagruppe kann das Bergland des nö. Kantonsteils betrachtet werden. An die NO.-Ecke der Sardona schliesst sich zunächst eine Bergkette an, die in weitem nach W. geöffnetem Bogen das Sernfthal umspannt und sowohl gegen dieses als auch gegen Walensee- und Seezthal eine Reihe von Seitenzweigen absendet, die der Hauptkette an Höhe nur wenig nachstehen. Sie bildet die natürliche Grenze gegen den Kanton St. Gallen. Ihr Hauptgipfel, der ungefähr in der Mitte der Kammlinie sich erhebende Magereu (2528 m), weicht in seiner Höhe nur wenig von derjenigen der übrigen wichtigern Gipfelpunkte ab (Foostock 2610 m, Spitzmeilen 2505 m, Weissmeilen 2483 m, Bützistock 2514).
Durch das tief eingeschnittene st. gallische Murgthal einerseits und das Mühlebachthal anderseits wird von der Magereugruppe die Schild-Mürtschenstockgruppe abgetrennt, welche den Winkel zwischen Linththal und Walenseethal bedeckt. Sie steht an Höhe der Magereugruppe nur wenig nach. Im s. Teil, wo der Schild (2302 m) und der Gufelstock (2436 m) die wichtigsten Erhebungen sind, nimmt das Gebirge einen beinahe plateauartigen Charakter an, während nordwärts mehrere zum Walensee sich senkende Thälchen den Gebirgskörper in scharfe Kämme zerlegen, deren auffälligster die wilde Kalkmauer der Mürtschenstöcke (2442 m) ist.
Die Hochgebirgskette an der S.-Grenze des Kantons ist mit einem fast zusammenhängenden Kranze von Schneefeldern und Gletschern geschmückt, da ihre Kammlinie ohne Unterbruch beträchtlich über die Schneegrenze hinaufreicht. Immerhin erreicht hier die Vergletscherung lange nicht die Intensität wie in den Berner- und Walliseralpen oder im Engadin, da hier das über der Schneelinie liegende Areal weit kleiner ist als dort. Die grössten Firnfelder und Gletscher gehören naturgemäss dem höchsten Teil der Kette, dem Tödi und seiner nächsten Umgebung an. Das ausgedehnteste Gletscherfeld ist hier der Claridenfirn, der nach W. mit dem ganz auf Urner Gebiet liegenden Hüfifirn zusammenhängt und ostwärts, gegen die Sandalp hin, eine Reihe kleinerer Gletscherzungen aussendet.
Die längste Gletscherzunge dagegen bildet der Bifertengletscher, der bis auf den Scheitel des Tödi hinaufreicht und
dann in 5 km langem Bogen durch das steile Hochthal zwischen Tödi und Bifertenstock bis in das Niveau von 1750 m gegen die untere
Sandalp hinunterfliesst. Ein ausgedehnter, plateauförmiger Gletscher bedeckt noch die Scheitelfläche von Bifertenstock und
Selbsanft; dann aber nimmt nach O. hin, in der Hausstock- und Sardonagruppe, die Intensität der Vergletscherung
rasch ab. Die Gletscher liegen hier fast ausschliesslich auf den Scheitelplateaux und auf der sanftern, dem Kanton Graubünden
angehörenden
S.-Abdachung des Gebirges, während der steile N.-Absturz, abgesehen vom
Sulzgletscher im Hintergrunde des Durnachthales, nur
unbedeutende Schneeflecken aufweist. Von den übrigen Gebirgsgruppen trägt einzig der Glärnisch dank seiner
bedeutenden Höhenerhebung neben mehrern kleinen Hängegletschern einen eigentlichen Thalgletscher von 3 km Länge, die am
weitesten gegen das schweizerische Mittelland vorgeschobene grössere Eismasse der Alpen.
Abgesehen vom
Thale des Walensees, der auf einer 7 km langen Linie die N.-Grenze des Kantons bespült, gehört dem Kanton Glarus
ein einziges
Hauptthal, das Linththal an. Es ist, soweit es innerhalb des Kantons liegt, ein in die Bergketten eingesägtes typisches Querthal.
Es öffnet sich an der N.-Grenze
¶