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Fläche von 1813 ha umfassten. Alle Reben gehören derselben Art an, geben aber an besonders günstigen Lagen (so an den Hängen von Cologny, Pregny, Le Mandement, Bernex) einen den Durchschnitt an Güte übertreffenden Wein. Unter den Weissweinen ist neben einigen weniger wichtigen Sorten am verbreitetsten der sogen. «fendant roux», der dem Wein von La Côte in manchen Beziehungen gleicht, aber geringeren Gehalt an Alkohol hat. Die im Kanton Genf weniger verbreiteten Rotweine sind zumeist die Marken des Dôle und Salvagnin. Grosse Verwüstungen hat während der letztvergangenen Jahre die Reblaus angerichtet, so dass man seit einiger Zeit die Auffrischung der Genfer Rebberge mit amerikanischen Pfropfreben (von der Versuchsstation Ruth geliefert) begonnen hat.
Ueber den Ertrag der Weinernten im Kanton Genf geben folgende Zahlen Auskunft:
1896 | 1897 | 1898 | 1899 | 1900 | 1901 | |
---|---|---|---|---|---|---|
106949 | 104397 | 81381 | 95514 | 191536 | 122913 | hl. |
Von den 122913 hl des Jahres 1901 entfallen auf Weissweine 100929, auf Rotweine 20981 und auf gemischte Sorten 1003 hl, deren respektive Durchschnittspreise pro hl 20,50, 21,60 und 24,50 Fr. betrugen. Mit Berücksichtigung früherer Jahrgänge kann man den Durchschnittspreis für den hl Wein auf 30-40 Franken ansetzen. Die Weinernte von 1901 erzielte einen Gesamtertrag von Fr. 2555955.
Im Kanton Genf ist Hochwald wenig verbreitet; den Hauptplatz nehmen Buschholz und Gestrüpp ein, wie dies folgende Tabelle für 1898 zeigt:
ha | % | |
---|---|---|
Hochwald | 93.63 | 4% |
Reisholz | 22.91 | 1% |
Buschholz | 2253.78 | 87% |
Gestrüpp | 204.62 | 8% |
Total: | 2574.94 | 100% |
Die Waldfläche des Kantons ist im Verlauf des 19. Jahrhunderts zahlreichen Schwankungen unterworfen gewesen, hat aber im Grossen und Ganzen infolge grosser Abholzungen beständig abgenommen. Sie betrug:
1817 | 1829 | 1853 | 1882 | 1898 | |
---|---|---|---|---|---|
3993 | 4057 | 2220 | 2656 | 2575 | ha. |
Die Schuttbedeckung aus der Quaternärzeit, mit der beinahe die ganze Bodenfläche des Kantons Genf überführt ist, begünstigt vor Allem den Wuchs der Eiche, die zu mehr als 9/10 die Waldungen des Kantons zusammensetzt und dies hauptsächlich in der Form der Stieleiche (Quercus robur), während die Steineiche (Quercus sessiliflora) nur in kleinen und zerstreuten Beständen angetroffen wird. In den übrig bleibenden Zehnteil teilen sich Esche, Linde, Ahorn, Vogelbeerbaum, Wilder Kirschbaum, Elsbeerbaum, Spierling, Buche, Hagebuche, Kastanie, Birke, Erle, Weide, Pappel und einige Nadelhölzer. Der Gesamtertrag der Waldungen des Kantons belief sich 1898 auf 132040 Fr. (Vergl. Borel, W. Rapport sur les bois du canton de Genève. Genève 1899).
Die Genfer Bauern haben sich zum Zwecke besserer Wahrung ihrer Interessen gegenüber den Behörden und zur Erzielung günstigerer Absatzbedingungen ihrer Erzeugnisse gegenüber den Konsumenten zu landwirtschaftlichen Genossenschaften, sog. Syndicats agricoles, zusammen getan. Es bestehen heute deren 6 mit zusammen 1220 Mitgliedern und einem jährlichen Waarenumsatz von 175000 Fr. Die 1776 gegründete Klasse für Landwirtschaft der Société des Arts befasst sich nur mit dem wissenschaftlichen Studium landwirtschaftlicher Fragen und lässt die geschäftliche Seite ganz ausser Betracht.
Die von der Eidgenossenschaft und den Kantonen Waadt und Bern subventionierte kantonale Genfer Gartenbauschule Châtelaine vermittelt theoretische und praktische Kenntnisse in Garten-, Gemüse- und Weinbau. Ihr ist zum Zwecke landwirtschaftlicher Versuche und Analysen ein Laboratorium angegliedert, das den Landwirten auf alle vorkommenden Fragen Auskunft erteilt. Daneben besteht in der Stadt Genf unter dem Namen der Cours agricoles eine landwirtschaftliche Winterschule, die in den verschiedenen Zweigen dieses Faches Unterricht erteilt.
Fauna.
Die Fauna des Kantons Genf stimmt im Allgemeinen mit der des schweizerischen Mittellandes überein und unterscheidet sich von ihr nur in einzelnen wenigen interessanten Sondererscheinungen. V. Fatio zählt auf: in der Masse der Wirbeltiere 13 Nager (Eichhörnchen, Eichelmaus, Siebenschläfer, Haselmaus, Wanderratte, weissbauchige Ratte, Hausmaus, Hamster, Feldmaus, Waldmaus, Wasserwühlmaus, Schärrmaus, gemeiner Hase), 6 Insektenfresser (Igel, Maulwurf, Wasserspitzmaus, gemeine Spitzmaus, Hausspitzmaus und Feldspitzmaus), 7 Raubtiere (Fuchs, Dachs, Stein- oder Hausmarder, Iltis, Hermelinwiesel, kleines Wiesel, Fischotter) und 14 Fledermäuse;
in der Klasse der Reptilien 4 Echsen (grüne Eidechse, Wurzeleidechse, Mauereidechse, Blindschleiche), 4 Schlangen (Ringelnatter, gemeine Viper, österreichische Natter, Redische Viper);
in der Klasse der Amphibien 7 Froschlurche (grüner Wasserfrosch, brauner Grasfrosch, Springfrosch, Feuerkröte, gemeine Kröte, grüne Kröte und Laubfrosch) und 4 Schwanzlurche (gefleckter Salamander, Bergwassermolch, grosser Wassermolch u. Teichmolch);
14 Fische. Die Nähe von See und Gebirge sowie das Vorhandensein von weiten Sumpfgebieten bedingen eine reiche Entwickelung der Avifauna, in der man 307 einzelne Arten, d. h. etwa 3/5 aller in Europa vorkommenden Vogelarten, unterschieden hat.
Davon sind 214 Arten einheimisch (105 Arten der Ebene, 27 Arten des Gebirges, 47 Ufer- und Sumpfvögel, 35 Wasservögel); 146 Arten nisten im Lande selbst und 84 Arten sind Zugvögel (25 Arten der Ebene, 4 Arten des Gebirges, 20 Ufer- u. Sumpfvögel, 35 Wasservögel).
Für die Wirbellosen sind unsere Kenntnisse noch nicht so weit gefördert, dass man eine vollständige Liste der Arten aufstellen könnte. Immerhin sind bereits eine Anzahl von guten Monographien einzelner Gruppen von Wirbellosen aus Genfs Umgebungen vorhanden, so eine von Penard über die Rhizopoden, eine von Roux über die Infusorien, eine von Weber über die Rotatorien, eine von Brot über die Lamellibranchiaten und mehrere über die Arthropoden. Von diesen letztgenannten mögen hier noch einige auf Genfer Boden ziemlich häufig anzutreffende südliche Arten hervorgehoben werden, wie die Mantis religiosa, Sira Dollfusii und einige Tausendfüssler aus der Gattung Scutigera.
Jagd und Fischerei.
Der Kanton Genf ist arm an Jagdharem Wild, weshalb zahlreiche Genfer es vorziehen, in den benachbarten französischen Départements der Jagd nachzugehen. Im Jahre 1900 hat das Genfer Justiz- und Polizeidepartement 511 Jagdpatente zu einer Taxe von je 20 Franken ausgestellt und Schussprämien ausgerichtet für 91 Füchse, 25 Marder, 2 Iltisse, 2 Wiesel und 12 Sperber. Auch die Jagdgesellschaft «Diana» fördert die Jagdinteressen durch Bezahlung von Schussprämien für schädliche Tiere und Wiederbevölkerung der Wälder mit verschiedenen Vogelarten (Rebhühnern, Fasanen etc.). ¶
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Im Kanton Genf wird die Jagd auf Flugwild am 1. September, die allgemeine Jagd am 1. Oktober geöffnet, und beide werden mit dem 15. Dezember geschlossen. Im Frühjahr ist die Jagd überall auf Schweizerboden untersagt; die Jagd auf die auf dem See lebenden Wasservögel wird von den Uferkantonen und -staaten gemeinsam geregelt.
Die Bewohner der See- und Rhoneufer treiben Fischerei und versehen den Markt zu Genf mit zahlreichen Arten von Fischen: Barsch, Forelle, Felchen, Aesche, Hecht, Trüsche etc. Der vor einigen Jahren noch gänzlich fehlende Aal wird jetzt in der Rhone häufig gefangen. Seit 1881 hat man den Versuch gemacht, im Genfersee einige fremde Arten einzuführen, wie die grosse Maräne (Coregonus maræna), den White fish (Coregonus alba) und einen Barsch (Eupomotis gibbosus). Von diesen hat sich die erstgenannte besonders gut akklimatisiert und wird heute auf den Fischmärkten häufig feilgehalten. 1899 sind 521 Jagdpatente ausgestellt worden, wovon 388 für Angelfischerei. 80 für Reusenfischerei, 23 für Netzfischerei im See und 30 für Netzfischerei in der Rhone und Arve.
Viehzucht.
Die unten folgende Tabelle zeit, dass die Viehzucht im Kanton Genf von grosser Wichtigkeit ist. Grosse Herden sind im Allgemeinen selten, dafür hält aber beinahe jeder Bauer einige Stück Vieh.
1888 | 1892 | 1901 | |
---|---|---|---|
Pferde | 3533 | 3434 | 3881 |
Maultiere | 10 | 9 | 16 |
Esel | 142 | 117 | 109 |
Zuchtstiere | 111 | 124 | 111 |
Kühe | 6285 | 6572 | 6586 |
Ochsen | 475 | 464 | 252 |
Kälber u. Rinder | 793 | 788 | 1157 |
Ziegen | 1526 | 1516 | 1670 |
Schafe | 1008 | 370 | 643 |
Schweine | 2555 | 2719 | 2468 |
Bienenstöcke | - | - | 2048 |
Zu nennen sind bei dieser Gelegenheit noch einige Geflügelzuchtanstalten, wie die von Crête, Chêne-Bougeries, Cointrin und Bellebouche bei Gy. Versuche zur Einführung der Seidenraupenzucht hat man s. Z. in Veyrier am Fuss des Salève unternommen, bald aber wieder aufgeben müssen.
Bevölkerung.
Mit seiner Wohnbevölkerung von 132510 Köpfen steht der Kanton Genf unter den 25 schweizerischen Kantonen an achter Stelle, während er seiner Fläche nach deren einundzwanzigster ist. Charakteristisch für die Bevölkerungsverhältnisse von Genf ist der mächtige Prozentsatz der Ausländer, von denen auf 1000 Ew. nicht weniger als 393,3 kommen, während die Genfer nur mit 345,1 und die übrigen Schweizer mit 261,6 Ew. vertreten sind. Dieses Ueberwiegen der fremden über die einheimische Bevölkerung erklärt sich aus der Lage Genfs als Grenzkanton und daraus, dass die Stadt Genf durch ihre reichen intellektuellen Hilfsmittel und andere Annehmlichkeiten die fremden Besucher zu dauernder Niederlassung anzieht und durch ihre rege Handels- und Gewerbetätigkeit Anderen Aussicht auf lohnenden Verdienst bietet. Die rasche Vermehrung der Bevölkerung erklärt sich zum weitaus grösseren Teile aus der beständigen Zuwanderung, als aus dem Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle. Ueber diese Vermehrung gibt folgende Tabelle Auskunft:
Ew. | |
---|---|
1815 | 48489 |
1828 | 53407 |
1837 | 58666 |
1843 | 61871 |
1850 | 64146 |
1860 | 83345 |
1870 | 93239 |
1880 | 101595 |
1888 | 106738 |
1895 | 114975 |
1901 | 132510 |
Mit Bezug auf die Geburtsziffer nimmt Genf unter den Schweizer Kantonen die letzte Stelle ein. Für die Schweiz als Ganzes betrug im Zeitraum 1871-1890 das jährliche Mittel der Geburten 308 auf 10000 Ew., für Genf allein nur 243. Im Kanton Genf zählte man 1895 2361 Geburten (630 Genfer, 755 übrige Schweizer, 976 Ausländer) und 2534 Todesfälle (944 Genfer, 616 übrige Schweizer, 974 Ausländer); 1901 standen sich 2886 Geburten und 2529 Todesfälle gegenüber. Daraus ergibt sich zur Genüge, dass der Zuwachs der Bevölkerung fast ausschliesslich auf Rechnung der Zuwanderung zu setzen ist. Im Grossen und Ganzen würde sich die Bevölkerung ohne diesen Zuzug von fremden Elementen beinahe gleich bleiben; im Jahrzehnt 1860-70 ist das Genfer Element sogar zurückgegangen, zeigt aber jetzt wieder eine schwache Zunahme.
Die Resultate der eidgenössischen Volkszählung von 1900 und der kantonalen Zählung von 1901 lassen sich in folgende Tabellen gruppieren:
a) Geschlecht (Zählung von 1900).
Stadt | Uebr. Gem. | Kanton | % | |
---|---|---|---|---|
Männlich | 27619 | 35436 | 63055 | 47.18 |
Weiblich | 32245 | 38344 | 70589 | 52.82 |
: | 59864 | 73780 | 133644 | 100.00 |
b) Muttersprache (Zählung von 1900).
Stadt | Uebr. Gem. | Kanton | % | |
---|---|---|---|---|
Französisch | 46267 | 63791 | 110058 | 82.35 |
Deutsch | 8301 | 5465 | 13766 | 10.30 |
Italienisch | 4166 | 3134 | 7300 | 5.46 |
Romanisch | 74 | 40 | 114 | 0.10 |
And. Sprach. | 1056 | 1350 | 2406 | 1.79 |
: | 59864 | 73780 | 133644 | 100.00 |
c) Konfession (Zählung von 1900).
Stadt | Uebr. Gem. | Kanton | % | |
---|---|---|---|---|
Reformierte | 30376 | 32165 | 62541 | 46.80 |
Katholiken | 27664 | 39564 | 67228 | 50.30 |
Juden | 716 | 360 | 1076 | 0.81 |
Andere | 1108 | 1691 | 2799 | 2.09 |
: | 59864 | 73780 | 133644 | 160.00 |
Das Ueberwiegen der Katholiken über die Reformierten rührt von der Zuwanderung her und datiert seit 1857, in welchem Jahre beide Konfessionen sich noch die Wage gehalten hatten.
d) Heimat (Zählung von 1901).
Stadt | Uebr. Gem. | Kanton | % | |
---|---|---|---|---|
Genfer | 18620 | 27115 | 45735 | 34.52 |
Uebr. Schw. | 17009 | 17634 | 34643 | 26.14 |
Ausländer | 23252 | 28880 | 52132 | 39.34 |
: | 58881 | 73629 | 132510 | 100.00 |
Die Ausländer verteilen sich wieder auf die verschiedenen Nationen wie folgt: Franzosen 34054, Italiener 10861, Deutsche 4027, Russen 785, Engländer 580, Oesterreicher 477, Amerikaner 344, Belgier 241, Spanier 131, Holländer 117, Türken 108, Verschiedene 407.
e) Zivilstand (Zählung von 1900).
Stadt | Uebr. Gem. | Kanton | % | |
---|---|---|---|---|
Ledig | 32514 | 40597 | 73111 | 54.70 |
Verheiratet | 21795 | 26967 | 48762 | 36.49 |
Verwitwet | 4936 | 5689 | 10625 | 7.95 |
Geschieden | 619 | 527 | 1146 | 0.86 |
: | 59864 | 73780 | 133644 | 100,00% |
Der Kanton als Ganzes zählt 37332 Haushaltungen, was für, die einzelne Haushaltung im Mittel 3,5 Köpfe ergibt; die Dichtigkeit der Bevölkerung beträgt 532 Ew. auf einen km2 Fläche (Fläche des Kantons ohne den Anteil am Genfersee gerechnet).
1901 betrug die Anzahl der Geburten 2886, wovon
Ehelich | Ausserehelich | |
---|---|---|
Männlich | 1285 | 138 |
Weiblich | 1350 | 113 |
1901 betrug die Anzahl der Todesfälle 2529, wovon
Männlich | 1298 | (77 Totgeburten) |
Weiblich | 1231 | (56 Totgeburten) |
Industrie.
Die industrielle Tätigkeit im Kanton Genf zeichnet sich aus durch die grosse Mannigfaltigkeit der betriebenen Gewerbe, von denen besonders die Präzisionsmechanik (und diese wieder hauptsächlich in der Form der Uhrenindustrie) eines weltumspannenden Rufes sich erfreut. Die Uhrenmacherei ist in Genf 1587 durch den Franzosen Ch. Cusin eingeführt worden und hat sich seither beständig weiter entwickelt, sodass sie 1789 schon 4000 Arbeiter beschäftigte. Heute zeichnet sie sich weniger durch die Anzahl der fertiggestellten Uhren, als vielmehr durch die Vorzüglichkeit ihrer in der ganzen Welt geschätzten Fabrikate aus. Spezialitäten der Genfer Uhrenindustrie sind die Herstellung von Präzisionschronometern, kunstvollen Schlagwerken, reich verzierten Uhren und Damenuhren. Auf Begehren der Fabrikanten untersucht die Sternwarte jeden Chronometer auf die Genauigkeit seines Ganges, die in einem besonderen Begleitschein amtlich bezeugt wird. Daneben veranstaltet die Société des Arts alljährlich besondere Preisbewerbungen für genau gehende Uhren (Concours de ¶