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Kradolf der Linie Sulgen-Gossau. 13 Häuser, 67 kathol. Ew. Kirchgemeinde Heiligkreuz.
Wiesen- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Kradolf der Linie Sulgen-Gossau. 13 Häuser, 67 kathol. Ew. Kirchgemeinde Heiligkreuz.
Wiesen- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen). 733 m. Bewaldete Höhe, s. über dem Weiler Gabris. An seinem S.-Hang der Schlipf, eine 60 m tiefe kleine Felsnische. Nach N. und S. sehr schöne Aussicht auf die Kantone Thurgau, St. Gallen und Appenzell.
(Kt. Waadt, Bez. Nyon, Gem. Founex).
445 m. Zwei Häuser, nw. Founex und 1,8 km nw. der Haltestelle Founex der Linie Lausanne-Genf. 14 reform. Ew. Kirchgemeinde Commugny.
oder Gachlingen (Kt. Thurgau, Bez. Frauenfeld). 470 m. Gem. und Dorf, 500 m von der Grenze gegen den Kanton Zürich, im kreisrunden und von den Höhen des Bausel, Meiersbergs und Kunosbergs umrahmten fruchtbaren Thälchen des obern Tegelbaches (eines linksseitigen Zuflusses zur Thur), 4 km sw. Frauenfeld und 1,5 km sö. der Station Islikon der Linie Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn. Postbureau, Telephon. Gemeinde, mit Gerlikon, Islikon, Kefikon, Niederwil, Bettelhausen, Strass, Oberwil, Misenriet und Rosenhuben: 251 Häuser, 1368 zur Mehrzahl reform. Ew.: Dorf: 61 Häuser, 279 Ew. (wovon 180 Reformierte und 99 Katholiken).
Beträchtliche Kirchgemeinde. Burg. Wein-, Wiesen- und Obstbau, Käserei, Waldungen, Holzhandel, Säge, Mühle. Bienenzucht. Alte Alemannensiedelung; als Kachnang 888 vom Kloster Reichenau mit Zustimmung des Frankenkönigs Arnulf zusammen mit 10 benachbarten Höfen angekauft. Stand dann unter der Verwaltung der vom Kloster eingesetzten Vögte bis zum Aufkommen der Edeln von Gachnang, die in Gachnang selbst und auf dem Meiersberg je eine Burg besassen. Rudolf von Gachnang war 1346 österreichischer Landvogt von Rotenburg (bei Luzern); Walter von Gachnang fiel 1407 in der Schlacht am Stoss, worauf die Appenzeller den Flecken Gachnang zerstörten. Dorf und Burg Gachnang gingen 1436 in den Besitz des Geschlechtes von Schinen und 1562 an Rudolf von Heidenheim, Herrn von Klingenberg (bei Homburg) über, der sich gleich seinem Nachfolger Hektor v. Beroldingen (aus Uri) bemühte, das unterdessen reformiert gewordene Dorf wieder dem alten Glauben zurück zu gewinnen, wie er dies auch in Homburg schon vorher durchgesetzt hatte. Dank der Unterstützung durch die fünf katholischen Orte der Eidgenossenschaft gelang es 1583, in Gachnang einen Priester zu installieren und eine Kapelle zu errichten. Da aber noch ein Friedhof fehlte, mussten die Bewohner ihre Toten in Oberkirch und Frauenfeld bestatten, was 1610 einem blutigen Zwischenfall rief, der das Einschreiten von Zürich und den vom Nuntius und dem spanischen Gouverneur Mailands unterstützten fünf katholischen Orten zur Folge hatte. Dieser sog. Gachnanger Handel wurde von der zu Baden versammelten Tagsatzung erst nach langen und heftigen Debatten am beigelegt. 1623 kaufte das Kloster Einsiedeln die Gemarkung Gachnang an und baute sw. vom Dorf gegen Islikon zu die heute noch stehende Burg. Der Standort der ehemaligen Burg Alt Gachnang über dem zürcherischen Dorf Meiersberg (oder Meisberg) ist seit 1427 einer der Fixpunkte der Kantonsgrenze zwischen Zürich und Thurgau. Kirche 1493 erbaut. 889: Kachanang.
(Ober) (Kt. Appenzell A. R., Bez. Vorderland. Gem. Wald).
980 m. Gruppe von 3 Häusern, auf einer Anhöhe, 1 km sö. Wald und 5 km sw. der Station Heiden der Bergbahn Rorschach-Heiden. 63 reform. Ew.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
2784 m. Wenig bemerkenswerter Gipfel, in der Gruppe der Thierberge;
in der das Triftthal vom Gadmenthal trennenden kleinen Kette zwischen Radlefshorn und Wanghorn. 5 Stunden sö. über Gadmen.
Von ihm steigt der kleine Wanggletscher ab.
(Kt. Graubünden. Bez. Plessur, Kreis Churwalden, Gem. Tschiertschen).
1000-1282 m. Alpweide mit etwa 50 in verschiedenen kleinen linksseitigen Nebenthälchen zum Schanfigg zerstreut gelegenen Hütten und Gaden;
1,5 km ö. Tschiertschen.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart, Kreis und Gem. Luzein).
1466 m. Weiler, am rechtsseitigen Gehänge des Thales des Schanielerbachs, an der Strasse Küblis-St. Antönien-Castels und 6 km n. der Station Küblis der Rätischen Bahn (Landquart-Davos).
Postablage, Telephon.
Postwagen Küblis-St. Antönien-Castels. 12 Häuser, 38 reform. Ew. deutscher Zunge.
Alpwirtschaft. Sommerfrische.
Ein Gasthof.
(Kt. Aargau, Bez. Zofingen, Gem. Murgenthal).
462 m. Gruppe von 6 Häusern, auf einer Lichtung zwischen dem Fetzholz und dem Unterwald und 1 km sö. der Station Murgenthal der Linie Olten-Bern. 45 reform. Ew. Wiesenbau.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle). 1207 m. Gem. und Pfarrdorf, auch Am Bühl geheissen, im mittleren Abschnitt des Gadmenthals, über dem rechten Ufer des Gadmerwassers und s. unter den Felsenmauern der Gadmerflühe; an der Sustenstrasse, 13 km onö. über der Station Meiringen der Brünigbahn und 3 Stunden nö. über Innertkirchen. Postablage. Die Gemeinde umfasst ausser dem Kirchdorf die über das ganze Thal zerstreuten Weiler und Häusergruppen Furen, Hopflauenen, Mühlestalden, Nessenthal, Obermatt, Sattel, Schaftelen, Staldi und Twirgi.
Zusammen 95 Häuser, 672 reform. Ew.; Dorf, mit den benachbarten Häusern An der Eck, An der Furen und Obermatt auf eine Länge von 1,5 km sich hinziehend: 22 Häuser, 156 Ew. Kleine Pfarrkirche. Alpwirtschaft. Fremdenindustrie. Im Mühlethal ehemaliges Eisenwerk, am Schaftelenstutz ein Lager von weissem Marmor. Früher in kirchlicher Hinsicht Filiale von Meiringen und seit 1713 von Innertkirchen; 1816 zur eigenen Kirchgemeinde erhoben. 1721 brannte der Ort fast gänzlich ab. Die Kirche, ursprünglich eine aus der Zeit vor der Reformation stammende Kapelle, wurde nach diesem Brande erneuert. Im August 1799 zog ein französisches Korps unter General Loison durch das Gadmenthal über den Sustenpass. Gadmen ist zu wiederholten Malen von Lawinen heimgesucht worden, besonders schwer am dann auch 1816 und 1817. Das ziemlich rauhe Klima erlaubt höchstens noch einen kümmerlichen Gartenbau. Von den zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach vorhandenen Kirschbäumen ist heute jede Spur verschwunden.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gaster, Gem. Amden).
737 m. Gruppe von 3 Häusern, auf einer Terrasse über dem N.-Ufer des Walensees, 1 km s. Amden und 4 km onö. über der Station Wesen der Linie Rapperswil-Wesen-Sargans. 27 kathol. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle). Erstes grosses Seitenthal zum Aarethal, auf das es bei Innertkirchen von rechts ausmündet. Es ist eines der wenigen Längsthäler der Schweizer Alpen und bildet zugleich ¶
die Formationsgrenze zwischen der Kalk- und Granitzone. Die nördl., rechte, Thalwand wird gebildet durch die mächtige Alpenkalkmauer der Gadmerflühe, die vom Tellistock (2581 m) über die Wendenstöcke (3044 m) ansteigt und mit dem Titlis endigt. Vom Titlis springen die kaum über 3000 m sich erhebenden aber ziemlich vergletscherten Uratstöcke südwärts vor und scheinen das Thal abzuschliessen, das sich in schmalem Engpass um ihren S.-Fuss windet u. noch bis zum Sustenpass (2262 m) aufsteigt. Im Süden, d. h. auf der linken Seite, begleitet das Thal die aus Granit aufgebaute Kette, die mit dem Benzlauistock (2574 m) oberhalb Innertkirchen beginnt, im Mährenhorn 2924 m erreicht, das Thal der Aare vom Becken des Triftgletschers scheidet, sich über Radlefshorn (2604 m) und Giglistock zu der breiten Gruppe der Thierberge (3334 m) hebt und mit den durch den Sustenpass von den Uratstöcken geschiedenen Sustenhörnern (3112 m) nach N. umbiegt.
Das 23 km lange Gadmenthal ist von seiner Mündung bei Innertkirchen (616 m) bis zu seinem obersten Abschnitt am Steingletscher (2000 m) in drei Stufen gegliedert. Die unterste Thalstufe erreicht hinter dem Dörfchen Wiler im Mühlethal 850 m, steigt von der vom Achtelsassgrat überragten Mündung des Genthales an als Nessenthal sanft bis etwa 1000 m und weist wildromantische Partien und eine reiche Vegetation auf; bis zu dem diese Stufe nach oben abschliessenden Querriegel hinauf gedeihen noch Linden, Eichen, Birn- und Kirschbäume.
Die zweite Thalstufe, das Gadmenthal im engeren Sinne, reicht vom Schaftelenstutz bis zum Feldmoosstutz und liegt durchschnittlich 1200 m hoch. Die schönen Weidetriften der Thalsohle werden durch Ahorngruppen und Arvenwäldchen, sowie durch das dem Thalwasser entlang reichlich entwickelte Erlengebüsch angenehm umrahmt, während die meist mit Buchen- und Tannenwaldungen bekleideten Gehänge erst sanft dann steiler zu den Tannenwaldungen der höheren Alpweiden ansteigen, über denen endlich die Felsmauern der Gebirgskämme sich emporheben. In der Mitte der von zahlreichen Häusergruppen belebten Thalsohle steht das kleine Pfarrdorf Gadmen.
Als dritte Thalstufe kann das die geradlinige Fortsetzung des Gadmenthals bildende Wendenthal gelten, das sich zwischen den Wendenstöcken und Uratstöcken zum Wendengletscher hinanzieht. Das Hauptthal biegt dagegen vom hohen Querriegel des Feldmoosstutz an nach O. um, setzt sich in dem Felsenthal der Hölle fort und erweitert sich endlich am Fuss des Steingletschers zum Kessel der Steinalp. Als Seitentäler sind zu nennen: das 3 km hinter Innertkirchen von N. her einmündende wasser- und erzreiche Genthal, das nach weiteren 5 km von S. her in enger Schlucht mündende Thal des Triftgletschers und endlich das 3 km über Gadmen sich öffnende Thal des Wendenwassers.
Das Gadmenthal ist durchzogen von der Sustenstrasse, die von Innertkirchen aus in 10 Stunden nach Wassen im Reussthal führt. Ein guter Saumweg geht vom Mühlethal aus durch das Genthal über die Engstlenalp, den Jochpass und Trübsee in 8 Stunden nach Engelberg. Als Gletscherpässe sind zu nennen das Wendenjoch (2604 m, Steinalp-Engelberg in 10 Stunden), die Sustenlimmi (3103 m, Steinalp-Göschenen in 10 Stunden) und die Stein- und Triftlimmi (3135 m; Steinalp-Gletsch in 12 Stunden). Als Standquartiere für Hochgebirgstouren dienen das Bergwirtshaus auf der Steinalp (1860 m) und die zwei Schutzhütten des S. A. C. am Triftgletscher (Trifthütte in 2515 m und Windegghütte in 1900 m). Unter den Thalbewohnern sind noch heute alte Sagen lebendig. Ueber das Eisenwerk im Mühlethal und das Marmorlager am Schaftelenstutz vergl. die betr. Artikel. S. auch Bühler, A. Der Sustenpass und seine Thäler. Bern 1899.
In botanischer Hinsicht besitzt das Gadmenthal wie auch das Ober Hasle einige interessante Arten, die dem übrigen Abschnitte des Berner Oberlandes fehlen und deren Anwesenheit durch das Auftreten des hier besonders stark wehenden Föhns und durch die grosse Feuchtigkeit dieses Gebietes sich erklärt. Es sind Sesleria disticha, Eritrichium nanum, Saxifraga Seguieri, Tofieldia palustris, Saxifraga cotyledon u. A., Arten, die sonst besonders im obern Reussgebiet, im Kanton Tessin und in den Walliser Alpen angetroffen werden. Das Gadmenthal ist nahe dem S.-Rand der Unterwaldner Kalkalpen in den Gneis der N.-Flanke des Aarmassives eingeschnitten. Im Wendenthal sind von der einstigen Sedimentdecke auch am s. Thalgehänge noch einige Reste von Kalkfels und Kalkglimmerschiefer, wie auch ein Fetzen von Karbonschiefer (auf Urath) erhalten geblieben.