(Gasthöfe; Post- und Telegraphenbureau, Bazar) zu erreichen. Zwischen
Realp und
Gletsch hält die Post ausser auf der Passhöhe
noch am Gasthof zum
Tiefenbach (am Fuss des
Tiefengletschers; Post und Telegraph) und am Hôtel
Belvédère an. Fussgänger
können die Poststrasse umgehen, wenn sie von
Realp aus bis zur Passhöhe den über die
Garschenalp führenden
einstigen Saumweg wählen, dann direkt zur
Oberalp absteigen und bis
Gletsch der Zunge des
Rhonegletschers folgen. Damit gewinnt
man wohl an Zeit, muss aber auf die vielen sehr schönen Aussichtspunkte der Strasse verzichten. Von
Gletsch an, wo die Grimselstrasse
abzweigt, steigt die
Furkastrasse längs dem rechten Ufer der
Rhone nach
Oberwald und
Obergestelen ab, um
sich dann thalauswärts fortzusetzen.
Während der Reisesaison flutet ein ungeheurer Verkehr über die Furka hinüber und herüber, und Post- und Privatfuhrwerke,
Fussgänger und Radfahrer folgen einander in grosser Anzahl. Im Winter ist auf der eigentlichen Passstrecke zwischen
Oberwald
und
Realp der Verkehr eingestellt, da dieser Abschnitt der Strasse dann nicht offen gehalten wird. Am
stärksten wird der Verkehr in den Monaten Juli und August, wo zahlreiche Gruppen von Touristen, Vereine und
Schulen der Furka
ihren Besuch abstatten.
Zur Sommerszeit unterhält die Post zwischen den Stationen
Brig der Simplonbahn und
Göschenen der Gotthardbahn
in jeder Richtung täglich je zwei Fahrkurse; sie legt diese 90 km lange Strecke in 13 Stunden zurück und hat in
Gletsch
und
Andermatt Anschluss an die Postwagenkurse über die
Grimsel und die
Oberalp. Der Waarenverkehr über den
Pass beschränkt
sich auf den von den verschiedenen Gasthöfen benötigten Bedarf und auf Passagiergepäck und ist nur
auf den Strecken
Brig-Oberwald und
Göschenen-Hospenthal von einiger Bedeutung, kann aber auch hier mit demjenigen der Alpenstrassen
des
Engadin nicht verglichen werden. Im Winter kommen Postwagenkurse zwischen
Brig-Oberwald und
Göschenen-Hospenthal zur Ausführung.
Da die Furka auch in strategischer Hinsicht von grosser Bedeutung ist, wird sie von Festungs- und anderen
militärischen Anlagen geschützt: ^[Note:] zwei grosse Festungen stehen über
Andermatt am Ausgang des
Urnerloches, eine nahe
dem
Rhonegletscher angelegte maskierte Batterie beherrscht
Gletsch und die Grimselstrasse, die Furkapasshöhe selbst ist durch
ein über ihr befindliches Fort geschützt, und hinter der Passhöhe hat man Militärbaraken errichtet.
Nachdem 1820-1830 die Strecke
Göschenen-Hospenthal der Gotthardstrasse gebaut worden war, schloss sich
daran 1864-66 die
37,5 km lange eigentliche Strasse über die Furka, d. h. der Abschnitt
Hospenthal-Oberwald, an, deren Bau die Summe von 640500
Franken gekostet hat. Sie ist durchgehends 4,2-6 m breit, und ihre Steigung beträgt nirgends mehr als
10%. Die Strecke
Brig-Oberwald, die gewöhnlich ebenfalls noch als
Furkastrasse bezeichnet zu werden pflegt, heisst genauer
Gomserstrasse
(Route deConches) und ist während der Jahre 1850-60 mit einem Kostenaufwand von 450000 Franken erstellt worden.
Dieser Abschnitt ist 43,6 km lang und hat ebenfalls eine Strassenbreite von 4,2-6 m und eine maximale
Steigung von 10%. Durch ihre oft mit grosser Kühnheit angelegten Schlingen ist die
Furkastrasse im engeren Sinne auch in
technischer Beziehung bemerkenswert.
und
Hintere Furka(Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
2322-2422 m. Zwei Passübergänge, durch den
Marchenspitz von einander getrennt; sie
führen beide vom deutschsprechenden Dorf
Bosco (w.
Cevio im
Maggiathal) hinüber ins italienische Formazzathal
oder Pommat u. zwar nach den Weilern
Unterwald (Foppiano) bezw. Staffelwald.
Der Fussweg über die Furka steigt von
Bosco (1506
m) aus zunächst nach W. zur
Grossalp (1901 m) auf, biegt hier nach N. um, wendet sich dann über die Passhöhe (2322 m)
s. vom
Marchenspitz neuerdings nach W. und steigt in derselben Richtung längs dem Balmbach nach
Unterwald ab (Bosco-Passhöhe
3,
Passhöhe-Unterwald 2 Stunden).
Die rasenbewachsene Passhöhe der
Hinteren Furka, n. vom
Marchenspitz, erreicht man von
Bosco
aus in nw. Richtung ansteigend in drei Stunden, während der längs dem Riebbobach zuerst gegen W. und
dann gegen NW. erfolgende Abstieg nach Staffelwald (3 km oberhalb
Unterwald) 2 Stunden erfordert.
Auf schweizerischer wie
italienischer
Seite kann man leicht von einem
Pass zum andern hinüber traversieren.
Beide von Touristen nur selten besuchten
Uebergänge werden hauptsächlich von Schmugglern benutzt.
2431 m. Passübergang, kürzester Weg zwischen
Partnun am
Fuss der
Sulzfluh
(Hintergrund der Thalschaft St. Antönien) und Gargellen im gleichnamigen Thal, einem Seitenast des
Montavon
(Vorarlberg).
Von
Partnun aus führt der Weg zunächst mit mässiger Steigung in sö. Richtung gegen den Plasseckpass zu,
biegt dann nach O. ab und erreicht mit starker Steigung die nö. unter dem
Schollberg eingeschnittene
Passhöhe der Breiten Furka in 2 Stunden;
Abstieg nach O. über Rasenhänge und die Alpweide Rung in 1½ Stunden.
Von Touristen
selten besucht, um so mehr dagegen von
¶
mehr
Jägern und Schmugglern begangen, die hier zahlreiche Verstecke finden und die Grenze n. und s. der Passhöhe an vielen Stellen
überschreiten können.
2367 und 2238 m. Zwei Passübergänge, zwischen dem Prätigau und
dem österreichischen Thal Gamperthon (einem Seitenast des Illthales im Vorarlberg), von einander getrennt
durch den w. der Scesaplana sich erhebenden Hornspitz.
Von Seewis im untern Prätigau aus führt der Weg in 1½ Stunden zuerst
mit mässiger Steigung bis zur Ganeyalp (1307 m) und steigt dann rascher nach NO. und NW. zur Alp Fasons unter dem Scheitel
der Kleinen Furka auf, wo er sich verzweigt: in direkt n. Richtung erreicht man über einen Schutthang
die Kleine Furka (3 Stunden über Ganey) und steigt dann nach N. in weiteren 1½ Stunden durch das steinige Thälchen Salaruel
zur schönen Alpweide Nenzinger Himmel (zahlreiche Hütten, Kapelle und Wirtshaus) ab;
der zweite Weg führt
von der Alp Fasons aus nach W. in 2½ Stunden auf die zwischen Hornspitz und Tschingel eingeschnittene Passhöhe der Grossen
Furka, um von da über die Güflalp thalwärts zu leiten.
Beide Uebergänge sind sehr lohnend und werden von Touristen, Jägern
und Schmugglern häufig begangen.
Vom Nenzinger Himmel aus erreicht man durch eine romantische Schlucht
in 3 Stunden die Station Nenzing der Linie Feldkirch-Bludenz.
(Maienfelder) (Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
2445 m. Stark begangener Passübergang, zwischen dem obern Schanfigg und Arosa einer- und
Davos andererseits. Der Weg führt zunächst von Am See (2 km ô. der Kirche Arosa) hinunter zur Plessur,
steigt dann durch die Waldungen der Maienfelder Furkaalp auf und setzt sich weniger steil bis zu der zwischen Furkahorn und
Amselfluh eingeschnittenen Passhöhe fort (2½ Stunden);
Abstieg nach O. meist über Alpweiden und zuletzt durch Wald nach
Frauenkirch (1½ Stunden) an der Strasse nach Davos Platz.
Auf der Passhöhe Aussicht gegen Arosa einer- und auf die Albulagruppe
andererseits.
Man kann von hier aus auch in der Richtung SO. durch das Kummenthal nach dem 2,5 km unterhalb Frauenkirch gelegenen
Spinabad absteigen.