gehalten, was nach der Fertigstellung der Albulabahn nicht mehr der Fall sein wird, da dann der grösste Teil des heutigen
Waarenverkehrs dem Schienenweg zufällt. Zudem kann die Flüelastrasse in landschaftlicher Beziehung mit den
Strassen über
den
Julier und
Albula nicht wetteifern. Doch wird der Flüelapass stets die kürzesteRoute ins Unter
Engadin
und der bequemste Zugang zu Hochgebirgstouren im Gebiete des
Schwarzhorns bleiben. Klima rauh; Landschaft wild, baumlos und
voller Steinschutthalden.
Auf der Passhöhe in grossartiger, vom
Schwarzhorn und
Weisshorn bestimmter Landschaft zwei kleine Wasserbecken (der milchigtrübe
Schottensee und der düstere
Schwarzsee) und das
Hospiz, ein einfaches Gasthaus. Postablage, Telegraph;
Postwagen
DavosPlatz-Süs-Schuls. Der von der Sektion
Davos des S. A. C. erbaute Fussweg auf das
Schwarzhorn zweigt 1 km sö.
vom
Hospiz von der Strasse ab; auch das
Weisshorn von der Passhöhe aus zugänglich. Wenige Schritte sö. unterhalb der Passhöhe
erblickt man in der Ferne das DorfArdez und
SchlossTarasp im Unter
Engadin, weiter unten den das
Val Grialetsch
(Nebenarm des
Val Flüela) abschliessenden Grialetschgletscher. Der Weg
Davos-Süs oder umgekehrt erfordert gute 6 Stunden
(3½ Stunden Aufstieg und 2½ Stunden Abstieg). Beim
Hospiz hat man eine prächtige Lanzenspitze aus Bronze gefunden.
Einige
Arven und Lärchen findet man noch vereinzelt bis zu 2000 m und darüber. Von
Tschuggen an wird das Thal öde, wild
und voller Sturztrümmer, die namentlich zwischen
Carlimatten und der Passhöhe überaus reichlich beide
Seitengehänge bekleiden. Ein auch nur einigermassen entwickelter Thalboden ist nicht vorhanden. Das ausserordentlich schroffe
linke Seitengehänge ist von Felsbändern durchzogen und stark von Runsen zerfressen und kann kaum
als Alpweide benutzt werden,
während der etwas weniger steile rechtsseitige Hang auf breiten und sonnenreichen Terrassenflächen bis
zu 2000 m hinauf schöne Alpweiden trägt: Bederaberg u.
Flüela- oderTschuggenberg.
Darüber die vom
Weisshorn (3088 m) nach NW. ziehende Kette zwischen Flüelathal u.
Vereinathal mit den leicht zugänglichen
und oft bestiegenen
Spitzen des
Pischahorns (2982 m) u.
Gorihorns (2989 m). Am meisten besucht wird aber das
Flüela Schwarzhorn (3150 m), der höchste Gipfel der das Flüelathal links begleitenden Felsmauer, das s. über dem
Hospiz
auf der Flüelapasshöhe stolz aufragt und einer der bekanntesten Aussichtsberge
Graubündens ist. Die übrigen
Spitzen der
Schwarzhornkette
(Braunhorn 2730 m,
Sentishorn 2830 m,
Baslerkopf 2632 m und
Bühlenberg 2516 m) sind wenig bekannt und
werden nur selten bestiegen.
(Kt. Uri).
438 m. Gem. und Pfarrdorf, am SO.-Ende des
Urnersees
(Vierwaldstättersee) und der
Axenstrasse. Station der
Gotthardbahn und der Dampfboote des
Vierwaldstättersees. Hafenplatz von Uri.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Ausgangspunkt der
Post über
Altorf und den
Klausenpass nach
Linthal, früher auch der Post über den
Gotthard. Landwirtschaft.
Fremdenindustrie; Gasthöfe. Eine der wichtigsten Dampfschiffstationen des
Sees (Passagierverkehr 1901: 237864 Personen).
Zwischen Kirche u. Bahnhof das gut erhaltene Schlösschen
Rudenz, einst Eigentum der Edeln von
Attinghausen und von
Rudenz.
Eidgenössisches Sanitätsdepot. 1 km w. vom Dorf die kanalisierte Mündung der
Reuss, der man während der letztvergangenen
Jahre ein gerades
Bett mit stärkerem Fall gegeben hat, um die Anschwemmung eines Schuttkegels in den
See zu verhüten. Die landschaftliche Lage von Flüelen ist reizend: «Nach
S. öffnet sich das prachtvolle
Reussthal, und im
Hintergrund desselben erhebt sich der eisfunkelnde
Bristenstock... In drohender
Nähe, und zwar am andern Seeufer, starrt in kolossalen Felswänden der
Gitschen, dessen Gipfel nur erfliegbar
zu sein scheint, in den blauen Aether empor». 1799 Kampf zwischen den Franzosen und Urnern, bei dem der letzteren
Führer, der General und Geschichtsschreiber Franz Vinzenz
Schmid, den Tod fand. Beim Bau des Hotels zum
Sternen hat man Holzmalereien
aus dem 16. Jahrhundert aufgedeckt, die heute im schweizerischen
¶
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Landesmuseum zu Zürich
aufbewahrt werden. Das Dorf trägt bei den Tessinern und Italienern den Namen Fiora.