ein 1,5 km nnw. des Gipfels vom zentralen
Kamm abgehender
W.-Kamm mit Aeusser
Rothorn (3156 m).
Die
Wasser der O.-Flanke der Gruppe sammeln sich zur
Doveria (einem Zufluss der italienischen Tosa), die
der W.-Flanke zurSaaser Visp und die des NW.-Endes zum Gamserbach (Zufluss zur
Rhone). Die Fletschhorngruppe
besteht aus schieferigen Gneisen, denen oft Granate und Amphibolschiefer eingelagert sind und die nach SW. einfallen. Nach
N. steht dieses Gneismassiv über den Simplonpass mit dem Gneismassiv der Zone
Wasenhorn-Bortelhorn in Verbindung, während
das SO.-Ende des Massives sich nach O. zu fortsetzt und beide Seitengehänge des
Val Bognanco bildet.
Damit umschliesst dieses Gneismassiv in einem Kreisbogen die Hochgebirgsgruppe des
Monte Leone. Am N.-Hang, unterhalb des
zentralen
Kammes, liegen drei kleine Hängegletscher, von deren einem im März 1901 die mächtige Eislawine niedergebrochen
ist, deren Trümmermassen bis in die Nähe des Dorfes
Simpeln geworfen worden sind. Vergl. den Art.
Rossboden.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Uhrenindustrie, die ihre Fabrikate besonders nach England, Spanien, Aegypten und
China versendet. Die nur paarweise zum Verkauf kommenden chinesischen Uhren werden in Fleurier schon
seit dem Jahre 1820 hergestellt. Fabriken für Uhrzeiger, -schalen und -spiralen. Daneben noch 4 Fabriken zur Herstellung
von Absinth und andern Likören und eine grosse Zündhölzchenfabrik. Eidgenössisches Kontrolbureau für Gold- und Silberwaaren.
In Fleurier werden jährlich etwa 93000 silberne und 7000 goldene Uhren fertiggestellt.
Früher bildeten
Spitzen- und Handschuhfabrikation noch eine bedeutende Einnahmequelle. Dagegen ist hier der Landbau nie von
grosser Wichtigkeit gewesen.
Drei Schulhäuser. Sekundarschule mit Lehrerseminar und Abteilung zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen.
Zwei Bibliotheken, eine Uhrenmacher- und Mechanikerschule (1874 eröffnet), ein naturhistorisches Museum (1859 eröffnet).
Das 1865 eingerichtete Krankenhaus verfügt über ein Kapital von 255000 Fr. Fleurier als eigene reform.
Kirchgemeinde 1710 von
Môtiers abgetrennt; Kirche 1743 erbaut und 1822 umgebaut, Glockenturm 1900 vollendet.
Kapelle der unabhängigen
evangelischen Gemeinschaft seit 1892, katholische
Kapelle seit 1856. Katholische Kirchgemeinde seit 1865. Gas und elektrisches
Licht, Trinkwasser im Ueberfluss. Gesundes Klima und malerische Landschaft lassen Fleurier sich mehr
und mehr zur Fremdenstation entwickeln. Der mittlere Barometerstand beträgt 698 mm, die jährliche Regenmenge 114 mm. Die
geschichtliche Entwickelung
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mehr
von Fleurier hängt eng mit derjenigen von Môtiers zusammen. Urkundlich zum erstenmal 1284 genannt. Der Aufschwung des Dorfes
datiert aber erst aus unseren Zeiten, wie dies seine Bevölkerungszunahme zeigt: 1758: 449 Ew.;
1837: 1001 Ew.;
1855: 2095 Ew.;
1874: 3048 Ew. Hier wohnte der Oberst Ludwig Denzler (1806-1860), der die den royalistischen Aufstand
von 1856 niederschlagenden republikanischen Truppen geführt hat.
Heimat des ausgezeichneten Botanikers und Paläontologen
Léo Lesquereux (1806-1889) und des Malers und Schriftstellers FritzBerthoud (1812-1890). Vergl. Fleurier et leVal de Travers;
guide illustré... Neuch. [1899]. - Quartier La-Tente, Ed. Le cant. deNeuchâtel... I: LeVal de Travers.
Neuch. 1897. 4°.