Etwas über dem Dorf, am Fuss des
Hörnli, das ehemalige Kloster Fischingen, heute Waisenhaus mit etwa 240 Zöglingen. Es
ist ein massiv viereckiges Gebäude mit einer 1685 erbauten Klosterkirche, deren Inneres prächtig geschmückt ist und die
eine ausgezeichnete
Orgel enthält. Chorgitter, Altäre,Kanzel und
Orgel sind alle von seltener Pracht.
In einem Seitenchor die Totengruft der h. Idda von
Toggenburg, die einst von Wallfahrern viel besucht wurde. Das Benediktinerkloster
Fischingen, um das herum sich später das Dorf ansiedelte, wurde um 1035 gegründet.
Viele Schenkungen von
Seiten des
BischofesUlrich von Konstanz und verschiedener anderer geistlichen und
weltlichen
Herren sicherten ihm grossen Reichtum und ausgedehnten Landbesitz
(Dussnang,
Affeltrangen,
St. Margrethen,
Krillberg,
Bettwiesen,
Balterswil,
Bichelsee). Das Andenken an das Leben und die
Leiden der h. Idda führten ihm Tausende von
Pilgern zu,
die zu Ehren der Heiligen gerne ihr Scherfchen entrichteten. Idda von
Toggenburg war die Gemahlin des
Grafen Heinrich v.
Toggenburg und starb 1197 nach furchtbaren Qualen, die der Unschuldigen ihr eifersüchtiger Gatte auferlegt
hatte. Im historischen Museum zu Basel
befindet sich eine Glasmalerei mit der Ansicht des
KlostersFischingen und der Darstellung
der wichtigsten Abschnitte aus der Legende von der h. Idda.
Nach der das Kloster in Asche legenden Feuersbrunst des Jahres 1138 ordnete
BischofUlrich II. von Konstanz
die beiden
Mönche Gebino und Waltram aus dem Kloster Petershausen zur Neueinrichtung des
KlostersFischingen ab. Tussnang
und
Oberwangen, die bis dahin Eigentum von Petershausen gewesen waren, gingen nun an Fischingen über, das 1326 auch
noch die Kirchenhoheit über
Sirnach und später über
Herrschaft und
SchlossTannegg erlangte. Von den
Grafen von
Toggenburg wurde
als Schirmvogt des
Klosters der jeweilige Burgvogt auf
Tannegg bestimmt.
Zur Zeit der Einführung der Reformation ging die Mehrzahl der
Mönche zusammen mit dem Abt zur Lehre Zwinglis über, und
das Kloster leerte sich. Der 1540 vom Abt von St. Gallen
hierher gesandte Abt Marx Schenkli, ein energischer Mann, stellte das Kloster
wieder her, warb ihm neue Insassen und führte die Bevölkerung der Umgebungen wieder dem alten Glauben zu. Durch weise Verwaltung
blühte das Kloster bald wieder auf und erwarb sich die
HerrschaftenLommis,
Spiegelberg und Wildern. Der
letzte Abt, Franciscus, zog sich nach der Aufhebung des
Klosters 1848 auf das
SchlossBettwiesen zurück, liegt aber in der
Klosterkirche zu Fischingen begraben. Vergl. Kuhn, Kd. Thurgovia sacra... 3 Bde.
Frauenfeld 1869-1883. - Pupikofer, J. A.
Geschichte desThurgaus. 2. Ausg. 2 Bde.
Frauenfeld 1886-1889. Kornmeier. Geschichte der Pfarrei Fischingen.
545 m. Gruppe von 5 Bauernhöfen, am rechten Ufer der Worblen, 2 km nw.
Bolligen u. 3 km s. der Station
Zollikofen der Linie
Olten-Bern. 59 reform. Ew. Landwirtschaft.
Ein Teil der Bewohner arbeitet
auch in der eidgenössischen Pulverfabrik und in andern industriellen Betrieben.
(Kt.
Aargau u. Zürich).
Bach; entspringt im Kanton Zürich
am
O.-Hang der
Egg in 530 m, durchfliesst das Dorf
Bachs, tritt bei
Hägelen
auf den Kanton Aargau
über, biegt aus der bisherigen NW.-Richtung nach N. ab, durchfliesst Dorf und
BadFisibach und mündet 1,5 km weiter
nördlich nach 9 km langem
Lauf in 340 m von links in den
Rhein.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
Felsgrat, nw. Ausläufer des
Doldenhorns, sö. über der Fisialp und über
Kandersteg. Trägt den
InnerFisistock (2947 m), sw. über dem kleinen
Biberggletscher und nw. über dem (auf der Siegfriedkarte
unbenannten)
Faulengletscher, und den (auf der Siegfriedkarte ebenfalls unbezeichneten) Vorder Fisistock (2810 m).
Der Oeschinensee ist durch einen vom Fisistock
herabgekommenen
Bergsturz aufgedämmt worden, zwischen dessen Schuttmassen auch das kleine
Blauseeli von
Kandersteg noch eingebettet liegt.
Der Fisistock besteht aus Nummulitensandsteinen, mit denen rote oder grüne Schiefer wechsellagern
und unter denen
Untere Kreide ansteht.
Diese baut zusammen mit Juraschichten den Gipfel des
Doldenhorns auf.
Das Ganze bildet
eine Reihe von übereinander liegenden Falten.
Der geologische Bau der Gruppe der
Doldenhörner zusammen
mit dem des Fisistocks ist vom
Gasterenthal aus wunderschön zu erkennen.
Vergl. das geolog. Querprofil beim Art.
Doldenhorn.
(Kt. Uri
und Glarus).
Kleiner Bach; entspringt am
NO.-Hang des
Gemsfayrenstocks in 2020 m, durchfliesst von SW.-NO. auf
eine Länge von 2,5 km die Fisitenalp, tritt auf
Glarner Boden über, erhält den Namen Schräjenbach,
stürzt sich mit prächtigem Fall ins Thal der
Linth und mündet nach 4,5 km langem Gesamtlauf etwas unterhalb vom Hotel
Tödi
im
Thierfehd in 790 m von links in die
Linth.