Holzhandel und Viehzucht. Das heute so wohlhabende Dorf
ist im 15. Jahrhundert von etwa 100 aus der
GrafschaftValangin ausgewanderten Neuenburgern gegründet worden. Die Ableitung
des Namens La Ferrière ist sehr unsicher. Das neue Gemeinwesen kam bald zu hoher Blüte, wurde aber im 30jährigen Krieg
von den Schweden heimgesucht und geplündert. 1852 zur eigenen politischen und 1861 zur Kirchgemeinde
erhoben. Das Dorf litt stark unter dem Durchzug der Alliierten im Winter 1813-1814. Heimat der beiden Naturforscher Abraham
und Daniel Gagnebin (1707-1800 und 1709-1781), deren erster besonders als Geologe und Meteorologe und deren anderer als Physiker
sich einen Namen gemacht hat. Beide wurden 1763 von J. J. Rousseau besucht.
(Kt. Wallis,
Bez. Leuk).
1283 m. Gem. und kleines Dorf, hoch über dem rechten Ufer des
Feschelbaches und
nahe der Ausmündung des vom Fuss des
Torrenthornes nach S. zum
Rhonethal absteigenden
Thales, gegenüber
Agaren und 4 km nö.
der Haltestelle
La Souste der Simplonbahn. 21
Häuser, 187 kathol. Ew. Kirchgemeinde Cuttet. 1267: Veselli; 1357: Vesselli.
(Kt. Wallis,
Bez.Leuk).
Wildbach; entspringt zwischen dem
Restirothorn und den
Laucherspitzen am
Restipass
in 2639 m, fliesst auf eine Strecke von 2 km nach SW., biegt am Fuss der
Schafalp nach S. um, entwässert von da an das Bachalpthal,
um
Feschel zu erreichen und durch den Engpass des
Rotafen in die Rhoneebene auszutreten, wo er nach 10 km
langem
Lauf 300 m unterhalb der
Brücke von
Gampenen in 629 m von rechts in die
Rhone mündet.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
840 m. Gem. und Dorf, im
ValMagliasina, am SO.-Fuss des Poncione de
Breno und 14,5 km nw.
Lugano. Postablage;
PostwagenLugano-Novaggio-Breno. 38
Häuser, 149 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Breno. Ackerbau, Vieh- und Seidenraupenzucht.
Starke Auswanderung der Männer in die übrigen Kantone der
Schweiz als
Maurer, Gipser,
Maler u. Stukkarbeiter.
2215 und 1940 m. Sommerweiden mit zusammen 22
Hütten, im obersten Abschnitt
des
Thales des Enggerschwassers, eines rechtsseitigen Zuflusses zur
Rhone, und zwischen
Lötschen- und Dalathal.
Die
Hütten von Unter Fesel stehen in einer Gruppe zwischen zwei Waldungen, während die von Ober Fesel auf dem zum Fuss
des
Schwarzhorns ansteigenden Hang zerstreut liegen.
Beide Alpweiden zusammen werden mit 148 Kühen bezogen.
(Piz)(Kt. Graubünden,
Bez. Glenner).
2874 m.
Höchster Gipfel über den Alpweiden von
Sanina, Endpunkt der langen Grenzkette zwischen
Lugnez
und
Safienthal. Diese aus Bündnerschiefern aufgebaute wilde und steilwandige Kette ist am
W.-Hang von den obersten Verzweigungen
des grossartigen
Rieinertobels angefressen. Der im
Safienthal Scheerenhorn genannte Piz Fess trägt ein kleines
Firnfeld, den sog. Schneeboden, und kann trotz seines abschreckenden Aeussern von verschiedenen
Seiten her bestiegen werden.
Bester Anstieg von
Tenna im
Safienthal aus über das
Thäli zum
N.-Grat und von da direkt südlich auf den Gipfel. Vom genannten
N.-Grat aus ist auch der
Piz Riein (2752 m) zugänglich.
Der vom Piz Fess über den
PizSanina (2836 m) zum
Grünerhorn (2842 m) ziehende
S.-Grat ist dagegen nur sehr schwierig zu begehen.
Ein zerrissener Felsgrat zwischen Piz Fess
und
PizSanina scheint unzugänglich zu sein und erhebt sich vielleicht noch höher als die zwei genannten Gipfel.
Piz Fess
und
Piz Riein zum erstenmal 1874 von Hoffmann-Burckhardt aus Basel
mit dem Führer Christian Jann bestiegen.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
4554-2676 m.
Gletscher, 3 km lang und 1 km breit, beginnt am Gipfel des
Dom (Mischabelgruppe)
und bekleidet dessen WNW.-Hang.
Endigt mit zwei Zungen, die vom Felsgrat des
Haupt von einander getrennt
sind und beide grossartige, von der Bahnlinie nach
Zermatt (bei
Randa) aus sehr gut sichtbare Eisfälle bilden.
Ueber dem rechten
Ufer die
Domhütte des S. A. C. Der gewöhnliche Anstieg auf den
Dom führt längs der rechten
Seite dieses Gletschers aufwärts.
Wird begangen entweder beim Aufstieg auf den
Dom von
Randa aus oder beim Uebergang über das Nadeljoch
nach
Saas Fee. Passhöhe 3 Stunden über der
Domhütte.
(Gross und Klein), romanisch
FtanGrond u.
FtanPitschen (Kt. Graubünden,
Bez. Inn,
Kreis
Unter Tasna). 1648 und 1636 m.
Politische und Kirchgemeinde mit zwei
Dörfern, auf schöner Terrasse am S.-Fuss des
Piz Minschun, 4 km w.
Schuls. Postbureau,
Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Ardez. 95
Häuser, 403 reform. Ew. romanischer Zunge. Alpwirtschaft. Fremdenindustrie.
Zwischen Gross Fetan im W. und Klein Fetan im O. das
Val Püzza, beide 500 m von einander entfernt. Schöne
Gebirgsstrasse nach
Ardez und
Schuls. Fetan dreimal (1721, 1795 und 1885) durch Feuer zerstört und mehrfach von Lawinen heimgesucht,
deren eine 1720 32 Menschen tötete und 13
Häuser wegriss. 1890 traten
¶
mehr
am Fuss des Hanges der Terrasse von Fetan bedenkliche Erdrutschungen auf, die zu grossen Besorgnissen Anlass gaben, heute
aber durch Entwässerungs- und Verfestigungsarbeiten zum Stillstand gekommen sind. Heimat des als Verfasser von romanischen
Erbauungsbüchern bekannten Joh. Rosius a Porta; des Historikers Pet. Dom. Rosius a Porta, genannt Ungareis (1732-1808), der
seine sehr geschätzte Geschichte der Reformation in Graubünden
in lateinischer Sprache 1770 veröffentlichte; des Chronisten Jak. Ant.
Vulpius, der die Ereignisse während der Religionskriege in Graubünden
aufgezeichnet und 1680 mit Dorta zusammen eine romanische Bibelübersetzung
im Engadinerdialekt veröffentlicht hat. Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts gründete Andreas Rosius a Porta
in Fetan eine höhern Ansprüchen dienende private Erziehungsanstalt, das sog. Institut a Porta, das seit der Einrichtung
der paritätischen Kantonsschule in Chur (1807) an Bedeutung einbüsste, aber doch noch bis 1870 fortbestand.