genannte Arten der
Ebene ihren Weg auf das
Faulhorn gefunden haben.
Dieser einzig in der Gipfelregion vorkommenden Zahl von mehr als 130 Arten gesellen sich noch eine Anzahl von anderen bei,
die auf und an den
Kämmen, den felsigen Hängen und um den kleinen
Sägisthalsee herum sich finden. Wir nennen
davon blos die interessantesten der der alpinen Zone angehörenden Typen: Anemone vernalis;
Arabis pumila, A. bellidifolia
und A. coerulea;
Cardamine resedifolia;
Draba aizoides, D. tomentosa und D. carinthiaca;
Silenerupestris, Rhamnus pumila,Trifolium alpinum, Phaca frigida und Ph. australis, Sempervivum Doellianum, Saxifraga mutata und S. aspera, Astrantia minor;
die Compositen Edelweiss (Leontopodium alpinum), Artemisia mutellina, Arnica montana, Senecio aurantiacus,Saussurea alpina, Hypochoeris uniflora, Crepis grandiflora u. C. montana, Soyeria hyoseridifolia;
mehrere Habichtskräuter,
wie Hieracium aurantiacum, H. alpinum, H. glaciale, H. piliferum u. a. Bemerkenswert sind ferner noch das Rhododendron intermedium,
ein Bastard von Rh. ferrugineum mit Rh. hirsutum;
Cerinthe alpina,Erinus alpinus, Tozzia alpina, Pedicularistuberosa, Primula integrifolia, Rumex scutatus und R. arifolius, Empetrum nigrum, Scheuchzeria palustris, Triglochin palustris,Potamogeton pectinatus
(Sägisthalsee), die zwei ziemlich seltenen Orchideen Corallorhiza innata und Malaxis monophylla, AlliumVictorialis, ferner eine Reihe von Seggenarten, wie Carex microstyla, C. canescens, C. alerrima, C. atrata, C. sparsiflora,C. capillaris, C. frigida, C. Firma, und endlich noch einige Gramineen, wie Poa minor, P. nemoralis und
P. Chaixii, Festuca Scheuchzeri.
Die so schon bedeutende Liste könnte mit Leichtigkeit noch vermehrt werden. Der grosse Florenreichtum der Faulhorngruppe
erklärt sich zum Teil aus ihrer abwechslungsvollen topographischen Beschaffenheit, ihrer Höhenlage und der
schieferigen Natur eines Teiles der sie aufbauenden Gesteinsschichten. Immerhin ist es anzunehmen, dass auch die eigenartige
Lage der Gruppe einen Einfluss auf ihr Pflanzenkleid gehabt hat. Vor die mächtigen Massive der
Jungfrau und des
Finsteraarhorns
und
hinter den tiefen Einschnitt des
Brienzersees gestellt, hat die Faulhorngruppe unzweifelhaft schon während der
Glazialzeiten und dann zur Zeit des Rückganges des grossen diluvialen
Oberländer Gletschers eine eisfreie
Insel gebildet,
die einer Anzahl von alpinen und nivalen Pflanzenarten als Zufluchtsort gedient hat. Diese haben sich dann vielleicht hier
bis heute gehalten. Näheres siehe bei Guthnick. Die Flora desFaul-, Schwab- u.
Schwarzhornes (in Schweizer,
J. J. DasFaulhornimGrindelwald...Bern
1832). Für
Moose s. Schimper, W. Th. Beiträge zur Flora desFaulhorns (in Flora. Bd.
22, 1839).
(La) (Kt. Wallis,
Bez. Conthey).
2614 m. Gipfel, in der kurzen
Kette zwischen den Thälern der
Morge und
Lizerne, s. vom
Sanetschpass
und ö. über den Karrenfeldern vonMiet u.
Zanfleuron. Der schöne Felsturm wird vom Hotel auf dem
Sanetsch
aus bestiegen, allerdings nicht häufig, obwohl er keine ernstlichen Schwierigkeiten bietet. Der die Fava mit dem s. gelegenen
Mont Gond (2701 m) verbindende
Grat wird vom
Pass der sog.
Croix de Trente Pas (2350 m) überschritten.
470 m. Gruppe von alten
Häusern, 2 km ö. Neuenburg,
zwischen den Bahnlinien
Neuenburg-Biel
und
Neuenburg-Bern gelegen. 8
Häuser, 62 reform. Ew. Der Name Favarge stammt von einer einstigen an der
Vy d'Etraz gestandenen
Eisenschmelze oder
Schmiede (forge) her.
Das grösste
Haus der Gruppe trägt das Datum 1522. - Favarge, Faverge, Favergeatte
etc. bezeichnet Orte, wo sich einst fabri oder favres, das heisst
Schmiede und andere Eisenarbeiter angesiedelt hatten.
Weil
der Bezug vonKohle von anderswoher höher zu stehen kam, als der Wert des ausgebeuteten Eisenerzes, verlegte
man solche Orte oft mitten in den
Wald, wo die
Kohle an
Ort und Stelle hergestellt werden konnte.
Ausgedehnte Waldung, über der Terrasse von
Nax, auf dem
Rücken und an den Hängen des Mont Gautier;
zwischen dem Ursprungszirkus des in die
Rhone mündenden
Wildbaches Dérochiaz
und der Waldung der Jeux Fraîche (Gemeinde Vernamège,im Thal der
Borgne), die nur die Fortsetzung der
Forêt de la Favaz ist.
500 m. Zwei
Häuser, im ö. Teil und an einer der besten Lagen des Weinbaubezirkes
von
Lavaux, an der Strasse
Vevey-Moudon und 300 m nw.
Saint Saphorin. 6 reform. Ew. Gehörten einem Rebgut an, das Wilhelm von
Glâne, derGründer des freiburgischen
KlostersHauterive, diesem schenkte.
Durch weitere Schenkungen von
Seiten von Raymond de
Chexbres,
¶
mehr
Gérold de Puydoux, Pierre deMontsalvens, Rodolphe de Chardonne und seiner Brüder, Jean de Puydoux, seiner Brüder Guillaume
und Guichard und seines Sohnes Raymond im 12. Jahrhundert, von Seiten von Gautier de Blonay, Guillaume Comte du Genevois (1230;
Enkel von Itta von Glâne, der Schwester des Gründers von Hauterive), Rudolf von Greyerz und Maurice de
Saint Saphorin im 13. Jahrhundert rundete sich dieser Besitz bald zu einer prachtvollen Domäne ab, die in den Urkunden
des Mittelalters «Fabricae apud S. Sufforianum» heisst und nach der Aufhebung
des KlostersHauterive 1848 Eigentum des Staates Freiburg
wurde.