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Fuss des Eiger und Wetterhorns an. Faulhorn (2683 m), Rötihorn (2759 m), Schwarzhorn (2930 m) und Wildgerst (2892 m) liegen in der gegen die Grosse Scheidegg zu allmählig fallenden Doggerzone, der weiter gegen NO. auch noch die Schöniwangshörner (2448 m) und das Tschingelhorn (2324 m) angehören.
Der NW.-Hang der Kette fällt in einer Reihe von durch die Malmfalten bedingten Stufen ab, zwischen denen in den durch Faltenverwerfungen gestörten Gewölbekernen die Oxfordschiefer und in den Muldenkernen die Schichten des Berrias zu Tage anstehen. Die schieferige Beschaffenheit dieser leicht verwitterbaren Gesteinsschichten lässt eine Reihe von Terrassenflächen entstehen, die durch die Felswände des festen Malm von einander getrennt sind.
Lägisthal und Giessbachthal sind in Oxfordgewölbe eingeschnittene Längsthäler, während die Giessbachschlucht von Oberberg (am Fuss des Schwarzhorns) an die verschiedenen Faltenbiegungen des Jura alle quer durchschneidet. Vergl. den Art. Schwarzhorn.
Flora.
In botanischer Beziehung ist die Gruppe des Faulhorns und besonders das Faulhorn selbst ein ausserordentlich reiches Gebiet. Wir geben im Folgenden nach Oswald Heers Abhandlung Ueber die nivale Flora der Schweiz das Verzeichnis der von verschiedenen Botanikern am Faulhorn zwischen ca. 2600 und 2683 m (Spitze) festgestellten Arten. Von echten Gräsern und Cypergrasgewächsen finden sich Agrostis rupestris und A. alpina;
Avena versicolor und A. subspicata;
Poa alpina v. vivipara, P. brevifolia, P. laxa und P. annua;
Sesleria coerulea;
Festuca pumila, F. ovina v. violacea und F. Halleri;
Phleum alpinum;
sechs Seggenarten: Carex nigra, C. foetida, C. lagopina, C. curvula, C. sempervirens u. C. rupestris. - Andere Monokotylen: Elyna scirpina;
Luzula spicata und L. spadicea;
Juncus Jacquinii und Lloydia serotina. - Apetale Dikotylen: zwei Weiden, die Kraut-Weide (Salix herbacea) und Netz-Weide (Salix retusa);
dann Polygonum viviparum, Schneeampfer (Rumex nivalis) und Oxyria digyna. - Compositen: Homogyne alpina, Alpenaster (Aster alpinus), Erigeron uniflorus und E. alpinus;
Gnaphalium supinum, Artemisia spicata, Achillea atrata;
Chrysanthemum alpinum u. Ch. leucanthemum v. montanum;
Aronicum scorpioides, Cirsium spinosissimum, Taraxacum officinale, Leontodon hispidus u. Crepis aurea. - Andere gamopetale Dikotylen: Scabiosa lucida, Plantago montana und P. alpina, Phyteuma hemisphaericum, Campanula pusilla und C. Scheuchzeri, Azalea procumbens, Thymus serpyllum, Myosotis alpestris, Galium anisophyllum und G. helveticum. - Primulaceen: fünf Arten von Mannsschild Androsace obtusifolia, A. chamaejasme, A. glacialis, A. pubescens und A. helvetica;
das kleine Alpenglöckchen (Soldanella pusilla) und die zwei Schlüsselblumen Primula farinosa und P. viscosa. - Scrophulariaceen: fünf Arten des Ehrenpreis Veronica alpina, V. fruticans, V. bellidioides, V. aphylla und V. serpyllifolia;
dann Linaria alpina, Euphrasia minima, Pedicularis versicolor und P. verticillata. - Am reichsten vertreten sind Enziane und Steinbreche: Gentiana campestris, G. glacialis, G. verna, G. brachyphylla, G. bavarica, G. nivalis, G. vulgaris und G. excisa;
Saxifraga aizoon, S. oppositifolia, S. aspera v. bryoides, S. stellaris, S. muscoides, S. exarata, S. Seguieri und S. androsacea. - Ferner etwa ein Dutzend Rosaceen Potentilla aurea, P. alpestris, P. grandiflora und P. frigida;
Sibbaldia procumbens, Dryas octopetala, Geum reptans u. G. montanum;
Alchimilla pubescens, A. glaberrima, A. pentaphyllea u. A. alpina. - Cruciferen: Arabis alpina, Cardamine alpina;
Draba aizoides und D. Wahlenbergii;
Thlaspi rotundifolium, Capsella bursa pastoris, Hutchinsia alpina. - Caryophyllaceen: Alsine verna und A. sedoides, Moehringia ciliata, Arenaria ciliata u. A. biflora, Stellaria cerastioides, Cerastiuni arvense v. strictum und C. latifolium, Sagina Linnaei, Silene venosa u. S. acaulis. - Leguminosen: Trifolium caespitosum, T. badum u. T. pratense;
Phaca astragalina, Oxytropis lapponica u. O. campestris, Hedysarum obscurum. - Aus verschiedenen Familien: Ranunculus alpestris, R. glacialis u. R. montanus;
Aconitum napellus, Helianthemum alpestre, Viola calcarata, Sedum atratum und S. alpestre, Epilobium origanifolium, Ligusticum mutellina, Gaya simplex u. Carum carvi (der gemeine Kümmel).
Es ist wahrscheinlich, dass mit den neuen Wegbauten und dem stets anwachsenden Strom der Besucher noch verschiedene andere, von O. Heer nicht ¶
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genannte Arten der Ebene ihren Weg auf das Faulhorn gefunden haben.
Dieser einzig in der Gipfelregion vorkommenden Zahl von mehr als 130 Arten gesellen sich noch eine Anzahl von anderen bei, die auf und an den Kämmen, den felsigen Hängen und um den kleinen Sägisthalsee herum sich finden. Wir nennen davon blos die interessantesten der der alpinen Zone angehörenden Typen: Anemone vernalis;
Arabis pumila, A. bellidifolia und A. coerulea;
Cardamine resedifolia;
Draba aizoides, D. tomentosa und D. carinthiaca;
Silene rupestris, Rhamnus pumila, Trifolium alpinum, Phaca frigida und Ph. australis, Sempervivum Doellianum, Saxifraga mutata und S. aspera, Astrantia minor;
die Compositen Edelweiss (Leontopodium alpinum), Artemisia mutellina, Arnica montana, Senecio aurantiacus, Saussurea alpina, Hypochoeris uniflora, Crepis grandiflora u. C. montana, Soyeria hyoseridifolia;
mehrere Habichtskräuter, wie Hieracium aurantiacum, H. alpinum, H. glaciale, H. piliferum u. a. Bemerkenswert sind ferner noch das Rhododendron intermedium, ein Bastard von Rh. ferrugineum mit Rh. hirsutum;
Cerinthe alpina, Erinus alpinus, Tozzia alpina, Pedicularis tuberosa, Primula integrifolia, Rumex scutatus und R. arifolius, Empetrum nigrum, Scheuchzeria palustris, Triglochin palustris, Potamogeton pectinatus (Sägisthalsee), die zwei ziemlich seltenen Orchideen Corallorhiza innata und Malaxis monophylla, Allium Victorialis, ferner eine Reihe von Seggenarten, wie Carex microstyla, C. canescens, C. alerrima, C. atrata, C. sparsiflora, C. capillaris, C. frigida, C. Firma, und endlich noch einige Gramineen, wie Poa minor, P. nemoralis und P. Chaixii, Festuca Scheuchzeri.
Die so schon bedeutende Liste könnte mit Leichtigkeit noch vermehrt werden. Der grosse Florenreichtum der Faulhorngruppe erklärt sich zum Teil aus ihrer abwechslungsvollen topographischen Beschaffenheit, ihrer Höhenlage und der schieferigen Natur eines Teiles der sie aufbauenden Gesteinsschichten. Immerhin ist es anzunehmen, dass auch die eigenartige Lage der Gruppe einen Einfluss auf ihr Pflanzenkleid gehabt hat. Vor die mächtigen Massive der Jungfrau und des Finsteraarhorns und hinter den tiefen Einschnitt des Brienzersees gestellt, hat die Faulhorngruppe unzweifelhaft schon während der Glazialzeiten und dann zur Zeit des Rückganges des grossen diluvialen Oberländer Gletschers eine eisfreie Insel gebildet, die einer Anzahl von alpinen und nivalen Pflanzenarten als Zufluchtsort gedient hat. Diese haben sich dann vielleicht hier bis heute gehalten. Näheres siehe bei Guthnick. Die Flora des Faul-, Schwab- u. Schwarzhornes (in Schweizer, J. J. Das Faulhorn im Grindelwald ... Bern 1832). Für Moose s. Schimper, W. Th. Beiträge zur Flora des Faulhorns (in Flora. Bd. 22, 1839).