werden die Postsachen mit Maultieren befördert. Gemeinde, mit den Weilern Les Haudères, La Forclaz, Lannaz, La Sage, La Tour,
Pralovin und Villa: 167 Häuser, 1208 kathol. Ew.; Dorf: 57 Häuser, 464 Ew. Schöne Pfarrkirche zu Saint Jean Baptiste. Trotz
der Konkurrenz durch die beiden für Hochtouren günstiger gelegenen Orte Arolla und Ferpècle ist Évolène
ein wichtiges Exkursionszentrum. Drei Gasthöfe. Früher bildete Évolène überhaupt das Siedelungszentrum des ganzen obern
Thalabschnittes, so dass dieser oft einfach mit dem Namen des Dorfes bezeichnet wurde, während die Bezeichnung als Val d'Hérens
nur dem untern Thalabschnitt verblieb.
Die sehr grosse Gemeinde Évolène umfasst das ganze Thal von Saint Martin bis zur Dent Blanche und vom
Sasseneire bis zum Pic d'Arzinol und zieht sich bis zur Landesgrenze gegen Italien hinauf. Hinter dem Dorfe Les Haudères teilt
sich das Thal in die zwei Arme von Ferpècle und von Arolla. Das Zentrum der Gemeinde liegt am Fusse eines
alten Sturzschuttkegels mitten in weitem Alpweidengebiet, das von hohen Felswänden und bewaldeten Steilhängen eingerahmt
ist, worüber wieder grosse Alpweidenterrassen folgen.
Zahlreiche Schalensteine bei Villa und auf den Maiensässen von Lassiores. 1570 baute man eine seither wieder eingegangene
Kupfermine ab. Vom Dorf Évolène u. den übrigen alpinen Stationen der Gemeinde aus führen eine Reihe
von Pässen hinüber nach Zermatt, Zinal, Grimentz u. ins Val de Bagnes. Auf Gemeindeboden von Évolène 1840 blutiges und entscheidendes
Gefecht zwischen den Anhängern der freisinnigen Regierung zu Sitten und denen der konservativen Parteileitung zu Siders. 1250:
Ewelina; 1255: Eweleina.
(Kt. Genf,
Linkes Ufer, Gem. Bardonnex u. Troinex).
468 m. Gruppe von 6 Häusern, an der Drize, nahe
der Grenze gegen Frankreich, 700 m von der Station Pierre Grand der Schmalspurbahn Genf-Collonge und 6,2 km s. Genf.
25 kathol. Ew.
Kirchgemeinde Compesières.
400 m. Dorf, am linken Ufer der Rhone, an der Strasse
des Rhonethales;
3,5 km s. vom Genfersee, 1 km s. der Kirche von Port Valais und 3,5 km sö. der Station Le Bouveret der Linie
Saint Maurice-Saint Gingolph. 44 Häuser, 356 kathol. Ew. Der oberhalb des Dorfes liegende Schuttkegel des Wildbaches Tové ist
heute mit Weinreben bepflanzt, die einen ausgezeichneten Ertrag geben.
Das Dorf am Abend des durch
Feuer beinahe völlig zerstört.
Durch die von den Alpweiden von La Dérotchiaz herabkommende Schlucht von Les Évouettes muss
einst der grosse Bergsturz von Tauretunum niedergegangen sein. S. diesen Art.
beginnt in 3600 m am Ober
und Unter Mönchjoch u. geht mit einem Eisfall in den von ihm, dem
Jungfraufirn und Grossen Aletschfirn gebildeten Konkordiaplatz
über, an dem der Grosse Aletschgletscher seinen Anfang nimmt.
Ueber ihn führt der von der Konkordiahütte
ausgehende und dem Eisfall über die Felsen und Ufermoränen der rechten Seite ausweichende Weg zur Berglihütte des S. A.
C. und damit vom Eggishorn nach Grindelwald.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Ober Hasle). 3331 m. Bedeutender Gipfel, der höchste in der Kette zwischen
Unteraar- und Lauteraargletscher einer- und Gauligletscher andererseits, zwischen Ankenbälli u. Bächlistock. Seit der Erstellung
der Gaulihütte des S. A. C. sehr oft besuchter Modeberg, am Weg von der Gaulihütte zum Pavillon Dollfus. Besteigung von beiden
Seiten her nicht schwierig, erfordert vom Pavillon Dollfus aus über den Lauteraargletscher und die rasenbewachsenen
Hänge der Wildläger oder von der Gaulihütte aus über den N.-Grat je 5 Stunden.
Schon 1795 querten R. Stettler aus Zofingen und von Graffenried aus Bern
mit einem Führer vom Urbachthal aus den Gauligletscher
und überschritten nur wenige Minuten vom Ewigschneehorn entfernt die Kette, um über Lauteraar- und Unteraargletscher
die Grimsel zu erreichen. Die damals der Kette beigelegten Namen Gauligrat, Aarengrat oder auch Lauteraarjoch werden heute
in präziserem Sinne gebraucht. Seither ist die Kette vielfach schon zu den Zeiten überschritten worden, da die Hochalpentouren
noch nicht Allgemeingut gewesen sind. Erste sicher bekannte Besteigung des Gipfels 1841 durch Ed. Desor
mit dem Führer Leuthold. Aussicht trotz des nicht allzuweiten Gesichtskreises doch eine sehr schöne u. harmonische, einerseits
auf den Gauligletscher mit seiner Umrahmung von Eisgipfeln und andererseits auf die prachtvollen Gruppen der Schreckhörner
und des Finsteraarhorns.
585 m. Sechs am linken Ufer der Aare zerstreut gelegene Häuser, 3 km w. der
Station Meiringen der Brünigbahn. 30 reform. Ew. Der alte Name Ey, auch als Ei, Eu, Euw, Oei, Au im Kanton Bern
(besonders
im Aare- u. Emmenthal und im Oberland) sehr häufig auftretend, bezeichnet Bauernhöfe oder Weiler, die in der Thalsohle oder
auf sumpfigem Boden stehen.