nach N., biegt dann nach W. ab, durchfliesst die weite
Ebene der
Grüzen, wo sie von rechts eine Reihe von Nebenbächen aufnimmt,
geht s. an
Ober Winterthur vorbei u. durchfliesst die Stadt
Winterthur, wendet sich dann NW., quert das Dorf
Wülflingen u.
mündet 800 m w. der Kirche
Wülflingen in 410 m von rechts in die
Töss.
Treibt eine ganze Anzahl von
Fabriken u.
Mühlen. 1285: Oellach fluvius.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
897 m. Teil der Gemeinde
Einsiedeln und Dorf, am rechten Ufer der
Sihl und
am Eubach, an der Strasse
Einsiedeln-Iberg und 7 km sö. der Station
Einsiedeln der Linie
Wädenswil-Einsiedeln. Postbureau,
Telegraph, Telephon; Postwagen
Einsiedeln-Iberg. Die Fraktion Euthal der Gemeinde
Einsiedeln zieht sich längs beiden
Seiten
der
Sihl bis zur Grenze des Bezirkes
Einsiedeln hinauf und umfasst die
Dörfer und
WeilerEuthal,Halden,
Hochbord,
Rüti,
Steinau und
Steinbach. Zusammen 99
Häuser, 595 kathol. Ew.; Dorf Euthal: 27
Häuser, 142 Ew. In kirchlicher Hinsicht
Filiale von
Einsiedeln.
Wiesen, grosse u. schöne Alpweiden, Viehzucht. Seidenindustrie. 3
Sägen. Schulhaus und Kirche. 1331:
Oeïtal. Von der helvetischen Regierung seiner Zeit zur selbständigen Kirchgemeinde erhoben. Während der Kämpfe zwischen
Schwyz
und dem Kloster
Einsiedeln (1114-1350) wurden Oeïtal,
Halden, Hageln und Ruhestal zu wiederholten Malen geplündert u. zerstört.
(Ober) (Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
928 m.
Weiler, mit 22 am Eubach zerstreut gelegenen
Häusern, 8 km
sö. der Station
Einsiedeln der Linie
Wädenswil-Einsiedeln und 1,2 km nö. Euthal. Telephon. 142 kathol. Ew. Alpwirtschaft.
Seidenweberei. Von hier führt ein Bergübergang über die Krummfluh, den Euthalberg und die
Sattelegg in die
March. Turbinensäge.
(Passod') (Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
2022 m. Hoher, mühseliger und selten begangener Passübergang, zwischen dem
Madone di Giove
und
Pizzo Masne, in der vom
Monte Zucchero nach S. abgehenden u. das
Maggia- vom Verzascathal trennenden Kette. Kürzeste Verbindung
zwischen
Maggia und Brione. Von
Maggia aus steigt der Weg langsam und gleichmässig durch das
Val Salla
und über einige Alpweiden nach NO. auf, um dann plötzlich ausserordentlich steil und pfadlos durch Wälder nach Brione
hinunter zu leiten.
(L'), oder
Mont CollonPostérieur (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
3738 m.
Höchster Gipfel der Gruppe des
Mont Collon, zwischen dem
Arolla- u. Mont Collongletscher und über dem obersten Abschnitt des
Val d'Arolla. Von
Arolla aus ist der vom
Mont Collon verdeckte
Évêque nicht sichtbar. Besteigung vonArolla aus über den
NO.-Grat in 5 Stunden; zum erstenmal 1867.
Ehemaliger Sitz der
Herren von Éverdes, die 1136 das Kloster
Humilimont
gründeten.
Nachdem 1348 Otto von Éverdes die Gemahlin Mermette des Schultheissen
Maggenberg von Freiburg
überfallen und beraubt
hatte, zogen die von den Bernern unterstützten
Freiburger 1349 vor die Burg, nahmen den Burgfried mit Sturm, plünderten
ihn aus und legten ihn in Asche.
Von den Freiburgern 1475 neuerdings genommen, vier Jahre später zum
Sitz eines Landvogtes umgestaltet und 1553 mit der unterdessen von ihnen erworbenen
HerrschaftVuippens
(Wippingen) vereinigt.
Die Landvögte verlegten darauf ihren Sitz von der in Trümmer zerfallenden Burg nach
Vuippens. 1350:
Verdes;
(Colde l')(Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz). 1043 m. Passübergang, führt vom Saanethal zu den am
SO.-Hang desMoléson
gelegenen Alpweiden, 2 km sw.
Neirivue. Bemerkenswerter und noch wenig bekannter Uebergang, der dem Rand einer tiefen
Schlucht
folgt, in deren
Grund der
WildbachMarivue schäumt, tagsüber aber keinerlei Gefahr bietet. Nach einem Marsch von drei Viertelstunden
weitet sich die Gegend und zeigt sich die zierliche
KapelleNotre Dame de l'Évi, die 1863 von der Gemeinde
Neirivue an der Stelle eines ehemaligen kleinen Bethauses errichtet worden ist. Am Ausgang erscheint die
Schlucht als weiter
Trichter, durch dessen Oeffnung mit einem
Male der Gipfel des
Moléson in den Gesichtskreis tritt.
Der Col de l'Évi ist der Weg, den die Viehherden ausschliesslich benutzen, wenn sie auf die Alpweiden
am
SO.-Hang des
Moléson getrieben werden. Von den Hirten wird dabei das Vieh in von einander getrennte Gruppen von drei bis
vier Stück abgeteilt, und auf der Passhöhe wartet der Pfarrer mit dem Weihwedel und segnet die
Herden. Im Winter wird über
denPassEmd und
Holz in die
Dörferim Thal hinuntergeschafft; es ist dies dann eine sehr gefährliche Arbeit,
die oft schon zu mancherlei Unglück Veranlassung gegeben hat.
^[Note:] Es ist verständlich, dass die wilde Umgebung des Passes auf das Volksgemüt einen tiefen Eindruck machen muss.
Es geht die
Sage, dass hier an einer bestimmten, ganz mit Farnkraut überwucherten und dem Tone jeder
menschlichen Stimme und auch der Glocken entrückten Stelle in der Johannisnacht genau um Mitternacht der Teufel erscheint
und einem zufällig dort sich aufhaltenden Menschenkind eine wohlgefüllte Börse in die Hand drückt. Es kommt denn auch
vor, dass etwa ein armer, aller andern Mittel entblösster Mann zu dieser Zeit das Farndickicht wirklich
aufsucht.
(Kt. Uri).
Kleiner Bach, rechtsseitiger Zufluss zur
Reuss, gegen die er einen mächtigen Schuttkegel vorschiebt und
in die er 1 km n.
Silenen mündet.
Entfliesst durch unterirdische Kanäle dem zwischen den
Windgällen, dem Seewligrat und
Rinderstock gelegenen und oberflächlich keinen Abfluss aufweisenden kleinen Seewlisee und schneidet sich
im untern Teil des
Evithales¶
Die Mehrzahl der unterhalb des Seewlisees über die Wände des Evithales herabrauschenden
Bäche werden, wie der Evibach selbst, von unterirdischen Wasserrinnen aus dem See gespiesen. Es ist dies eine in Kalkgebieten
überhaupt nicht seltene Erscheinung.
550 m. 14 Häuser, am Eingang ins Evithal und 2 km n. der Station Silenen
der Gotthardbahn. 86 kathol. Ew. Heimat des Generals Sebastian Peregrinus Zwyer von Evibach (1589-1661), eines der bekanntesten
Urner.
Zuerst Offizier im 30jährigen Krieg, dann diplomatischer Agent und Bevollmächtigter des österreichischen Kaisers
bei den Friedensverhandlungen, war er mit dem Bürgermeister Wettstein von Basel
zusammen einer der Hauptbefürworter
der Anerkennung der Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft im Westfälischen Frieden (1648).
Später führte er im Bauernaufstand
die Luzerner Regierungstruppen, dann im ersten Villmerger Krieg die Urner Truppen und wurde zuletzt Landammann von Uri.