Landvogtei; 1523-28 amtete hier als Landvogt der
Maler und Dichter Niklaus Manuel.
Das noch heute bestehende Geschlecht von Erlach stammt von den gräflich nidauischen Ministerialen ab, welche noch im 13. Jahrhundert
auf der Burg Erlach sassen. Aber schon
Ulrich von Erlach, der Vater des Siegers von
Laupen, hatte in Bern
Burgrecht
genommen.
610 m. Gruppe von 34
Häusern, am
Bösenbach und am N.-Fuss der
Rappenfluh, 2 km ö. der Station
Steffisburg der elektrischen Bahn
Burgdorf-Thun. 348 reform. Ew. Acker- und Futterbau. In der
Nähe Lehmlager, die von der Ziegelei
Glockenthal ausgebeutet werden. Im weitern Sinne wird der Name Erlen auch auf den im
N. von der
Zulg und im W. von der Strasse
Thun-Schnittweier begrenzten Teil von
Steffisburg ausgedehnt,
der
Glockenthal, die Häusergruppe Erlen und einen Abschnitt des Dorfes
Steffisburg selbst umfasst.
(Kt. Thurgau,
Bez. Bischofszell).
463 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse
Weinfelden-Romanshorn und 10 km osö.
Weinfelden. Station der
Linie
Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn 500 m nw. vom Dorf. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Buchackern,
Engishofen,
Ennetaach,
Ehstegen,
Eppishausen und
Kümmertshausen: 227
Häuser, 1112 reform. Ew.; Dorf: 23
Häuser, 127 Ew.
Futter- und Obstbau. Stickfabrik mit 16 Maschinen, Baumwollgarnfärberei, Wirkwaarenfabrikation. Bis 1763 war Erlen der Kirchgemeinde
Sulgen zugeteilt, dann von dieser abgetrennt und mit
Buchackern,
Ehstegen und
Eppishausen zusammen zur eigenen Kirchgemeinde
erhoben. Die Katholiken der Gemeinde sind heute noch nach
Sulgen pfarrgenössig. Erlen verdankt seinen
Wohlstand der Familie Brunschweiler, die sich hier im 18. Jahrhundert niederliess und die Stickerei einführte. Funde von
römischen Münzen.
504 und 490 m. Zwei Gruppen von zusammen 5
Häusern, nahe dem linken
Ufer der Kleinen
Emme, 3 km sw.
Emmen und 2 km ö. der Station
Emmenbrücke der Linie
Luzern-Olten. 66 kathol.
Ew. Landwirtschaft und Viehzucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nieder
Simmenthal). 707 m. Gem. und schönes Pfarrdorf, am S.-Fuss der Stockhornkette, am linken
Ufer der
Simme, an der Strasse
Spiez-Zweisimmen und 6,5 km w.
Wimmis. Schön
gelegen. Station der Simmenthalbahn.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Almenden,
Balzenberg,
Leimern,
Eschlen,
Latterbach,
Ringoldingen,
Sewelen,
Wösch
und
Tal: 241
Häuser, 1518 reform. Ew.; Dorf: 90
Häuser, 602 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Grösste Viehmärkte der
Schweiz, an
denen im Herbst jeweilen 3-4000 Stück Rindvieh der Simmenthalerrasse aufgeführt zu werden pflegen.
Zucht von ihres Schlages u. ihrer Stärke wegen geschätzten Pferden. Fremdenindustrie. Holzhandel. Sekundarschule.
Krankenhaus. Bemerkenswert eine Reihe von schönen
Holzhäusern im
Berner Oberländerstil. Kirche mit originellem
Turm und alten
Fresken. Neben der Kirche, auf einer Anhöhe, stand einst eine alte, heute völlig vom Erdboden verschwundene Burgruine.
Von Erlenbach aus kann dasStockhorn in 4-5 Stunden erstiegen werden. Die
Herren von Erlenbach, die wahrscheinlich
im 12. Jahrhundert das ganze untere
Simmenthal beherrschten, erbauten die Burg
Weissenburg, nannten sich in der Folge nach
dieser Freiherren von
Weissenburg und wurden eines der mächtigsten Geschlechter des untern
Simmenthales. 1439 kam Erlenbach
an Bern.
Peter Kunz, der Freund Luthers und ein hervorragender Förderer der Reformation in bernischen Landen,
war 1517-1535 Pfarrer zu Erlenbach.
Eine Seidenweberei mit 100 Arbeitern. An der
Mariahalden die Martinstiftung, ein 1894 gegründetes Asyl
für geistig und körperlich schwach entwickelte Kinder.
Vor dem Dorf (im
Winkel) und im Dorf selbst (am
Widen) Pfahlbauten.
Römische Siedelung auf der obern
Allmend, Alemannengräber beim neuen Friedhof.
Vor einigen Jahren ist
man hinter dem Lochhaus, am linken Ufer des
Dorfbaches, auf Mauerreste gestossen, die offenbar von der einstigen Wohnung des
vom Kloster
Einsiedeln über seine Probstei Erlenbach gesetzten Vogtes herrühren.
(Hinter u. Vorder) (Kt. Bern,
Amtsbez. u. Gem. Signau).
770 und 750 m. Zwei Gruppen von zusammen 5
Häusern,
nahe dem linken Ufer der
Emme und 2,5 km sö. der Station
Signau der Linie
Bern-Luzern. 28 reform. Ew.