Die Realprobe lässt aber eher der Ansicht Raum, dass der Name sich von dem
hier in Masse stehenden Dorngebüsch (épines) herleiten werde, gleichwie die der
Weiler L'Épignat (Gem.
Evionnaz) und
Les Épenis (Gem.
Choëx).
auf einer gesunden, dem Ackerbau günstigen
und zur Errichtung einer klimatischen Kuranstalt sehr geeigneten Hochfläche, 5 km n.
Soubey und 9,7 km sw. der Station
Saint Ursanne der Linie
Delsberg-Delle.
Postablage. Die Gemeinde grenzt im W. an Frankreich und zählt, die
WeilerEssert-Fallon,
Chervillers und La Charmillotte inbegriffen in 28
Häusern 186 kathol. Ew.;
(Les) (Kt. Neuenburg,
Bez. u. Gem. La Chaux de Fonds).
1005 m. Ortschaft, mit zerstreut gelegenen
Häusern, im Hochthal von
La Chaux de Fonds,
längs der Strasse
La Chaux de Fonds-LeLocle. Bei La
Bonne Fontaine, Le Temple und
Le Crêt Haltestellen
der Linie
La Chaux de Fonds-LeLocle. Zusammen 155
Häuser, 1086 Ew., wovon 36 Katholiken. Les Éplatures einst der Gemeinde
Le Locle zugeteilt, seit 1851 Bürgergemeinde, 1888-1900 selbständige politische Gemeinde und seit Januar 1900 durch
Volksbeschluss mit
La Chaux de Fonds vereinigt. Kirche 1852 geweiht. Seit 1862 befindet sich hier der
israelitische Friedhof von
La Chaux de Fonds. Gemischte
Schulen in La
Bonne Fontaine und
Le Crêt. Rege Uhrenindustrie. Viehzucht,
Torfgruben. S. der Strasse
La Chaux de Fonds-LeLocle und zwischen Les Éplatures und
Le Crêt der sogen. «gros plane», wo
eine bei Anlass des royalistischen Gegenputsches sich nach
Le Locle zurückziehende Truppe von Königstreuen eine harmlose
Frau tötete. Éplatures = flaches Gelände.
785 m. Gruppe von 5
Häusern, auf bewaldetem
Höhenzug, 4 km s. der Station
Uzwil der Linie
Winterthur-St.
Gallen und 2,5 km ö. Oberuzwil. 32 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden
Bichwil und Oberuzwil.
Viehzucht. Stickerei und Weberei als Hausindustrien.
Burgruine der
Edeln von Eppenberg (früher von
Bichwil), Dienstleuten desKlostersSt. Gallen,
die in
Bichwil und Oberuzwil die Gerichtshoheit innehatten.
Die Burg
in den Appenzellerkriegen zerstört, dann wieder aufgebaut und 1521 vom Blitz getroffen und eingeäschert.
Die Ländereien
im 16. Jahrhundert von dem Geschlecht Giele von Gielsberg, im 17. Jahrhundert von den Freiherren von
Thurn und Valsassina
angekauft.
Ruine einer
alten Burg, bis ins 15. Jahrhundert Sitz der thurgauischen Ritter von Eppenstein (die mit den gleichnamigen Geschlechtern
im Elsass und anderswo im Deutschen Reich nicht zu verwechseln sind).
Sie kamen erst am Ende der Feudalzeit
zu Ansehen und Reichtum.
Ritter Eppo oder Eberhart von Eppenstein war 1324 österreichischer Vogt von
Kiburg und
Winterthur.
Nachdem die Burg zu Beginn des 15. Jahrhunderts von den Appenzellern zerstört worden war, liessen sich die
Herren von
Eppenberg
in
Winterthur nieder, wo sie noch eine Zeit lang eine gewisse
Rolle spielten.
Die Ueberreste der Burg nur
unbedeutend, aber noch vom Burggraben umgeben;
Nachgrabungen würden ohne Zweifel noch
Manches zu Tage fördern.
670 m. Gruppe von 6
Häusern, in einer Thalbucht am rechten Aareufer
versteckt gelegen, oberhalb der Aareschlucht und 1 km nw.
Innertkirchen. 26 reform. Ew.
(Kt. Thurgau,
Bez. Bischofszell,
Gem.
Erlen). 465 m. Kleines Dorf, an der Strasse
Sulgen-Amriswil, zwischen
Biessenhofen
und
Erlen und 1,5 km sö. der Station
Erlen der Linie
Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn. 28
Häuser, 140 Ew., wovon 14 Katholiken.
Kirchgemeinde
Sulgen-Erlen.
Wiesen-, Obst- und etwas Weinbau. Bienenzucht. Käserei. Stickerei und Seilerei. Auf einer Anhöhe
sw. Eppishausen das gleichnamige
Schloss, ein sehr einfach gehaltenes, aber geräumiges Bauwerk mit breiter
Fassade; heute landwirtschaftlicher Gutsbetrieb. Von hier schöne Aussicht auf das Thal der
Aach, nach O. auf die thurgauische
Hügellandschaft am
Bodensee und nach W. auf den rebenbestandenen
Ottenberg und den n. Teil des Kantons Zürich
bis zur
Lägern. An Stelle
des heutigen
Schlosses stand einst eine im 12.
¶
mehr
Jahrhundert erbaute Veste mit Burggraben, Ringmauer und Türmen, von der kaum noch einige wenige Reste sich erhalten haben.
Die HerrschaftEppishausen war ein Lehen des Bistums Konstanz, u. die Burg diente dem Bischof während seiner langen Fehde mit
dem Kloster St. Gallen
als fester Stützpunkt. Die Burg 1370-1600 Eigentum des Edelgeschlechtes von Helmsdorf, von
dem mehrere Glieder (besonders Konrad von Helmsdorf) sich als Dichter auszeichneten. Das Familienwappen, ein weisses halbes
Einhorn im roten Felde, noch heute als Glasgemälde erhalten.
Die Herrschaft im 17. Jahrhundert vom Kloster Muri angekauft und das Schloss zur Verwalterswohnung umgestaltet: der Wohnraum
auf dem grossen Burgturm wurde abgetragen und vor diesem das Gebäude in seiner heutigen Gestalt aufgeführt.
^[Note:] Eine gewisse Berühmtheit erlangte das SchlossEppishausen unter seinem nächstfolgenden Besitzer, dem aus Donaueschingen
stammenden Freiherrn Joseph von Lassberg, der es 1813 dem Kloster Muri abkaufte. Neben der Pflege seiner grossen Waldungen
widmete sich der Freiherr von Lassberg mit grossem Eifer dem Studium der altdeutschen Sprache und Litteratur;
gerne zeigte er Liebhabern seine reiche Sammlung von Handschriften, seltenen Drucken und Glasgemälden, so dass Eppishausen
lange Jahre hindurch zum häufig besuchten Wallfahrtsort von Sprach- u. Geschichtsforschern wurde. Gustav Schwab, Ludwig
Uhland, der Germanist Jakob Grimm, J. A. Pupikofer und viele andere Gelehrte waren zeitweilige Gäste
des sogen. Einsiedlers von Eppishausen. Allgemein bekannt geworden ist Freiherr von Lassberg auch durch die Herausgabe des
Liedersaales, einer Sammlung von Dichtungen aus dem Mittelalter.