freundnachbarlich festzusetzen. An einem bestimmten Tage sollte von
Altorf und Glarus
je ein
Läufer aufbrechen und dem
Klausen zueilen;
wo sie zusammentreffen, solle die Grenze sein. Das Zeichen des Aufbruchs sollte der erste Hahnenschrei geben, und Urner wachten
in Glarus
und
Glarner in
Altorf, dass es recht dabei zuginge. Die
Glarner fütterten ihren
Hahn reichlich, dass
er am Morgen wacker krähe, die Urner aber liessen den ihrigen fasten, damit ihn der Hunger früh wecke.
Früh krähte er, als der Morgen kaum dämmerte; der in Glarus
aber schlief fest in den Tag; bangend umstand ihn die Gemeinde, manch'
Wort und Ratschlag hörte der wartende
Läufer. Endlich ergeht so ein träger
Ruf, und der
Läufer springt
auf, das drei Stunden lange Thal hinein und dann die stotzige
Halde hinan - er läuft sich das Herz aus dem Leibe. Aber o
weh; kaum ist er ein Stück weit gestiegen, so kommt ihm mit Jauchzen der Urner
Läufer entgegen, so weit
herunter, wie kein Urner im Traum je gedacht hätte, dass man vom Glarnerland bekomme.
«Lass mir noch ein Stück», bat der
Glarner; «keinen
Zoll breit», erwiderte der Urner. «Nur soweit ich dich noch aufwärts
zu tragen vermag».
«Gut, soviel sollst du noch haben.» Und der
Glarner trug den Urner noch hinauf bis zu
jenem
Bächli [dem sog.
Scheidbächli]; da sank er tot nieder, und hier wurde die Grenze." (Becker, F. Ueber denKlausen. Glarus
1900. S.
89). Nach einer vom datierten Urkunde soll diese Abgrenzung vom Pfalzgrafen Otto von Burgund
verfügt worden sein, der damals kaiserlicher Schirmvogt der Abtei Säckingen und damit auch des Glarnerlandes war. Ennetmärcht
oder Ennetmarch von ennet (jenseits) der
March (Grenze).
Dampfschiffstation
Rotzloch. Postablage, Telephon in
Allweg. Viehzucht und Milchwirtschaft, Käserei. Zwei Zementfabriken,
eine Kalkbrennerei, zwei Gipsmühlen, eine
Säge. In
Rotzloch seit dem 17. Jahrhundert eine heute eingegangene Papierfabrik.
Seidenweberei und Strohhutfabrikation als Hausindustrien. Schwefelquelle in
Rotzloch. Grosse Kalkgruben.
St. JakobKapelle;
Sankt Magnus oder
WinkelriedKapelle am
Allweg, dem Drachentöter und Helden von
Sempach geweiht;
Kapellein Rohren.
Am
Rotzberg Ruine der 1308 zerstörten gleichnamigen Burg.
Drachenhöhle im
Muetterschwanderberg. Zwei schöne Schulhäuser, je eines für jede Gemeindehälfte. Ennetmoos ist die Heimat
des Geschlechtes
Winkelried. Einer der hervorragendsten Gemeindebürger war der grosse Nidwaldner Industrielle Caspar Blättler
(1791-1872), der die Papierfabrik den neuen Bedürfnissen entsprechend umgestaltete, den Weg auf den
Pilatus erbauen und auf diesem Berg den ersten Gasthof errichten liess (1858/59). Er liess auch ein Dampfschiff, mehrere
Eisenbrücken und Gasthöfe erbauen
und schenkte dem Schulwesen seiner Gemeinde grosse Aufmerksamkeit. Die
Kapelle zu
St. Jakob
soll die erste Kirche des Landes gewesen sein. In Ennetmoos Hauptkampf der Nidwaldner gegen die Franzosen
Am
Allweg ein Obelisk zum Andenken an diesen heroischen Verteidigungskampf. Alle
Häuser von Ennetmoos von den
Franzosen in Asche gelegt. 1834 am
Stanserhorn grosser
Waldbrand.
1045 m.
Sieben am linken Ufer der Säntisthur
zerstreut gelegene
Häuser, 21 km sö. der Station
Ebnat der Toggenburgerbahn und 2,5 km nö.
AltSt. Johann. 27 kathol. und
reform. Ew. Viehzucht.
722 m. Gem. u. schönes Dorf, am S.-Fuss des Hügels von
Greierz, am linken Ufer der
Saane, an
der Strasse
Bulle-Château d'Œx und 7 km s.
Bulle in geschützter Lage.
515 m. Dorf, am rechten Ufer der Kleinen
Emme, nahe der Einmündung des
Rümligbaches
in diese, an der Strasse
Luzern-Wolhusen und 2,3 km w. der Station
Malters der Linie
Bern-Luzern. 36
Häuser, 342 kathol.
Ew. Wäscheklammernfabrikation.
Unmittelbar nö. der
Hütten öffnet sich der kleine Col d'Encrenaz,
der einen leichten Uebergang vom Thal der
Gryonne über die Alpweiden von Ensex und
Perche nach
Vers l'Eglise gestattet. Es
ist dies zugleich der kürzeste und angenehmste Weg zwischen dem Zentrum der Gemeinde
Ormont Dessus und
Villars oder
Chesières.
Ausgezeichnet frische Quellen.
Prachtvolle Aussicht auf den
Mont Blanc. In geologischer Hinsicht bemerkenswert:
Flyschbreccie mit Geröllen von krystallinen Gesteinen und Nummulitenkalk;
Ueberschiebungsbruch zwischen Lias und Flysch.
1291: Escez.