450 bis 500 m. Dorf, am rechten Ufer der Linth, am W.-Fuss des Schilt, 1 km n. Ennenda, 500 m
ö. Glarus
und mit diesem durch eine Brücke verbunden. 134 Häuser, 612 reform. Ew. Wiesenbau, Viehzucht, Waldwirtschaft.
Viele der
Bewohner arbeiten in den Fabriken der Nachbarorte.
Die früher hier in Betrieb stehende grosse Baumwollzeugdruckerei
ist seither eingegangen.
Der älteste Teil des Dorfes mit seinen altertümlichen und malerischen Wohnhäusern steht auf einem
ca. 50 m hohen Hügel, einem Ueberrest eines grossen vom Glärnisch herabgekommenen Bergsturzes.
Bis 1875 gehörte Ennetbühls
zur Kirchgemeinde und zum Schulkreis Glarus.
(Kt. Nidwalden).
439 m. Politische und Kirchgemeinde, am S.-Hang des Bürgenstocks und am NW.-Ufer der Buochserbucht des
Vierwaldstättersees, 5 km nö. der Station Stans der elektrischen Bahn Stansstaad-Engelberg und 2 km n. der Dampfschiffstation
Buochs.
Umfasst zahlreiche vereinzelte Höfe u. die Dörfer u. Weiler Bürglenberg, Buochli, Oberboden, Unterboden u.
St. Antoni. Zusammen 151 Häuser, 923 kathol. Ew. Postablage und Telephon in Unterboden.
Viehzucht u. Milchwirtschaft, Gemüsebau.
Seidenweberei und -zwirnerei;
mechanische Schreinerei, Mühle.
Makkaronifabrik. Mehrere Brüche auf Kalkstein, heute nur noch
schwach ausgebeutet.
Erratische Blöcke. Gegend fruchtbar;
Klima mit nahezu südlichem Charakter: Kastanien- und Feigenbäume,
sowie die Weinrebe gedeihen im Freien. In Bezug auf Armen- und Allmendwesen ist Ennetbürgen der Gemeinde
Buochs zugeteilt, während es in politischer Hinsicht schon seit langer Zeit und in kirchlicher Hinsicht seit 1881 selbständig
ist.
Schöne Kirche, 1894 erbaut, Wallfahrtsziel.
Schulhaus 1854 erbaut. Am Bürgenstad wurden die nach der Schlacht am Morgarten
und vor der Heimkehr der dort fechtenden Männer Unterwaldens (1315) ins Land eindringenden Oesterreicher
von den Frauen der Gegend verjagt.
Alte Kapelle zu St. Jost, wo noch alljährlich zum Andenken an die bei Sempach gefallenen
Krieger eine Seelenmesse gelesen wird.
800-840 m. 16 zwischen Steineraa und Lauitobel zerstreut gelegene Häuser,
am N.-Fuss des Engelstocks und 1 km sö. der Station Sattel der Südostbahn (Wädenswil-Arth Goldau).
713 m. Fünf s. der Strasse Schindellegi-Feusisberg,
zerstreut gelegene Häuser, 1 km sw. Feusisberg und 2 km nö. der Station Schindellegi der Linie Wädenswil-Einsiedeln. 67 kathol.
Ew. Ackerbau u. Viehzucht.
derBrücke (Kt. Wallis,
Bez. u. Gem. Visp).
678 m. Gruppe von 8 Häusern, am Hang von Zeneggen und über dem
linken Ufer der Visp, 300 m w. der Station Visp der Simplonbahn. Bildet eine Art Aussenquartier von Visp, mit dem es durch eine
Brücke verbunden ist. 67 kathol. Ew. Auf der Siegfriedkarte unbenannt.
439 m. Dorf, am W.-Ufer des Vierwaldstättersees, an der Strasse Luzern-Sarnen, 800 m
s. der Station Horw der Brünigbahn. 22 Häuser, 142 kathol. Ew. Viehzucht.
Heimat von Leonhard Haas, des
jetzigen Bischofes von Basel.
(Ober und Unter) (Kt. Luzern,
Amt Entlebuch, Gem. Escholzmatt).
790 und 768 m. Zwei Gruppen von zusammen 5 Häusern,
am rechten Ufer der Ilfis, 5 km w. Escholzmatt und 1,8 km nw. der Station Wiggen der Linie Bern-Luzern. 37 reform. und kathol.
Ew. Milchwirtschaft.
1040 m. Gruppe von 8 Häusern, im Diemtigenthal, am rechten
Ufer des Filderichbaches, 6 km sw. Diemtigen und ö. Oeien. 39 reform. Ew. Schöne Wälder und Quellen.
500 m. Oestl. Abschnitt des Dorfes Mitlödi, am rechten Ufer der Linth
und mit dem Dorf durch eine Brücke verbunden, an der Strasse Mitlödi-Sool und 4 km ssö. Glarus.
25 Häuser, 105 reform. Ew. Grosse
Baumwollzeugdruckerei, Seidenfabrik, Schuhleistenfabrik.
660 m. Kleines Dorf, Teil der Ortschaft Linthal, am
linken Ufer der Linth. 58 Häuser, 539 reform. Ew. Viehzucht.
Baumwollweberei. Hier die Station Linthal der Linie Zürich-Glarus-Linthal
und das Bad Stachelberg.
Ennetlinth bis 1837 der Gemeinde Rüti zugeteilt, seither mit der Gemeinde Linthal vereinigt.
Bildet
noch eine eigene Bürgergemeinde, deren Güter sich im N. bis zum Brummbach, im S. bis zum Fätschbach und
im W. bis zur Kantonsgrenze gegen Uri
erstrecken.
Zahlreiche zerstreut gelegene Höfe und Hütten auf der Terrasse der Fruttberge;
Weiler Nussbühl, am Fuss einer Felswand gelegen. Im 18. Jahrhundert hat Ennetlinth viel unter den Ausbrüchen der Linth zu
leiden gehabt, sodass man sich 1782 genötigt sah, die hier seit 1600 stehende reformierte Pfarrkirche
auf das rechte Flussufer nach Linthal zu verlegen.
oder Urnerboden (Kt. Uri,
Gem. Spiringen). 1400-1300 m. Oberer Teil des sw. Linthal zur Klausenpasshöhe aufsteigenden
Thales, von den Urnern Ennetmärcht, von den Glarnern Urnerboden geheissen. Von der Klausenstrasse durchzogen. 7,5 km lang,
500-600 m breit, Steigung nur 2%, Richtung SW.-NO. Wird begleitet: im N. vom Leckistock (2483 m), den Märenbergen, Jägernstöcken
und dem Ortstock (2715 m);
im S. vom Wängiswald, Claridenstock (3270 m), Gemsfayrenstock (2974 m) und Rotstock.
Zwischen Urnerboden
und der das Thal im N. abschliessenden Felsmauer zieht sich, ersterem parallel verlaufend, eine Bergstrasse
(mittlere Höhe 1800 m) hinauf zum Ziegelgrat. Entwässert wird das Thal von dem von der Passhöhe und den Clariden herkommenden
fischreichen Fätschbach, der bei Anlass des Baues der neuen Klausenstrasse korrigiert worden ist. Auch die umliegenden Sumpfwiesen
hat man entwässert. Die Ennetmärcht ist eine der schönsten Alpweiden (Allmenden) des Kantons Uri
und zählt in 225 Hütten
und Häusern zur Sommerszeit 360 und zur Winterszeit 70 kathol. Ew. Kirchgemeinde Spiringen.
Kapelle in 1389 m Höhe. Alpwirtschaft (Viehzucht, Butter und Käse). Postbureau Urnerboden. Im Sommer Postwagen über den Klausen
(Linthal-Altorf-Flüelen). Stark von Fremden besucht. Gasthof und Wirtshäuser. Obwohl topographisch
zum Kanton Glarus
gehörig, ist doch das Thal zum grössern Teil dem Kanton Uri
zugeteilt. Lange Jahre hindurch bildete der Urnerboden einen Zankapfel
zwischen beiden Kantonen. «Des vielen Streites müde, erzählt die Sage, kamen endlich Urner und Glarner überein, die Grenze
mehr
freundnachbarlich festzusetzen. An einem bestimmten Tage sollte von Altorf und Glarus
je ein Läufer aufbrechen und dem Klausen zueilen;
wo sie zusammentreffen, solle die Grenze sein. Das Zeichen des Aufbruchs sollte der erste Hahnenschrei geben, und Urner wachten
in Glarus
und Glarner in Altorf, dass es recht dabei zuginge. Die Glarner fütterten ihren Hahn reichlich, dass
er am Morgen wacker krähe, die Urner aber liessen den ihrigen fasten, damit ihn der Hunger früh wecke.
Früh krähte er, als der Morgen kaum dämmerte; der in Glarus
aber schlief fest in den Tag; bangend umstand ihn die Gemeinde, manch'
Wort und Ratschlag hörte der wartende Läufer. Endlich ergeht so ein träger Ruf, und der Läufer springt
auf, das drei Stunden lange Thal hinein und dann die stotzige Halde hinan - er läuft sich das Herz aus dem Leibe. Aber o
weh; kaum ist er ein Stück weit gestiegen, so kommt ihm mit Jauchzen der Urner Läufer entgegen, so weit
herunter, wie kein Urner im Traum je gedacht hätte, dass man vom Glarnerland bekomme.
«Lass mir noch ein Stück», bat der Glarner; «keinen Zoll breit», erwiderte der Urner. «Nur soweit ich dich noch aufwärts
zu tragen vermag». «Gut, soviel sollst du noch haben.» Und der Glarner trug den Urner noch hinauf bis zu
jenem Bächli [dem sog. Scheidbächli]; da sank er tot nieder, und hier wurde die Grenze." (Becker, F. Ueber den Klausen. Glarus
1900. S.
89). Nach einer vom datierten Urkunde soll diese Abgrenzung vom Pfalzgrafen Otto von Burgund
verfügt worden sein, der damals kaiserlicher Schirmvogt der Abtei Säckingen und damit auch des Glarnerlandes war. Ennetmärcht
oder Ennetmarch von ennet (jenseits) der March (Grenze).