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andererseits engen es ein. Es ist das Gebiet der Surenenalp, dem bei aller Erhabenheit und Wildheit eine gewisse Eintönigkeit nicht abzusprechen ist. Eigentümlich ist es, dass dieser Thalabschnitt nicht zu Unterwalden, sondern zu Uri gehört, indem die Kantonsgrenze vom Stotzigberg an nicht der Wasserscheide über den Surenenpass folgt, sondern direkt s. das Thal quert und bei der sog. Bärengrube (Höhe des Grassenpasses) den Kamm der Titliskette erreicht. Solche Unregelmässigkeiten im Grenzverlauf kommen zwar auch anderwärts und speziell im Gebiet von Uri (vergl. z. B. Klausenpass, Kinzig Kulm, Riemenstaldenthal und Gotthard) mehrfach vor, sind aber hier umso auffallender, als die Höhe des Surenenpasses, das sogen. Sureneneck, eine sehr scharfe und hohe Naturgrenze bildet. An ihm scheidet sich das Gebiet der Engelberger Aa von demjenigen der Reuss. Er trennt aber auch die Gebirgsgruppe des Urirotstocks von derjenigen des Titlis und der Spannörter. Letztere streicht in zwei parallelen Zügen, die sich am Wendenjoch berühren, von SW.-NO. In ihr findet auch der Gesteinswechsel statt von den Sedimentgesteinen der Kalkalpen zu den krystallinen Gesteinen der Zentralalpen, weshalb sie oft zur s. folgenden Dammagruppe gezogen wird. (S. den Art. Dammagruppe).
Die Gruppe des Urirotstocks dagegen streicht in ihrem Hauptkamm von S.-N. und verästelt sich fiederförmig nach W. und O. Sie stellt eine breite, reichgegliederte Gebirgsmasse dar, die den Raum vom Engelbergerthal und Surenenpass bis zum Vierwaldstättersee ausfüllt. Zahlreiche kleine Thäler schneiden von allen Seiten in sie ein, so besonders das mehrfach verzweigte Isenthal im O.; dann die Thälchen von Niederrickenbach u. Oberrickenbach im W., deren schäumende Bäche der Engelberger Aa zueilen und hübsche Wasserfälle bilden. An Höhe steht die Urirotstockgruppe beträchtlich hinter der Titlisgruppe zurück.
Kein Gipfel erreicht mehr 3000 m. Der Urirotstock, schon ausserhalb dem Gebiet von Engelberg stehend, kommt nur noch auf 2932 m. Die nächst höchsten Gipfel sind der Blackenstock (2922 m), unmittelbar n. über dem Surenenpass, der Wissigstock (2888 m), und der Stotzigberggrat (bis 2730 und 2745 m), alle in der nach SW. streichenden N.-Wand der Surenenalp u. ausgezeichnet durch mächtige nach SO. fallende Steilwände. Diese Kette endet mit der zierlichen Gestalt des Hahnen (2611 m) ö. über dem Becken von Engelberg. Am Wissigstock zweigt sich eine nach W. streichende Seitenkette ab, in der der Engelberger Rotstock (2820 m), der Ruchstock (2812 m), die Rigidalstöcke (2568, 2579 und 2595 m) und die Wallenstöcke (bis 2575 m) als Hauptgipfel hervorragen.
Der geringern Höhe entsprechend ist auch die Vergletscherung in diesem Gebiet weit geringer als in demjenigen des Titlis und der Spannörter. Immerhin sind noch einige beträchtliche Firnfelder vorhanden, die sich um den Urirotstock und Engelberger Rotstock lagern. Die meisten derselben senken sich aber gegen die obern Arme des Isenthals, also gegen Uri. Es sind der Kleinthalfirn, der Blümlisalpfirn und der Schönthalfirn. Gegen Engelberg senkt sich einzig der Griessengletscher, dessen Abfluss, der Griessenbach, weiter unten Bärenbach genannt, gleich hinter Engelberg in die Aa mündet und in seinem untern Teil das hübsche Alpthal von Horbis durchfliesst. Auch noch in der Nähe des Griessengletschers entspringt am Stotzigberggrat der Tätschbach, dessen hübscher Wasserfall ein beliebtes Ausflugsziel der Gäste von Engelberg ist.
Weiter nach N. nimmt die Höhe des Gebirges rasch ab. Es folgen der Kaiserstock (2401 m), der Brisen (2406 m), der Schwalmis (2248 m), dann in einem nö. gerichteten Zweig der Ober- und Niederbauen (2120 und 1925 m) am Urnersee und das nach NW. vorgeschobene Buochserhorn (1809 m), die eine Torwache am Eingang ins Engelbergerthal, während die andere durch das Stanserhorn (1900 m) gebildet wird. Von den Uebergängen über diese Gebirgsgruppe ist vor allen der Schöneggpass (1925 m) zu nennen, der das Thal von Oberrickenbach mit dem Isenthal verbindet und über den man in 9-10 Stunden von Stans nach Altorf gelangt. Auch von Niederrickenbach führt ein Pfad zwischen Brisen und Schwalmis hinüber ins Isenthal.
Die linke Thalseite des Engelbergerthals wird gebildet von einer langen schmalen Kette, die vom Stanserhorn ¶
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nach S. zieht und sich am Graustock (2663 m) und Jochpass (2215 m) an die Titliskette anschliesst. Ihr entragen noch das Schwarzhorn (2641 m), das Hanghorn (2680 m), die Wildgeiss (2679 m), das Nünalphorn (2387 m), alle bei Engelberg; dann weiter n. das Widderfeld (2354 m), die Grafmatt (2020 m) und der Arvigrat. Mehrere leichte Pässe führen über diese Kette, darunter das Acherli vom untern Engelbergerthal nach Kerns und Sarnen, der Storeggpass von Grafenort nach Melchthal und der Juchlipass von Engelberg ebenfalls nach Melchthal, endlich der an landschaftlichen Reizen reiche und vielbegangene Jochpass von Engelberg nach dem Engstlensee und nach Innertkirchen und Meiringen (etwa 9 Stunden).
Alle diese Gebirge zu beiden Seiten des Engelbergerthals gehören den sedimentären Formationen an. Die Kette des Titlis bildet mit ihren mächtigen, aus Hochgebirgskalk (Malm) bestehenden und steil gegen das Gadmen- und Erstfelderthal abbrechenden Wänden die S.-Grenze dieser Formationen, auf welche weiter s. das Gneisgebirge folgt. Die Kontaktzone zwischen beiden bildet ein Band aus Dogger, Lias, Rötidolomit und Eisenoolith, das an seiner rostroten Färbung oft schon aus grosser Entfernung zu erkennen ist.
Zwischen Titlis und Schlossberg hat die Erosion auch auf dem N.-Abhang den Gneis blosgelegt, so dass derselbe bei Herrenrüti und Niedersurenen die Thalsohle erreicht. Vom Reussthal bei Attinghausen und Seedorf zieht sich über den Surenenpass bis Engelberg ein ziemlich breiter Streifen von eocänem Flysch zwischen einer s. und n. Jurazone hin. Letztere reicht n. bis zum Urirotstock, zu den Rigidalstöcken und zum Storeggpass. Dann folgt eine breite Kreidezone, der auch Grafmatt, Brisen, Schwalmis und die beiden Bauen am Urnersee angehören. In dieselbe sind einige Nummulitenbänder eingeklemmt. Eine eigentümliche Stellung nehmen endlich das Stanser- und Buochserhorn ein, die mit den Giswilerstöcken, den Mythen und einigen andern isolierten Bergen der Zone der sog. Klippen angehören und aus Trias, Lias, Dogger, Malm auf einer Unterlage von Eocän bestehen, ohne eine Wurzel nach der Tiefe zu haben. (S. den Art. Alpen).
Das Klima von Engelberg ist dasjenige der n. Alpenthäler in etwa 1000 m Höhe. Dabei ist die windgeschützte Lage besonders hervorzuheben. N.-Winde fehlen fast ganz; häufig tritt dagegen der Föhn auf, der oft bedeutende Temperaturerhöhung mit sich bringt. Die Niederschläge sind der Höhenlage und der n. Abdachung entsprechend ziemlich beträchtlich. Sie betragen durchschnittlich etwas über 170 cm per Jahr. Darum zeigen Wälder und Wiesen eine üppige Vegetation.
Dieselbe zeichnet sich zwar nicht durch besondere Seltenheiten aus, gibt aber ein gutes Bild der allgemeinen schweizerischen Alpenflora, besonders derjenigen der feuchteren und nach N. exponierten Kalkalpen. Dabei sind alle Höhenstufen von den Gestaden des Vierwaldstättersees bis zum ewigen Schnee vertreten. In der untersten Thalstufe sind noch manche Typen einer wärmern Zone vorhanden; sie ist namentlich ausgezeichnet durch eine üppige Strauchflora. Weiter oben setzt sich der Bergwald aus Buchen, Ahornen, Tannen, Fichten und mancherlei Waldstauden zusammen, wie man sie in solcher Mannigfaltigkeit nicht allzu oft findet. Am Rosshimmel findet der Botaniker die Lunaria rediviva und Circæa intermedia.
Der Wiesengrund von Engelberg schmückt sich bereits mit manchen Vorläufern der eigentlichen Alpenflora, wie die Primula farinosa und verschiedene Enziane. Dann folgen die Alpenblumen in ihrer reichen Mannigfaltigkeit und Farbenpracht. Die Gegenden am Trübsee, am Jochpass und gegen den Surenenpass mögen als besonders günstige Fundstellen genannt sein. (S. diese Art.). Besonders reich ist das Engelbergerthal an Farnen, von denen sich hier eine Reihe von sehr seltenen Arten finden, wie z. B. Aspidium Braunii, A. lobatum und der Bastard A. Braunii × lobatum; auch Botrychium simplex wird als hier wachsend (einziger Standort in der Schweiz!) genannt.
Eigenartig sind die politischen Verhältnisse des ¶