Adelhelm; Frowin, den
Gründer einer Mal- u. Schreibschule (von deren Arbeiten in der Klosterbibliothek noch mehrere kostbare
Handschriften aufbewahrt werden);
Leodegar Salzmann († 1798),
der den Bettel abschaffte, dem Thal durch Einführung neuer Erwerbszweige neuen Verdienst zuführte und das Schulwesen hob;
endlich Anselm Villiger, der in Amerika mehrere blühende Tochterklöster stiftete. In der Klosterkirche Gemälde von Josef
Spiegler von Riedlingen, von Wyrsch, Paul u. Theodor von Deschwanden u. X. Kaiser.
Beträchtlicher Klosterschatz, reich an
Kunstwerken; an Handschriften und Inkunabeln reiche Klosterbibliothek mit naturhistorischem Kabinet. Klostergymnasium mit 90 Schülern.
Waisen- u. Armenhaus. Heimat des Ingenieurs Eugen Müller, der durch seine grossen Reliefarbeiten berühmt geworden ist,
des Schriftstellers Dr. August Feierabend, des Architekten Cattani u. A. Der
Sage nach soll der Name Engelberg aus dem lateinischen
MonsAngelorum übersetzt sein. (Vergl. Durrer, Rob. Die Kunst- und ArchitekturdenkmälerUnterwaldens in J. R.
Rahn: Zur Statistikschweizer. Kunstdenkmäler.Zürich
1899 ff. -
Fleiner,
Alb. Engelberg, Streifzüge durch Gebirg und Thal; unter Mitwirkung von X. Imfeld, Dr. Christ, Dr. Cattani, Dir.Billwiller.Zürich
[1890].)
674 m. Gruppe von 9 Bauernhöfen, auf dem gleichnamigen Bergrücken und 3 km
sö. der Station
Dulliken der Linie
Aarau-Olten. 64 kathol. Ew. Landwirtschaft.
Sommerfrische. Schöner Punkt mit Gasthaus
und Aussichtsturm.
(Kt.
Unterwalden,
Ob- und Nidwalden).
Nimmt mit seinen Seitenthälern den ö. Teil des Kantons
Unterwalden ein und
erstreckt sich in einer Länge von etwa 30 km vom
Surenenpass bis in die Nähe von
Stans, in dessen
Ebene
es durch die Thalenge zwischen
Stanser- und
Buochserhorn ausmündet. Sein Fluss, die
EngelbergerAa, zieht durch die Stanserebene
noch etwas weiter nach NO. und mündet dann bei
Buochs in den
Vierwaldstättersee. Das Engelbergerthal
zerfällt in zwei nach ihrer Richtung und ihrem Gesamtcharakter sehr verschiedene Abschnitte von ungefähr gleicher Länge.
Die untere Thalstufe, vom Eingang bei
Stans bis hinauf zur Waldschlucht des sogen. Rosshimmels, ist ein enges, waldiges Querthal,
das von N. nach S. ansteigt und von hohen Bergwänden eingeschlossen wird. Nur bei
Grafenort weitet es
sich auf kurze Strecke zu einem reizenden kleinen Becken. Anmutige
Weiler und nette Schweizerhäuschen sind hier und auch
sonst
im Thal über die Thalsohle und über die grünen Abhänge zerstreut, schwellende
Matten, rauschende
Buchen- und Tannenwälder,
schäumende
Bäche und
Wasserfälle schmücken das Thal, und überall fällt das Auge auf hochragende Felswände
und firngekrönte Berghäupter. Wesentlich anders geartet ist die obere Thalstufe, das Engelbergerthal im engern Sinn. Es
nimmt mehr den Charakter eines
Längenthals an und zieht sich in einem
Bogen zuerst sö., dann nö. zum
Surenenpass hinauf,
von etwa 1000 m bis auf 2300 m. Auch dieser Abschnitt zerfällt wieder in zwei Teile, die ebenfalls verschiedene
Richtung haben. Der untere Teil bildet einen weiten, fast vollkommen ebenen Thalboden zwischen himmelanstrebenden Gebirgen,
einen herrlichen Zirkus, «voll schreckhafter Grossartigkeit und süsser Lieblichkeit,
voll Erhabenheit und stillem
Frieden, durchwürzt von dem kräftigen Hauche der Alpennatur, abgeschlossen von der übrigen
Welt eine kleine
Welt für sich». Inmitten dieses an allen Reizen der Gebirgsnatur überreichen Beckens
breitet sich auf ebenem Wiesenplan das stattliche Dorf
Engelberg aus mit seinem reichen Kloster, seinen Hotelpalästen u.
schmucken Bauernhäusern. Es gibt selbst in den
Alpen selten eine grössere Ueberraschung als der Uebergang aus der finstern
Waldschlucht des Rosshimmels in dieses offene, lachende Gelände mit seinem schimmernden Gebirgskranz,
in dem die mächtige Eiskuppe des
Titlis als König herrscht. Von der Alp Herrenrüti an ändert sich der Landschaftscharakter
wieder. Das Thal wird enger und steigt allmälig immer steiler gegen den
Surenenpass an.
Titlis,
Grassen,
Spannörter,
Schlossberg
einerseits,Stotzigberggrat,
Wissigstock,
Blackenstock mit ihren mächtigen Kalkwänden
¶
mehr
andererseits engen es ein. Es ist das Gebiet der Surenenalp, dem bei aller Erhabenheit und Wildheit eine gewisse Eintönigkeit
nicht abzusprechen ist. Eigentümlich ist es, dass dieser Thalabschnitt nicht zu Unterwalden, sondern zu Uri
gehört, indem die
Kantonsgrenze vom Stotzigberg an nicht der Wasserscheide über den Surenenpass folgt, sondern direkt s.
das Thal quert und bei der sog. Bärengrube (Höhe des Grassenpasses) den Kamm der Titliskette erreicht. Solche Unregelmässigkeiten
im Grenzverlauf kommen zwar auch anderwärts und speziell im Gebiet von Uri
(vergl. z. B. Klausenpass, Kinzig Kulm, Riemenstaldenthal
und Gotthard) mehrfach vor, sind aber hier umso auffallender, als die Höhe des Surenenpasses, das sogen.
Sureneneck, eine sehr scharfe und hohe Naturgrenze bildet. An ihm scheidet sich das Gebiet der EngelbergerAa von demjenigen
der Reuss. Er trennt aber auch die Gebirgsgruppe des Urirotstocks von derjenigen des Titlis und der Spannörter. Letztere streicht
in zwei parallelen Zügen, die sich am Wendenjoch berühren, von SW.-NO. In ihr findet auch der Gesteinswechsel
statt von den Sedimentgesteinen der Kalkalpen zu den krystallinen Gesteinen der Zentralalpen, weshalb sie oft zur s. folgenden
Dammagruppe gezogen wird. (S. den Art. Dammagruppe).
Die Gruppe des Urirotstocks dagegen streicht in ihrem Hauptkamm von S.-N. und verästelt sich fiederförmig
nach W. und O. Sie stellt eine breite, reichgegliederte Gebirgsmasse dar, die den Raum vom Engelbergerthal und Surenenpass
bis zum Vierwaldstättersee ausfüllt. Zahlreiche kleine Thäler schneiden von allen Seiten in sie ein, so besonders das mehrfach
verzweigte Isenthal im O.; dann die Thälchen von Niederrickenbach u. Oberrickenbach im W., deren schäumende
Bäche der EngelbergerAa zueilen und hübsche Wasserfälle bilden. An Höhe steht die Urirotstockgruppe beträchtlich hinter der
Titlisgruppe zurück.
Kein Gipfel erreicht mehr 3000 m. Der Urirotstock, schon ausserhalb dem Gebiet von Engelberg stehend, kommt nur noch auf 2932 m.
Die nächst höchsten Gipfel sind der Blackenstock (2922 m), unmittelbar n. über dem Surenenpass, der
Wissigstock (2888 m), und der Stotzigberggrat (bis
2730 und 2745 m), alle in der nach SW. streichenden N.-Wand der Surenenalp
u. ausgezeichnet durch mächtige nach SO. fallende Steilwände. Diese Kette endet mit der zierlichen Gestalt des Hahnen (2611
m) ö. über dem Becken von Engelberg. Am Wissigstock zweigt sich eine nach W. streichende Seitenkette
ab, in der der Engelberger Rotstock (2820 m), der Ruchstock (2812 m), die Rigidalstöcke (2568, 2579 und 2595 m) und die Wallenstöcke
(bis 2575 m) als Hauptgipfel hervorragen.
Weiter nach N. nimmt die Höhe des Gebirges rasch ab. Es folgen der Kaiserstock (2401 m), der Brisen (2406 m), der Schwalmis
(2248 m), dann in einem nö. gerichteten Zweig der Ober- und Niederbauen (2120 und 1925 m) am Urnersee und das nach NW. vorgeschobene
Buochserhorn (1809 m), die eine Torwache am Eingang ins Engelbergerthal, während die andere durch das Stanserhorn (1900 m)
gebildet wird. Von den Uebergängen über diese Gebirgsgruppe ist vor allen der Schöneggpass (1925 m) zu nennen, der das
Thal von Oberrickenbach mit dem Isenthal verbindet und über den man in 9-10 Stunden von Stans nach Altorf
gelangt. Auch von Niederrickenbach führt ein Pfad zwischen Brisen und Schwalmis hinüber ins Isenthal.
Die linke Thalseite des Engelbergerthals wird gebildet von einer langen schmalen Kette, die vom Stanserhorn¶