La Tène Periode. Ueberreste römischer Siedelungen; beim Quai hat man einen sog. Scramasax (Kurzschwert mit einfacher
Schneide) aus der alemannisch-fränkischen Zeit gefunden. Der
Ort erscheint in den Urkunden als
Engi zuerst 1210-1218 und bezeichnete
damals den schmalen Landstrich zwischen dem die
Sihl begleitenden Moränenzug und dem
See. Die Gemeinde
hiess nach den Schutzheiligen der um die Mitte des 14. Jahrhunderts erbauten
Kapelle «die
Wacht zu den heiligen drei Königen».
Auf ihrem Boden stand das kleine Zisterzienserinnenkloster Seldenau
(Selnau). Die ursprünglich der Reichsvogtei Zürich
zustehende
hohe und niedere Gerichtsbarkeit kamen 1218 an die Freien von
Schnabelburg und 1304 an den Ritter Rüdiger
Maness den jüngern. 1394 veräusserte Ital Maness die Gerichtshoheit «als von
der Stadt
Zürich zu verleihendes Reichslehen, worauf sie nach verschiedenen Handänderungen 1423 an die Stadt
Zürich fiel,
welche sie vorübergehend 1394 durch Bestellung eines Vogtes bereits verwaltet hatte und nun eine bleibende Obervogtei errichtete».
Der Burgstall des Rittergeschlechtes der Manesse war die auf einem vorspringenden
Grat des
Uetlibergs oberhalb
des
Höckler gelegene
Manegg, die 1303 zum erstenmal erwähnt wird und 1409 in Flammen aufging. Gottfried Keller hat das Andenken
an die heute vollständig vom Erdboden verschwundene Burg in einer seiner Zürcher Novellen verewigt. Enge bildete einen
Teil des Schauplatzes der beiden Schlachten von Zürich
1799, und von hier aus beschoss 1802 der helvetische
General
Andermatt die Stadt
Zürich.
Bis 1798 war Enge ein Teil der stadtzürcherischen Obervogtei
Wollishofen und wurde durch einen Untervogt verwaltet. Mutterkirche
von Enge war bis zur Absonderung im Jahre 1882 die KircheSt. Peter in Zürich.
Im herrschaftlichen Sitz «Belvoir»
wohnte Dr. Alfred
Escher († 1882), bekannt als kantonaler und eidgenössischer Staatsmann, als
Gründer der Nordostbahn u.
der Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich,
sowie als erster Direktionspräsident der Gotthardbahn. Sein Denkmal steht heute auf
dem
Platz vor dem Hauptbahnhof der Stadt
Zürich. Die prächtigen Gartenanlagen des Belvoirgutes sind jetzt
Eigentum der Stadt, die sie zu einem öffentlichen Park umgewandelt hat. (Vergl. Zeller-Werdmüller, H. Zürcherische BurgenII. in Mitt. der Antiquar. Gesellsch. inZürich.
59, 1895. - Nüscheler,
Arn. Ein histor.Gangdurch die Nachbargemeinden der StadtZürich in Salomon Vögelins Werk Das alteZürich.
2. Aufl. 1890; mit Karte). S. auch den Art. Zürich
(Stadt).
Zusammen 273
Häuser, 1973 kathol. Ew.; Dorf: 64
Häuser, 471 Ew. Kloster. Sehr stark besuchter alpiner klimatischer Kurort.
Vor 60 Jahren bestanden in Engelberg nur 2 Gasthäuser, während man heute 31 (z. T. sehr grosse) Gasthöfe, Pensionen und
Gastwirtschaften zählt. Alpwirtschaft, Viehzucht. Seidenweberei als Hausindustrie. Parketteriefabrik,
Holzschnitzerwerkstätte. Klosterkirche; 6 katholische und je eine reformierte und englische
Kapelle. In Engelberg findet
man, auf einen Raum von wenigen Kilometern zusammengedrängt, alle Naturschönheiten des Alpenlandes.
Mittlere Jahrestemperatur 5,3° C.; mittlere Januartemperatur -3,5° C.; mittlere Julitemperatur 14,4° C. Luft mild, rein
und stärkend, das Thal durch die hohenBerge vor starker Luftbewegung geschützt. Auf den umliegenden
Berghängen ca. zehn Alpweiden, die zusammen mit etwa 800 Stück Hornvieh befahren werden. Bis 1798 stand die ganze Thalschaft
unter der politischen und kirchlichen Oberhoheit des Benediktinerklosters Engelberg; 1798-1803 gehörte Engelberg zu Obwalden,
1803-1816
zu Nidwalden,
um dann endgiltig wieder an den Halbkanton Obwalden
zu kommen. Das Mönchskloster Engelberg wurde 1120 vom
zürcherischen Freiherrn Konrad von Seldenbüren auf einem ihm gehörigen Grundstück und das davon abhängige Nonnenkloster
um 1200 von Heinrich von
Buochs gestiftet. Dieses letztere, in der
Wetti gelegen, 1449 durch Feuer zerstört und 1615 nach
Sarnen verlegt; das obere Kloster 1199, 1306 und 1729 eingeäschert. Aus der langen Reihe der Aebte
heben wir hervor deren zeitlich ersten
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mehr
Adelhelm; Frowin, den Gründer einer Mal- u. Schreibschule (von deren Arbeiten in der Klosterbibliothek noch mehrere kostbare
Handschriften aufbewahrt werden);
Leodegar Salzmann († 1798),
der den Bettel abschaffte, dem Thal durch Einführung neuer Erwerbszweige neuen Verdienst zuführte und das Schulwesen hob;
endlich Anselm Villiger, der in Amerika mehrere blühende Tochterklöster stiftete. In der Klosterkirche Gemälde von Josef
Spiegler von Riedlingen, von Wyrsch, Paul u. Theodor von Deschwanden u. X. Kaiser.
Beträchtlicher Klosterschatz, reich an
Kunstwerken; an Handschriften und Inkunabeln reiche Klosterbibliothek mit naturhistorischem Kabinet. Klostergymnasium mit 90 Schülern.
Waisen- u. Armenhaus. Heimat des Ingenieurs Eugen Müller, der durch seine grossen Reliefarbeiten berühmt geworden ist,
des Schriftstellers Dr. August Feierabend, des Architekten Cattani u. A. Der Sage nach soll der Name Engelberg aus dem lateinischen
MonsAngelorum übersetzt sein. (Vergl. Durrer, Rob. Die Kunst- und ArchitekturdenkmälerUnterwaldens in J. R. Rahn: Zur Statistikschweizer. Kunstdenkmäler.Zürich
1899 ff. -
Fleiner, Alb. Engelberg, Streifzüge durch Gebirg und Thal; unter Mitwirkung von X. Imfeld, Dr. Christ, Dr. Cattani, Dir.Billwiller.Zürich
[1890].)
674 m. Gruppe von 9 Bauernhöfen, auf dem gleichnamigen Bergrücken und 3 km
sö. der Station Dulliken der Linie Aarau-Olten. 64 kathol. Ew. Landwirtschaft.
Sommerfrische. Schöner Punkt mit Gasthaus
und Aussichtsturm.