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linksseitigen Hanges des Turtmanthales gelegen. 1276: Hemeta;
1367: Hemesa.
linksseitigen Hanges des Turtmanthales gelegen. 1276: Hemeta;
1367: Hemesa.
(Unter) (Kt. Wallis, Bez. Leuk). 1011 m. Gem. und Weiler, auf einer Terrasse über dem linken Ufer der Rhone, links über der Ausmündung des Turtmanthales und 2,5 km s. über der Station Turtman der Simplonbahn. Postbureau. Die Häuser der Gemeinde auf der Terrasse zerstreut gelegen, zusammen 24 Häuser, 133 kathol. Ew. Mit Ober Ems gemeinsame Kirchgemeinde. Sehr schöne Aussicht ins Rhonethal und auf alle die Berghänge zwischen Visp und Siders. Der Weiler 1799 durch die französischen Truppen völlig in Asche gelegt. Unter Ems und Ober Ems im Mittelalter Eigentum der Herren von Turtman.
(Hinter, Mittler u. Vorder) (Kt. Luzern, Amt Entlebuch, Gem. Werthenstein).
580 m. Drei Gruppen von zusammen 11 Häusern, am rechten Ufer der Emme;
2,7 km sw. Werthenstein und 1,5 km sw. der Station Wolhusen der Linie Bern-Luzern. 60 kathol. Ew. Kirchgemeinde Wolhusen.
Landwirtschaft. Gerberei, Fabrikation von Latten und Dachschindeln.
(Kt. Wallis, Bez. Leuk). 2561 m. Grat; z. T. felsig, z. T. mit Rasen bewachsen, sw. über Ober Ems und s. über Agaren im Rhonethal; äusserster nö. Ausläufer der Bella Tola.
(Sur) (Kt. Graubünden, Bez. Inn, Kreis Obtasna, Gem. Ardez).
(Sur) (Kt. Graubünden, Bez. Inn, Kreis Untertasna, Gem. Sent).
S. den Art. Sur En.
(Lai) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 2500 m. Kleiner See, im Val Lavaz, dem sw. Arm des Val Somvix, nahe dem Weg über die Fuorcla de Lavaz im Val Medels. Gegenüber dem Medelsgletscher reizend gelegen und von einer Reihe von schönen Gipfeln umrahmt.
(Kt. Wallis, Bez. Brig, Gem. Naters).
Oestl. Abschnitt des alten Naters, durch den Kelchbach vom übrigen Teil des Dorfes geschieden. 15 Häuser, 189 kathol. Ew. S. den Art Naters.
Lenzen (Kt. Zürich, Bez. Hinwil, Gem. Fischenthal).
Weiler. S. den Art. Ennerlenzen.
(Kt. Zürich, Bez. Bülach, Gem. Höri).
415 m. Kleines Dorf, am rechten Ufer der Glatt und 2 km n. der Station Niederglatt der Linie Zürich-Bülach. 54 Häuser, 314 reform. Ew. Kirchgemeinde Bülach.
(Ober) (Kt. Aargau, Bez. Zurzach). 386 m. Gem. und Dorf, zu beiden Seiten der Surb, an der Strasse Lengnau-Döttingen und 5 km nö. der Station Siggenthal der Linie Turgi-Waldshut. Postbureau. Telegraph, Telephon; Postwagen Siggenthal-Lengnau. 188 Häuser, 1121 Ew., wovon 312 Reformierte, 547 Katholiken und 262 Juden. Reformierte Kirchgemeinde Tegerfelden, katholische Kirchgemeinde Unter Endingen. Die beiden jüdischen Einwohnergemeinden Ober Endingen u. Lengnau durch Beschluss des Grossen Rates 1877 unter den Namen Neu Endingen und Neu Lengnau zu selbständigen Bürgergemeinden erhoben. In Ober Endingen Synagoge. Die Juden haben hier seit dem 17. Jahrhundert Bürgerrecht und freie Ausübung ihres Glaubens erlangt. Da sie des Wuchers verdächtig waren, entstanden während des Zeitraums 1860-1870 öfters z. T. blutige Ruhestörungen; 1870 erlangten sie ihre völlige bürgerliche Gleichberechtigung. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Prähistorische Funde, so z. B. ein Nephritmesser, Pfeilspitzen aus Feuerstein und ein Bronzebeil; nahe Ober Endingen ein in den Fels gehauenes Grab mit Skelet.
(Unter) (Kt. Aargau. Bez. Zurzach). 395 m. Gem. und Dorf, am rechten Ufer der Surb, an der Strasse Lengnau-Döttingen, 1 km n. Ober Endingen und 4,5 km sö. der Station Döttingen-Klingnau der Linie Turgi-Waldshut. Telegraph, Telephon; Postwagen Siggenthal-Lengnau. 28 Häuser, 154 Ew., wovon 52 Katholiken, 93 Reformierte und 9 Juden. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Sigriswil).
778 m. Dorf, am Berghang n. des Thunersees, 700 m sö. Sigriswil, 10 km sö. Thun und 1,4 km ö. der Dampfschiffstation Gunten. 36 Häuser, 237 reform. Ew. Landwirtschaft.
Adroit, Droit etc. Im Jura häufiger Ortsname;
bezeichnet den nach S. oder zur Sonne exponierten Hang eines Bergzuges;
oder Ennetmoos (Kt. Bern, Amtsbez. Schwarzenburg, Gem. Albligen).
660 m. Weiler, 700 m sw. Albligen und 6 km s. der Station Flamatt der Linie Bern-Freiburg. 10 Häuser, 80 reform. Ew. Wiesenbau.
(Creux d') (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Scharte. S. den Art. Creux d'Enfer.
(Creux d') (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Trichter. S. den Art. Creux d'Enfer.
(Sur l') (Kt. Wallis, Bez. Monthey). Teil des Berghanges von Chambairy-Derray. S. diesen Art.
(Tête d') (Kt. Waadt, Bez. Aigle). 2769 m. Gipfel, in der Gruppe der Diablerets, zwischen Tête Ronde und Signal du Culand; nur von Gryon und Bex aus sichtbar, erscheint von der Seite der Ormonts aus gesehen als blosses Hochplateau zwischen den beiden genannten Spitzen.
(Les) (Kt. Bern, Amtsbez. Freibergen). 958 m. Gem. und Dorf, auf der Hochfläche der Freiberge, 800 m n. Montfaucon, n. der Strasse Glovelier-Saignelégier und am Rand einer Doline, durch die die Wasser der auf den Oxfordmergeln liegenden Torfmoore n. Montfaucon ihren unterirdischen Abfluss finden. Im Grund der Wanne einige von lichten Tannengruppen umrahmte Weier. Das Dorf Les Enfers steht n. dieser Weier an der vielfach gewundenen Strasse von Montfaucon hinunter nach Soubey am Doubs; 6 km nö. der Station Saignelégier der Schmalspurbahn Saignelégier-La Chaux de Fonds. Postablage. Gemeinde: 35 Häuser, 194 kathol. Ew. französischer Zunge; Dorf: 28 Häuser, 155 Ew. Kirchgemeinde Montfaucon. Ackerbau und Viehzucht. Uhrenindustrie.
(Combe des) (Kt. Neuenburg, Bez. und Gem. Le Locle). Thal. S. den Art. Combe des Enfers.
(Kt. Graubünden). Das Engadin ist der schweizerische Teil des Innthales, jener merkwürdigen Furche, welche die Alpen vom N.-Rand bis zum S.-Rand in einer 300 km langen Diagonale durchschneidet und zwar mit einer Steigung von kaum ½%, so dass man auf ¶
fast horizontaler Strasse vom baierischen Alpenvorland auf den Maloja gelangen kann. Hier wird das Thal nicht durch eine Bergwand abgeschlossen. Es hat kein Hintergehänge, sondern setzt sich in das entgegengesetzt verlaufende Bergell fort. Der Maloja erscheint nur vom Bergell aus als Bergwand, vom Engadin aus dagegen nur als oberster Teil des Thalbodens, der dann plötzlich gegen das steil abfallende Bergell abbricht. Vom Maloja bis in die Schlucht Finstermünz und zur schweizerisch-tirolischen Grenze hat das Engadin eine Länge von etwa 90 km, wovon die Hälfte auf das geradlinige Stück bis Zernez kommt.
Dann folgt ein etwa 12 km langer, nach SO. geöffneter Bogen um den Gebirgsstock des Piz Nuna herum, von Zernez bis Giarsun, in dessen ungefährer Mitte Süs liegt; endlich ein ganz flacher, nach NW. geöffneter Bogen bis zur Einmündung des Schergenbachs aus dem Samnaunthal. Die Hauptrichtung des Thals geht von SW.-NO. Ist dies auch nicht genau parallel mit der Hauptrichtung der Alpen, so muss man das Engadin im ganzen doch als ein Längsthal bezeichnen. Nur die kurze Strecke von Zernez bis Süs erscheint als Querthal.
Die einschliessenden Bergketten sind links die Albula- und Silvrettagruppe, rechts die Bernina- und Ofenpassgruppe, die man auch als N.- und S.-Engadiner Alpen zusammenfasst. Die Kammlinien beider Ketten weichen nur wenig von der geraden Linie ab und begleiten die Thalfurche in Abständen von meist nur etwa 5-10 km, so dass die Hohlform des Thales auch oben in der Höhe der Kämme auffallend schmal ist, viel schmäler als z. B. beim Rhein- und Rhonethal und bei andern Längsthälern von ähnlichem Grössenrang.
Den Verlauf der Kammlinien bezeichnen etwa folgende Pässe und Gipfel: Septimer, Julier, Piz d'Err, Albula, Piz Kesch, Scaletta, Piz Vadret, Flüela, Piz Linard, Piz Buin, Augstenberg, Fimberpass, Samnaunerjoch und Bürkelkopf im Norden, Murettopass, Piz Bernina, Berninapass, Piz della Stretta, Casanapass, Piz del Diavel, Piz Plavna da Daint, Piz Pisoc, Piz Lischanna, Piz S-chalambert und Piz Lad im Süden. Die Wasserscheide freilich geht mehrfach ihre eigenen Wege. Im N. zwar hält sie sich mit geringen Ausnahmen an die Kammlinie, im S. auch noch vom Muretto- bis zum Berninapass.
Dann aber springt sie auf eine südlichere Kette über, um über Corno di Campo, Monte Foscagno, Piz Murtaröl, Ofenpass (Sür Som), Piz Seesvenna und Piz Lad zu verlaufen, wobei sie namentlich im Gebiet des Münsterthals eigentümliche Seitensprünge und Krümmungen macht. Wir finden darum auf der rechten Seite des Engadins einige grössere Seitenthäler. Davon sind das Pontresina- und das Scarlthal richtige Querthäler, während das Livignothal im grössten Teil seines Verlaufs ein Längsthal ist und nur im untern Teil zu einem tief eingerissenen, schluchtartigen Querthal wird.
Diese drei grössern Seitenthäler sind die einzigen ständig bewohnten der Südseite. Alle andern, insbesondere auch alle auf der linken Seite des Engadin, sind nur ganz kurz und steil ansteigend. Davon ist nur das Samnaun in einigen kleinen Dörfern bewohnt und zwar in seinem obern Teil, wo es in ein Längsthal mit flacherem Thalboden übergeht. Auch das Val Sulsanna hat zwar noch ein Dörfchen, aber nur an seinem Ausgang zum Hauptthal und nur in geringer Höhe über der Sohle des letztern.
Manche dieser Seitenthäler ragen in die Gletscherwelt hinauf, besonders im Ober Engadin, wo vor allem die Berninagruppe eine grossartige Gletscherentwicklung aufweist und mächtige Eiszungen gegen das Hauptthal vorschiebt. Die übrigen Engadiner Gruppen sind ihrer geringern Höhe entsprechend weit weniger vergletschert, am meisten noch die Silvrettagruppe vom Piz Linard bis zum Fluchthorn. Doch fallen die meisten und grössten Gletscher hier nicht zum Engadin ab, da sie auf der N.- und W.-Seite des Gebirges liegen. Die Albulagruppe hat grössere Gletscher nur beim Piz Vadret, beim Piz Kesch und besonders in der Errgruppe; diese entwässern sich zum grössern Teil zum Engadin. Noch viel spärlicher ist die Vergletscherung in der Ofenpassgruppe, wo nur kleine Plateau- und Terrassengletscher vorkommen.
des Engadin und seiner einschliessenden Bergketten sind sehr mannigfaltige u. verwickelte. Zwar gehört das Thal den Zentralalpen an, ist also vorherrschend in altkrystalline Schiefer und alteruptive Massengesteine eingeschnitten. Doch sind dieselben vielfach von paläozoischen und mesozoischen Sedimenten unterbrochen oder in solche eingehüllt. Es lassen sich drei grössere Sedimentgebiete unterscheiden. Das grösste liegt rechts vom Unter Engadin und breitet sich durch das gesamte Gebiet der Münsterthaler Alpen bis in die Ortlergruppe aus. Es setzt sich aus verschiedenartigen Schiefern, Kalken und Dolomiten der Trias zusammen. Die schönen, stolzen Gipfelformen des ¶