Kirchberg, Aefligen,
Bätterkinden,
Biberist und
Derendingen sind aus
Eisen und
Stein konstruiert. Die älteste
Brücke über die
Emme ist diejenige von
Lauperswil, die wegen des früher dort erhobenen
Zolles sog.
Zollbrücke, gebaut 1551, jetzt durch eine
neue ersetzt. Aus dem Jahre 1584 datiert die
Brücke von
Lützelflüh, die einzige der alten, die noch
steht, nächstens aber auch durch eine neue ersetzt wird; von 1634 diejenige von
Burgdorf, von 1640 die alte
Brücke von
Kirchberg.
Die meisten stammen aus neuerer Zeit, da die alten durch die Emme weggerissen und dann durch Bogenbrücken ersetzt worden
sind. Die 5 Brücken bei
Eggiwil sind erst seit 1830 gebaut worden; vorher musste man durch die Emme fahren.
Eisenbahnbrücken gibt es sechs: eine der
Bern-Luzernbahn bei
Emmenmatt, zwei der Zentralbahn bei
Burgdorf und
Derendingen, drei
der Emmenthalbahn bei
Goldbach, Aefligen u.
Biberist.
Ueber das Vorkommen von Gold in der Emme siehe den Artikel
Emmenthal.
Litteratur: Stürler, M. v. Ueber dieWasser-,
Schachen- und Schwellenverhältnisse im Stromgebiet derEmme im Archiv des historischen Vereins desKantons Bern.
VIII. - Gotthelf, Jer. Die Wassernot imEmmenthal. 1838. -
Graf, J. H. Beiträgezur Geschichte der Verbauung der Emme.Bern
1898. - Ferner eine Reihe von Botschaften des Bundesrates an die
Bundesversammlung.
(Kleine) (Kt. Luzern
und Obwalden).
Linksseitiger Nebenfluss zur
Reuss; entspringt am
Brienzer Rothorn am sog. Emmensprung auf Obwaldner
Gebiet. Sie fliesst zunächst nach N., wendet sich aber nach einem ca. 2 km langen Laufe nach NW. und durchfliesst das romantische
Marienthal. Nachdem sie bei
Sörenberg vorbeigeflossen ist, beschreibt sie einen
Bogen und nimmt nun einen
direkt n.
Lauf. Von rechts und links erhält sie Zuflüsse. Rauschend und schäumend stürzt sie sich über gewaltige Steine
und Felssätze und fliesst zwischen hohen Felswänden und einem
Hochwald von kräftigen Wettertannen hindurch. Ihr bedeutendster
Zufluss im Oberlaufe ist der Rotbach, welcher rechts von der Haglern herkommt und sehr viel Geschiebe
mitbringt. Da beim N.-Ausgange des Dorfes
Flühli sich die Emme in engem
Bette zwischen gewaltigen
Felsen hindurchzwängen muss,
so staut sie sich bei Hochwasser und richtet gar oft s. von
Flühli und am S.-Ausgange des Dorfes selber
gewaltige Verheerungen an. Wie sie die Felsensperre bei
Flühli passiert hat, nimmt sie wieder einen breitern, ruhigern
Lauf
an, bis auf 3 km n.
Flühli. Hier hat sie sich in Jahrtausende langer, mühsamer Sägearbeit
ein enges
Bett geschaffen und 2 km
weit sich selber durch harten Fels ihren Weg gebahnt. Da ist die sogen. Lammschlucht, die eigentliche
Kluse der Kleinen Emme. Durch Beschluss der kantonalen Behörden und mit Subventionen des Bundes soll nun die Emme bei
Flühli korrigiert und die Lammschlucht verbaut werden. Die schweren Gefahren, denen das Dorf
Flühli bei jedem Hochwasser
ausgesetzt war, werden dadurch abgewendet. Vom
Ursprung bis zur Lammschlucht hat die Emme ihren eigentlichen
Oberlauf mit einer Länge von rund 18 km, die
Klus mit eingerechnet 20 km.
Nach der Lammschlucht tritt die Emme in ihren Mittellauf ein; Gefälle und daher auch die Geschwindigkeit des
Laufes verringern
sich. Sie nimmt grössere Zuflüsse auf, und ihre Kraft wird nutzbar gemacht. Die Laufrichtung ist von
Schüpfheim bis
Entlebuch schwach nö. und von
Entlebuch bis
Wolhusen direkt n. Der Mittellauf reicht bis
Wolhusen und misst rund 20 km. 1 km
s.
Schüpfheim, n. der Landbrücke, vereinigt sich mit der Kleinen Emme ihre Schwester, die sog.Weissemme,
welche von
Escholzmatt herkommt.
Bis hieher heisst die Kleine Emme im Unterschied zur
Weissemme auch
Waldemme. Bei
Entlebuch erhält sie den stärksten Zufluss,
die
Entlen, welche am
Feuerstein entspringt, n. Doppleschwand erhält sie von links die vereinigten
Fontannen. In ruhigerem
Laufe wendet sie sich nun
Wolhusen zu, wo sie einen kurzen
Bogen beschreibt und nun eine ö. Richtung annimmt.
Bei
Schachen mündet in sie, von rechts herkommend, der wilde
Rümlig. Sie fliesst bei
Malters vorbei, nimmt bei
Littau einen
n.
Lauf, bildet um den
RotherWald herum einen letzten
Bogen und ergiesst sich bei
Emmenbrücke in einer
Höhe von 434 m
in die
Reuss. Die Länge des Unterlaufes beträgt wiederum rund 20 km, die Gesamtlänge der Emme somit 60 km.
Die Kleine Emme ist ein schöner Fluss, ein echter Sohn der
Berge.
Hell und klar bricht sie beim Emmensprung aus dem
Felsen
heraus, springt in muntern
Sätzen über die Hänge hinab, wälzt Steine und
Tannen mit sich fort und tritt
über ihre Ufer, wird aber allmählig sanfter und milder und stellt sich in den Dienst der Menschen. In langer Arbeit hat
sie sich ihr
Bett selbst gegraben in harter Nagelfluh und in weichern Sandsteinschichten. Sie zeigt auch sehr gute Proportionen:
Ober-, Mittel- und Unterlauf weisen überall die gleiche Länge auf.
Die Brücken waren bis vor Kurzem alle aus
Holz gebaut; einige sind bemerkenswert durch ihre schöne, solide Bauart. Im Oberlaufe
führen zwei einfach konstruierte
¶
Holzbrücken über die Emme. Im Mittellauf vermitteln fünf Brücken den Verkehr; davon sind vier gedeckte Holzbrücken.
S. Schüpfheim befindet sich die sogenannte Landbrücke. In Schüpfheim und Entlebuch treffen wir wieder je eine gedeckte hölzerne
Brücke. Den Verkehr mit Doppleschwand und Romoos vermittelt die Kappelbodenbrücke (Holz), und die beiden Wolhusen werden
durch eine offene Brücke mit teils Holz- und teils Eisenkonstruktion verbunden. Im Unterlaufe ist die Emme ebenfalls fünf
Mal, jedoch mit vier offenen Brücken, meist Eisenkonstruktion, überbaut, nämlich zwischen Wertenstein und Schachen, bei
Malters, Brunau, Thorenberg und bei Emmenbrücke. Hier musste der kunstvolle Holzbau einer eisernen Brücke weichen, welche nun
auch als Ueberfahrt von der Strassenbahn benutzt wird.
Die Emmenkräfte werden zum Betriebe von Mühlen und Sägemühlen, von grössern Etablissementen und auch elektrisch ausgebeutet.
Ihr Geröll findet verschiedene Verwertung: die sogen. «Emmenböller»,
werden als Bausteine benützt, der Kies gibt ein gutes Strassenmaterial, und der Sand wird zu Bauzwecken verwendet. Der
Fischreichtum ist nicht gerade ein ausserordentlicher; bei Hochwasser kommt die Emme trüb und versandet gar oft Fisch und
Brut. Immerhin treffen wir darin die edle Berg- und Flussforelle. Im 18. Jahrhundert wurde in der Kleinen Emme an einigen
Stellen Gold gewaschen, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Die Münzsammlung enthält zu Luzern
einige aus
dem Golde der Kleinen Emme geprägte Dukaten.