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breiten Schlucht zu schliessen. Hier, im sog. Rebloch, bahnt sich der Fluss in einer Länge von 5 km seinen Weg; gleich beim Eingang bildet ein herabgestürzter Felsblock eine natürliche, als Fussweg benützte Brücke über den schmalen Abgrund. ^[Note:] Es ist das Projekt aufgetaucht, durch Versperrung dieser Schlucht an ihrem untern Ende einen künstlichen See zu schaffen, der bei einem Gefälle von ca. 60 m eine Wasserkraft von über 500 HP. liefern würde.
Beim Austritt aus der Schlucht öffnet sich von rechts das erste der zahlreichen Seitenthäler, der Sorbachgraben, der sich bald in den Bärbach- und den Kohlgraben teilt, zwei schluchtenähnliche Thälchen, die das Bergland zwischen Emme und Ilfis spalten. 2 km weiter nach N. folgen vom Rämisgummen (1304 m) her der Hintere u. Vordere Geissbachgraben. Bei Eggiwil (740 m) mündet das Hauptseitenthal von links ein, dasjenige des 14 km langen Rötenbachs, der sein Quellgebiet an der Honegg (1529 m) hat.
Die Strecke von der O.-Seite des Hohgant (1100 m) bis zum Austritt aus dem Rebloch (749 m), auf welcher die Emme in einer Länge von 12 km ein Gefäll von 351 m = 3% überwindet und ihr Bett teilweise tief eingefressen hat, kann als ihr Oberlauf bezeichnet werden.
Von Eggiwil an fliesst die Emme in einer Thalsohle, die sich zur Breite von 0,5 km erweitert hat, in Serpentinen zuerst in nw., von Schüpbach an in nö. Richtung bis Emmenmatt (652 m) und überwindet auf dieser Strecke von 12 km Länge ein Gefäll von 0,8%. S. von Schüpbach und von Emmenmatt haben sich, 50 m über der jetzigen Thalsohle, die alten Flussterrassen noch erhalten. Beim Dorfe Schüpbach (673 m) vereinigt sich mit der Emme der Schüpbach, der in der Höhe von 1098 m am Kapf entspringt, zuerst nordwärts fliesst, dann von Steinen an, wo sich nach SW. mit geringer Bodenschwelle das Thal des der Aare zufliessenden Kiesenbachs anschliesst, in einem Kanal durch das Signaumoos die nö. Richtung der Emme annimmt.
Bei Emmenmatt empfängt die Emme von rechts ihren Hauptnebenfluss, die Ilfis, die ihre Quellen an der Schrattenfluh (2092 m), nur 4 km n. von der Emme hat und in einem weiten Bogen von 22 km Länge die gebirgige Halbinsel des Rämisgummen umfliesst. Links mündet gegenüber dem Thale der Ilfis der 3 km lange Längenbachgraben aus, der von der Blasenfluh herunterkommt. Von Emmenmatt (651 m) bis Burgdorf (537 m) hat der Fluss auf einer Strecke von 17,5 km bei einem Höhenunterschiede von 114 m ein Gefäll von 0,67%. In Serpentinen hat er sich die Thalsohle auf die Breite von 1 km erodiert; einige Terrassen zwischen Rüderswil und Hasli in der Höhe von 25-40 m zeigen das alte Flussbett an. Auf der linken Seite steigen die Hänge zur Blasenfluh (1117 m) auf. In dieses Bergland sind die kurzen Wittenbach- und Blindenbachgraben, der 7 km lange Goldbach- und der Thalgraben eingeschnitten. Rechts wird das Thal eingeengt durch die letzten Ausläufer des Napfberglandes mit dem untern Frittenbach- und dem Obersbachgraben. Der Hauptzufluss von dieser Seite ist die bei Ramsei mündende Grünen, die in einem engen, 19 km langen Thale in weitem Bogen die westlichen Napfketten umfliesst.
Von Lützelflüh, der N.-Grenze des Nagelfluhgebietes, bis Burgdorf wird das Molassebergland immer niedriger; links erreicht es seinen höchsten Punkt in der Wegissen (965 m), rechts in der Lueg bei Affoltern (890 m). Nach beiden Seiten des Hauptthales erstrecken sich je ein Paar Seitenthäler, die einander gegenüber liegen: links das Thal des 17 km langen Biglenbaches, der an der Blasenfluh entspringt, und das Thal von Krauchthal, die beide eine durchgehende Verbindung gegen das Aaregebiet herstellen, zwischen ihnen der kürzere Biembachgraben, rechts der Rüegsau- u. Heimiswilgraben.
Bei Burgdorf ist das Thal abgeschlossen, und der Fluss betritt sein drittes Gebiet, die Ebene, die nur auf dem rechten Ufer bis Kirchberg noch von niedrigen Hügeln begleitet wird. Es ist dies die Ebene, die von Emme und Aare gemeinsam gebildet wurde. Die von links oberhalb Bätterkinden einmündende Urtenen, der Abfluss des kleinen Moosseedorfsees, bezeichnet den alten Aarelauf. Von rechts kommen der Emme von Burgdorf an nur kleine ¶
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Bäche zu. Das 1,5-2 km breite und 15 km lange Thal des unbedeutenden Limpachs mag von einem Gletscherfluss aus der Molasse ausgewaschen worden sein. Im Gebiet des Kantons Solothurn bespühlt die Emme die Abhänge des Bucheggbergs. 3 km unterhalb Solothurn, bei Emmenholz, vereinigt sie sich mit der Aare in einer Höhe von 427 m. Von Burgdorf (537 m) bis zur Mündung (427 m) beträgt das Gefäll auf der Strecke von 21,5 km noch 0,5%.
Der ganze Lauf, der in der Luftlinie 62,5 km beträgt, wird durch Windungen auf 80 km erhöht. Die jährliche Niederschlagsmenge im Einzugsgebiet der Grossen Emme beträgt 1,25 m. Genaue Messungen durch das eidg. hydrometrische Bureau sind in Arbeit.
Das Gefäll der Emme beträgt also im Oberlauf vom Fusse des Hohgant bis Eggiwil 3, im Mittellauf von Eggiwil bis Emmenmatt 0,8, von Emmenmatt bis Burgdorf 0,67 und im Unterlauf von Burgdorf bis zur Mündung 0,5%. Schon diese Zahlen lassen darauf schliessen, dass die Emme zu denjenigen Flüssen gehört, die durch die starke Erosion im Oberlauf grosse Geschiebemassen mit sich führen, die sie bei schwächerem Gefäll u. verminderter Stosskraft im Unterlauf nicht weiter zu schaffen vermögen, dadurch ihr Bett erhöhen und bei Hochwasser übertreten.
Dazu kommt die Beschaffenheit des Bodens: mit Ausnahme der Thalsohle gibt es im ganzen Emmenthal bis nach Burgdorf hinunter kein ebenes Land;
alles ist Bergland, das durch die Flüsse und Bäche in eine Unzahl von Thälern und Thälchen zersägt wurde, die alle ihr Wasser der Emme zusenden.
Auf der topographischen Karte sind vom Hohgant bis Burgdorf 169 Gräben, wie die Seitenthäler im Emmenthal heissen, mit Namen verzeichnet, nicht gerechnet die unzähligen kurzen Runsen ohne Namen. Bei plötzlicher Schneeschmelze oder bei wolkenbruchartigen Gewittern stürzt das Wasser ohne Zeit zu finden, im Boden zu versickern, rasch die steilen Hänge hinunter. Dann schwellen diese sonst harmlosen Wässerlein zu wilden Gebirgsbächen an, die den Wasserstand der Emme beim Fehlen eines regulierenden Sees auf das vierzigfache erheben können.
Während die Emme in normalen Zeiten nur eine schmale Rinne ihres breiten, kiesigen Bettes ausfüllt, wird sie dann als «Eggiwilfuhrmann» zum reissenden Strom, dessen plötzliches Steigen eher gehört als gesehen wird, und der Dämme, Schwellen, Brücken, Häuser, Holz, Vieh mit sich fortreisst. Vom 16. Jahrhundert an bis 1896 sind 48 solcher Verheerungen verzeichnet. Die fürchterlichste war diejenige vom 21. u. wobei die Emme im Rüegsauschachen 24 Häuser zu Grunde richtete und von Hasli bis Burgdorf einen 2 m tiefen See bildete, der sich zu Burgdorf in die untere Stadt ergoss, während rings um Utzenstorf, soweit das Auge reichte, alles ein See war. 1876 betrug der Schaden eine halbe Million Franken.
Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts müssen die Wasserverhältnisse günstigere gewesen sein; der Fluss hatte damals ein viel breiteres Bett, das zu beiden Seiten mit Gehölz eingefasst war, dem sog. «Schachen» (vom althochdeutschen sceach = Gebüsch am Flussufer). Dann aber fingen die armen Leute an, dieses bis dahin unbenutzte Land zu besetzen, das Gestrüpp auszureuten und den Boden urbar zu machen. Gegen den Austritt des Flusses schützten sie sich durch Erddämme, Schwellen und Wehren, die aber durch die Flösse, die schon zu den Zeiten der Kiburger die Emme hinunterfuhren, besonders die schweren, mit Käse und Butter beladenen «Molkenflösse» beschädigt wurden, bis schliesslich im Jahre 1870 die Flösserei gänzlich verboten wurde.
Durch das beständige Hinausrücken der Wehren ward das Flussbett immer enger und die Gefahr grösser; an vielen Stellen des Unterlaufes lag bei dem schwachen Gefälle und der dadurch verursachten Geschiebeanhäufung das Flussbett höher als die Thalebene. Während anfänglich den Schachenleuten die Anlage der Schwellen oblag, ging im 17. und im Anfange des 18. Jahrhunderts die Schwellenpflicht an die Gemeinden und Güterbesitzer über, denn alles noch unbesetzte Schachengebiet von der Regierung abgetreten worden war. Zwei Jahrhunderte lang suchten sich nun die einzelnen Gemeinden ohne gemeinsamen Plan des Flusses zu erwehren, so gut jede es vermochte.
Erst das Ende des 19. Jahrhunderts brachte dauernde Abhilfe. Nachdem der Kanton Solothurn mit der Korrektion seines Teilstückes vorangegangen, im Kanton Bern aber verschiedene Pläne aus Geldmangel nicht zur Ausführung gelangt waren, bewilligte die Bundesversammlung am an die auf 615000 Fr. Kosten büdgetierte Korrektion von der Gemeindegrenze Burgdorf-Kirchberg bis zur Kantonsgrenze Bern-Solothurn mit einer Länge von 14 km einen Beitrag von einem Drittel der Kosten, verteilt auf 6 Jahre.
Am wurde für die obere Strecke von der Ilfismündung bei Emmenmatt bis zur Gemeindegrenze Burgdorf-Kirchberg in einer Länge von 20 km ebenfalls ein Beitrag von einem Drittel der auf 1649023 Fr. büdgetierten Kosten der Korrektionsarbeiten bewilligt, verteilt auf 10 Jahre. An Nachsubventionen für Ergänzungsarbeiten wurden bewilligt 1896 für die untere Strecke ein Drittel von 685000 Fr. auf 7 Jahre, 1897 für die obere Strecke wiederum ein Drittel von 664000 Fr. auf 6 Jahre verteilt. In den Jahren 1898-1901 wurde auch die Strecke unterhalb der Eisenbahnbrücke bei Emmenmatt und das Gebiet der Gemeinde Eggiwil in Angriff genommen mit einer Büdgetsumme von zusammen 170000 Fr. und einer eidgenössischen Subvention von 33½-40%.
Durch diese Korrektionen ist der Fluss als Triebkraft von gewerblichen Unternehmungen jedenfalls noch brauchbarer geworden, als er es bisher schon war. Während er bis Emmenmatt nur zum Treiben von Sägen benutzt wird, an denen das Emmenthal wegen seiner starken Holzausfuhr reich ist, treibt er bei Rüderswil eine Flachsspinnerei, bei Hasli die Buntweberei Emmenau; bei Oberburg und Burgdorf führen zwei Kanäle, die der Emme im Sommer, der Zeit ihres niedrigsten Wasserstandes, oft alles Wasser entziehen, nach den dortigen zahlreichen industriellen Etablissementen. Besonders stark benutzt wird die Emme in Kirchberg (Weberei, und Staniolfabrik), Bätterkinden und Utzenstorf (Papier- und Holzstofffabriken), Gerlafingen (Eisenwerke), Biberist (Papierfabrik), Derendingen (Baumwollen- und Kammgarnspinnerei), Luterbach (Karbid- und Holzstofffabrik).
Ueber die Emme führen 21 Fahrbrücken, fast alle in Holzkonstruktion, einige neuere in einem Bogen ohne Joch über dem Flusse schwebend; einzig die Brücken von ¶