So heisst das Thal der
Kander, von Mülenen abwärts bis zur Grenze der Amtsbezirkes
Frutigen;
fruchtbarer Landstrich, von der Strasse und Bahnlinie
Spiez-Frutigen durchzogen. 3,5 km lang. 1 km w.Aeschi
und 6,3 km s. der Station
Spiez der Linie
Thun-Interlaken das kleine Dorf Emdthal mit 38
Häusern und 357 reform. Ew.
(Val d')(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2260-1460 m. Unterstes und kürzestes linksseitiges Nebenthal des
Avers; steigt vom
Culm d'Emet
langsam gegen
Canicül ab; 6 km lang. Wird von zwei Zweigketten der Surettagruppe eingefasst, die links den
Piz Orsareigls
und
Piz Mutalla, rechts die Pyramiden des
Piz Timun u.
Piz della Palü tragen. Wenig vergletschert. Völlig
waldlos, da alles
Holz zum Unterhalt der einstigen Schmelzöfen in
Ferrera geschlagen worden ist.
(Grosse) (Kt. Bern
u. Solothurn).
Rechtsseitiger Nebenfluss der
Aare. Der Name wird abgeleitet vom keltischen amhuin, emhain, sanskrit
ambhas, lateinisch amnis, gallisch ambis = starke Strömung, reissender Bergbach,
Giessbach; verwandt mit
Ems und Emmer in Deutschland; 1249 erwähnt als Emmum rivus. Einzugsgebiet 1156,4 km2. Die Wasserscheide geht von
Solothurn
über den
Bucheggberg u. die
DörferGrossaffoltern u.
Münchenbuchsee, wo die
Scheide zwischen Emme- und Aaregebiet fast horizontal
liegt (530 m); beim
Grauholz (823 m) in der Nähe von Bern
erreicht sie die
Aare bis auf 2 km. Vom
Bantiger (949
m) weg durchquert die Grenze das
Lindenthal (632 m), geht über
Utzigen nach dem Enggisteinmoos (695 m), wo die
Wasser nach
der Emme und der
Aare abfliessen, von hier über
Wil und
Höchstetten nach der
Blasenfluh (1117 m), dem
Staufen (1112
m), Kapferenknubel (1426 m),
Honegg (1529 m),
Hohgant (2202 m), von hier über den Querriegel, der das
Emmenthal vom
Habkernthal
trennt, nach dem
Augstmatthorn (2140 m),
Rieder- und
Brienzergrat bis in die Nähe des Brienzerrothorns (2353 m). Von Solothurn
bis zum
Brienzergrat grenzt das Gebiet der Emme also an dasjenige der mittleren und oberen
Aare.
Vom
Brienzergrat geht die Grenze nach der
Schrattenfluh (2092 m), über den
Hilferenpass (1311 m) nach der
Beichlen oder
Bäuchlen
(1621 m), um von ihr bei
Escholzmatt (853 m) nach der fast horizontalen Wasserscheide gegen das
Entlebuch hinunter zu steigen.
Von hier erhebt sie sich, zugleich die Grenze gegen den Kanton Luzern
bildend, wieder hinauf auf eine der Napfketten
mit dem
Turner (1219 m) nach dem Napfgipfel (1411 m), wo die Gebiete der Grossen und Kleinen Emme mit demjenigen der
Wigger
zusammenstossen. Vom
Napf geht die Grenze in nw. Richtung über einen andern
Ast dieses Berglandes, der
das Gebiet der Emme von demjenigen der
Luthern und der
Langeten trennt, nach dem
Bärhegen (990 m), springt dann hinüber nach
der
Höhe von
Affoltern über die
Lueg (890 m), nähert sich von
Burgdorf an immer mehr dem rechten Ufer der Emme, um schliesslich
oberhalb ihrer Mündung in die
Aare nur noch einen schmalen Streifen übrig zu lassen.
Die Emme hat ihre Quelle in den Eocän- und
Kalkalpen im
Norden des
Brienzersees. Dort, wo der
Bohl (1799 m) in einem schmalen
Grat, von dessen S.-Fuss der
Lombach durch das
Habkernthal dem
Thunersee zufliesst, den
Riedergrat mit demHohgant
verbindet, entspringt sie aus mehreren kleinen Gebirgsbächen, die in einem weiten Zirkus sich aus einer
Höhe von 1700-1650
m zur Emme vereinigen, die hier auch den Namen
Bocken führt; andere Bächlein fliessen ihr vom
Augstmatthorn (2140 m) und
dem
Tannhorn (2223 m) zu. Nur 4 km sind ihre Quellen vom
Brienzersee entfernt; wäre der
Brienzergrat durchbrochen,
so würde sie mit der obern
Aare ein zusammenhängendes Querthal bilden. In einem
Bogen umfliesst sie, eine kurze Strecke weit
die Grenze gegen den Kanton Luzern
bildend, den
Hohgant und windet sich in enger
Schlucht zwischen diesem und dem
Schibegütsch (2040 m),
dem südlichsten Gipfel der
Schrattenfluh, hindurch am stark besuchten
Kemmeribodenbad vorbei. In nw. Richtung
durchfliesst sie von hier den 9 km langen, aber schmalen Thalgrund
Bumbach, links eingefasst von den Alpweiden des
Hohgant,
dessen N.-Fuss sie bespühlt, rechts von dem teilweise im Kanton Luzern
liegenden
Lochsitenberg (1487 m). Auf dieser obersten Strecke
empfängt der Fluss rechts den Schänisbach,
Bärselbach und
Bumbach, links den Gluntibach,
Schwarzbach und den Hombach.
Bei
Schangnau erweitert sich der Thalgrund, um sich sogleich wieder zu einer tiefen und nur wenige Meter
¶
mehr
breiten Schlucht zu schliessen. Hier, im sog. Rebloch, bahnt sich der Fluss in einer Länge von 5 km seinen Weg; gleich beim
Eingang bildet ein herabgestürzter Felsblock eine natürliche, als Fussweg benützte Brücke über den schmalen Abgrund.
^[Note:] Es ist das Projekt aufgetaucht, durch Versperrung dieser Schlucht an ihrem untern Ende einen
künstlichen See zu schaffen, der bei einem Gefälle von ca. 60 m eine Wasserkraft von über 500 HP. liefern würde.
Beim Austritt aus der Schlucht öffnet sich von rechts das erste der zahlreichen Seitenthäler, der Sorbachgraben, der sich
bald in den Bärbach- und den Kohlgraben teilt, zwei schluchtenähnliche Thälchen, die das Bergland
zwischen Emme und Ilfis spalten. 2 km weiter nach N. folgen vom Rämisgummen (1304 m) her der Hintere u. Vordere Geissbachgraben.
Bei Eggiwil (740 m) mündet das Hauptseitenthal von links ein, dasjenige des 14 km langen Rötenbachs, der sein Quellgebiet
an der Honegg (1529 m) hat.
Die Strecke von der O.-Seite des Hohgant (1100 m) bis zum Austritt aus dem Rebloch (749 m), auf welcher die Emme in einer Länge
von 12 km ein Gefäll von 351 m = 3% überwindet und ihr Bett teilweise tief eingefressen hat, kann als ihr Oberlauf bezeichnet
werden.
Von Eggiwil an fliesst die Emme in einer Thalsohle, die sich zur Breite von 0,5 km erweitert hat, in Serpentinen
zuerst in nw., von Schüpbach an in nö. Richtung bis Emmenmatt (652 m) und überwindet auf dieser Strecke von 12 km Länge
ein Gefäll von 0,8%. S. von Schüpbach und von Emmenmatt haben sich, 50 m über der jetzigen Thalsohle,
die alten Flussterrassen noch erhalten. Beim Dorfe Schüpbach (673 m) vereinigt sich mit der Emme der Schüpbach, der in der
Höhe von 1098 m am Kapf entspringt, zuerst nordwärts fliesst, dann von Steinen an, wo sich nach SW. mit geringer Bodenschwelle
das Thal des der Aare zufliessenden Kiesenbachs anschliesst, in einem Kanal durch das Signaumoos die nö. Richtung der Emme
annimmt.
Bei Emmenmatt empfängt die Emme von rechts ihren Hauptnebenfluss, die Ilfis, die ihre Quellen an der Schrattenfluh (2092 m),
nur 4 km n. von der Emme hat und in einem weiten Bogen von 22 km Länge die gebirgige Halbinsel des Rämisgummen
umfliesst. Links mündet gegenüber dem Thale der Ilfis der 3 km lange Längenbachgraben aus, der von der Blasenfluh herunterkommt.
Von Emmenmatt (651 m) bis Burgdorf (537 m) hat der Fluss auf einer Strecke von 17,5 km bei einem Höhenunterschiede
von 114 m ein Gefäll von 0,67%. In Serpentinen hat er sich die Thalsohle auf die Breite von 1 km erodiert; einige Terrassen
zwischen Rüderswil und Hasli in der Höhe von 25-40 m zeigen das alte Flussbett an. Auf der linken Seite steigen die Hänge
zur Blasenfluh (1117 m) auf. In dieses Bergland sind die kurzen Wittenbach- und Blindenbachgraben, der 7 km
lange Goldbach- und der Thalgraben eingeschnitten. Rechts wird das Thal eingeengt durch die letzten Ausläufer des Napfberglandes
mit dem untern Frittenbach- und dem Obersbachgraben. Der Hauptzufluss von dieser Seite ist die bei Ramsei mündende Grünen,
die in einem engen, 19 km langen Thale in weitem Bogen die westlichen Napfketten umfliesst.
Von Lützelflüh, der N.-Grenze des Nagelfluhgebietes, bis Burgdorf wird das Molassebergland immer niedriger; links erreicht
es seinen höchsten Punkt in der Wegissen (965 m), rechts in der Luegbei Affoltern (890 m). Nach beiden Seiten des Hauptthales
erstrecken sich je ein Paar Seitenthäler, die einander gegenüber liegen: links das Thal des 17 km langen
Biglenbaches, der an der Blasenfluh entspringt, und das Thal von Krauchthal, die beide eine durchgehende Verbindung gegen das
Aaregebiet herstellen, zwischen ihnen der kürzere Biembachgraben, rechts der Rüegsau- u. Heimiswilgraben.
Bei Burgdorf ist das Thal abgeschlossen, und der Fluss betritt sein drittes Gebiet, die Ebene, die nur
auf dem rechten Ufer bis Kirchberg noch von niedrigen Hügeln begleitet wird. Es ist dies die Ebene, die von Emme und Aare gemeinsam
gebildet wurde. Die von links oberhalb Bätterkinden einmündende Urtenen, der Abfluss des kleinen Moosseedorfsees,
bezeichnet den alten Aarelauf. Von rechts kommen der Emme von Burgdorf an nur kleine
¶