einer mit einem
Schloss gekrönten Anhöhe (622 m; sehr schöne Aussicht), 3 km w. der Station
Mörswil der Linie St.
Gallen-Rorschach
und 1,5 km n.
Wittenbach. 37 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Büren).
444 m. Gem. und Dorf, am W.-Fuss des
Dotzigenberges und rechts der alten
Aare, an der Strasse
Diessbach-Büren.
Station der Linie
Lyss-Solothurn. Postablage. 69
Häuser, 446 reform. Ew. Kirchgemeinde
Diessbach. Futter-,
Kartoffel- und Zuckerrübenbau. Käserei. Eidgenössische Brennerei. Grosse Backsteinfabrik; die Lehmlager des Geländes
sind sehr reich. Parketterie- und Zigarrenfabrik,
Säge.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Büren).
603 m. Kleiner Molassezug, bewaldet und durch seine isolierte Lage im breiten Gelände des
Aarethals auffallend, unmittelbar ö.
Dotzigen.
Reben am S.-Fuss. Schalenstein; Refugium;
Stein- und Bronzebeile.
Tumulus aus dem Beginn der Eisenzeit.
(Le) (Kt. Neuenburg
und Bern).
Lateinisch Dubis. Fluss, bildet zwischen
Les Brenets (Kt. Neuenburg)
und
Clairbief (nö.
Goumois; Kt. Bern)
auf eine Länge
von 45 km die Landesgrenze zwischen der
Schweiz und Frankreich. Von
Clairbief an tritt der Doubs in den
Berner Jura ein und umfliesst in enger Schlinge das Bergland des
Clos du Doubs, um bei
Saint Ursanne aus seiner bisherigen,
den Ketten des
Jura nahezu parallel verlaufenden NO.-Richtung ziemlich unvermittelt nach W., gegen
Saint Hippolyte zu umzubiegen
und so gleichsam wieder rückläufig zu werden. Er verlässt den Schweizerboden in 422 m
Höhe bei
La Motte,
zwischen
Ocourt und Bremoncourt.
Von seiner bei Mouthe (im französischen Département du Doubs) am NW.-Fuss des
Mont Risoux in 937 m gelegenen Quelle an folgt
der in Mouthe schon eine grosse
Säge treibende Doubs der noch einige Molassereste bergenden Kreidemulde von Rochejean,
durchschneidet in einer
Klus den
Mont dela Croix, bildet die zwei
Seen von Remoray und
Saint Point (in der Mulde von
Oye), durchfliesst
über Pontarlier die
Klusen von
Joux und nimmt unterhalb Pontarlier (Pons Ariolica) von links den die weite, 800 m hoch gelegene
Mulde von Pontarlier entwässernden Drugeon auf.
Hier geht der Doubs in die NO.-Richtung seines Zuflusses über, fliesst dem
Rande der Mulde von Montbenoît entlang, geht
mit einer Schlinge durch die
Klusen von Remonot und tritt wiederum in die Mulde von Morteau, die nö. Fortsetzung derjenigen
von Montbenoît, ein. Zwischen Morteau (eau morte), wo er sehr wenig Gefäll aufweist, und Villers le
Lac schneidet der Fluss neuerdings durch eine
Klus, um bis
Les Brenets (Kt. Neuenburg;
S. den Art.
Brenets,
Lacdes) oder bis
Chaillexon (am
französischen Ufer) wiederum einer Mulde zu folgen.
Hier erweitert er sich zu einem Stausee, der seine Entstehung einem alten, dem Zirkus von
Moron(Neuenburg)
vorgelagerten
Wall von Bergsturzmaterial verdankt. Nachdem er in 753 m diesen von den Schweizern
Lac des Brenets, von den Franzosen
Lac de Chaillexon
genannten
See verlassen hat, bildet der Doubs zunächst in langsamem und gewundenem
Lauf zwischen hohen Felswänden die in
der Gegend sogenannten
Bassins du Doubs, stürzt sich in einem sehr schönen, 29 m hohen Fall, dem
Saut du Doubs
(s. diesen Art.), über eine Felsstufe und bricht dann in nö. Richtung bis
Saint Ursanne mit einer Reihe von
Klusen und Cañons
oder isoklinalen Erosionsthälern schief durch eine ganze Anzahl von Jurafalten durch, auf welcher Strecke
er bei
La Goule (s. diesen Art.) durch einen 1536 vom französischen Ufer abgebrochenen
Bergsturz noch einmal gestaut ist.
Der Doubs ist der Hauptfluss des Juragebirges. Durch
Klusen tritt er in vielfachem
Wechsel von einem der hochgelegenen Muldenthäler
des Gebirges in ein anderes über, durchschneidet dann weiter unten in tief eingesenktem
Lauf (wie nachher
auch seine französischen Zuflüsse Dessoubre,
Loue und Lison sich ein solches
Bett geschaffen haben) die im Mittel 800 m hoch
gelegenen abgetragenen Faltengebiete des
Plateau von Maîche-Russey auf französischer und der
Freiberge auf Schweizer
Seite
und geht allmählig in die Hügelregion des Département du Doubs (400 m) über, wo er immer noch einige
Bodenwellen in zwar nur kleinen, aber doch recht malerischen
Klusen und Cañons durchbricht. Die zu gewöhnlichen Zeiten wenig
beträchtliche Wasserführung des Doubs bei seinem Eintritt in den
Lac des Brenets oder
Lac de Chaillexon wird nach und nach
verstärkt durch seitlich und oft auch im Flussbett des Doubs selbst hervorbrechende Stromquellen (sources
vauclusiennes), wirklichen unterirdischen
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mehr
Bächen, die die Oberflächenwasser der Einzugsgebiete der Plateaus von Maîche und der Freiberge sammeln (Quellen von Biaufond,
BlanchesFontaines n. Goumois etc.). Von der bei Les Pargots erfolgenden Einmündung des Bied du Locle in den Lac des Brenets an
empfängt der Doubs bis Saint Hippolyte (Mündung des Dessoubre) keinen einzigen nennenswerten und beständig
Wasser führenden oberirdisch fliessenden Zufluss mehr, da alle Oberflächenwasser der vom Doubs durchschnittenen Plateaus
seinem in die durchlässigen Jurakalke tief eingerissenen Bett in unterirdischem Lauf durch Spalten und Höhlen zustreben. Eine
Ausnahme von dieser Regel machen nur einige wenige kleine, blos zeitweise und meist nur beim Eintritt
der Schneeschmelze Wasser führende Bachbetten, wie das (selbst wieder durch Stromquellen gespiesene) von Biaufond, die von
den Hängen des Noirmont herabkommenden Kaskaden, der Bief deVautenaivre, der Bach der Combe Malrang u. a.
Wenige Thäler im Jura haben wie das des Doubs bis heute noch ihren ursprünglichen und wildeinsamen Charakter
sich erhalten können. Von dem anmutigen Gelände um Chaillexon und Les Goudebas an wird das Doubsthal zur völligen Schlucht,
die durch treppenartig und gesimsförmig vorspringende Kalkfelsen an vielen Stellen beträchtlich eingeengt erscheint. In
horizontalen Bändern wechsellagern mächtige, immer mehr oder weniger von Spalten durchsetzte Kalkbänke mit weniger steilen,
bewaldeten Zonen von stärker oder schwächer mergeligem Untergrund. In diese Steilhänge sind seitlich
einige wasserlose Runsen eingeschnitten, die sich stufenförmig nach oben bis auf die schon erwähnten Hochflächen fortsetzen
(die Ruz de la CombeSombaille, Chez Guillaume, Chez Bonaparte, des Brenetets, du Moulin de la Mort, du Bief d'Etoz, des Sommètres
n. Le Noirmont, Zirken von Fuesse, Tariche u. a.). Die Beschaffenheit der Gehänge des Doubsthales ist
somit eine derartige, dass die über sie führenden, im Sommer stets von zahlreichen Ausflüglern belebten Fusswege zur Winterszeit
an manchen Stellen oft gefährlich zu begehen sind.
Das durch die Saône (Frankreich) dem Mittelmeer zugehörige Einzugsgebiet des Doubs weist wie dasjenige
seines Nebenflusses Allaine und wie auch im übrigen das ganze Becken der obern Saône die Eigentümlichkeit auf, dass es
in seiner Gesamtheit nördlich von demjenigen der Orbe (und damit der Thièle oderZihl) oder dem westschweizerischen Anteil
am Gebiet der Aare und des Rheines gelegen ist. Auf französischem Boden, bis Villers le Lac und zum Saut du Doubs,
hält es sich mit nur schwacher Wasserführung in einer mittlern Höhe von 800 m. Sein unterirdischer Zusammenhang mit der
Quelle der Loue ist heute erwiesen (vergl. Bibliothèque universelle; Archives des sc. phys. et naturelles. 4. période, t.
XII, S. 411). Vom Saut du Doubs bis
Saint Ursanne (429 m) hat der Doubs sein Bett auf eine Tiefe von nahezu 400 m
in die gefalteten Juraschichten eingeschnitten und ist bei Hochwasser flössbar; von Saint Ursanne bis zur Einmündung der
über Belfort von den Vogesen kommenden Savoureuse und bis zur Abzweigung des Rhone-Rhein Kanals bei Voujaucourt
(313 m) fliesst der immer noch tief eingeschnittene Doubs weit weniger rasch, wird aber erst von der eben genannten Stelle
an schiffbar, um es dann bis zu seiner Mündung in die Saône bei Verdun sur le Doubs, 20 km nö. Châlon sur Saône, zu
bleiben.
Gesamtlänge des Flusses 430 km. Seine Wasserführung ist eine stark schwankende. Zur Zeit der Schneeschmelze kann das Volumen
des abfliessenden Wassers ein beträchtliches sein, derart, dass dieses austreten und bei Besançon wirkliche Ueberschwemmungen
verursachen kann. Die von den Côtes du Doubs dem Fluss zustrebenden zahlreichen kleinen Bäche und Kaskaden
sind im Sommer vollkommen wasserlos; zu dieser Zeit ist der Doubs dann ein ruhiger, oft recht niedrig stehender Flusslauf,
in dessen Bett man die Schächte oder Austrittsstellen der Stromquellen (sources vauclusiennes) recht gut beobachten kann
(bei Biaufond u. a. O.). Als besondere Merkwürdigkeit des hydrographischen Gebietes des Doubs lässt sich die Tatsache
anführen, dass seine Wasserscheiden trotz des völligen Mangels von Nebenflüssen auf den das Ufer säumenden Hochflächen
durchaus scharf und wohl abgegrenzt sind. Es rührt dies vom Streichen der Jurakämme in Bezug auf die Richtung des Flusslaufes
her.
In den letztvergangenen Jahren hat man das Doubsthal mit einer Reihe von Strassenzügen gekreuzt. Die
prachtvolle Strasse von La Chaux de Fonds über Les Bassets steigt am Corps de Garde und an der Maison Monsieur vorbei über
die Côtes du Doubs ab, überschreitet den Fluss bei Biaufond auf einer eisernen Brücke u. steigt dann über La Cendrée (Oxford-Zirkus)
den entgegengesetzten, französischen, Hang aufwärts, um entweder in gerader Linie nach Charquemont,
Maîche und Saint Hippolyte oder nach N. abbiegend nach Damprichard zu führen.
Eine andere ebenfalls sehr schöne Strasse steigt mit zahlreichen Kehren von Saignelégier nach Goumois ab, überschreitet hier
den Doubs auf der alten, jetzt aber völlig umgebauten Steinbrücke und geht über Charmauvillers nach
Damprichard oder über Gourgouton nach Fessevillers und Maîche (alte Strasse). Von Montfaucon aus führt eine fernere gute
Fahrstrasse nach Soubey zum Doubs herunter, geht über die dortige, neu verstärkte Brücke u. steigt am andern Ufer nach Essert-Fallon
und Epauvillers auf, um längs dem Rücken des Clos du Doubs nach Saint Ursanne hinunter zu leiten. Von hier
aus gehen zwei Strassen ins Becken von Pruntrut (die Ajoie), von denen die eine über La Croix nach
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