Regenmessstation, mehrere Bankhäuser, eine Ersparniskasse,
Turn-, Gesang- und kaufmännische Vereine etc.
Hauptsächliche Bauten: das
Schloss, vom
Bischof Johann Konrad von
Reinach 1717-21 erbaut, bis zur französischen Revolution
Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Basel.
In dem grossartigen Gebäude sind heute die städtischen Primar- und Sekundarschulen
untergebracht. Katholische Kirche zu St. Marcel, 1762-66 nach dem
Muster der St. Ursenkathedrale zu Solothurn
erbaut,
mit schönem Steinturm aus 1850, dessen Gefüge in zwei Drittel seiner
Höhe von einem Balkon durchbrochen wird.
Rathaus, vom italienischen Architekten Bagnato 1742 bis 1745 erstellt;
altes Kapuzinerkloster, heute Sitz des Lehrerinnenseminars;
altes Ursulinerinnenkloster, heute Bezirksspital;
Bezirksschule (collège), 1812 vonNapoleon I. errichtet.
Ausserdem Bezirksgebäude, die katholischen Kirchen zu St.
Michel und Mont
Croix und die reformierte Kirche. In der katholischen
Pfarrkirche sehr kostbarer Goldschmuck aus dem 6. Jahrhundert.
Delsberg besitzt ein vollständiges Hydrantennetz mit öffentlichem
Bad und Wasserversorgung der
Häuser; nur ein Teil der
Stadt ist elektrisch beleuchtet.
Urkundlich erscheint Delsberg als ein zum Königreich Burgund gehörender
Flecken (bourg) schon im Jahre
728; 999 gingen die Rechte des Königs auf Delsberg infolge der von Rudolf III. verfügten Schenkung der Abtei
Moutier-Grandval
mit allen ihren Ländereien an den
Bischof von Basel
an diesen über; Eigentümer von Delsberg waren sodann dieGrafen
von
Soyhières und später die
Grafen von Ferrette, bis 1271 der
Bischof von Basel
dem
GrafenUlrich von Ferrette seine sämtlichen
Eigentumsrechte auf den
Ort abkaufte.
Seither ist Delsberg bis 1793 ununterbrochen im endgültigen Besitz des Fürstbistums Basel
verblieben und von den Fürstbischöfen
jeweils mit Vorliebe zur Sommerresidenz erwählt worden.
Bischof Peter von
Reichenstein verlieh 1289 Delsberg
die nämlichen
Freiheiten, die Basel
besass, erhob den
Ort zum Range einer Stadt und umgab ihn mit Mauern und Türmen. Das Edelgeschlecht
der Marschalcken von Telsperg übte hier lange Zeit das Amt der bischöflichen
Statthalter (Marschalk, Almosenier, Truchsess
und Salzverwalter) aus.
Ein im 16. Jahrhundert in Bern
angesiedelter Zweig dieser Familie gelangte dort bald zu hohen Würden und
Ehren. Alle Rechte und
Güter dieser Telsperg von
Delémont fielen mit dem Erlöschen der Familie wieder an den
Bischof zurück. 1448 gründete
der
Bischof Friedrich ze
Rhein in Delsberg vier Zünfte; 1487 legte eine Feuersbrunst die ganze Stadt,
mit Ausnahme der Kirche und zweier
Häuser, in Asche; zur Zeit der Reformation flüchteten die Chorherren von
Moutier-Grandval
hieher, wo sie bis 1794 verblieben. Im 30jährigen Krieg ist Delsberg der Reihe nach von den Schweden, Franzosen und Kaiserlichen
besetzt und geplündert worden, und während acht Jahren kostete die Stadt alle
Greuel dieses furchtbaren
Krieges bis zur Neige aus. 1792 von den Franzosen besetzt, die sich bedauerliche Schädigungen zu Schulden kommen liessen.
Während der französischen Oberherrschaft bildete Delsberg den Hauptort einer Unterpräfektur, die die heutigen Bezirke
Delsberg,
Biel,
Neuenstadt,
Courtelary,
Münster,
Laufen und
Arlesheim umfasste. In der Kirche St. Marcel zu
Delsberg fand 1818 bei Anlass der Vereinigung des Bistums Basel
mit der
Schweiz der feierliche Schwur des Treueides statt.
Delsberg ist die Heimat des Philosophen und Mediziners
JeanPrévot (geb. 1585, gest. in Padua 1631), Verfassers von berühmten
medizinischen Werken. Vergl. Abbé Daucourt. Histoire de la villedeDelémont.
Porrentruy 1901.
Feuersteingeräte aus der Diluvialzeit;
Ueberrest aus der Steinzeit bei
Vorburg,
Bellerive und La Croisée;
Siedelung aus der
Bronzezeit auf der
Vorburg, Gräber bei Chètre;
vorrömische Münzen bei Delsberg.
Längs der
Birs ehemalige Strasse. Römisches
Kastell bei
Béridiai, römische Siedelungen mit Münzfunden bei Dozière,
Les Rondez und beim Bahnhof
Delsberg. Menhir auf der
Haute Borne. Ehemalige Eisengiesserei bei
Bellerive.
(Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
735 m. Gem. und Dorf, an der Strasse
Echallens-Payerne, auf einer Hochfläche des n.
Jorat, 10 km sö.
Yverdon und 6,5 km s. der Station
Yvonand der Linie
Freiburg-Yverdon. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen
Bercher-Combremont
le
Grand. 38
Häuser, 213 reform. Ew. Kirchgemeinde
Chêne und
Pâquier. Landwirtschaft. Als eigene
Herrschaft 1266 erwähnt,
zu Beginn des 16. Jahrhunderts z. T. Eigentum von Musard, Herrn von
Vuissens; wechselte im 16. Jahrhundert mehrfach den Eigentümer
und wurde 1675 und 1676 vom Edelgeschlecht Doxat erworben, das noch 1798 im Besitz der beiden
Schlösser war.
Nicolas Doxat,
Waffengefährte des Prinzen Eugen von Savoyen, erlangte in österreichischem Dienst den Grad eines Feldmarschalls,
fiel als Opfer von Umtrieben in Ungnade und wurde 1738 in Belgrad enthauptet.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne).
395 m. Schönes Landgut, am Ufer des
Genfersees nahe der
Vuachère, 700 m. ö. vomHafen
von
Ouchy und 1,5 km sö.
Lausanne. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Philanthropen Haldimand, dem
Gründer und Erhalter
der Blindenanstalt in
Lausanne, bewohnt und verschönert. Er gestattete dem Publikum Zutritt zu seinem
Gut und errichtete an
der nahe gelegenen Mündung der
Vuachère eine künstliche kleine Turmruine. Nach seinem Tode ist der
grosse Besitz zerstückelt worden.
(Kt. Waadt,
Bez. Morges).
500 m. Gem. u. Dorf, auf dem
Rücken einer zum
Genfersee absteigenden Anhöhe, an der Strasse von
Morges
und
Lully nach
Bussy, 3 km w.
Morges und 1,5 km sw. der Station
Vufflens der Linie
Morges-Bière. Postablage,
Telegraph. 44
Häuser, 225 reform. Ew. Kirchgemeinde
Vufflens le Château. Acker- und Weinbau. Dorf 1005 genannt, zu welcher
Zeit das Kapitel Genf
hier Weinberge besass; Teil der Ländereien von
Vufflens le Château bis 1300, wo
Richard de
Duin,
Herr von
Vufflens, das Dorf Denens gegen das Dorf
Bussy surMorges an Ludwig von Savoyen vertauschte. Denens zu Beginn
des 15. Jahrhunderts im Besitz des Geschlechtes de
Compois, ging im 16. Jahrhundert an F. de
Seigneux, Herrn von
Vufflens, und
an die Geschlechter Loys und
Tavel über, um mit der Vermählung einer Tochter des letzten von
Tavel mit L. vonBüren
aus Bern
1796 an diesen zu fallen, dessen Nachkommen heute noch das in modernem Stil erbaute, am O.-Ende des Dorfes stehende und
einer weiten Fernsicht sich erfreuende
Schloss bewohnen. 1005: Dignens.
(Kt. Waadt,
Bez. Grandson).
Bach, rechtsseitiger Zufluss zur
Noiraigue; entspringt in 1352 m am
N.-Hang des
Chasseron, entwässert
das gleichnamige kleine Thal und mündet 4,5 km oberhalb
Buttes in 984 m von rechts in die
Noiraigue.
Das Dorf steht am steilen
W.-Hang eines von der
Lembaz
(Zuflusses zur
Broye) entwässerten Thälchens im n.
Jorat und gewährt eine bemerkenswert schöne Fernsicht auf
Alpen und
Jura.
Ueberreste eines sehr alten Burgturmes und eines Burgunderfriedhofes mit verschiedenen Funden.
Einst
eigene
Herrschaft, während vier Jahrhunderten (bis zu Ende des 18. Jahrhunderts) im Besitz der Edeln von Cerjat. 929: Villare
Donaciaco.
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