Vom obern Ende des
Sees an steigt das bewaldete Gehänge langsam zum Passübergang des
Wolfgang und zum
MeierhofDrusatscha an.
Hier steht nahe
beim See das neue deutsche Sanatorium, ein prachtvolles modernes Gebäude mitten in einem grossen Park und
eine der grossartigsten Bauten von
Davos überhaupt. Das untere Ende des
Sees ist von ganz flachem und
z. T. sumpfigem Gelände umgeben. 500 m weiter sw., am rechtsseitigen Gehänge des
Thales, der klimatische Kurort
Davos-Dorf
und, näher dem
See am SW.-Fuss des
Seehorns, das neue Basler Sanatorium.
Am See selbst und zwar nur an dessen rechtem Ufer eine kleine Zahl von Wohnhäusern; längs der Strasse
ebenfalls einige
Häuser und Ställe und, am NO.-Ende des
Sees gegen den
Höhwald hin, eine Gastwirtschaft.
Der See bietet von
allen
Seiten her gesehen einen schönen Anblick; er wird mit Nachen nur wenig befahren, im Winter dagegen von zahlreichen
Schlittschuhläufern belebt. In frühern Jahren sah man oft auch eine lange Reihe von
Wagen über das
Eis fahren, bis diesem Vergnügen einige durch Einbruch des
Eises veranlasste Unglücksfälle ein
Ziel setzten. Das
Eis wird
gebrochen und mit der Eisenbahn nach auswärts verfrachtet.
Der
Davosersee ist ein Stausee. Früher auf eine Länge von 8-9 km bis naheDavos-Frauenkirch sich erstreckend,
endigte er an der vom
Sertigbach aufgeschütteten Alluvialebene. Das nach aufwärts stark einschneidende
Davoser Landwasser
liess den
See rasch sich entleeren, so dass heute nur noch als kleiner Rest das von den Aufschüttungen des
Dischma- und
Flüelabaches
gestaute jetzige Becken übrig geblieben ist. Der zum Erlöschen bestimmteSee wird aber immerhin noch
auf lange Zeit hinaus den Schmuck des
Thales bilden.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Orbe,
Gem.
Vallorbe). 770 m. Fabriken und Gruppe von Wohnhäusern, am rechten Ufer der
Orbe, über der bewaldeten
Orbeschlucht und etwas oberhalb der
schönen Kaskade des
Saut du Day; 2,3 km nö.
Vallorbe. Haltestelle
der Linie
Lausanne-Pontarlier; Abzweigung der Linie
Vallorbe-LeBrassus. 500 m n. der Strasse
Vallorbe-Orbe. 15
Häuser, 224 Ew.
Fabrik für chemische Produkte. Wie der
Rheinfall und andere analoge Vorkommnisse verdankt auch der
Saut du Day seine Entstehung
einer Verschiebung des Flusslaufes in der Glazialzeit. In vorglazialer Zeit floss die
Orbe auf der Strecke
zwischen
Vallorbe und dem heutigen Flussbett unterhalb des
Wasserfalles in gerader Richtung über den
Weiler Le Day (Bahnhof)
und La
Torche, und dieses ihr ehemaliges
Bett lag um 25-30 m tiefer als die heutige
Sohle unterhalb des
Saut.
Ebenso vereinigte sich damals die
Jougnenaz mit der
Orbe mitten zwischen Les Eterpas und La
Torche. Es bildete
sich dann ein glazialer oder vorglazialer Stausee, der allmählich durch den Absatz von Blätterthon und später von
Grund-
und Stirnmoränenmaterial des Gletschers von
Jougnenaz ausgefüllt wurde. Nachher wurde zunächst die Mündung der
Jougnenaz
nach
Le Châtelard abgelenkt; dann fand auch die
Orbe ihr altes
Bett nicht mehr und begann, sich durch den
Felsboden einen neuen
Lauf einzuschneiden.
Erst mit dem
Saut du Day stürzt sie sich wieder in ihr ehemaliges
Bett hinunter, das sie seither rasch vertieft hat. S. des
Elektrizitäts- und Wasserwerkes ist der mit Glazialgeschieben und Seeablagerungen ausgefüllte alte
Flusslauf noch deutlich zu erkennen. 1896 hat ein Erdschlipf das Wasserwerk von Le Day zu einem Teil zerstört, das durch
den seitlichen Schub und das aus dem alten
Bett herausgepresste thonige Material förmlich in die
Höhe gehoben wurde.
^[Note:] Der Bau 1846 von
der Bündner Regierung im Einverständnis mit derjenigen des Kantons Tessin
begonnen, um als Grenzwachtposten zu dienen.
Die in ihren
Rechten sich benachteiligt fühlenden Bewohner von
Lumino, die vergebens gegen den Bau Einsprache erhoben hatten,
zerstörten nun allnächtlich wieder, was am Tage vorher daran gearbeitet worden war.
Die damit einer
¶
mehr
Geldbusse verfallene Tessiner Regierung sorgte nun dafür, dass das Haus wirklich vollendet und 1874 (im Jahre der Annahme
der neuen Bundesverfassung) seinem Zwecke übergeben werden konnte.