Dally
(Sur le) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz, Gem. Vuadens).
814 m. Weiler, an der Strasse Châtel Saint Denis-Bulle, 1 km ö. Vuadens und 2 km w. der Station Bulle der Linie Romont-Bulle. 6 Häuser, 36 kath. Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft.
(Sur le) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz, Gem. Vuadens).
814 m. Weiler, an der Strasse Châtel Saint Denis-Bulle, 1 km ö. Vuadens und 2 km w. der Station Bulle der Linie Romont-Bulle. 6 Häuser, 36 kath. Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft.
(Kt., Amtsbez. u. Gem. Bern). 510 m. Kleines Aussenquartier der Stadt Bern, am rechten Ufer der Aare vor ihrer ersten Umbiegung. 33 Häuser. Landhäuser, Liqueurfabrik; Gewerbe, an kleinem Kanal. Interessante Schutzbauten an den Aareufern.
(Kt. Tessin, Bez. Leventina). 1202 m. Gem. u. Pfarrdorf, auf einer Terrasse am Eingang ins Val Piumogna, am Fussweg Fusio-Faido und 4 km sw. über der Station Faido der Gotthardbahn. Gemeinde, mit Cornone: 48 Häuser, 196 kathol. Ew.; Dorf: 39 Häuser, 174 Ew. Alpwirtschaft; Fettkäse. Schönes Alpendorf mit mehreren bemerkenswerten Holzhäusern. Kirche mit Baptisterium in Barokstil. Ausgangspunkt für die Besteigung des Campo Tencia (3075 m; 7 Stunden).
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart, Kreis u. Gem. Luzein).
811 m. Weiler, im Prätigau am rechten Ufer der Landquart und an der Mündung des Schanielbaches in diese, an der Strasse Landquart-Davos, 600 m s. Luzein und nahe der Station Küblis der Rätischen Bahn (Landquart-Davos).
Postwagen nach Luzein und St. Antönien. 27 Häuser, 111 reform. Ew. deutscher Zunge.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Menznau).
609 m. Weiler, am NO.-Hang des Geissbergs und 3 km n. der Station Menznau der Linie Langenthal-Wolhusen. 4 Häuser, 34 kathol. Ew. Kirchgemeinde Geiss.
Viehzucht und Milchwirtschaft.
(La) (Kt. Neuenburg, Bez. Val de Ruz). 1231 m. Sehr schönes Berggut von 150 ha Fläche, mit grossem Bauernhof (Wirtshaus), 15 km nö. Neuenburg, und 5 km ö. über Dombresson.
Ueber eine Senke zwischen der Gruppe des Chasseral und der Kette des Chaumont führt hier der Pass von La Dame aus dem Val de Ruz auf das Plateau von Lignières.
Schöne Bäume und weitgedehnte Bergweiden.
Viehzucht;
Herstellung von kleinen Fettkäsen.
Eine gute Strasse führt von La Dame längs des Chaumontgrates zum Gasthaus Chaumont und nach Neuenburg. Das 1677 vom Kanzler de Montmollin angekaufte Gut La Dame ist bis 1855 im Besitz von dessen Familie verblieben.
Mont (Kt. Neuenburg, Bez. Val de Ruz). Bewaldeter Grat. S. den Art. Amin (Mont d').
Dammagruppe
(Kt. Bern,
Nid- u. Obwalden,
Uri
u. Wallis).
Gewöhnlich versteht man unter Dammagruppe
die Gebirgsmasse zwischen Haslethal und
Grimselpass
im W., Furkapass und
Urserenthal im S.,
Reussthal bis
Wassen im O. und
Meienthal,
Sustenpass und
Gadmenthal im
N. Das ist z. B. der Fall in Studers Ueber
Eis und
Schnee (2. Aufl., Bd I, S. 462 ff.), ferner in den Jahrbüchern des S. A.
C. Die genannte N.-Grenze ist aber doch etwas unsicher, obwohl sie orographisch wohl begründet erscheint. Die Geologen verlegen
sie meist noch etwas weiter nach N. Baltzer zieht sie in seiner geologischen Monographie des mittleren
Teils des Aarmassivs (Beiträge zur Geolog. Karte der
Schweiz. 24) durch das
Erstfelderthal, die
Schlossberglücke und das
Wendenjoch
ins
Gadmenthal, Aeppli in seinem Artikel über die
Alpen (in diesem Lexikon S. 39 und auf der zugehörigen Uebersichtskarte)
vom untern
Reussthal über den
Surenenpass,
Engelberg und den
Jochpass ins
Genthal und nach
Innertkirchen.
Wir halten uns hier an diese letztere Grenze, die auch das Gebiet des
Titlis der Dammagruppe
zuteilt. In diesen Grenzen erfüllt
die Dammagruppe
ungefähr ein Trapez, dessen parallele
Seiten durch die S.- und N.-Grenze und dessen nicht parallele
Seiten durch die W.- und O.-Grenze gebildet werden und dessen Flächeninhalt etwa 600 km2 beträgt.
Die Richtungsverhältnisse und die Gliederung dieser Gruppe sind sehr eigentümliche. In den
Kämmen und Thälern herrschen
Richtungen vor, die mehr oder weniger senkrecht zur Hauptrichtung der
Alpen stehen, so in den beiden Ketten, die den
Trift-
und den
Rhonegletscher einschliessen, dann in den Ketten des
Sustenhorns und des
Fleckistocks, d. h. gerade in den Hauptgliedern
der Gruppe, die auch die höchsten Gipfel derselben enthalten. Es sind Querketten. Grössere Längsketten in der Hauptrichtung
der
Alpen sind nur diejenige der
Spitzberge auf der
N.-Seite des
Urserenthals und diejenigen im Gebiet des
Titlis, welch' letzteres sich gerade durch seine vorherrschende Längsrichtung deutlich von der Dammagruppe
im engern
Sinn unterscheidet, abgesehen noch von der geologischen Abweichung.
Querthäler sind ausser den Grenzthälern des
Hasle- und
Reussthals noch die
Thäler des
Rhone-,
Trift- und Steingletschers auf
der W.-Seite, das Thal des Kehlegletschers, das Voralpthal, der grössere Teil des
Meienthals, das
Gornerenthal,
das
Inschithal auf der
O.-Seite und noch manche kleinere. Längsthäler sind in der engern Dammagruppe
nur das
Göschenenthal,
dann das
Urserenthal und das
Nessen-Gadmenthal an deren S.- und N.-Grenze. Zahlreicher sind die Längsthäler wieder im Titlisgebiet:
Erstfelderthal, Waldnacht-Bockitobel,
Surenenalp,
Genthal,
Wendenalp.
Für die Gliederung des Dammamassivs eignet sich ausser dem Sustenpass noch die Sustenlimmi, ein 3100 m hoher Gletscherpass, der vom Steingletscher s. hinüber zum Kehlegletscher und damit vom obersten Gadmenthal ins oberste Göschenenthal führt. Er trennt die Gruppe des Sustenhorns und Fleckistocks vom Triftgebiet. Mit Inbegriff der Titlisgruppe erhalten wir dann drei Gruppen, von denen jede wieder in zwei Ketten zerfällt, nämlich:
1. Das Triftgebiet, begrenzt vom Gadmenthal, Sustenlimmi, Göschenenthal, Urserenthal, Furka, Grimsel und Haslethal. Es umfasst die beiden Ketten, die in leichtgeschwungenen Bogen den Trift- und den Rhonegletscher einfassen. Ein Anhängsel dazu ist die Spitzbergkette n. vom Urserenthal.
3. Die Sustenhorn-Fleckistockgruppe, umschlossen vom Meienthal, Sustenpass, Sustenlimmi, Göschenenthal und einem Teil des Reussthals. Die beiden Glieder dieser Gruppe umschliessen das Voralpthal, aus welchem das Sustenjoch nach der Sustenalp im obersten Meienthal führt.
3. Die Titlis-Spannörtergruppe, n. vom Sustenpass bis zum Surenen- und Jochpass. Das Wendenjoch, das von der Surenenalp hart am Titlis vorbei sw. nach Gadmen führt, teilt diese Gruppe in zwei Glieder: in die kleinere Kette des Titlis und der Gadmenflühe zwischen ¶
Wendenjoch und Jochpass und in das grössere Gebiet der Spannörter, das den Raum zwischen Meienthal, Sustenpass, Wendenjoch, Surenenpass und Reussthal ausfüllt.
ist das interessanteste Glied der Dammagruppe
, schon wegen seiner zwei mächtigen Gletscher, dem Trift- und Rhonegletscher,
die zu den grössten und schönsten der Schweiz gehören. Sie sind ungefähr gleich gross und messen zusammen
mit ihren Firnbecken etwa 48 km2. Am Firnrücken der Triftlimmi treffen sie zusammen. Dieser in sanften Wellenlinien auf-
und absteigende Rücken gewährt in seinen Einsenkungen, der untern und obern Triftlimmi, leichte Uebergänge vom einen Gletscher
zum andern und auf der zwischenliegenden Höhe des Limmistöckli (3197 m) einen prachtvollen Ueberblick
über die beiden grossen Firngebiete und ihre herrlichen Randketten.
Von da senkt sich der Triftgletscher 8 km weit nach NW., der Rhonegletscher 9 km weit nach S., zuerst in Form weiter Firnmulden, dann als vielgestaltige Eiszungen bald sanfter geneigt und spaltenfrei, bald tausendfach geborsten über steilere Stufen. Dabei endet der Rhonegletscher in 1800 m, der Triftgletscher erst in 1350 m Höhe, so dass letzterer beträchtlich steiler und dem entsprechend wilder erscheint als ersterer. Die übrigen Gletscher der Gruppe sind meist solche zweiter Ordnung.
Die w. Kette hat nur kleinere Gehängegletscher; grösser sind die Gletscher der ö. Kette. Der mächtigste von ihnen ist der Steingletscher, noch ein typischer Thalgletscher mit wohlausgebildeter Eiszunge und weitem Firnbecken. Zwischen Triftgebiet und Sustenhörner senkt er sich über mehrere Terrassen von über 3000 m bis auf etwa 1900 m n. hinunter bis nahe an den Sustenpass. Ihm benachbart und mehr oder weniger mit ihm zusammenhängend ist der Steinlimmigletscher, ebenfalls noch ein Thalgletscher. Reich vergletschert ist sodann der Hintergrund des Göschenenthals. Hier dominiert der Dammafirn, der in mächtigen Falten von den Winterbergen herunter wallt.
Ein selbständiger, grösserer Thalgletscher ist der Kehlegletscher, das Gegenstück des Sustengletschers und mit diesem durch die Sustenlimmi und die Thierberglimmi verbunden. Endlich senken sich aus der Gegend des Galenstocks der Siedeln- und der Tiefengletscher gegen die Furka und das Urserenthal. Zu all' diesen grössern Gletschern kommen eine Menge kleinere, teils als Seitengletscher der genannten, teils mehr isoliert als kleinere Gehänge- und Kargletscher, so dass die ganze Gruppe als ausserordentlich gletscherreich erscheint und gerade diesem Umstand ihre schimmernde Pracht und ihre Anziehungskraft auf die Bergsteiger verdankt.
Die Gipfel des Triftgebietes reihen sich, wie bereits angedeutet, in zwei sanft geschwungenen Bogen zu beiden Seiten des Trift- und Rhonegletschers an. Die Gesteinsschichten streichen von SW. nach NO. und fallen steil nach SO. Die Gipfel zeigen daher isoklinalen Bau mit schroffen Abstürzen nach NW. und meist sanfteren Abhängen nach SO., wie man dies z. B. deutlich am Galenstock erkennt. Aus dem zwischenliegenden Gletscherthal steigen die beiden Ketten nur mässig steil und nicht mehr sehr hoch empor, während die Abstürze nach Aussen, d. h. zum Haslethal und Göschenenthal, ausserordentlich schroff und tief sind.
Die w. Kette beginnt am Grimselpass mit dem Nägelisgrätli, das oft zum Uebergang vom Grimselpass zum Rhonegletscher und zur Furka benutzt wird und auch in der Kriegsgeschichte einmal eine Rolle gespielt hat, indem in den Kämpfen von 1799 die auf der Grimsel stehenden Oesterreicher von einer Abteilung Franzosen über das Nägelisgrätli umgangen und besiegt wurden. Von da steigt die Kette über die mehrgipfeligen Gerstenhörner und Hintern Gelmerhörner zum ebenfalls mehrhöckerigen Tieralplistock, um hier mit 3400 und 3106 m zu kulminieren.
Dann folgen die Diechterhörner, das Gwächtenhorn, der spitze Kirchlistock, das breite Steinhaushorn und mehrere andere, zum Teil noch unbenannte Spitzen bis zum Mährenhorn (2924 m). Hier biegt die Kette mit rasch abnehmender Höhe nach W. um und endigt mit dem Benzlauistock und Pfaffenstock über Innertkirchen. Die ganze Kette bildet eine vielzackige Zinnenmauer, deren einziger tieferer Einschnitt, der Furtwangsattel, als direkter Uebergang von Guttannen nach dem Triftgletscher benutzt wird.
Von da bis zum südlichsten Gerstenhorn sinkt kein Gipfel und keine Lücke unter 3000 m; die meisten der erstern erreichen 3100 bis über 3300 m. Von dieser geschlossenen Hauptkette gehen nur kurze Seitenrippen aus, so der Thälistock vom Tieralplistock gegen den Rhonegletscher, das Triftstöckli von den Diechterhörnern, das Sackgrätli vom Steinhaushorn und der Stotziggrat vom Mährenhorn aus gegen den Triftgletscher. Etwas bedeutender sind die zwei Kämme, die den weitverzweigten Thalkessel der Gelmeralp gegen das Haslethal abschliessen u. in den Vorderen Gelmerhörnern eine schöne Zackenmauer bilden. Am Ausgang des Gelmerthals liegt in 1829 m der einsame Gelmersee, hart über der vom Fremdenstrom durchfluteten Grimselroute, aber selten besucht. Einige andere kleine Bergseen finden sich am Nägelisgrätli, am Benzlauistock und am Mährenhorn.
Grossartiger und formenreicher noch als die W.-Kette ist die O.-Kette des Triftgebietes. Ihr zentrales Stück vom Tiefenstock bis zum Hintern Tierberg, das mit dem Eispanzer seiner O.-Flanke das Hintergehänge des Göschenenthales bildet, heisst in Uri «Winterberg». Als König erhebt sich hier die breite Kuppe des Dammastocks zu 3633 m, auf der W.-Seite bis auf den Scheitel in Eis gehüllt, auf der O.-Seite dagegen in schroffen Felswänden auf den Dammafirn abstürzend.
Unmittelbar n. davon folgen der Schneestock (3608 m), der Eggstock (3550 m) und der Weiss Nollen (3433 m); nach S. der Rhonestock (3603 m), der Tiefenstock (3513 m) und die gewaltige Kuppel des Galenstocks (3597 m). Von da senkt sich die Kette über den zackigen Galengrat zum Furkahorn (3028 m) und weiter zum Furkapass. Vom Eggstock bis zum Galenstock zeigt die ganze Gipfelreihe eine auffallende Gleichmässigkeit der Höhen, indem die Differenz zwischen dem niedrigsten (Tiefenstock 3513 m) und höchsten (Dammastock 3633 m) Gipfel nur 120 m beträgt. Auch die Lücken dazwischen sind wenig tief eingeschnitten. Es sind vereiste Scharten, die von beiden Seiten, besonders aber von O. her, nur schwer und nicht ohne Gefahren zugänglich sind. Die bekanntesten sind der Dammapass (ca. 3500 m) zwischen Dammastock und Rhonestock und ¶