Ende eines grossen Bogens der Strasse vom Col des Mosses nach Château d'Oex, an der Vereinigung der Tourneresse (des Baches des
Thales von L'Étivaz im engeren Sinne) mit dem von den Alpweiden Le Toumaley und Les Fonds kommenden Wildbach der Eau Froide.
Zentrum der Kirchgemeinde L'Étivaz.
Postbureau. 28 Häuser, 139 reform. Ew. Ganz nahe der Weiler Vers la Chapelle
mit der Pfarrkirche.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
486 m. Gem. und Pfarrdorf, über dem Eingang ins Verzascathal mitten in Weinbergen und Kastanienhainen
sehr schön gelegen, 2 km nw. der Station Gordola der Linie Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen Locarno-Contra.
Gemeinde, mit Costa und Tenero: 139 Häuser, 550 kathol. Ew.; Dorf: 39 Häuser, 90 Ew. Acker- und Weinbau.
In Tenero grosse Papier- und Holzstofffabrik. Ausfuhr von Verzascagranit. Schon von den Römern besiedelt (Gräber, Urnen,
Münzen).
934-974 m. Weiler, im obern Abschnitt des hier bis zum Grenzstein
am Roc Mil Deux keilförmig in das Gebiet des Kantons Neuenburg
einspringenden St. Immerthales. 5,7 km wsw. Renan, längs der Strasse von Renan
nach der neuenburgischen Gare des Convers.
Seit dem Durchbruch des Tunnels von Les Crosettes, der Renan
direkt mit La Chaux de Fonds verbindet, ist die 2 km lange Zweiglinie von der Gare des Convers nach Renan ausser Betrieb gesetzt.
Zahlreiche zerstreut gelegene Bauernhöfe bis nahe Renan.
Postbureau. Der eigentliche Weiler umfasst als solcher zwei Gruppen
von Siedelungen: L'Envers des Convers s. der Strasse, und L'Endroit des Convers im N. Zusammen 61 Häuser, 400 reform.
Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Uhrenindustrie. Der erwähnte Grenzstein am Roc Mil Deux muss schon seit dem Untergang des Burgunderreiches
gesetzt worden sein, um die Grenzscheide zwischen den Bistümern Basel
und Lausanne zu bezeichnen.
1050 m. Gruppe von 5 Häusern, in kleiner Kluse an der Ausmündung
des Val de la Grand' Combe und am Ursprung des St. Immerthals. 3,5 km sö. La Chaux de Fonds. 28 reform. Ew. Station der Linie
Neuenburg-La Chaux de Fonds, zwischen den beiden grossen Tunneln von Les Loges und des Mont Sagne.
Postablage,
Telegraph, Telephon.
Mechanische Säge, grosse Fabrik von natürlichem Zement und hydraulischem Kalk (Mergelschichten des untern
Sequan).
Die seit 1879 unterirdisch angelegten Brüche
befinden sich 2 km weiter nach O. (Gemeinde Fontaines) und stehen mit
der Fabrik durch eine Kleinbahn (System Decauville) in Verbindung.
504 m. 7 Häuser, an der Strasse von Corsy nach Paudex u. Lutry u. 1,4 km nw. Lutry.
Station der Linie Lausanne-Bern. 32 reform. Ew. Tiefer unten, am Ufer der Paudèze, die Mühle Rochette, in deren Nähe zur Zeit
eine Kohlengrube ausgebeutet wird.
Neben der Kohle gewinnt man Mergel, die in Paudex zu Zement verarbeitet werden.
Die grösste
Kohlenader hat eine Mächtigkeit von 25 cm. Bei den Bergwerksarbeiten in diesen Sedimenten des untern Miocän (aquitanische
Stufe) sind Reste von Wirbeltieren (Schädelknochen des Anthracotherium und Panzer von Landschildkröten), sowie fossile
Pflanzen zu Tage gefördert worden, die heute im Museum zu Lausanne aufbewahrt werden.
Die alten Kohlenwerke von La Conversion
und Rochette stehen heute nicht mehr in Betrieb.
Plan oder Creux de (Kt. Wallis,
Bez. Conthey).
2179 m. Felsenzirkus, über der Montagne de Sailles, ö. vom Petit Muveran und 1,5 km
sö. vom Grand Muveran; Quelle der Salenze. Mittlerer Jura.
850 m. Weiler, an der Strasse Bulle-Boltigen, zwischen Charmey
und der Jaun (Jogne), 500 m. sö. Charmey und 10 km ö. der Station Bulle der Linie Romont-Bulle. 13 Häuser, 67 kathol. Ew. Viehzucht
und Milchwirtschaft.
(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
380 m. Gem. und Pfarrstädtchen, am W.-Ufer des untern Genfersees, an der Strasse
Lausanne-Genf, 8 km s. Nyon und 13 km n. Genf.
Station der Linie Lausanne-Genf; Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Strasse nach Divonne les Bains. 99 Häuser, 555 Ew., wovon ¼ Katholiken.
Die Häuser des Fleckens sind zu beiden Seiten einer einzigen Strasse aufgereiht. Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
Grosses Schloss der Neuzeit mit Parkanlagen. Ackerbau u. Industrie; etwas Weinbau. Limonadenfabrik; mechanische Werkstätte.
Mühle. Römische Ruinen u. Inschriften. Ein erstes, 1257 von Peter von Savoyen erbautes Schloss wurde 1536 von den Bernern
zerstört. Die Baronie Coppet war der Reihe nach Eigentum der Herren von Grandson, der Herzoge von Savoyen,
mehr
der Herren von Viry, der Grafen von Greierz, des Herzogs von Lesdiguières und, im 17. Jahrhundert, der Grafen von Dohna und
von Erlach. 1784 erwarb sie Jacques Necker, Finanzminister des Königs von Frankreich, dessen Tochter, Frau von Staël, das
Schloss zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Mittelpunkt einer glänzenden Geselligkeit umgestaltete.
Neue Eigentümer wurden der Sohn der Frau von Staël und endlich durch dessen Tochter die Familie de Broglie. Grabstätten
von Necker, seiner Tochter und seines Enkels. In der Bibliothek die von Canova geformte Büste Neckers. Der Flecken Coppet ist
Hauptort des gleichnamigen Verwaltungskreises, der im SW.-Zipfel des Kantons Waadt
liegt und die Zivilgemeinden Coppet,
Arnex, Bogis Bossey, Chavannes de Bogis, Chavannes des Bois, Commugny, Crans, Founex, Mies und Tannay umfasst. Zusammen 2371 reform.
Ew.