von Godeffroy im Jahr 1838; 1842 querten ihn vom
Valpelline aus der englische Naturforscher J. D.
Forbes und Professor Bernhard
Studer aus Bern.
Nahe der Passhöhe wurden 1841 acht Männer aus Evolena von einem Schneesturm überrascht, der dreien von ihnen
das Leben kostete. Noch im Jahre 1853 hat man Fährten von den Gemsen nachstellenden Wölfen entdeckt
und auch Luchse gesehen.
(Mont) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
Hochgebirgsgruppe, zwischen
Arollagletscher,
Col de Collon,
Col de l'Evêque, Otemmagletscher,
Col de Chermontane
und Vuibezgletscher. Hauptgipfel ist der Mont Collon oder Mont Collon Antérieur (3644 m), zwischen
Pigne d'Arolla
und der Kette der
Bouquetins, der von
Arolla aus gesehen das Thal als breiter, mit mächtigem Eisdach gekrönter
Stock abschliesst.
Zum erstenmal 1867 von G. E. Foster mit den Führern H. Baumann und Kronig erstiegen.
Von
Arolla aus über den
Col de Pièce und den
WNW.-Grat in 6 Stunden; wird aber häufiger von SO. her in
Angriff genommen. Der Mont Collon Antérieur ist vom Mont Collon Moyen oder der
Mître de l'Evêque durch den auf der Siegfriedkarte
unbenannten
Col de Collon Moyen (3150 m) getrennt, der in ca. 4 Stunden den Uebergang vom
Arolla- zum Vuibezgletscher vermittelt,
aber nur von den Besteigern des einen oder andern der umliegenden Gipfel begangen wird und zum erstenmal 1879 von
Cust und Gardiner überschritten worden ist.
Dann folgt die
Mître de l'Evêque oder Mont Collon Moyen (3672 m), am gleichen Tag und von demselben Alpinisten unter Ueberwindung
mannigfacher Schwierigkeiten vom
Col de Collon Moyen aus zuerst bestiegen. Dieser Gipfel bildet eigentlich
nur eine Schulter seines Nachbars, des
Evêque oder Mont Collon Postérieur (3738 m), der
höchsten Spitze der Gruppe, die 1867 von
Baltzer und Schröder von
Arolla aus über ihren
NO.-Grat in 5½ Stunden bezwungen worden ist. Mont Collon Postérieur,
Petit Mont Collon und der
Kamm der benachbarten
Dents de
Bertol bestehen aus einem peridotitischen Gabbro, der hier mitten
im metamorphischen Arollagneiss einen linsenförmigen
Stock bildet.
(Kt. Wallis,
Bez.
Saint Maurice). 455 m. Gem. und Dorf, unter steilen Felswänden aus metamorphischem
Paläozoicum, am rechten Ufer der
Rhone und 1 km ö. der Station
Evionnaz der Simplonbahn. Postablage. 67
Häuser, 388 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Outre Rhône. Viehzucht; Obstbau, Baumschulen. Verkauf von Kirschen an Brennereien. Dieses Dorf ist entstanden,
als das einst gerade gegenüberEvionnaz und 1 km weiter nach NO. gelegene
Arbignon von seinen Bewohnern
infolge der durch den
WildbachL'Aboyeu verursachten Verheerungen geräumt werden musste.
Hier steht die Pfarrkirche der die politischen Gemeinden Collonges und
Dorénaz umfassenden Kirchgemeinde
Outre Rhône, die 1729 von
derjenigen von
Saint Maurice abgetrennt worden ist. Die lange Zeit den Verkehr von Collonges mit der übrigen
Welt besorgende
Fähre ist jetzt durch eine Holzbrücke über die
Rhone ersetzt. Ueber dem Dorf, in 1100 m, im Karbonschiefer
Anthrazitminen, die zu verschiedenen Malen aufgegeben und wieder in Betrieb gesetzt wurden. Mehr als sechs gegenseitig in
Verbindung stehende
Stollen sind hier übereinander in den Berg getrieben; drei davon dringen längs der
Kohlenschicht bis 300 m und tiefer ein.
Die Mächtigkeit der Anthrazitader schwankt stark - wohl infolge des ungeheuern Druckes, dem sie ausgesetzt war - und bildet
einen fortlaufenden Kranz von einzelnen linsenförmigen Nestern. Eines derselben, die sog. «grosse
lentille», das aber schon ausserhalb der eigentlichen Druckzone in einer Kluft oder Verwerfung
lag, hat eine Ausbeute von mehr als 100000 m3 Anthrazit geliefert. In der Nähe, En
Plex, tragen diese Schiefer Abdrücke
von Farnkräutern aus der Zeit des Stéphanien. Der in der
W.-Schweiz ziemlich verbreitete Ortsname
Collonge oder Collonges
kommt vom latein. Colonia = (militärische) Ansiedelung her.
1113 m.
Weiler, am W.-Fuss des
Pizzo di Sassiglione, 1 km sö.
Puschlav und 14 km
von der italienischen Station Tirano. 20
Häuser, 102 kathol. Ew. italienischer Zunge.