hatte diese aber nichts zu thun, denn die Faltung ist jünger als das Eocän, sonst wäre das letztere nicht mitgefaltet
worden.
Die Claridengruppe zeigt eine beträchtliche Vergletscherung und zwar mehr auf der
S.- als auf der N.-Seite, weil dort die
Tödigruppe sich anschliesst und zwischen beiden weite Mulden als Sammelbecken des Firns vorhanden
sind. Der mächtigste dieser
Gletscher, der auch beiden Gruppen zugleich angehört, ist der
Hüfigletscher, der einzige, der
auch eine längere Zunge bildet. Mit seinem Sammelgebiet, dem Hüfifirn, misst er 16 km2, wovon 6,66 km2 auf die 5 km
lange Eiszunge kommen. Er gehört zu den schönsten Gletschern der
Schweiz und bildet den Hauptschmuck
des
Maderanerthals. An seinem S.-Rand steht auf hoher Terrasse in wundervoller Lage die
Hüfihütte des S. A. C., als Ausgangspunkt
für
Touren sowohl in der Clariden- als in der
Tödigruppe.
Die nächstgrössten Firn- und Eisfelder sind dann der
Claridenfirn und der
Griesgletscher, beide mit dem
Hüfifirn zusammenhängend, aber jener nach O. gegen die
Linth, dieser nach N. gegen den
Schächen sich senkend. Am O.-Ende
steht am
Altenorenstock die
Claridenhütte des S. A. C., die den Besuch der ö. und zentralen Teile (bis zum
Scheerhorn) der
Claridengruppe erleichtert. Kleinere
Gletscher, lauter Hängegletscher, sind noch eine Reihe vorhanden,
so ihrer je zwei auf der
S.-Seite des
Kammes an den
Windgällen und
Ruchen, wozu da und dort, und zwar auch auf der N.-Seite,
Eisrunsen oder Eisschluchten kommen; ferner der
Claridengletscher, der Rotnossenfirn und der
Langfirn auf der
N.-Seite des
Kammes
vom
Claridenstock bis zum
Gemsfayrenstock, von welchem gelegentlich Eislawinen auf die untenliegenden Schutthalden
hinunter stürzen, besonders auf das weite Trümmergebiet des sogen.
Teufelsfriedhofs, das sich aus Lawinen-,
Bergsturz- und
Moränenmaterial zusammensetzt.
Darunter folgen die schönen Alpterrassen auf der rechten
Seite des
Urnerbodens, die sich mit einem Waldsaum gegen diesen absetzen.
Ein zweites, noch immer in Bewegung befindliches Bergsturzgebiet befindet sich etwas hinter
Spiringen
im
Schächenthal, das man in seiner ganzen Ausdehnung von der neuen Klausenstrasse aus überblicken kann. Die noch frische
Abrissnische findet sich etwa 200 m über der Thalsohle an den N.-Gehängen des Grossen
Spitzen. Die Klausenstrasse gewährt
überhaupt auf zahlreichen
Stellen, besonders im hinternSchächenthal und auf der Passhöhe einen grossartigen
Anblick und eine vollständige Uebersicht der
N.-Seite der ganzen Claridenkette.
(Kt. Glarus).
3270-2460 m. Mächtiges Firnfeld; senkt sich auf der
S.-Seite des Hauptkammes der
Clariden und ö. vom
Claridenstock langsam nach NO. und bildet das ö. Gegenstück zu dem nach W. zum
Maderanerthal absteigenden
Hüfifirn, weist aber im Gegensatz zu diesem keine längere Eiszunge auf. Der Claridenfirn ist weder ein richtiger Thal-
noch ein gewöhnlicher
Hängegletscher, sondern mehr ein Plateaugletscher von skandinavischem Typus. Die
Grenze gegen den Hüfifirn ist als sehr flacher und breiter Firnrücken schwach markiert.
Die umstehenden Höhen überragen den Firn nur wenig, besonders auf der S.-Seite, wo sie meist nur flache, gerundete
Rücken
bilden
(Hinter und Vorder Spitzalplistock, Geissbützi-, Becki- und
Zutreibistock). Höher, schroffer und zum Teil auch zackiger
sind die Gipfel der
N.-Seite
(Claridenstock,
Bocktschingel, Teufels Stöcke und
Gemsfayrenstock). Doch übersteigen
auch diese den Firn nur um 100-200 m. Und genau wie die skandinavischen
Gletscher verdichtet sich der Claridenfirn nicht in
einer einzigen grössern Eiszunge, sondern schiebt verschiedene kurze Eislappen durch die Einsenkungen seiner Umrandung,
die dann steil und zerklüftet in die darunter folgenden Thälchen abfallen und gelegentlich auch in
Eislawinen abbrechen. Solche Eisausstrahlungen finden wir am S.-Rand als Spitzalpli- und
Geissbützifirn, sowie beim
Beckistock,
alle drei gegen die obere
Sandalp; dann am NO.-Ende gegen die
Altenorenalp, wo am meisten noch die Zungenform erreicht wird.
Der ganze Firn ist etwas über 5 km lang und 1-2 km breit.
Grosse Moränen bei Spitalrüti und weiter hinten
(Vorfrutt,
Klus) zeigen, dass er einst als
Thalgletscher viel weiter vordrang und insbesondere den zirkusförmigen Thalkessel der sog.
Klus erfüllte.
1897 von
der Sektion
Bachtel des S. A. C. erbaut. Mit
Linthal in 5½ Stunden durch einen guten Fusspfad verbunden.
Die
Hütte bietet Raum für 24 Personen und dient als Ausgangspunkt für sämtliche
Touren im Gebiet der
Clariden, für die
Besteigung des
Catscharauls in der
Tödigruppe und für den Uebergang ins
Maderanerthal über den Claridenpass.
Eine nach SO. vorspringende
Rippe, die teilweise den Hüfifirn vom
Claridenfirn trennt,
endigt mit dem niedrigern
Claridenhorn (3104 m), das aber kein selbständiger Gipfel ist.