1754 m. Frühjahrsweiden, auf einem bewaldeten, 2 Stunden nö.
Châble
vorspringenden
Rücken.
Von dieser hochgelegenen, grünen und mit
Hütten übersäten Waldlichtung geniesst man eines prächtigen
Ueberblickes über das Dransethal von der Gruppe des
Combin bis zur Mündung der
WildbachesDurnant.
Dient heute den einfachen
Bauern von
Médières als vorübergehende, bescheidene Wohnstätte, wird aber in kürzerer oder längerer
Frist sich seiner sonnigen Lage und schattenreicher Spaziergänge wegen zu einem Luftkurort umgestalten.
Leider ist das sonst
leicht zugängliche
Plateau zur Zeit mit dem Thal nur durch schlecht unterhaltene und der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzte
Wege verbunden.
(Kt. Appenzell
I. R., Gem.Appenzell).
1008 m. Burgruine, auf abgerundeter Anhöhe, ¾ Stunden n. über Appenzell.
Zeit der
Erbauung unsicher; soll nach einer nicht verbürgten Angabe Walsers aus 925 stammen. Sicher ist, dass die Burg 1210 Eigentum
der Abtei St. Gallen
war und deren Aebten zu verschiedenen Zeiten als Zuflucht oder zum Exil diente. Als die
Appenzeller
die Burg 1401 belagerten, übergab sie der Abt der Obhut der Stadt
St. Gallen, die aber nach der Einnahme der Veste durch
die
Appenzeller 1402 selbst deren völligen Schleifung beistimmte. 1491 erwarb Hans
Lehner von Appenzell
das einstige Grundeigentum von
Clanx. Neuere Nachgrabungen haben keine bemerkenswerten Funde gezeitigt.
(Kt. Waadt,
Bez. Vevey,
Gem.
Le Châtelard). 390 m. Bedeutende Ortschaft, am
Genfersee und 22 km osö.
Lausanne; heute mit
Montreux
zu einer Siedelung verwachsen, umfasst den zwischen der
Maladeyre und dem einstigen Dorf
Vernex gelegenen Gebäudekomplex.
Station der Simplonbahn und der elektrischen Strassenbahn
Vevey-Chillon; Dampfbootstation. Postbureau, Telegraph,
Telephon. 177
Häuser, 1763 reform. Ew. Kirchgemeinde
Montreux, von deren drei Geistlichen abwechselnd ministriert.
Diese Siedelung von hohem
Alter ist verschiedene
Male von den die Ufer des
Genfersees brandschatzenden Barbarenhorden zerstört
worden. Der Ueberlieferung nach fiel die Ortschaft auch dem
Bergsturz vom
MonsTauretunum (563) oder der dadurch verursachten
mächtigen Flutwelle des
Sees zum Opfer. Clarens ist heute eine stark besuchte Fremdenstation, die ihren
Gästen in zahlreichen Pensionen und Gasthäusern, sowie in dem eigens hiefür erbauten Villenquartier Dubochet allen Ansprüchen
entsprechende Unterkunft gewähren kann.
Schöne Quaianlagen. Klima und Lage wie die von
Montreux, aber mit umfassenderer und harmonischerer Rundsicht. Feigen-,
Maulbeer- und Granatapfelbaum gedeihen im Freien; Weinbau wird in grossem Stile betrieben, und die
Rebe behauptet allen Boden,
der nicht den Gebäulichkeiten
zu dienen hat. Der auf einer Anhöhe wunderschön gelegene Friedhof enthält die Grabstätten
dreier hervorragender Männer: des Dekans
Bridel (1767-1845), der 40 Jahre lang in
Montreux als Pfarrer
wirkte und als begeisterter Waadtländer Patriot den Conservateur Suisse herausgab;
des Philosophen und Litterarhistorikers
Alexander Vinet (1797-1847), sowie des Dichters u. Schriftstellers Amiel.
Hier sollen die berühmten «Bosquets de Julie»
gelegen haben, die von J. J. Rousseau in seiner
NouvelleHéloïse so begeistert und wundervoll geschildert worden sind.
(Kt. Uri
und Glarus).
Ebenso grossartige wie schöne Gebirgsgruppe; zwischen dem
Schächenthal u.
Urnerboden einerseits und
dem
Maderanerthal u. Sandalpthal andererseits, jene verbunden durch den
Klausenpass (1952 m), diese durch
das Firnjoch der Planura (2940 m). Die W.-Grenze wird gebildet durch das
Reussthal von Amstäg bis
Bürglen, die O.-Grenze
durch das
Linththal von der Pantenschlucht bis zur Mündung des
Fätschbachs (vom
Urnerboden) nahe bei
Linthal.
Die Länge beträgt 28 km, die Breite 5 km im ö. Teil bis 12 km am W.-Rand und im Mittel etwa 7 km,
die Grundfläche also etwa 200 km2. Der Rückgrat der Kette verläuft von WSW. nach ONO. von der kleinen
Windgälle (2988
m) zum
Kammerstock (2125 m) und ist im allgemeinen dem S.-Rand näher als dem N.-Rand, namentlich im w.
Teil. Genau in der Mitte des
Kammes liegt das
Scheerhorn, das mit 3296 m zugleich der höchste Punkt desselben ist. Gleichwohl
wird die Kette seltener nach diesem mathematischen Mittelpunkt benannt, als nach dem etwas östlichem
Claridenstock (3270
m), den man wohl als den orographischen Mittelpunkt bezeichnen darf, insofern als die Wasserscheide zwischen
Reuss und
Linth vom
Klausenpass zur Planura über ihn zieht und auch die grössten
Gletscher der Gruppen sich an ihm scheiden.
Die tiefste ist der
Ruchkehlenpass (2679 m) hart sw. vom
Klein Ruchen, dann folgt der
ScheerhornGriggeli Pass (2798
m) w. vom kleinen
Scheerhorn (das übrigens nur eine Schulter des grossen ist), dann die
Kammlilücke (2848 m) zwischen
Scheerhorn
und
Kammlistock. Alle drei sind Gletscherpässe, zu denen es von der
N.-Seite sehr steil ansteigt und die nur von Touristen
gelegentlich benutzt werden, am meisten die
Kammlilücke als Zugang vom
Klausenpass zur
Hüfihütte u. zur
Claridenhütte und zum Zentrum der Gruppe. Die gleichmässige Gipfelhöhe ist eine Erscheinung, die auch sonst in so
geradlinig verlaufenden
Kämmen, wie der Claridenkamm einer ist, mehrfach
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mehr
beobachtet wird. Hier ist sie aber insofern etwas auffällig, als die w. Gipfel (Ruchen-Windgällen) aus Hochgebirgskalk
(Malm), die ö. (Scheerhorn-Gemsfayrenstock) aus eocänen Schichten, also aus Gesteinen eines höheren geologischen Horizontes
bestehen. Der durch Verwitterung und Abtragung in der Gipfelregion entstandene orographische Horizont stimmt also nicht mit
dem geologischen überein. Die Erklärung hiefür liegt nach Albert Heim in Folgendem: Im W., im Reussthal,
kommen unter den Kalkschichten Gneiss und andere krystalline Silikatgesteine in bedeutender Mächtigkeit zum Vorschein, am
Ostende dagegen, im Linththal, zeigen sich diese nirgends u. Jura und Eocän gehen bis in den Thalgrund. Es liegt also die
geologische Basis, das zentralmassivische Grundgestell, dort tiefer als im Reussthal.
Diese wurde samt allem was darüber liegt gleich uranfänglich bei der Gebirgsfaltung im O. weniger hoch erhoben als im W.,
so dass dort das Eocän nur etwa so hoch zu liegen kam, wie der Malm hier. Würden dem Windgällen-RuchenKamm die
Eocänschichten noch aufliegen, so würde er eine Höhe von etwa 4000 m erreichen. Die Abtragung muss dann auch im hohen W.
rascher gearbeitet haben als im niedrigern O. und konnte darum allmählich das Gipfelniveau nahezu ausgleichen.
W.- und O.-Ende der Claridenkette unterscheiden sich auch sonst noch von einander. Am O.-Ende zerfasert
sie sich in drei Arme dadurch, dass das Altenoren- und Fisitenthal in dasselbe einschneiden. Der mittlere Arm zwischen diesen
beiden Thälchen setzt die gerade Richtung über den Gemsfayrenstock hinaus fort zum Rothstock und Malor; der n. Arm biegt vom
Gemsfayrenstock zuerst etwas nach N. aus, nimmt dann aber bald wieder die NO.-Richtung an und endigt
mit dem Kammerstock.
Der s. Arm endlich bildet den S.-Rand des Claridenfirns, über den er sich nur wenig erhebt, während er tief und steil nach
der Sandalp abfällt. Ihm gehören der Hintere und vordere Spitzalpelistock, der Geissbützi-, Becki- und Zutreibistock und endlich
der Altenoren- und Gemsistock an. Nach NO. erniedrigen sie sich allmählich, so dass der HintereSpitzalpelistock
noch 3003 m, der Gemsistock nur noch 2432 m hat. Im W. findet keine solche Zerfaserung statt. Dagegen lehnt sich nw. an die GrosseWindgälle die Gruppe des Hoh Faulen als ein selbständigerer Gebirgsstock an, mit diesem verbunden durch
den Seeweligrat und
das Schwarz- und Weissstöckli.
Abgeschnitten wird dieser Stock vom übrigen Claridengebiet durch das von Unterschächen nach S. einschneidende Brunnithal,
dann durch das w. ansteigende bachlose Griesthal und die Scharte «Im Stich» unmittelbar s. vom Hoh Faulen, über welche man
nach Erstfeld oder Silenen hinüber steigen kann. Von Schattdorf, Bürglen und Spiringen schneiden einige
kleine Thäler in diesen Stock ein und geben ihm eine strahlenförmige Gliederung. Die Hauptgipfel sind, ausser dem Hoh Faulen
(2518 m), der spitze Rinderstock (2476 m), der breite Belmeten (2423 m) und der Schwarzgrat (2023 m) gegen das Reussthal, dann
der Sittliser (2450 m), der Blinzi (2464 m) und der Gross und Klein Spitzen (2403 u. 2312 m). Auch hier sind
also die Gipfelhöhen nicht sehr verschieden von einander.
Wenn man vom Klein Spitzen als einem blossen Vorgipfel des GrossSpitzen und vom Schwarzgrat als einem blossen Ausläufer des
Belmeten absieht, halten sich alle Gipfelhöhen zwischen etwa 2400 und 2500 m. Es ist hier eine ähnliche
Beobachtung zu machen wie in der Hauptkette. Auch hier vereinigt sich mit gleicher Gipfelhöhe eine ungleiche Höhe der geologischen
Basis. Im Schächenthal sieht man vom Fuss bis zu den Gipfeln hinauf nichts als Eocän; im Reussthal dagegen
beginnt gleich hinter Schattdorf ein Kalkstreifen, zuerst nur als schmales Band unten an der Thalsohle, von Eocän überlagert.
Bald aber steigt es rasch an und verbreitert sich, um schliesslich die hohen Wände am Schwarzgrat, Belmeten, Rinderstock und
Klein Windgälle zu bilden. Der obere Rand steigt bis auf etwa 2400 m. Hie und da liegt darüber noch
eine dünne Kappe von Eocän, z. B. am Rinderstock und Hoh Faulen. Besonders interessant ist aber der untere Rand, der von
der Thalsohle n. von Erstfeld in schön geschwungener Linie erst rascher, dann langsamer ansteigt, so dass er unter dem Belmeten
etwa 1500 m und unter der Windgälle nahe an 2000 m erreicht. Darunter liegen krystalline Schiefer. Die
Schichten fallen also SN., und die krystalline Basis liegt bei Amstäg etwa 1500 m über der Thalsohle, erreicht dieselbe
bei Erstfeld und sinkt dann bald unter dieselbe. Aehnliches zeigt sich im Brunnithal. Dasselbe hat sich
von Unterschächen her durch die ganze, wohl 1500-2000 m dicke Eocändecke hindurch und noch einige hundert Meter tief in den
obern Jura (Malm) hinein geschnitten. Der untere Rand
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