(Mont) (Kt. Waadt,
Bez. Lavaux).
985 m. Gipfel, 14 km ö.
Lausanne und 2 km n. vom
Mont Pélerin; N.-Ende dieses aus miocäner
Nagelfluh aufgebauten Bergrückens. Nahe der Kantonsgrenze gegen Freiburg,
sw. über dem Dorf
Granges. Dem Fuss des bewaldeten und steilen
W.-Hanges folgt die Linie
Lausanne-Freiburg-Bern. Schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft.
(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
533 m. Gem. u. Dorf, an der Strasse
Trélex-Gingins-Crassier und am Fuss des s.
Jura, 1 km s.
Gingins
und 5,5 km w. der Station
Nyon der Linie
Lausanne-Genf. Postablage, Telephon; Postwagen
Nyon-Grens-Trélex. 41
Häuser, 215 reform.
Ew. KirchgemeindeGingins. Ackerbau. Altes Dorf, schon im 11. Jahrhundert erwähnt. Früher mit der einst
hier gestandenen Kirche Eigentum der Abtei
Bonmont. 1885 hat man einen ehemaligen Friedhof mit 20 Gräbern entdeckt; man vermutet,
dass an dieser Stelle die schon vor der Reformation verschwundene Kirche gestanden habe.
(Pointe de) oder
Pointe deBécret (Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
2250 m. Steilwandiger Felsgipfel, 1 km nw. der Alpweide und des Passüberganges
Chésery. Von da über die begrasten SO.-Hänge in 1 Stunde bequem zu ersteigen. Sehr schöne Aussicht.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Aigle-Villars. 42
Häuser, 220 reform. Ew. Kirchgemeinde
Huemoz. Viehzucht, Holzhandel.
Sehr stark besuchter Sommeraufenthalt mit mehreren Gasthöfen; seiner vor N.-Winden geschützten Lage
wegen seit 1898 auch Winterstation. Sehr schöne Aussicht auf
Dent du Midi und einen Teil des
Mont Blanc Massives. Der klassische
Ausflug von Chesières ist die Besteigung des
Chamossaire, die über den Col de
Saussaz (auch Col de Beaucul geheissen) oder
den Col de
Soud 2½ Stunden erfordert. S. unterhalb des Dorfes mündete auf das Ufer des
WildbachesBaye deGéricton ein ehemaliger Minengang aus, der mehr als 200 m lang war, in das mitten in triasischem Gips sich findende
Steinsalz getrieben war (vergl. den Art.
Bex) und mit der Oberfläche durch einen heute eingestürzten und verstopften Schacht
in Verbindung stand. Am ebenfalls verschütteten Eingang zu diesem Les
Vauds oder
Les Vaux geheissenen
Stollen sieht man noch das Grundwerk einstiger Gebäulichkeiten.
(Kt. Freiburg,
Bez. Saane).
615 m. Gem. und Dorf, am Ufer der
Sonnaz und 2,5 km sw. der Station
Belfaux der Linie
Yverdon-Freiburg. 25
Häuser, 153 kathol.
Ew. französischer Zunge. Kirchgem.
Belfaux. Viehzucht und Milchwirtschaft; Getreidebau.
(Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
383 m. Gem. und Dorf, am rechten Ufer der
Rhone und an der Strasse
Villeneuve-Porte du
Sex-Vouvry; 5,5
km ssw.
Villeneuve, 7 km nw.
Aigle und 2,8 km w. der Station
Roche der Simplonbahn. Postablage, Telephon;
Postwagen
Villeneuve-Chessel-Vouvry. 34
Häuser, 167 reform. Ew. Kirchgemeinde
Noville. Futterbau. Die
Fähre über die
Rhone
ist 1840 durch eine Holzbrücke ersetzt worden, an der lange Zeit zum Zwecke der Ablösung der Bauschuld ein Brückenzoll
erhoben wurde.
(Colde) (Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
1876 m. Passübergang, zwischen dem
Col de Croix und Col de
Recon; verbindet
die 5 km w.
Vionnaz gelegene Alpweide Chétillon mit dem obern
Abondance Thal in Savoyen.
885 m. Gruppe von 8
Häusern, nahe der Strasse
Bulle-Charmey
und 8 km ö. der Endstation
Bulle der Linie
Romont-Bulle. 52 kathol. Ew. französischer Zunge.
1361 m. Alpweide mit ca. 15 im Frühjahr u. Herbst bezogenen
Hütten, am obern Rand des bewaldeten Erosionszirkus über
Leytron, nahe der Ostgrenze der Gemeinde
Chamoson;
Einige Meter tiefer geht eine von der
Salence gespiesene Wasserleitung (bisse) vorüber, die 300 m w. vom
WeilerMontagnon in den
Wildbach Les Vermis ausmündet.
Thal, das im N. vom öden Plateau von Fahy, im S. von Frankreich begrenzt ist. Die Landesgrenze verläuft längs den Kämmen
der Roche d'Or und der Montagne de Chèbre. Von diesen bewaldeten Höhen eilen mehrere Bäche thalwärts, die die Brunnen von
Chevenez mit reichlichem Wasser speisen und einige Mühlen treiben. Hydranteneinrichtung und Wasserversorgung
in den Häusern. In der Landschaft HauteAjoie oberhalb Chevenez entwickelt sich kein Flusslauf, da in deren durchlässigem
Boden das Wasser vorweg einsickert und erst unterhalb des Dorfes als Bach wieder zu Tage tritt, der nach O. fliesst und nach
2,3 km langem Lauf nahe der Vereinigung der Strasse von Fahy mit derjenigen von Chevenez nach Pruntrut und 300 m
oberhalb des berühmten Creugenat sich in den Sumpfwiesen wieder verliert.
Boden sehr fruchtbar; Getreide, Gemüse und Obstbäume gedeihen vortrefflich. Ackerbau, Vieh- und Pferdezucht, Uhrenmacherei
und Holzhandel. Käserei. Bruch auf vorzügliche Bausteine. Zur Gemeinde gehören auch die Höfe Théodoncourt
im N. und La Vacherie Dessous im S. Chevenez ist eine Siedelung von sehr hohem Alter: 814 Cheviniacus;
1139 Ginineum;
1221 Chivenir;
1339 Chivanney.
Vom 9. Jahrhundert an zunächst Eigentum der Abtei, dann des Kapitels Saint Ursanne, das bis 1793 die Kollaturrechte über
Chevenez ausübte.
Unter der Herrschaft der Fürstbischöfe von Basel
war Chevenez Hauptort einer grossen Bürgergemeinde
(mairie), der die DörferBressaucourt, Damvant, Grandfontaine, Roche d'Or, Rocourt und Reclère zugeteilt waren und die ihr eigenes
Gericht hatte. Sitz eines gleichnamigen Adelsgeschlechtes vom 12.-14. Jahrhundert. Die Bürgergemeinde Chevenez ging der
Reihe nach von den Grafen de Ferrette an die Grafen von Montbéliard, 1281 an den Bischof von Basel,
dann wieder
an die Grafen von Montbéliard und 1474 an den Fürstbischof von Basel
über, in dessen Besitz sie bis 1793 verblieb.
Hatte im 30jährigen Krieg viel zu leiden; wurde von den Schweden ausgeplündert und darauf durch Hungersnot zur Hälfte
entvölkert. Zur Zeit des Bauernaufstandes 1730-40 spielte das Dorf eine grosse Rolle als Heimat des zugleich
mit Pierre Péquignat, der Seele des Aufstandes, in Pruntrut hingerichteten Führers JeanPierre Riat. 1764 zerstörte eine Feuersbrunst 45 Häuser
des damals schon grossen Dorfes. Die dem h. Moritz geweihte Kirche 1842 umgebaut; sie enthält prachtvolle
Glasmalereien. Am Dorfeingang schöne Kapelle, 1420 erbaut und 1783 wiederaufgerichtet. 1842 entdeckte man grosse Sarkophage.
Römische Niederlassung bei der Lokalität La Citadelle. S. vom Dorf, im Baumgarten des letzten Hofes verborgen, steht ein viereckig
behauener Stein, die sog. Pierre du Sacrifice, den man als einstigen Opferstein der Druiden anspricht.