Bergweiden und
Wald. 21
Häuser, 139 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Saignelégier. In der Nähe die bedeutenden Bauernhöfe Les Closures
des
Ecarts und Le Cratat Loviat, deren Bewohner gleich denen von Les Chenevières überhaupt sich mit Viehzucht, Ackerbau,
Holzhandel und Uhrenindustrie beschäftigen.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée).
1000 m. Grösste der drei Gemeinden des Jouxthales u. dessen ganzen s. Abschnitt, s. des
Sees, umfassend. Ist eine der an Fläche grössten Gemeinden des Kantons überhaupt u. begreift für sich allein über
die Hälfte der Fläche des Bezirkes. 100 km2.
Wiesen,
Weiden undWald. Nur im tiefer gelegenen Teil
besiedelt; die
Weiler steigen nicht über 1100 m und vereinzelte
Häuser nicht über 1200 m. Mit 1200 m als oberer Grenze umfasst
das bewohnte Gebiet der Gemeinde ca. 38 km2. Bei einer Gesamtbevölkerung von 3789
Seelen entfallen somit auf den km2
ca. 100 Ew. Diese sind auf mehrere
Dörfer und zahlreiche
Weiler und Einzelsiedelungen verteilt. Zwei Kirchgemeinden:
Le Sentier im NO. mit dem Gemeinde- und Bezirkshauptort
Le Sentier und den Weilern und Häusergruppen
Le Solliat,
Chez les Aubert,
Chez le Maître, L'Orient,
Chez les Meylan,
Chez Villard etc.;
Le Brassus im SW. mit dem Dorf
Le Brassus und
den Weilern und Häusergruppen Les
Piguet Dessus und
Les Piguet Dessous,
La Combe du Moussillon,
Le Campe,
Chez Meylan,
Chez les Lecoultre,
Le Bas du Chenit. Zusammen 582
Häuser, 3789 reform. Ew. Milchwirtschaft, etwas Ackerbau. Hauptbeschäftigung die Uhrenindustrie;
Edelsteinschleiferei, Messerschmiede. Wie die Ortsnamen zeigen, ist das ganze Thal erst verhältnismässig
spät besiedelt worden. Bis 1520 oder 1550 bildete das ganze Gebiet eine einzige grosse
Wald- und Sumpfwildnis. Nachdem als
erste Siedelung Le
Campoux oder Le Campoz (heute
Le Campe) angelegt worden, hat sich die Bevölkerung rasch vermehrt und sind
verschiedene Industriezweige eingeführt worden. Bis 1646 der Gemeinde
Le Lieu zugeteilt. Vergl. die Art.
Le Brassus und
Le Sentier.
Einer der
Hauptgipfel der stark gebrochenen Kette zwischen dem
Längthal (Seitenzweig des
Binnenthals) und der zur Devera (Zufluss der
Tosa) entwässerten italienischen Alpweide Devero. 18 km ö.
Brig.
Auf der Walliserseite steigen die stark vereisten Hänge
des Cherbadung zum
Wannengletscher ab, während der Bergstock auf italienischer
Seite in kahlen Felswänden
abfällt.
Von Alpinisten zum erstenmal 1886 durch W. M. Conway und W.
A. B. Coolidge bestiegen;
Erscheint zum erstenmale 1139 in einer
Bulle des Papstes Innocentius II. als Cernata;
bildete früher ein ganzes Dorf mit
eigenem Bürgermeister.
Kirchgem. bis 1633. Nach der Verwüstung des Dorfes im dreissigjährigen Kriege durch die Schweden
wurde auf Anordnung des
Bischofes von Basel
die Kirche abgetragen u.
Soubey, wohin sich die Bewohner von Chercenay
geflüchtet hatten, zum Sitz der Kirchgemeinde bestimmt.
Die Reste der Kirche und des Friedhofes sind in Chercenay heute
noch zu sehen. In der Nähe ein zerfallener Hochofen.
1168 m, Dorf, auf einer vorspringenden Terrasse mit prachtvollem Ausblick
ins
Rhonethal von
Martinach bis
Brig, 4 km nö. der Station
Granges
(Gradetsch) der Simplonbahn und 4,5 km
w.
Siders. 66
Häuser, 438 kathol. Ew. Man plant, die beiden
DörferChermignon d'en Haut und
Chermignon d'en Bas als eigene
Gemeinde von
Lens abzutrennen.
Der Umweg über den
Col de Pièce wird dem
schwierigen und gefährlichen direkten Abstieg über den
Glacier de Vuibez vorgezogen.
Leichte und sehr
schöne Hochgebirgstour, zum erstenmal im August 1861 von T. F. und
E. N. Buxton und Cowel mit den Führern Justin Payot und
L. Felley ausgeführt.
umfasst den ganzen hintern Thalabschnitt des Val de Bagnes u. ist durch eine 1517 angehobene und erst 50 bis 60 Jahre später
entschiedene Besitzstreitigkeit zwischen den Leuten von Bagnes und Aosta berühmt geworden. Reicht zusammen mit den Alpweiden
von Torrembey und Vingt Huit von der Cascade von Giétroz quer über das Thal bis zum Otemmagletscher und
Col de Fenêtre und wird in 5 Abschnitte geteilt, auf denen je eine Hütte steht und die während der Zeit des Alpauftriebes
der Reihe nach vom Vieh bezogen werden. (Vergl. den Art. Champrion). Es sind dies an der linken Thalseite: La Petite Chermontane
(1917 m), n. der Endmoräne des Zessetta Gletschers und w. der sehr alten und merkwürdigen, kühn über
die Dranse gespannten Brücke von Quart;
Boussine (2002 m), zwischen der genannten Moräne und derjenigen des Mont Durand Gletschers;
Auf der rechten Thalseite: Le Lancet und Chanrion (2410 m). Die hier
hergestellten Käse werden sehr geschätzt und konkurrieren mit denjenigen des Bezirkes Goms. Der als Grande Chermontane bekannte
oberste Abschnitt des ganzen Alpweidenbezirkes hiess früher Montagne deDurand (welcher Name dem quer
über die Thalsohle sich vorschiebenden Gletscher geblieben ist) oder ganz allgemein blos Chermontane. Diese Bezeichnung rührt
her von Cermontain, Sermontan, dem Dialektausdruck für das Laserkraut (Laserpitium), einer in den Steinregionen der Alpen
gemeinen Umbellifere. Die Alpweide der Grande Chermontane ist ihrer Flora wegen ein den Botanikern sehr
wohl bekannte Stelle, wo neben andern Seltenheiten besonders eine Reihe von Bastarden der grossen Enziane (Gentiana purpurea,G. punctata und G. lutea) gefunden werden.