Chaux de Fonds (Vallée de la) - Chaux de Naye (La Grande)
mehr
von nahe 3 Millionen Franken aufnehmen müssen. Die einzelnen Strecken sind wie folgt dem Betrieb übergeben worden: Le
Locle-La
Chaux de Fonds am La Chaux de Fonds-LesConvers am Les
HautsGeneveys-Neuenburg am und endlich
als letzte Les
Convers-LesHauts Geneveys am Nicht der geringste Vorteil dieser Bahnverbindungen
war die dadurch gebotene Möglichkeit, auf bequemere und weit billigere Weise, als dies bisher der Fall sein konnte, die
zum Häuserbau notwendigen Materialien zu beziehen.
Immer fehlte es dem
Ort zu seiner freien und ungehinderten Entwicklung noch an einem ganz wesentlichen
Lebenselement, dem
Wasser, das sich in diesem 1000 m über Meer gelegenen Hochthale leider nur sehr spärlich findet. Eine
Stadt aber, die sich so rasch vergrössert, wie es hier der Fall ist, konnte sich nicht auf die Dauer mit der Versorgung
durch Regenwasser begnügen. Nach ca. 50 jährigen erfolglosen Anstrengungen und Untersuchungen ist auch
diese Frage auf
Grund eines kühnen Projektes von Guillaume Ritter durch den Ingenieur Hans Mathys aufs Glänzendste gelöst
worden.
Nach dem Vorschlage Ritters werden jetzt die
Wasser von einer Reihe von im Areusethale sprudelnden Quellen gefasst, vermittels
eines Systemes von Turbinen und Pumpen mehr als 500 m hoch gehoben und in einem Aquaeduct durch das Thal
von
La Sagne zum Reservoir auf dem
Crêt des Olives, s. von
La Chaux de Fonds, geleitet. Die feierliche Einweihung der neuen
Wasserversorgung erfolgte am bei welcher Gelegenheit die Stadt Guillaume Ritter und Hans Mathys ihr
Ehrenbürgerrecht verlieh.
Seit 1857 besteht in
La Chaux de Fonds eine Leuchtgasversorgung, die zusammen mit allen bereits existierenden ähnlichen Einrichtungen 1886 von
der Stadt zurückgekauft und zu einem besonderen Verwaltungszweige umgestaltet worden ist. Seither sind alle diese Einrichtungen
wesentlich verbessert und vergrössert worden, und es ist zur Zeit das Gaswerk von
La Chaux de Fonds eines
der schönsten der
Schweiz. Mehr und mehr wird heute das Gas als Heizmittel, zu industriellen Zwecken und für die Küchenbedürfnisse
verwendet. Endlich besitzt die Stadt in der
Combe Garot an den Ufern der
Areuse auch ein eigenes Elektrizitätswerk und in
La Chaux de Fonds selbst eine grosse Kraftstation, von der aus ein vollständiges Leitungsnetz durch
die ganze Stadt gezogen ist. Die Elektrizität dient zum Fabrikbetrieb mehr noch als zur Beleuchtung.
Die Entwicklung von
La Chaux de Fonds war im Laufe des 19. Jahrhunderts eine derart rasche, dass der
Ort heute unter den schweizerischen
Städten der Bevölkerung nach den siebenten
Rang beansprucht. Er ist kein Dorf mehr wie früher, sondern,
wie dies schon sein sprechendes Wappen anzeigt, ein summender und rege tätiger Bienenschwarm, das eigentliche Zentrum der
Uhrenmacherei und die grosse Metropole des
Jura, wie er oft genannt wird.
Bibliographie.
La Chaux de Fonds, son passé et son présent; notes et souvenirs historiques, publiés à l'occasiondu centième anniversaire de l'incendie du 5 Mai 1794.La Chaux de Fonds 1894. Ein schöner Band von 500
Seiten mit einer Reihe
von Einzelabhandlungen und einer vollständigen, aus den zuverlässigsten Quellen geschöpften Geschichte des
Ortes. Numa
Droz, der einstige Bundespräsident (geboren in
La Chaux de Fonds am gestorben in Bern
am
hat zu dem Werk einen seiner hauptsächlichsten Abschnitte betitelt: Les luttes pour l'émancipation beigesteuert. - Eine
bedeutende Arbeit zur Geschichte von
La Chaux de Fonds hat Célestin Nicolet aus Anlass der hier stattfindenden
Jahresversammlung der neuenburgischen Geschichtsforschenden Gesellschaft verfasst und im MuséeNeuchâtelois, Band VI (1869),
veröffentlicht. - Endlich ist soeben mit Unterstützung des Stadtrates u. des Verschönerungsvereins aus der Feder des Rechtsanwaltes
und Stadtrates A. Monnier als ein Glied der «Guides
Monod» die Monographie
La Chaux de Fondset leHautJuraNeuchâtelois erschienen.
deFonds(Valléedela) (Kt. Neuenburg,
Bez. La Chaux de Fonds).
Hochthal des zentralen
Jura, ca. 10 km lang und 2 km breit; zieht sich zwischen
der Kette des
Pouillerel im N. u. den
Vorbergen der Kette
von
Sommartel (Arête du Foulet und Arête des
Moulins) im S. in der Richtung SW.-NO. Beginnt am
Crêt du Locle (1024 m), hat durchweg eine mittlere Höhenlage von 1000 m und
endigt im NO. mit der
Combe du Valanvron, die durch die
Combe de la Ferrière mit dem Thal des
Doubs in Verbindung
steht. Ein kleiner Wasserlauf,
La Ronde, entspringt im
OrtLa Chaux de Fonds selbst; er fliesst durch einen künstlichen Abzugskanal
ab und dient zu industriellen Zwecken. Der Thalboden ist in einzelnen Teilen torfhaltig, die beidseitigen Gehänge bedecken
weite Bergweiden und Baumgruppen.
In geologischer Hinsicht ist das Hochthal von
La Chaux de Fonds als eine grosse und tiefe Doppelmulde
aufzufassen, deren Schenkel aus mehr oder weniger brecciösen Portlandkalken bestehen. Am Fusse des
Pouillerel sind deren
Schichten stark aufgefaltet, während sie am S.-Rand, am
Crêt des Olives, derart überliegen, dass die Gesteine der untern
Kreide über die Juraschichten aufgeschoben erscheinen. Der Hügel, auf dem die Pfarrkirche von
La Chaux de Fonds
steht, ist ein
Kamm aus Kalken des Valangien u. bildet ein gequetschtes u. in der Lagerung der Schichten stark gestörtes
Gewölbe zweiter Ordnung, das das Thal in zwei Muldenzonen von ungleicher Breite teilt und sich über
Les Crétêts gegen
Les Eplatures zu fortsetzt, wo es unter die Oberfläche taucht.
Hier wird das Thal zu einer einheitlichen, wie anderswo mit tertiären Bildungen gefüllten und einem oberflächlichen Ueberzug
von Glacialschutt bedeckten Mulde. In den Umgebungen von
La Chaux de Fonds, bei
Les Grandes Crosettes und an zahlreichen anderen
Stellen bilden die von Alpengesteinen (aus dem Wallis)
durchschwärmten jurassischen Moränen Hügelzüge
und Kieslager. Auch der Glaciallehm, der produktive Boden des Gebietes, enthält penninische Gesteinsbrocken (erratischer
Block beim «Corps de garde»).
Bei Les
Joux-Derrières ist in diesem Lehm ein Stosszahn des Mammut aufgefunden worden. Die Tertiärbildungen des
Thales von
La Chaux de Fonds sind Uferablagerungen des miocänen Molassemeeres; das Oligocän fehlt durchgehends.
Es besteht demnach eine Transgression des Miocän über die Schichten der untern Kreide, an deren Contactflächen, soweit
diese nicht durch die mit der Faltung des Juragebirges einsetzenden Lagerungsstörungen gequetscht worden sind, überall
zahlreiche Erosionsfurchen und von im einstigen Schlamm eingebohrten Pholadomyen herrührendeLöcher
beobachtet werden können.
Die marine Molasse (Helvétien) ist hier sehr fossilreich; man findet sehr schöne Schalen von Pecten, Ostrea, Tapes, Venus,Turritella und Balanus, zahlreiche Bryozoen und die dieser Stufe eigenen Haifischzähne. Sie enthält ausserdem zahlreiche
gerollte Geschiebe und Fossilien des Albien, das heute im Hochjura nur noch in den Fetzen von Morteau
und
Renan ansteht. Unmerklich gehen die Schichten der marinen Molasse in einander über und sind besonders charakteristisch
in den roten Mergeln entwickelt, die an einzelnen
Stellen grün werden und marine Fossilien (Ostrea crassissima) führen.
Früher hat man (C. Nicolet) beim
Graben von
Brunnen in
La Chaux de Fonds darüber noch weissliche Mergel
gefunden, in denen
Zähne und Skeletstücke von tertiären Säugetieren des Horizontes von Sansan oder Oeningen (Dinotherium,Mastodon, Listriodon, Palaeomeryx etc.) zerstreut lagen. Die lacustren Kalke mit Oeningerflora, die bei
Le Locle so ausgezeichnet
entwickelt sind, treten
im Thal von
La Chaux de Fonds nur selten auf, wo sie offenbar den vor und während
der Bildung der quaternären Gesteine stark wirksamen Agentien der Erosion und Ablation zum Opfer gefallen sind. Es ist aber
zu bemerken, dass der Boden mit Vegetation und Torf derart überdeckt ist, dass der Beobachtung zugängliche
Stellen immer
nur zufällig und nur auf ganz kurze Zeit gefunden werden können.