der Gemeinde Bagnes, in weitem Hochthal von 2200 m mittlerer Höhe.
Wird von Ende Juni bis 15. September von bis zu 260 Milchkühen
und der entsprechenden Anzahl von Färsen, Kälbern und Schweinen bezogen.
Eigentum der Bürgergemeinde Bagnes und von dieser
an die Bewohner des Dorfes Sarreyer verpachtet.
(Col und Glacier de la) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2820 m. Passübergang, zwischen Mont Gelé (oder Becca de la
Grande Journée) und dem Grat der Monts de Sion (nw. Abzweigung vom Mont Fort), in der Kette zwischen Val de Bagnes und Val de Nendaz.
Verbindet Le Châble über die Alpweide La Chaux mit der Alp Tortin im Val de Nendaz in 6 Stunden;
leichte
Hochtour, die sich mit der Besteigung des Mont Gelé verbinden lässt.
Oestl. davon und 2 Stunden über der gleichnamigen
Alpweide der Glacier de la Chaux, in einem einerseits von den Monts de Sion und anderseits vom Bex des
Roxes (in der Gruppe des Mont Fort) umrahmten Hochthal.
(La) (Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary,
Gem. Tramelan).
1000 m. Weiler, aus 20 in der Richtung von SW.-NO. aneinander gereihten Höfen
bestehend;
in einer Bodensenke des Hochplateaus der Freiberge, an der Strasse Tramelan-Saignelégier und 3 km wnw. der Station
Tramelan der Linie Tavannes-Tramelan.
Telephon;
Postwagen Tramelan-Saignelégier. 143 reform. Ew. Ausgezeichnete
Bergweiden;
Viehzucht;
etwas Uhrenindustrie.
(La) (Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Travers,
Gem. Les Bayards und La Brévine).
1050 m. Westl. Abschnitt des Thales von La Brévine, zwischen der
Landesgrenze und der Strasse La Brévine-Les Bayards u. 7 km nö. der Station Les Verrières der Linie Neuenburg-Pontarlier. 15 Häuser, 85 reform.
Ew. In Jordans gemischte Schule und grosse Käserei.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle,
Gem. Bex).
1782 m. Alpweide mit Hütten, am nw. Hang des Thales von Nant, ¾ Stunden w. der Hütten von
Nant und 2 Stunden über Les Plans de Frenières.
Steht über den zwischen den Dents Rouges und der Pointe
des Savoleyres eingeschnittenen (auf der Siegfriedkarte nicht benannten) Col des Pauvres mit der Alpweide von Auzannaz in Verbindung.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Cossonay).
557 m. Gem. u. Dorf, an der Strasse L'Isle-Cossonay, am Veyron u. 4 km w. der
Station Cossonay der Linie Neuenburg-Lausanne. Den Namen La Chaux führt im Besonderen der links vom Bach gelegene grössere
Teil der Gemeinde, während der gegenüberliegende Abschnitt Ittens heisst. Postbureau, Telegraph, Telephon. 84 Häuser, 363 reform.
Ew. Landwirtschaft; Säge und Mühle. Wenig n. vom Dorf altes Schloss. Das Dorf war im Mittelalter Eigentum
der Herren von Cossonay, ging um 1223 an den Orden der Tempelritter und 1345 an die Johanniter über, die die hiesige Komthurei
zum Hauptsitz ihres Ordens im Kanton Waadt
erhoben. Nach der Eroberung der Waadt
wurde La Chaux zunächst Eigentum der Stadt Bern und 1540 des
reformierten Edelmannes Robert du Gard. Nachdem die Besitzung geteilt worden, kam der Rest mit der Tochter
von Pierre du Gard an das die ganze Herrschaft später wieder in seiner Hand vereinigende Geschlecht de Chandieu, 1674 an die
Familie d'Ittens und zu Ende des 18. Jahrhunderts an die Senarclens, Herren von Grancy, die sie 1812 verkauften.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Grandson,
Gem. Sainte Croix). 1086 m. Dorf, 2 km westlich der Station Sainte Croix der Linie Yverdon-Sainte Croix
und 1,5 km nördlich L'Auberson;
am O.-Rand der Hochfläche von Granges und nahe der Quelle der zum Buttes gehenden Noiraigue;
Verwaltungssitz des Kreises Granges de Sainte Croix.
Postablage, Telephon;
Postwagen Sainte Croix-L'Auberson. 33 Häuser, 192 reform.
Ew. Kirchgemeinde Granges-Sainte Croix.
Fossilien in den tertiären Mergeln und Süsswasserkalken (Unteres Burdigalien) der
Umgebung. ^[Note:] Nahe dem Dorf einige Ueberreste eines Franc Castel geheissenen Schlosses, das von Hugues de Châlon-Arlay,
Herrn von Jougne, erbaut wurde und zur Ueberwachung der Strasse Sainte Croix-Jougne von Kriegsknechten
besetzt war, die jeden durchziehenden Wanderer und Kaufmann schmählich ausplünderten. Die Bewohner von Sainte Croix suchten
lange vergeblich, diesen Wegelagern ihr Handwerk zu legen, bis ihnen endlich 1393 (1536 nach andern Quellen) die Eroberung
des
Raubnestes mit auswärtiger Hilfe und durch List gelang. Sie näherten sich demselben des Nachts,
jeder mit einer Glocke in der Hand, und lockten so die nach der vermeintlichen Viehherde lüsterne Besatzung auf die Strasse,
während unterdessen die Burg leicht genommen werden konnte. Kurz nachher liess man sie in Flammen aufgehen. Nachdem so das
Land von der Geissel befreit war, entstanden auf dem Plateau von Granges die neuen Niederlassungen La Chaux,
L'Auberson und La Vraconnaz.
(Métairie de) (Kt. Bern,
Amtsbez. Delsberg,
Gem. Courtetelle).
537 m. Bauernhof, 4 km sw. Delsberg und 1,3 km nw. der Station Courtetelle
der Linie Delsberg-Delle;
am S.-Hang des zwischen Courtetelle im S. und Develier im N. gelegenen Hügelzugs
Sur Chaux (618 m).
Zwischen dieser schönen Besitzung und einem am N.-Hang des Berges stehenden Hof ein prächtiger Wald, der
den Bewohnern von Delsberg oft als Ausflugsziel dient.
Schöne Aussicht auf das Thal von Delsberg.
Commun (La) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle,
Gem. Bex).
2063-2163 m. Begraster Kamm, nnw. Ausläufer der von den Dents
de Morcles nach N. sich abzweigenden kurzen Kette von Praz Fleuri. 1 Stunde über Auzannaz und 2¼ Stunden über Les Plans de Frenières.
Sehr selten besuchter Aussichtspunkt.
Den Kamm überschreitet ein von Ausannaz nach Javernaz führender Fussweg.
d'Abel (La) (Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary und Freibergen,
Gem. Les Bois, Sonvilier und La Ferrière). Alpweiden, in einer Wanne des südlichen
Hochplateaus der Freiberge in einer mittleren Höhe von 1030 m gelegen; von La Ferrière im SW. bis Les Cerneux-Veusils im NO. 7 km
lang und vom N.-Fuss der Forêt du Droit bis nahe an Les Bois und Le Peu Claude mehr als 2 km breit. Werden
der Länge nach von der Strasse Les Breuleux-La Ferrière, der Breite nach von der Strasse St. Immer-Les Bois und im sw. Abschnitt,
wo die Station La Chaux d'Abel liegt, von der Bahnlinie Saignelégier-La Chaux de Fonds durchzogen. Am
Grunde dieser Wanne ohne oberirdischen Abfluss liegen in 1000 m und 3 km ö. Les Bois ein Torfmoor und Weier, deren Wasser eine
Säge treibt u. dann durch einen Trichter unterirdisch abfliesst. 12 zerstreut gelegene Höfe mit 89 Ew., die zum grössten
Teil Wiedertäufer sind.
Uhrenindustrie, Viehzucht und etwas Ackerbau. Geschätzter Käse. Die grössten dieser Einzelsiedelungen
sind Chez les Brandt, Chez Jacques Ignace, La Biche, La Forge, La Tuilerie, La Scierie und endlich La Chaux d'Abel. Das Torfmoor
ist dadurch bemerkenswert dass es auf einem Untergrund von Muschelsandstein und Molasse ruht, die (wie bei La Chaux de Fonds)
voller Austernschalen und grosser Pecten sind. Es ist dies ein übrig gebliebener Fetzen von Uferablagerungen
des miocänen Meeres, wie ein solcher sich in ungefähr derselben Höhe von 1000 m auch noch weiter n., am Noirmont, findet.
Beide zeigen, wie weit dieses Meer vor der Auffaltung der einst flach gelagerten Juraschichten gereicht
hat. In botanischer Hinsicht ist zu erwähnen das Vorkommen von Betula nana, eines Glacialreliktes, im Torfmoor selbst (auch
in den Mooren von Les Ponts), und von Sweertia perennis in dessen Nachbarschaft (auch im Moor von La Chaux de Tramelan).
d'Amin (La) (Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Ruz, Gem. Cernier).
1310 m. Bergweiden mit Höfen, auf einer kleinen
Hochfläche n. vom Mont d'Amin;
2,5 km n. Cernier und 5 km ssw. der Station Renan der Linie Biel-La Chaux de Fonds. 12 Häuser, 30 reform.
Ew. Viehzucht.
Einzige Stelle im Neuenburger Jura, wo Lias zu Tage ansteht.
Beim Durchbruch des Tunnels
von Les Loges sind hier schöne Fossilien des mittlern und untern Lias und pyritische Fossilien des Toarcien gefunden worden.
La Chaux d'Amin war nach einer Urkunde von 1150 als Amcus calcina Eigentum der Abtei Fontaine André.
de Fonds (La). Bezirk des Kantons Neuenburg.
Fläche: 93 km2;
Hauptort: La Chaux de Fonds.
Umfasst die drei
Gemeinden La Chaux de Fonds, Les Planchettes, La Sagne und zählt in 2337 Häusern 38031 Ew. (Eidg. Volkszählung von 1900: 38028 Ew.);
31337 Reformierte, 5727 Katholiken, 923 Juden
u. 44 Andersgläubige;
31349 Ew. französ. und 5678 Ew. deutscher Zunge. 409 Ew. auf den km2.
Der
Bezirk liegt auf der Hochfläche des
mehr
Jura zwischen dem tief eingeschnittenen, ihn von Frankreich scheidenden Thal des Doubs im N. (Biaufond 608 m) und der Kette
der Tête de Rang (1425 m) im S.; er grenzt im O. an den Kanton Bern,
im W. an den Bezirk Le Locle und im SO. an den Bezirk Val de Ruz.
Das Thal von La Chaux de Fonds (1000 m) wird durch die Kette von Sommartel (1330 m) und den Mont Sagne (1116 m) vom Thal von
La Sagne (1040 m) und im N. durch die Kette des Pouillerel (1279 m) vom Doubsthal getrennt. Hauptbeschäftigung der Bewohner
in La Chaux de Fonds: Uhrenindustrie, im übrigen Teil des Bezirkes Landwirtschaft und Viehzucht. Zahlreiche
Uhrenarbeiter auch in La Sagne.
Der Boden verteilt sich auf
ha
Gärten und Baumgärten
51
Wiesen
4478
Weiden
3122
Wald
1373
Unproduktives Land
302
Zusammen:
9326
Oberer weisser Jurakalk wird als Baustein in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen. La Sagne besitzt grosse
Torfgruben und versorgt, nebst Les Ponts, La Chaux de Fonds und Le Locle mit Brennmaterial. Fabrikation von geschätztem Käse.
Man zählt 767 Bauern, 7728 Uhrenmacher u. 11115 Bewohner mit anderem Beruf.
Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1901
Hornvieh
3033
3594
4084
Pferde
615
672
859
Schweine
305
550
905
Ziegen
153
144
181
Schafe
384
301
174
Bienenstöcke
99
285
305
Der wenig fruchtbare Boden ist durch intensive Bearbeitung und Düngung bedeutend verbessert worden. Mar baut Kartoffeln,
Weizen, Roggen, Hafer Kohl.
Die lange andauernden Winter sind im Allgemeinen sonnenreich und trocken und daher besonders für Brustkranke
zuträglich.
Fünf Eisenbahnlinien durchziehen den Bezirk und verbinden La Chaux de Fonds mit Neuenburg,
Sonceboz, Biel, Le Locle, Les Ponts und Saignelégier.
Die Linien nach Les Ponts und Saignelégier sind Schmalspurbahnen. In den gleichen Richtungen führen auch gute Strassen; wichtig
sind unter andern die Strassen Neuenburg-Vue des Alpes (Passübergang in 1288 m)-La Chaux de Fonds und La Chaux de Fonds-Côtes
du Doubs-Biaufond-Frankreich.
de Fonds (La) (Kt. Neuenburg,
Bez. La Chaux de Fonds).
Gemeinde, Stadt und Hauptort des gleichnamigen Bezirks; in 47° 6’ 17" N. Br. u. 4° 29'
50" OL. v. Paris oder 6° 50' 05" OL. von Gr.; 47,5 km WNW. Bern,
15 km NNW. Neuenburg
und 4 km von der französischen
Grenze, im
Hochthal gleichen Namens. Rathausplatz in 992,14 m. Knotenpunkt der Eisenbahnlinien von Neuenburg,
Sonceboz, Le Locle-Besançon,
Saignelégier und Les Ponts de Martel. Im Innern der Stadt elektrisches Strassenbahnnetz, im Dezember 1896 eröffnet.
Das nicht sehr alte La Chaux de Fonds ist zu Ende des 18. Jahrhunderts von einer grossen Feuersbrunst heimgesucht worden,
die die Bauwerke der Vergangenheit zum grössten Teil zerstört hat. Die Stadt ist demnach, in der Schweiz ein seltener Fall,
regelmässig angelegt und von durchweg modernem Aeussern. Daneben ist sie mit ihren 1000 m Höhenlage
die höchstgelegene Stadt Europas. Ihre Längsaxe liegt in der Richtung SW.-NO.; im SW. schneidet die Stadt die prachtvolle
Verkehrsader der Rue Léopold Robert.
Die Strassen sind breit, gut beleuchtet, laufen einander parallel oder schneiden sich im rechten Winkel und werden von hohen
Häuserreihen begleitet. Die Entwicklung dieser jurassischen Bergstadt ist durch zwei Unternehmungen
der Neuzeit wesentlich gefördert worden: die Versorgung der Häuser mit Trinkwasser, das in 14,5 km langer Leitung aus den
Gorges de l'Areuse hergeführt wird, und mit elektrischer Kraft und elektrischem Licht, zu welchem Zwecke ebenfalls in den
Gorges de l'Areuse ein eigenes Elektrizitätswerk und in der Stadt selbst eine Transformatoren- und Reservestation
erbaut worden sind.
Das Klima von La Chaux de Fonds ist ein trockenes; der mittlere jährliche Barometerstand beträgt 677 mm, die mittlere Jahrestemperatur
+6,3° C., die mittlere Temperatur des wärmsten Monats (Juli) +16° C., diejenige des kältesten (Dezember)
-2,6° C. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge (Wasser und Schnee) misst 1300 mm. Gewitter sind selten, man zählt deren
im Jahr kaum mehr als 10-12. Vorherrschende Winde sind der NO. (la bise) und der SW., die meist nur mässig stark wehen.
Nebel sind selten, weil einerseits das Thal selbst ohne fliessendes Wasser ist und es anderseits von den
Nebeln des schweizerischen Mittellandes durch die für diese unübersteigliche Schranke der benachbarten Juraketten getrennt
wird. Daher ist das Jahresmittel der hellen Tage ein relativ sehr grosses. Der starken Insolation hält die nächtliche Strahlung
die Waage. Da die Luft sehr trocken ist, können selbst tiefe Temperaturen leicht ertragen werden. Nimmt
man zu allen diesen Faktoren noch die bemerkenswert reine Luft, so darf man das Klima von La Chaux de Fonds als ein durchaus
gesundes bezeichnen. Von grossem Interesse ist die Einwirkung der Höhenlage und ihres Klimas auf Gesundheit, Sitten und Charakter
der Bewohner dieses Hochthales, deren Energie, Lebhaftigkeit, Unternehmungslust und im Durchschnitt kräftige
Körperbeschaffenheit allgemein bekannt sind.