sw.
Finhaut und 1,2 km von der Grenze gegen Frankreich. 20
Häuser, 77 kathol. Ew. Ohne diese beiden
Strassen wäre das hinter
einem Hügel vom untern Teil des bewaldeten
Thales abgeschnittene
Le Châtelard gänzlich von der
Welt abgeschlossen.
Wenig vom
Weiler entfernt
Ueberreste einer alten Schanze, des sog.
Fort de la Madeleine, von der er aller Wahrscheinlichkeit nach den Namen erhalten
hat.
Dieses alte, die Strasse überbrückende Mauerwerk ist vermutlich im 12. Jahrhundert von den Bewohnern des
Thales von
Salvan-Finhaut zum
Schutze gegen die Uebergriffe Savoyens und im besondern gegen diejenigen des Priorates
Chamonix erbaut worden.
Hier soll von den Leuten von
SalvanJean Limarota, Lehnsmann des Priorates, getötet worden sein.
(Rocdu) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
1883 m. Felskopf, aus Neocom bestehend, am Rand des Cirkus der Perriblanc d'Argentine, ö.
Bovonnaz und 4½ Stunden überGryon. Tektonisch bedeutend.
523 m. Gem. und Dorf, 4 km s.
Delsberg, in einem am
N.-Hang der Kette
des
Vellerat eingeschnittenen Thal, dessen Bach unterhalb
Courtetelle von rechts in die
Sorne mündet;
Postablage. Ackerbau und Viehzucht. 1148 u. 1179: Chastellun;
1461: Chestillion;
1464:
Castel. Soll den Namen von einem auf dem Mont Chaibeut
(Monscaput) gestandenen römischen Wachtturm erhalten haben;
dort hat man auch Spuren eines den Römern zugeschriebenen befestigten
Lagers entdeckt.
Hier war das Kapitel
Moutier-Grandval begütert. Im 12. Jahrhundert Sitz eines Edelgeschlechtes de Châtillon.
Das Dorf wurde im 17. Jahrhundert
von der Pest heimgesucht, deren Opfer gemeinsam auf
einem mit einem
Kreuz bezeichneten abgesonderten Friedhof bestattet wurden,
dem sog. Cimetière des pestiférés.
Reizende
Kapelle zu Mariä Himmelfahrt, im 18. Jahrhundert erbaut.
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
515 m. Gem. und Dorf, nahe dem
Neuenburgersee, zwischen
Lully und
Font und 2,5 km sw. der Station
Estavayer
der Linie
Yverdon-Freiburg. 31
Häuser, 132 kathol. Ew. französischer Zunge. Kirchgemeinde
Lully. Viehzucht und Milchwirtschaft;
Getreide, Tabak,
Reben. Früher herrschaftliches
Lehen mit Edelgeschlecht gleichen Namens (1334).
Römische
Siedelung mit Heizungsanlagen (Hypokaust),
Säulen und Mosaiken.
597 m. Sehr schönes Landgut mit
Meierhof und Oekonomiegebäuden, am linken Ufer der
Saane, 3 km nö.
Posieux;
früher Eigentum des
KlostersHauterive, heute im Besitz der Lehranstalt St.
Michel in
Freiburg,
deren Pensionäre hier ihre Ferientage zuzubringen pflegen.
(Grand)(Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
1847 m. N.
Vorberg der
Croix de Javernaz, aus Neocom mit Cephalophoden bestehend; Hänge von
Anrissen durchfurcht, durch die im Frühjahr die Lawinen zu Thal gehen, die man von dem nw. davon gelegenen
Bex aus so oft
bewundern kann. Von den am Weg auf die
Croix de Javernaz gelegenen
Hütten von Les
Collatels aus in einer
Stunde zu erreichen.
(Le) oder
Taron(Kt. Waadt,
Bez.
Aigle und Pays d'Enhaut).
2481 m. Gipfel, in der Kette des
Chaussy, zwischen dem
Plateau von Les
Mosses
und dem obern Ormontsthal. Heisst in den Ormontsthälern Châtillon, in
Lioson und Les
Mosses dagegen
Taron
(nicht zu verwechseln mit seinem Nachbargipfel Le
Tarent).
Aussicht dieselbe wie vom
Chaussy mit der Abwechslung, dass der Blick von hier aus senkrecht in den tiefblauenLac Lioson
niedertaucht.
Von seinen verwitterten Hängen lösen sich oft Steinschläge, die schon zu verschiedenen Malen dem auf den
Weiden von
Les Traverses befindlichen Vieh verhängnisvoll geworden sind.
An ihrem Fuss
in einem weiten Zirkus 1 Stunde über dem
Col de la Croix die Alpweiden
Plan de Châtillon, die bei der
Besteigung des Culant von SW. her überschritten werden müssen.
Die Besteigung der Pointes de Châtillon ist einigermassen
schwierig und lohnt sich nicht.
Sie sind vom Châtillon du
Coin oder
Coin schlechtweg (2238 m) durch den
Col du
Nant Noir geschieden, der den direkten Uebergang von
Taveyannaz nach
Solalex und
Anzeindaz gestattet.
Neocom mit sehr
komplizierten Faltungserscheinungen.
(Roches de) (Kt. u. Bez. Neuenburg).
685 m. Kleiner Felskamm, 6 km nö. Neuenburg,
vor der Seekette und vom
Chaumont durch die
schöne Mulde von
Voëns und
Maley getrennt. Taucht bei
Saint Blaise als zuerst sehr steile Falte aus der tertiären Molasse
(Aquitanische Stufe) auf; der Kern der Falte besteht aus den Schichten des Portland (bei
La Golette zu
Tage anstehend), die Schenkel aus Purbeck und den verschiedenen Unterabteilungen des Neocom; den höchsten Punkt (685 m)
bilden die Valangienschichten. Die Falte ist nach
¶
mehr
NW. gerichtet, wo die Schichten senkrecht stehen; bei La Golette findet sich sogar eine schön ausgesprochene Faltenverwerfung.
Nach NO. setzt sich die Falte im Serroue und Rochoyer fort, der sich s. vom Plateau von Diesse verflacht, in der Richtung auf
Lignières nach O. abbiegt und in die Seekette übergeht. Vom höchsten Punkt sehr schöne Aussicht
auf die Zihlebene und die Alpen. Wie der Name sagt, muss hier einst ein Refugium oder eine befestigte Anlage vorhanden gewesen
sein; Reste von Mauern und Felsenwohnungen am W.-Hang nahe der Vy d'Etraz (via strata), die durch das Thälchen von Enges zur
Montagne de Diesse aufstieg, von da über Orvin nach Pierre Pertuis führte (heute Chemin des Mulets) und
die römische Hauptstrasse zwischen Noidenolex und dem Rhein (Augusta) bildete.