gelegenen Gipfel des
Theysachaux,
Trémettaz und
Niremont. Elektrische Bahn, deren Teilstück
Châtel-Palézieux bereits dem
Betrieb übergeben ist. Postbureau, Telegraph, Telephon. Die Zivil- und Pfarrgemeinde Châtel Saint Denis umfasst ausser
dem Hauptort noch eine grössere Anzahl von
Dörfern und Weilern, deren bedeutendste
Les Granges,
Fruence,
Prayoud,
Les Rochettes,
La Perralaz, AuMarais,
Montimbert,
Trimont, Ès Boux, La
Coulaz,
Maudens,
En Crey,
Villard etc. Das Ganze zählt
in 342
Häusern 2504 kathol. Ew. französischer Zunge; der
Ort Châtel Saint Denis, nach altem Privilegium den Titel einer
«Stadt und Gemeinde» führend, mit seinen Aussenquartieren La
Coulaz und
Les Granges de
Belmont: 161
Häuser, 1202 Ew.
Viehzucht, Milchwirtschaft (jährlicher Ertrag im Mittel eine Million Liter) und Wiesenbau.
Käsefabrikation und -handel; bedeutende Kalk- und Cementgruben im obern Oxford. Neocomfossilien; miocäne Nagelfluh an der
Basis der dem Tertiär aufliegenden Flysch-, Kreide- und Jurafalten der Kette
Niremont-Plëiades. Zahlreiche
Sägen und Werkstätten
verarbeiten das
Holz aus den grossen Waldungen der Umgebung; die Strohflechterei bildet die Abendbeschäftigung
der Mehrzahl der Familien. Neun Jahrmärkte, von auswärtigen Händlern des zum Verkaufe gelangenden gesunden und kräftigen
Grossviehs wegen stark besucht.
Brüche auf schönen Marmor bei La Riondonnaire; an den Ufern der
Veveyse leicht auszubeutender
Tuffstein. An der
Veveyse Elektrizitätswerk, das sowohl der lokalen Bahn als einem ganzen Netz von elektrischen
Bahnen auf Waadtländer und
Freiburger Gebiet Kraft und Licht liefert.
In der schönen Jahreszeit wird Châtel Saint Denis von Fremden stark besucht, die hier ein sehr gesundes Klima, landschaftlichen
Reiz, sehr gut geführte Gasthöfe und zahlreiche interessante Ausflugsziele finden. Kaltwasserheilanstalt nach
Kneipp'schem System. Die Bewohner sind einfach und gastfreundlich. Standort für die Besteigung des
Moléson, der
Dent de Lys,
Corbettes und des
Niremont. Mehrere gemeinnützige Anstalten und Vereinigungen: Gemeindespital, Bruderschaft vom h.
Geist, Frauenarmenverein,
unentgeltliche Volksküche.
Sekundarschule, Lateinschule (1803 vom Pfarrer Déglise gegründet), Haushaltungsschule, 8 Primarschulen und ein Altersasyl.
Das schönste Gebäude in
Châtel ist die dem h. Dionys geweihte Pfarrkirche
(Saint Denis), in gotischem
Stil weit und gross, dreischiffig; fasst mit Leichtigkeit 2000 Personen. Dieses am geweihte Gotteshaus macht der
Gemeinde alle Ehre. Früher stand die Pfarrkirche in
VieuxChâtel, s. von
Fruence, bis zu Ende des 13. Jahrhunderts
der Sitz der Kirchgemeinde in das Städtchen verlegt wurde.
Ueber die damals errichtete erste Kirche, die sehr einfach gewesen sein muss, besitzt man keine genaueren Nachrichten; ein
neues Gotteshaus wurde durch den Monsignore von
Wattenwil am geweiht. Schon 150 Jahre später genügte auch dieser
Bau nicht mehr; 1787 weihte man zum dritten
Male eine neue Kirche, die wiederum der jetzigen hat weichen
müssen. Die Kirchgemeinde besitzt ferner noch die
Kapellen von
SaintRoch und
SaintGrat (n. vor
Châtel), sowie das auf einem
Felskopf über dem Dorf
Fruence stehende reizende kleine Heiligtum der
Kapelle von
Notre Dame du Scé (1867
geweiht) mit prachtvollen Fresken. Von der Terrasse dieses stark besuchten Wallfahrtsortes herrliche Aussicht auf
Alpen,
Jura
und
Mittelland.
Zu Beginn des Mittelalters war die ganze Gegend unter dem Namen des
Thales von
Fruence bekannt und stand unter der
Herrschaft
des unabhängigen Edelgeschlechtes gleichen Namens, das aber 1244 die Oberherrschaft Savoyens anerkennen
musste und bald derart sank, dass es sein Eigentum 1296 an den
Grafen Amadeus V. von Savoyen zu verkaufen sich gezwungen sah.
Dieser errichtete eine neue Burg und legte eine neue, mit grossen
Freiheiten ausgestattete Siedelung an. Das s. davon auf
einem Felssporn zwischen den beiden Armen der
Veveyse stehende
VieuxChâtel verödete, seine Bewohner siedelten
sich in der neuentstehenden Stadt an (1297-1305). Später kam die
Herrschaft als
Lehen an verschiedene Vasallengeschlechter,
wie die
Challant, Bonivard,
Greierz,
Menthon, Musy, Castella.
Die nach der Eroberung der Waadt
1536 Eigentümerin von
Châtel gewordene Stadt
Freiburg kaufte 1574 alle an
diese Landschaft gemachten Hoheitsansprüche zurück und setzte ihr einen Landvogt vor. Die Umwälzung von 1798 beseitigte
diese Vorherrschaft der Stadt, und seit 1803 bildet das Gebiet von Châtel Saint Denis einen eigenen Bezirk. Heimat des 1693 in
Hinterindien für seinen Glauben gestorbenen Paters
Jean Genoud;
Der älteste bekannte Vertreter des Geschlechtes, Guillaume, heiratete die Schwester von Guillaume de
Glâne, des Gründers der Abtei
Hauterive. An die
Grafen von
Greierz übergegangen, teilte diese
Herrschaft 1554 deren trauriges
Geschick.
Vor 1798 bildete
Montsalvens eine Burgherrschaft, die
Broc, Grandvillars und einen Teil von Crésus umfasste.
Die
Ruine Montsalvens, nur noch aus den Ueberresten des Burgturmes und einigem wenigen Mauerwerk bestehend,
steht
im Wald von Bataille am
Rande eines jäh abfallenden Felskopfes.
Vom
Signal über dem Dorf geniesst man eine der schönsten
Rundsichten auf das Greierzerland. Im
Hintergrund der
Schluchten der
Jogne entnimmt die nahe Chocoladenfabrik
Broc in gemauertem
Gewölbe das zu ihrem elektrischen Betrieb nötige
Wasser.
(Château du) (Kt. Waadt,
Bez. Vevey,
Gem. Châtelard). 502 m. Malerischer Burgturm, auf einer aus miocäner
Nagelfluh (mit Spuren von Lignit) bestehenden und ringsum mit Weinreben bepflanzten, kegelförmigen Höhe stolz über dem
Genfersee gelegen, zwischen den Weilern Tavel und Planchamp, 800 m n. der Station Clarens. Le Châtelard, früher Castellarium,
wurde 1440 von Jean de Gingins, Herrn von Divonne und Gründer des Geschlechtes derer von Gingins-LaSarraz,
an der Stelle einer weit älteren Feudalburg erbaut. An dem für die damalige Zeit recht bedeutenden Bauwerk mit seinen umgebenden
Festungsanlagen arbeiteten der Reihe nach die Bewohner von Montreux und der benachbarten Dörfer, zu deren Schutz in Kriegszeiten
die Burg bestimmt war. So entstand eine der heutigen Anlage an Grösse weit überlegene, prächtige Burg mit Wachtturm und
Ecktürmchen, die vom Mailänder Gesandten Aplano als «Palast im Schosse einer Veste» bezeichnet
wurde.
Schon am wurde der Bau von den Kriegern des Grafen von Greierz erstürmt und in Asche gelegt. 1478 ergriffen
unter dem mächtigen SchutzeBerns, des Herren der vier Verwaltungskreise (mandements) von Aigle, zwei deutsche Kaufleute Besitz
von Burg und HerrschaftLe Châtelard als Entschädigung für ihnen durch Wegnahme von Waaren seitens des Hauptmannes über
das Chablais und Pays de Gex, Amédée de Gingins, zugefügten Schaden. Die neuen Besitzer boten dem Geschlecht
de Gingins den Rückkauf von Burg und Herrschaft gegen eine Summe von 1400 rheinischen Gulden an. Da diese durch Plünderung
und die Burgunderkriege verarmte Familie darauf nicht eingehen konnte, brachte Herzog Philibert I. von Savoyen Le Châtelard
um den Preis von 3500 Savoyergulden an sich und bestellte Amédée de Gingins, Vormund der Kinder seines
Bruders Pierre, an seiner Statt zum Burgvogt.
Dieser kaufte allmählich seine früheren Güter wieder zurück und liess die zerfallene Burg neu aufbauen, die am zusammen
mit der Herrschaft laut Vertrag an die Erben des bei der Verteidigung von La Tour de Peilz gefallenen Pierre deGingins überging. Der neue Burgherr François de Gingins, ältester Sohn von Pierre, vollendete den von seinem Onkel Amédée
begonnenen Neubau der Burg. 1550 an den Grafen de Challant verkauft, ging diese seither an eine ganze Reihe von weitern Eigentümern
über, so 1571 an die Stadt Vevey, 1594 an den Baron von Aubonne, 1596 an das Geschlecht de Blonay, 1704 an
die Tavel, bis 1798 an die Nachkommen des Landvogtes von Aubonne Em. Bondely, dann an die Gemeinde Châtelard, die einen grossen
Teil der einstigen Herrschaft ankaufte, an die Du Bochet, die Marquis und endlich 1900 an den Bürgermeister
der Gemeinde Châtelard Emil Vuichoud-Marquis.
Die Eigentümer Du Bochet und Marquis restaurierten den Burgturm unter voller Wahrung seines Charakters als alten Feudalsitzes
mit grossem Verständnis. Heute besteht die Besitzung aus einem massiv viereckigen Turm mit 1,7 m dicken Mauern, Eisentüren,
Gitterfenstern und einem demjenigen des Schlosses von Lausanne ähnlichen Ziegeldach. Das ganze ist von
der bis zu den Dachlucken kletternden Canadarebe mit
einem reizenden grünen Mantel umkleidet. Der Turm ist die schönste
Siedelung der Gegend, von deren Terrasse aus man eine der prächtigsten und abwechslungsreichsten Aussichten der Schweiz geniesst.
(Le) (Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
907 m. Gem. und Pfarrdorf, am NW.-Fuss des Mont Gibloux u. 5,4 km sö. der
Station Romont der Linie Freiburg-Bern. Gemeinde, mit Le Plannet: 85 Häuser, 442 kathol. Ew. französischer Zunge; Dorf: 27 Häuser, 126 Ew.
Viehzucht und Milchwirtschaft. 1846 geweihte Pfarrkirche. Bemerkenswert schöne, aber den Fremden wenig
bekannte Aussichtspunkte. Chastelard, Chattelard = Castellarium supra. Schon zur Römerzeit stand hier eine Siedelung; zur
Zeit des Burgunderreiches feste Burg. Herrschaft später Eigentum der Herzoge von Savoyen, deren einer, Louis, das Dorf 1449 an
Anton von Montagny abtrat; 1564 von Freiburg
um die Summe von 528 kleinen Gulden dem damaligen Besitzer Armogaspard
de Rovéréa und seiner Frau Margareta, einer Nachkomme von Anton von Montagny, abgekauft. Bis 1626 Teil der Kirchgemeinde
Vuisternens devant Romont, dann zusammen mit Grangettes eigene Pfarrei und seit 1840 auch von diesem abgetrennt. Die alte Kapelle
von 1720 wurde 1846 durch die heutige Kirche ersetzt.
(Le) (Kt. Neuenburg.
Bez. Boudry).
478 m. Kegelförmiger Hügel, 700 m. sö. Bevaix, auf dem Steilufer über dem See, heute mit
Reben bepflanzt. Scheint früher besiedelt gewesen zu sein; wenigstens hat man hier Gräber aus der Pfahlbauer-, Römer- und
Burgunderzeit aufgedeckt. Zur Feudalzeit Standort eines Kastells, das 1412 z. T. zerstört wurde und
noch 1476 als Quartier für nach Grandson marschierende Schweizertruppen erwähnt wird.
418 m. Kleines Dorf, 1 km ö. des Dorfes Lutry und 700 m von
der Station Lutry der Simplonbahn;
mitten im Weinbaubezirk, nahe der Strasse Lutry-Grandvaux. 30 Häuser, 185 reform. Ew. 1835-1837
sind über 30 Gräber mit Skeleten in Steinsärgen aus der neolithischen Zeit aufgedeckt worden.