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französischer Zunge.
Viehzucht und Milchwirtschaft.
Schöne Aussicht.
französischer Zunge.
Viehzucht und Milchwirtschaft.
Schöne Aussicht.
(Bois de) (Kt. Waadt, Bez. Avenches). Wald, am Waadtländer Anteil des Mont Vully; zwischen den Dörfern Chabrey, Champmartin und Montmagny; nw. Avenches auf 594 m hohem Hügelzug, ca. 100 m über der am Neuenburgersee gelegenen Ebene. 360 ha Fläche.
oder Chernex (Kt. Waadt, Bez. Vevey, Gem. Le Châtelard).
587 m. Dorf, an der Strasse Vernex-Les Avants;
prachtvoll über den Weinbergen und am Fuss des bewaldeten SW.-Hanges des Mont Cubly gelegen, mit grossartiger Aussicht auf das obere Becken des Genfersees. 1,5 km n. Montreux am Genfersee und Station der künftigen Bahn Montreux-Berner Oberland.
Postwagen Vernex-Les Avants. 63 Häuser, 425 reform. Ew. Kirchgemeinde Montreux.
Weinbau, Holzhandel, schöne Baumgärten.
Stark besuchte Fremdenpension. 1814 durch eine Feuersbrunst fast völlig zerstört.
Fossilreicher, nach W. überliegender und bis zum Malm entblösster Neocomsattel.
Der Malm bildet unterhalb des Dorfes einen isolierten Kalkfelsen, in dem ebenfalls einige Fossilien gefunden worden sind.
Die liegende Neocomfalte beginnt am Seeufer bei La Rouvenaz (Montreux), endigt im N. an den Pléïades und lehnt sich im W. an die Flyschzone von Brent an, die im Eisenbahneinschnitt von Vernex blosgelegt worden war (heute vermauert).
(Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ollon).
485 m. Höhenzug im Rhonethal, zwischen Dorf Ollon und der Rhone, über dem Bahnhof von Saint Triphon.
Auf dem flachen Rücken einige Höfe und eine in orthodoxen reformierten Kreisen als Versorgungs- u. Gebetheilanstalt wohl bekannte Familienpension.
Die einstigen Edeln von Charpigny waren Vasallen der in Ollon residierenden Herren von La Roche. Im 13. Jahrhundert war Jean de Charpigny Bischof von Bafo auf Cypern, während sein Bruder als Patriarch in Jerusalem amtete. 1837 hat man zahlreiche Gräber mit Schmuck- und Gebrauchsgegenständen aus der zweiten Periode der Bronzezeit aufgedeckt.
Römische Münzen. Turmruine.
(Kt. Wallis, Bez. Martinach).
464 m. Gemeinde, am linken Ufer der Rhone, gegenüber Fully, 5 km nö. der Station Martinach-Stadt der Simplonbahn.
Postablage, Telegraph. 97 Häuser, 563 kathol. Ew. französischer Zunge.
Obstbau, Bienenzucht.
Zwei ungefähr gleich grosse Dörfer, 1 km von einander entfernt, beide am Rande der Ebene unter dem Wald von Le Lens u. den Weinbergen gelegen.
Sie heissen Charrat le Chêne und Charrat Vison oder La Chapelle (mit kleiner Kapelle).
1839 als eigene Zivilgemeinde von der grossen Gemeinde Martinach abgetrennt. In der Nähe erstes Treffen zwischen den Wallisern und Franzosen zur Zeit der Invasion 1798. Im Wald über den Dörfern Ausbeute von triasischem Gips mit Dolomit.
(Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Bardonnex).
477 m. Kleines Dorf, an der Grenze gegen Frankreich;
1,4 km nw. der savoyischen Station Archamps der Linie Annemasse-Bellegarde. 19 Häuser. 130 kathol. Ew. Weinbau.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Hilterfingen).
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2959 m. Breiter, mehrgipfliger Bergstock, in der Silvretta Gruppe, zwischen Val Urschai und Val Urezzas, zwei hintern Verzweigungen des Val Tasna. Vom Piz Chaschlogna zieht eine Kette über den Piz Urschai zum Augstenberg, einem der höchsten Gipfel im Silvrettagebiet. An seinen Hängen die Alpen Chaschlogna.
(La) (Kt. Waadt, Bez. Orbe). 520-700 m. Wald von 3 km2 Fläche, am Fuss des Jura zwischen den Dörfern Lignerolles und Montcherand. Wird von der Strasse Orbe-Pontarlier durchzogen und endigt nach unten in der tiefen Schlucht der Orbe.
andere Form für Sasse oder Sarse, vom latein. saxum = Fels. S. den Art. Sex.
(Kt. Bern und Neuenburg). Kette und Gebirgsgruppe des schweizerischen Faltenjura, an dessen sö. Randzone. Auf Grund des innern geologischen Baues, der Tektonik, unterscheidet man ausser dem gewöhnlich unter dem Namen Chasseral oder Gestler bekannten Kamm (arête) noch eine Chasseral-Kette und eine Chasseral-Gruppe.
Die Chasseral-Kette zweigt sich am Grenchen-Stierenberg im Kanton Solothurn von der S.-Flanke der Weissensteinkette nach W. ab und kann in eine Reihe von Einzelformen zerlegt werden. Zunächst unterscheidet man die Haute Montagne (1196 m) und die Basse Montagne de Plagne (950 m), die plötzlich an der bis zu den Argovienmergeln und zum Dogger eingeschnittenen Klus von Rondchâtel abbricht. W. von dieser erhebt sich das in Form einer Hyperbel von zwei Sequan-Halbkreisen begrenzte Gewölbe des Saisseli (1196 m), von dessen w. Halbkreis zwei auf eine Länge von 18 km mit einander parallele Sequan-Kämme abzweigen, die sich am Wald von Engollon, ö. Paquier, im Bogen wieder vereinigen.
Die beiden Kämme, deren s., wie bereits bemerkt, allein den geographischen Namen des Chasseral trägt, umrahmen zwei mergelige und an der Oberfläche oft sumpfige Argovien-Comben und ein langes Oolith- oder Doggergewölbe, das mit Bergweiden und Meierhöfen (La Tscharner, Jobert, Walberg, Métairies de Diesse und de Gléresse oder Ligerzberg, Pierrefeu etc.) bestanden ist. Dieses am Graben oder Steinersberg wannenförmig bis zum Lias geöffnete Gewölbe bildet seiner ganzen Länge nach die Axe der Chasseral-Kette; sein höchstgelegener Teil ist ein 4 km langer scharfer Grat, der sog. Petit Chasseral (1573 m). Schon bevor man den geologischen Bau des Gebietes erkannt hatte, unterschied man diese zwischen den zwei Sequan-Kämmen und den ihnen anliegenden Argovien-Comben sich erstreckende Region als die Gebirgsmitte, wie die Namen Métairie de Bienne du Milieu (Mittler Bielberg) oder Métairie de Neuveville du Milieu u. a. zeigen. Im Gegensatz dazu liegen die Meierhöfe des Vorderbergs (Métairies du Devant) am S.-Hang des s. Sequan-Kammes (des eigentlichen Chasseral) und die Höfe des Hinterbergs (Métairies de Derrière Chasseral) jenseits des Doggergewölbes der Mitte in der n. Argovien-Combe (nicht aber am N.-Hang des n. Sequan-Kammes, dem das Volk nie den Namen Chasseral beigelegt hat). In geologischer u. orographischer Hinsicht ist dieser n. Grat einer «Kette zweiter Ordnung» nach Thurmann (Essai sur les soulèvements jurassiques de Porrentruy. 1832) mit dem Hubel, der Egasse etc. blos das n. Gegenstück des eigentlichen Chasseralkammes, d. h. der stehen gebliebene N.-Schenkel ¶
des jetzt durch die Thätigkeit der Erosion geöffneten, einst aber einheitlichen Gewölbes der Chasseralfalte oder -kette.
Die Chasseral-Gruppe umfasst die ganze Faltenserie, d. h. das Gebirgsland zwischen den Thälern von St. Immer und Péry im N. und dem Plateau der Montagne de Diesse im S. Man erkennt in der Sackgasse (impasse; unvollendete Klus oder Erosionsquerthal) der sog. Combe Grède mindestens zwei Falten jurassischen Alters, die derjenigen des in der Gegend der Métairie de Neuveville du Milieu selbst wieder doppelt ausgebildeten Chasseral parallel angelagert sind und die sich am Knoten des Bec à l'Oiseau, s. Renan, zur Kette der Tête de Rang vereinigen. (Vergl. Rollier, Louis. Structure et histoire géolog. ... du Jura central in Matériaux pour la carte géolog. de la Suisse. 8. livr., 1. supplém. 1893). Die Doppelfalte im Dogger der eigentlichen Chasseralkette entsteht ihrerseits aus der Verwachsung der Falte von La Joux du Plâne mit derjenigen des Chasseral; diese letztere setzt sich in ähnlicher Weise weiterhin noch im Sapet (über Dombresson) und Chaumont (über Neuenburg) fort. Der Knotenpunkt dieser letztgenannten Falten liegt genau an der Stelle des Meierhofes Chuffort, auf der Passhöhe des Weges von der Montagne de Diesse ins Val de Ruz. Wenn man den Chaumont als selbständige Kette auffasst, muss man hier die Chasseralkette endigen lassen, deren Länge dann vom Grenchenstierenberg an ca. 32 km beträgt. Man sieht somit, dass die Jurafalten genau gleich denjenigen eines zusammengeschobenen Tischtuches sich gegenseitig ablösen, verzweigen und wieder zusammenfliessen. Einige bleiben auch isoliert, wie z. B. diejenige des dem Chasseral vorgelagerten Spitzbergs (Mont Sujet). Im W. endigt die Chasseralkette mit den abgerundeten Rücken des Rumont und der Waldungen von Aigremont und Engollon.
[Dr. L. Rollier.]
(Le), deutsch Gestler (Kt. Bern und Neuenburg). Gipfel und Bergzug des Jura, an dessen SO.-Rand; n. vom Bielersee und s. vom Thal von St. Immer. Bildet einen langen Sequan-Kamm. Höchster Punkt 1609 m (trigonometrisches Signal), 14 km w. Biel und 5,1 km sö. St. Immer, 18 km nö. Neuenburg und 8,1 km n. Le Landeron. Von hier führt ein guter Fahrweg zum Gipfel; Fussgänger ersteigen den Berg längs der Grashalden in bequem 2-3 Stunden. Von St. Immer erfordert die Besteigung weniger als 2 Stunden; Wagen auf der Poststrasse St. Immer-Val de Ruz bis Le Bugnenet. Auf dem Kamm, 2 km w. vom Gipfel, 1878 erbautes Hôtel-Restaurant. Aussichtspunkt ersten Ranges mit einem der umfassendsten und grossartigsten Panoramen der Alpen; gegenüber Jungfrau, Mönch, Eiger und Finsteraarhorn (dieses etwas von der Seite gesehen).
Der Chasseral ist der vollendete Typus eines Sequan-Kammes (crêt séquanien); die aufgerichteten Kalkbänke brechen nach N. mit den Schichtköpfen in steiler Wand ab, während die Schichtflächen am S.-Hang eine einheitlich geneigte, dachförmig schiefe Ebene bilden. Von der Métairie de l'Isle im W. bis oberhalb Orvin im O., d. h. auf eine Länge von mehr als 10 km, zieht sich über einem untern Waldgürtel (Wald von Neuenstadt und Nods, ca. 950 ha) eine breite Zone von Bergweiden hin. Gerade unterhalb des Gipfels fällt nach N. eine schuttbedeckte Felshalde ab, der Standort einer Reihe von alpinen Pflanzen.
Obwohl in dieser Hinsicht der Chasseral gegenüber den Höhen des w. und s. Jura im Nachteil ist, weist er doch eine ganze Anzahl von für die jurassische Flora bemerkenswerten Pflanzen auf: Alpen-Windröschen (Anemone alpina) und narcissenblütiges Windröschen (Anemone narcissiflora), die beide hier ihren nördlichsten Standpunkt erreichen;
Voralpen-Hahnenfuss (Ranunculus alpestris);
ferner Thlaspi alpestre, Erysimum ochroleucum, Helianthemum alpestre, Arenaria ciliata, Coronilla vaginalis, Potentilla aurea (nördlichstes Vorkommen), Dryas octopetala, Alchimilla alpina, Sorbus chamaemespilus, Sedum, atratum, Ribes petraeum, Heracleum alpinum, Meum athamanticum, Centranthus angustifolius, Erigeron alpinus, Crepis aurea, Hieracium glabratum, H. bifidum, H. Jacquini, H. prenanthoides, Vaccinium vitis idaea, Gentiana nivalis, Linaria alpina, Euphrasia ¶