mehr
Häuser, 432 reform. Ew. Uhrenmacher und Steinschneider.
Geschätzter Weichkäse (vacherin).
Häuser, 432 reform. Ew. Uhrenmacher und Steinschneider.
Geschätzter Weichkäse (vacherin).
Gem. und Weiler. S. den Art. Chardonney.
(Kt. Waadt, Bez. Vevey). 592 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Hang des Mont Pèlerin auf grüner Terrasse, mit Niederblick auf einen grossen Teil des Genfersees, 2 km nw. Vevey. Station der Seilbahn Vevey-Baumaroche. Postbureau, Telegraph, Telephon. Die ausgedehnte Gemeinde mit zahlreichen zerstreuten Siedelungen zählt in 185 Häusern 1007 reform. Ew.; Dorf: 91 Häuser, 491 Ew. Bildet zusammen mit Jongny eine Kirchgemeinde. Hauptsächlich Weinbau mit sehr geschätztem Ertrag; etwas Viehzucht. Lesesaal für junge Leute. Zahlreiche Villen. Heimat des berühmten Uhrenmachers Josias Emery, der 1794 in London starb. Vom Signal de Chardonne (764 m) prachtvolle Aussicht; hier sind 1826 Gräber und Gegenstände aus der Bronzezeit gefunden worden.
Urkundlich zum erstenmal ums Jahr 1000 erwähnt als Eigentum der Abtei Saint Maurice; ging 1079 an den Bischof von Lausanne und 1209 an das Geschlecht de Blonay über, die den Ort 1225 der Abtei Hauterive schenkten. Hier waren auch die Häuser Oron und Greierz begütert. Unter der Berner Herrschaft gehörte Chardonne in militär- und strafrechtlicher Beziehung zur Landvogtei Lausanne, in civilrechtlicher zu der von Oron. Die Kapelle, heute Pfarrkirche, 1419 erbaut, 1671 vergrössert und seit 1747 verschiedene Male restauriert. Das «Schloss» geheissene Gebäude war nie ein Herrensitz, sondern ein blosses im 17. Jahrhundert erbautes Landhaus.
(Aiguille du) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3822 m. Schöne Spitze, im Mont Blanc Massiv, auf der Landesgrenze gegen Frankreich, zwischen den Gletschern d'Argentière, du Tour und du Chardonnet. Auf ihrem NW.-Grat die Aiguille du Passon (3385 m) mit dem Col du Passon (3000 m), auf dem NO.-Grat die Aiguille Forbes (3480 m).
Nw. über dem Col du Chardonnet und sw. über der Fenêtre du Tour.
Zum erstenmal 1865 von Robert Fowler mit den Führern Michel Balmat und M. A. Ducroz erstiegen;
bietet ernstliche Schwierigkeiten und kann von Lognan, der Saleinaz- oder der Ornyhütte aus in Angriff genommen werden.
(Col du) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3325 m. Gletscherpass, zwischen Aiguille du Chardonnet und Aiguille d'Argentière, zwischen Chardonnetgletscher (einem 2 km langen und im Mittel 600 m breiten Nebenarm des Argentièregletschers) u. Saleinazgletscher.
Orsières-Saleinazhütte 5, Saleinazhütte-Passhöhe 2, Passhöhe-Lognan 2½ Stunden u. Lognan-Argentière 1 Stunde.
Einer der schönsten Hochalpenpässe, je nach den Schneeverhältnissen mehr oder weniger beschwerlich, aber nie sehr schwierig zu begehen.
Zum erstenmal 1863 von Adams Reilly und S. Brandram mit den Führern Albrecht, Charlet und Carriet von Lognan nach Orsières überschritten.
oder Chardonnay (Kt. Waadt, Bez. Morges). 588 m. Gem. und Weiler, nahe der Strasse Morges-Apples-Bière; 5,5 km nw. Morges und 1,5 km n. der Station Yens der Linie Morges-Biere. 7 Häuser, 62 reform. Ew. Kirchgemeinde Apples. Acker- und Weinbau. Im Mittelalter Kornspeicher der Herren von Vufflens-Le Château; heute eine der am wenigsten Bewohner zählenden Gemeinden des Kantons Waadt. Die 1744 beschlossene Erhebung zur eigenen Zivilgemeinde 1759 bestätigt; 1799 bis 1819 mit Bussy vereinigt. Modernes Schloss. Römische Ruinen.
(Kt. Waadt, Bez. Moudon, Gem. Montaubion-Chardonney).
773 m. Kleines Dorf, am rechten Ufer der Mentue, an der Strasse Villars Tiercelin-Chapelle und 4 km sö. der Station Fey der Linie Lausanne-Bercher. 21 Häuser, 106 reform. Ew. Landwirtschaft.
oder Tsarfas (Kt. Wallis, Bez. Martinach und Saint Maurice).
672 m. Felsgrat, ö. von der Mündung des Thales von Salvan ins Rhonethal;
fällt nach O. jäh ab und springt spornartig in das hier eingeengte Rhonethal vor. Er überragt den auf einer Terrasse gelegenen Weiler Gueuroz, wohin ein kurzer, längs der rechten Thalseite des Trient im Zickzack aufsteigender Fussweg führt.
Grenze zwischen den Bezirken Martinach und Saint Maurice.
^[Note:] Der Ort hat durch die Ereignisse des blutigen Bürgerkrieges von 1844 einen in der Geschichte des Wallis berühmten Namen erhalten.
Nach der Einnahme der Hauptstadt durch die Klerikalen zogen die Liberalen des Unterwallis auf Geheiss ihrer Führer Barman und Joris ihrem heimatlichen Herd zu.
Als die Männer von Monthey und Saint Maurice zusammen mit zahlreichen Kameraden aus Martinach am zur Trientbrücke kamen, empfieng sie hier das mörderische Feuer der in den Felsen versteckten Leute aus dem Gebirge von Salvan. In diesem wahren Blutbad fielen 70 Mann.
Diese Vernichtungsszene, ein trauriges Andenken an die politische Zerrissenheit der damaligen Eidgenossenschaft, ist von Eduard Rod in seinem Hochgebirgsroman Là-Haut in packender und durchaus der Wahrheit entsprechender Darstellung verewigt worden.
(La) (Kt. Waadt, Bez. Cossonay). Bach, linksseitiger Zufluss zur Venoge; entspringt am O.-Hang der Kette des Mont Tendre über der Bergweide Molendruz in 1060 m und mündet nach 4,5 km langem Lauf von NW.-SO. in 660 m bei L'Isle.
(Kt. und Bez. Schaffhausen, Gem. Neuhausen).
442 m. Schönes Schloss, auf einem Felsvorsprung am rechten Ufer des Rheins, zwischen Schaffhausen und Neuhausen;
1,5 km n. der Station Neuhausen der Linie Zürich-Schaffhausen. An der Stelle der einstigen Burg Schwanenfels 1850-54 von Heinrich Moser erbaut, dem Gründer der städtischen Wasserwerke und Vorkämpfer für die industrielle Entwickelung Schaffhausens.
(Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ollon).
Grosse Alpweide, am SSW.- und SO.-Hang der zwischen ihr, dem Col de Bretaye (am SO.-Fuss des Chamossaire) im W. und der Alpweide Ensex im O. sich erhebenden Chaux Ronde oder Signal de Conches (2033 m).
Ueber dem rechten Ufer der Gryonne.
Die Haupthütte (1562 m), 1900 umgebaut und vergrössert, liegt 1½ Stunden nö. der Station Villars der elektrischen Bahn Bex-Gryon-Villars.
(Kt. Wallis, Bez. Sitten). Ca. 2700 m. Einer der bedeutendsten Gipfel des mächtigen, vom Wildhorn zwischen die Thäler der Sionne und Morge de Conthey sich einschiebenden und w. über dem Plateau von Savièse endigenden Felskammes.
deutsch Galmis oder Galmiz (Kt. Freiburg, Bez. Greierz). 882 m. Gem. und schönes Pfarrdorf, am Eingang ins Thal von Jaun (Bellegarde), an der Strasse Boltigen-Bulle und 11 km ö. der Station Bulle der Linie Romont-Bulle. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Bulle. Gemeinde, die Weiler und Häusergruppen Les Arses, Les Ciernes, Coppet, Les Lévanches, Liderrey, Motélon, Le Perrex, Le Praz, La Tzintre und Vers Saint Jean inbegriffen: 227 Häuser, 1240 kathol. Ew. ¶
französischer Zunge; Dorf: 32 Häuser, 220 Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft;
Holzhandel. Elektrizitätswerk.
Fremdenindustrie. Strohflechterei, Sägen, Mühlen, Käsereien, Siebmacherei und Rechenfabrikation. Neben der 1735-38 auf Kosten und unter Aufsicht des Pfarrers Dom Bourquenoud in einfachem aber eleganten Stil neu aufgebauten Pfarrkirche Saint Laurent stehen auf Gemeindeboden noch eine ganze Reihe von meist sehr malerisch gelegenen Kapellen: Saint Pierre, La Corbettaz, Saint François d'Assise, La Monse, Notre Dame de Lorette, Les Arses, Sainte Anne, Liderrey, Saint Garin, Pré de l'Essert, Notre Dame au Motélon, Pont du Roc, Rio du Mont, Saint Jean-Baptiste, Le Praz, Sainte Trinité und Saint Grat.
Bemerkenswert ist die den Javroz in einer Höhe von 35 m mit einem einzigen eisernen Bogen überspannende Brücke der Strasse Bulle-Boltigen. Legat Bourquenoud zur Unterstützung junger Pfarramtskandidaten. Das Bestehen einer zur Baronie Corbières gehörenden Herrschaft Charmey reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück. Die Burg der Herren von Charmey stand auf dem die ganze Gegend beherrschenden Fels La Motte; ihre letzten Ueberreste sind zu Beginn des 19. Jahrhunderts verschwunden.
Girard de Corbières, Herr von Charmey, gründete das Kloster La Valsainte; sein Sohn verkaufte den grössten Teil seiner Güter und damit auch seine Burg zu Charmey an Perrod de Gruyère. Bei der Teilung der Güter des Grafen Michel fiel Chariney 1555 an Freiburg. Heimat des Pfarrers Dom Bourquenoud, des ehemaligen Staatsrates, Schriftstellers und verdienten Botanikers F. Bourquenoud, sowie des Jesuitenpaters und gelehrten Orientalisten Alex. Bourquenoud.
(Kt. Freiburg, Bez. See).
Dorf. S. den Art. Galmiz.